Das Programm für die nächste Saison wird im Frühjahr 2024 veröffentlicht

Musik macht Mut!

Rückblick auf das Festival vom 4. bis 27. August 2023 im Konzerthaus Berlin

In unserem Archiv finden Sie das vollständige Programm von Young Euro Classic 2023.

Zum 24. Mal prägt Young Euro Classic in diesem August mit mehr als 18 Konzerten den musikalischen Sommer in Berlin. Nach einem transkontinentalen Auftakt mit großartigen Orchestern aus Asien, Kuba, den USA und Deutschland, dem eine Konzertphase mit Auftritten herausragender europäischer Ensembles folgt, bietet das Festival der besten Jugendorchester der Welt einen besonderen Höhepunkt: Zu einem Festival im Festival kommen junge Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine und drei „Nachbarländern des Krieges“ (Estland, Georgien und Usbekistan) nach Berlin. „Courage in Concert“ – der Name dieses Schwerpunkts ist Programm: Musik macht Mut.

Transkontinentaler Auftakt

An den ersten vier Festival-Abenden schlägt Young Euro Classic weite transkontinentale Brücken. Eröffnet wird das Festival am 04.08.2023 vom Asian Youth Orchestra, gefolgt vom Bundesjugendorchester mit den besten Jugendlichen aus ganz Deutschland. Unter der Leitung von Weltklasse-Trompeter Sean Jones kommt das NYO Jazz am 06.08. zu seinem zweiten Auftritt zu Young Euro Classic. Und nach seinen beiden umjubelten Konzerten im Jahr 2021 tritt auch das Orquesta del Lyceum de La Habana mit der Hornistin Sarah Willis erneut beim Festival auf.

Europäische Exzellenz

Der starke europäische Mittelteil des Festivals wird eröffnet vom griechischen Jugendsymphonieorchester. Ihm folgen mit den Nationalen Jugendorchestern aus Rumänien und Norwegen zwei Ensembles, deren exzellente Qualität immer wieder zu besonders eindringlichen Konzerterlebnissen geführt hat. Einen politischen Akzent setzt das Western Balkans Youth Orchestra, in dem junge Musikerinnen und Musiker aus den sechs Nicht-EU-Ländern des Balkan sich vorgenommen haben, mit Hilfe der Musik eine Brücke über die tiefen ethnischen und religiösen Unterschiede in dieser Region zu bauen.

Einen doppelten Festivalauftritt feiert in diesem Jahr das Akkordeon: im Konzert des Western Balkans Youth Orchestra und mit einer Uraufführung während der Tournee des Bundesjugendorchesters, das damit einmal mehr seine innovativen Ambitionen unter Beweis stellt. Auch sonst ist die musikalische Palette breit gefächert: Das mitreißende Jazz-Ensemble des Nationalen Jugendorchesters der USA dürfte zusammen mit der legendären Sängerin Dee Dee Bridgewater das Konzerthaus Berlin heftig zum Swingen bringen, und auch das niederländische Jazz-Orchester von Jong Metropole hat mit Chris Walden einen Star aus Hollywood als Bandleader mitgebracht.

Auch die Fans der großen spätromantischen Symphonik kommen keineswegs zu kurz: Mit Mahlers Vierter eröffnet das Asian Youth Orchestra das Festival. Außerdem erklingen Symphonien von Rachmaninow, Sibelius und dem Esten Eduard Tubin, aber auch Werke der klassischen Moderne von Dmitri Schostakowitsch und Karl Amadeus Hartmann. Garanten für hervorragende Aufführungen sind die großen Dirigent:innennamen: Die Liste reicht von Manfred Honeck, der an der Spitze des European Union Youth Orchestra auftritt, bis zu Jakub Hrůsa, dem Shooting Star der letzten Jahre, der sich gemeinsam mit dem Gustav Mahler Jugendorchester der gewaltigen Neunten Symphonie Gustav Mahlers widmen wird. Gespannt sein darf man auch auf Andrés Orozco-Estrada, der das Concertgebouworkest YOUNG, eine Neugründung des weltberühmten niederländischen Orchesters, erstmals bei Young Euro Classic vorstellt.

Mit großer Vorfreude wird ferner der Auftritt des Bundesjugendballetts am 26. August erwartet.

Ein Festival im Festival: „Courage in Concert“

Seit über zwanzig Jahren steht Young Euro Classic für kulturellen Austausch, europäische Werte und ein friedliches Miteinander.

Unter dem Titel „Courage in Concert“ werden vom 19. bis 22. August Jugendorchester aus der Ukraine sowie drei „Nachbarländern des Krieges“ – Estland, Georgien und Usbekistan – zu einem Festival im Festival eingeladen. Der Name „Courage in Concert“ ist Programm: Musikalische Begegnungsformate, literarische Reflexionen und mitreißende Konzerte sollen den jungen Musiker:innen und Autor:innen Mut machen. Das Rahmenprogramm gibt Gelegenheit zum Austausch und bezieht das Publikum ein. Das erste Konzert bestreitet das Jugendorchester aus Tbilisi, der Hauptstadt der Kaukasusrepublik Georgien, wo die junge Musikszene genauso aktiv ist wie im mittelasiatischen Usbekistan, dessen Nationales Jugendsymphonieorchester seinen für 2020 geplanten Auftritt am 20. August nachholt. Es folgen die Ukraine und Estland mit ganz besonderen Programmen.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Vielzahl junger Komponist:innen: Neue Werke stehen nicht nur beim Orchester aus Georgien, das deren gleich zwei im Gepäck hat, sondern auch bei Usbekistan im Fokus. Estland hat, neben dem Altmeister Arvo Pärt, das Werk einer jungen Komponistin, Alisson Kruusmaa, im Programm. Das neue Stück der jungen Ukrainerin Bohdana Frolyak ist nur deshalb nicht im Wettbewerb um den Europäischen Kompositionswettbewerb vertreten, weil es bereits auf einem früheren Konzert der Tournee seine deutsche Premiere erlebt. International gefragt ist die Dirigentin Oksana Lyniv, mittlerweile zur Vorkämpferin für den kulturellen Überlebenskampf der Ukraine avanciert, die mit dem von ihr gegründeten Youth Symphony Orchestra of Ukraine auftritt.

Next Generation

Für den musikinteressierten Nachwuchs gibt es am 13. August den beliebten Kindertag, der mit seinen Mitmachangeboten und Workshops Kinder und Jugendliche zum spielerischen Eintauchen in die Musik einlädt.

Der letzte Festivaltag am 27. August steht ganz im Zeichen des 60. Jahrestags des Elysée-Vertrages, der das Fundament für die besondere deutsch-französische Freundschaft gelegt hat. Mit einem Matinée-Konzert „von Kindern für Kinder“ der Deutsch-Französischen-Juniorakademie aus dem südfranzösischen Pau und Berlin-Neukölln stellt das Ensemble die Früchte seiner intensiven Probenarbeit vor.

Das abendliche Abschlusskonzert von Young Euro Classic bestreitet dann das erstklassige Orchestre Français des Jeunes.