Der in München lebende französisch-schweizerische Dirigent Joseph Bastian hat eine wahrlich überraschende künstlerische Entwicklung hinter sich. Ausgebildet in den Fächern Violoncello, Posaune und Komposition, wurde er Posaunist im European Union Youth Orchestra (EUYO) unter Claudio Abbado und Pierre Boulez, bevor er 2004 eine Stelle als Solo-Bassposaunist beim Bayerischen Rundfunk-Symphonieorchester in München erhielt. Erste Dirigiererfahrungen sammelte Bastian beim Abaco-Orchester der Universität München. Quasi über Nacht sprang er dann im Februar 2016 für den erkrankten Dirigenten Robin Ticciati ein und erhielt weitere Förderung durch Chefdirigent Mariss Jansons. Anschließend folgten schnell zahlreiche Einladungen zu Orchestern in ganz Deutschland, darunter auch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, aber auch in Frankreich und Spanien sowie in Asien. 2022 trat Bastian dort die Position des Principal Conductor beim Asian Youth Orchestra an. Ab Herbst dieses Jahres übernimmt der 41-Jährige außerdem die Chefposition bei den Münchner Symphonikern.
Der gebürtige Berliner Alban Gerhardt, der heute in Madrid lebt, gehört seit nunmehr drei Jahrzehnten zu den namhaftesten Cellisten weltweit. Mit frühen Wettbewerbserfolgen und seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern unter Semyon Bychkov ebnete er sich 1991 den Weg an die internationale Spitze. Er musizierte mit Altmeister:innen wie Kurt Masur, David Zinman und Christoph von Dóhnanyi ebenso wie mit Vladimir Jurowski, Kirill Petrenko oder Susanna Mälkki und Klaus Mäkelä. Gerhardts Repertoire umfasst inzwischen mehr als 70 Solokonzerte, dazu gehören die Klassiker von Schumann, Dvořák und Elgar ebenso wie Raritäten von Eugen d’Albert, Ernö von Dohnányi und Georges Enescu, die er für das britische Label Hyperion eingespielt hat. Ebenso brachte der Cellist viele neue Werke zur Uraufführung, so von Unsuk Chin, Peteris Vasks, Brett Dean, Jörg Widmann oder Matthias Pintscher. Darüber hinaus ist er ein viel gefragter Kammermusiker und widmet sich sozialen Projekten, bei denen er regelmäßig in Schulen und Krankenhäusern auftritt. Alban Gerhardt spielt auf einem Violoncello von Matteo Gofriller von 1710.
Die aus Freiburg stammenden Sopranistin Lydia Teuscher erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik in Mannheim und am Royal Welsh College of Music in Cardiff. Inzwischen hat sie sich sowohl im Konzert- als auch im Opernrepertoire einen vielversprechenden Namen gemacht. Die Pamina in Mozarts Zauberflöte sang sie u.a. an der Staatsoper Berlin, die Susanna in Figaros Hochzeit in Dresden und beim Glyndebourne Festival, das Ännchen in Webers Freischütz in Zürich. In Telemanns Pastorelle en Musique war Lydia Teuscher bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci zu erleben; auch sonst ist die Alte Musik mit Bachs Passionen und Kantaten ein wichtiger Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Im Februar 2021 übernahm die Sängerin kurzfristig das Sopransolo im Brahms-Requiem, das von ARTE live aus Zürich übertragen wurde. Gleichermaßen trat Teuscher als Solistin in Mahlers zweiter und vierter Symphonie sowie in Schönbergs Pierrot lunaire auf.
Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmila“ (1842)
Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85 (1919)
Symphonie Nr. 4 G-Dur (1899-1901)
Dass hervorragende Solist:innen mit dem Bundesjugendorchester auftreten, in dem sie früher selbst mitgespielt haben, ist durchaus keine Seltenheit. In diesem Fall ist es dagegen der Dirigent Clemens Schuldt, der seine musikalische Karriere einst als Geiger begonnen hat. Nach seinem Dirigierstudium in Düsseldorf, Wien und Weimar gewann er 2010 den renommierten Donatella Flick-Wettbewerb in London und assistierte ein Jahr beim London Symphony Orchestra. Inzwischen hat sich Clemens Schuldt einen Namen sowohl als Konzert- wie auch als Operndirigent gemacht. In Berlin debütierte er bereits beim Konzerthausorchester und beim DSO, weitere Einladungen führten ihn zuletzt in die skandinavischen Staaten wie auch nach Frankreich, Spanien und nach Japan. Zu den prominenten Solistinnen und Solisten, mit denen er musiziert hat, zählen Khatia Buniatishvili, Daniel Trifonov, Frank-Peter Zimmermann, Vilde Frang, Igor Levit, Ilya Gringolts und Christian Tetzlaff. In München realisierte der Dirigent zum Beethoven-Jahr ein ungewöhnliches Projekt mit der Jazzrausch Bigband in der Isarphilharmonie.
Die Karriere von Martynas Levickis begann in den tiefen Wäldern Litauens, in denen er schon im Alter von drei Jahren die Vögel und das Rauschen der Bäume mit seinem Akkordeon nachahmte. Mit acht Jahren kam er schließlich an die Sondeckis Musikschule in seiner Heimatstadt Šiauliai; später studierte er an der Royal Academy of Music in London. Levickis‘ steile Laufbahn als Botschafter des Akkordeons nahm rasant an Fahrt auf, als der 20-Jährige 2010 die Castingshow Lithuania’s Got Talent gewann und in seinem Heimatland zum Superstar wurde. Es folgte ein Debütalbum bei Decca Classics – Levickis war der erste Akkordeonist, der bei dem Label einen Vertrag unterzeichnete –, das direkt auf Platz 1 der britischen Klassikcharts kletterte. In Litauen gründete der Musiker eine Akademie für Akkordeonmusik, mit seinem Mikroorkéstra rief er ein Ensemble ins Leben, mit dem er in eigens konzipierten und produzierten Shows Stadien im gesamten Baltikum füllt. Andere Projekte führten ihn mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Bariton Benjamin Appl, dem Cellisten Kian Soltani und dem Mandolinisten Avi Avital zusammen.
„Don Juan“ op. 20 (1887-1888)
„Ghost Machine“ für Akkordeon und Orchester (2023)
Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 105 (1918-1924)
„Helix” für Orchester (2005)
Musik und Spiritualität haben sich immer überlappt in der künstlerischen Vision des Trompeters, Komponisten, Pädagogen und Aktivisten Sean Jones. Geboren 1978 in Warren, Ohio, war es sein Vorbild Miles Davis, das ihn vom Schlagzeug zur Trompete wechseln ließ. Erst als 19-jähriger, klassisch ausgebildeter Trompeter begann er, sich stärker dem Jazz zuzuwenden. Ein sechsmonatiges Engagement beim Jazz at Lincoln Center Orchestra in New York brachte die Bekanntschaft mit Wynton Marsalis, der Jones die Stelle des Solotrompeters in seinem Orchester anbot. Seitdem ist er mit eigenen Ensembles, aber auch mit vielen Jazz-Größen wie Illinois Jacquet, Jimmy Heath, Frank Foster, Nancy Wilson, Dianne Reeves und Marcus Miller aufgetreten. Gemeinsam mit Herbie Hancock und Wayne Shorter absolvierte er 2011 eine Tribute to Miles-Tour. Vielfältig engagiert als Pädagoge, ist Jones Inhaber des Richard und Elizabeth Case-Lehrstuhls für Jazz-Studien am Peabody Conservatory der Johns Hopkins Universität. Zuletzt erschienen seine beiden Alben im*pro*vise: never before seen (2014) und Live From Jazz At The Bistro (2017).
Dee Dee Bridgewater ist zweifellos ein Weltstar des Jazz. Und auch jenseits ihres 70. Geburtstags zeigt die US-Amerikanerin keine Anzeichen, ihre mehr als erfolgreiche Karriere allmählich ausklingen zu lassen. In den letzten vier Jahrzehnten hat die legendäre Sängerin viele musikalische Brücken zwischen verschiedenen Genres überquert, wobei sie Jazz-Standards genauso auf die Bühne brachte wie die Songs von Kurt Weill, die sie auch auf den Alben This is new (2002) und J’ai deux amours (2005) veröffentlichte. Dreimal wurde Dee Dee Bridgewater mit dem Grammy ausgezeichnet, zuerst gleich doppelt für ihr Tribut an Ella Fitzgerald, Dear Ella (1997), dann ein weiteres Mal für das Album Eleanora Fagan (1915-1959): To Billie With Love From Dee Dee (2010). Parallel dazu hat Dee Dee Bridgewater ihre Karriere als Musical-Sängerin verfolgt; schon 1975 gewann sie den Tony Award für ihre Rolle in The Wiz. Außerdem trat sie in Stücken wie Sophisticated Ladies, Black Ballad, Carmen und Cabaret und spielte die Rolle der Billie Holiday in der Off-Broadway-Produktion Lady Day.
Der kubanische Dirigent José Antonio Méndez Padrón studierte am Instituto Superior de Arte (ISA) in Havanna; weitere künstlerische Impulse erhielt er am Mozarteum in Salzburg bei Peter Gülke, an der Carnegie Mellon School of Music in Pittsburgh sowie bei Projekten mit Thomas Hengelbrock, András Schiff, Walter Reiter, Jorge Rotter u.a.. Seit 2009 ist Méndez Padrón selbst Leiter des Orquesta del Lyceum de La Habana. 2012 wurde er zum Stellvertretenden Chefdirigenten des Orquesta Sinfónica Nacional de Cuba ernannt, 2018 übernahm er das Orquesta Sinfónica de Matanzas. Dabei hat der Dirigent auch CD-Einspielungen kubanischer Komponist:innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart realisiert, von denen viele mit dem CUBADISCO Preis ausgezeichnet worden sind. Wenn er nicht gerade dirigiert, ist José Antonio Méndez Padrón für seine Fähigkeiten als Brotbäcker und auch als Salsa-Tanzpartner in Havanna bekannt.
Seit 2001 ist Sarah Willis Mitglied der Horngruppe bei den Berliner Philharmonikern; zuvor hatte sie zehn Jahre in der Staatskapelle Berlin gespielt. Geboren im US-Staat Maryland, verbrachte die Musikerin ihre Kindheit – ihr Vater war Auslandskorrespondent – in Tokio, Moskau und London. Dort begann sie als 14-Jährige mit dem Hornspiel und studierte später an der Guildhall School of Music. In den vergangenen Jahren ist Sarah Willis vielfach als Solistin aufgetreten und hat nicht nur das Soloalbum Horn Discoveries, das Horntrio von Brahms und die Doppelkonzerte für Horn von Rosetti aufgenommen, sondern auch gemeinsam mit ihren Berliner Hornkolleg:innen die CDs Opera! und Four Corners! herausgebracht. Außerdem engagiert sie sich intensiv in den Jugendprojekten der Berliner Philharmoniker, vor allem in den Familienkonzerten. Willis interviewt regelmäßig Dirigent:innen und Solist:innen für das hauseigene Internetportal. Sarah Willis ist eine passionierte Musikvermittlerin und nutzt digitale Technologie und soziale Medien, um ein weltweites Publikum zu erreichen. Sie betreibt eine erfolgreiche Reihe von Online-Interviews, bekannt als „Horn Hangouts“, und moderiert die Klassiksendung Sarah’s Music für Deutsche Welle TV. Sie moderiert zudem die Podcast-Serie DG International für die Deutsche Grammophon; ihre jüngsten, preisgekrönten Dokumentarfilme Mozart y Mambo und A World without Beethoven? wurden weltweit auf Deutsche Welle TV gezeigt. 2021 wurde sie von Königin Elizabeth II zum MBE – Member of the Order of the British Empire – ernannt.
„El Bodeguero" (1956, arr. Jorge Aragón)
Serenade Nr. 6 D-Dur „Serenata notturna” KV 239 (1776)
Konzertsatz für Horn Es-Dur KV 370b (1781)
„Danza de los fugitivos“
PEPE GAVILONDO/YASEL MUÑOZ ∙ „Tamarindo Son”
YUNIET LOMBIDA ∙ „Danzón de la Medianoche”
WILMA ALBA CAL ∙„Guaguancó Sencillo”
JORGE ARAGÓN ∙ „Un Bolero para Sarah”
ERNESTO OLIVA ∙„Un Changüí pa´ Sari”
YUNIET LOMBIDA/ERNESTO OLIVA ∙ „Sarahchá”
„Mambo Influenciado” (1963)
„Guantanamera” (arr. Jorge Aragón)
Der Grieche Dionysis Grammenos gab sein Dirigierdebüt mit 21 Jahren mit dem Wiener Kammerorchester; seitdem hat er die Canadian Opera Company, das Orchestre Symphonique de Québec, das Belgische Nationalorchester, die Cameristi della Scala, das Malta Philharmonic, die Festival Strings Luzern, die Royal Northern Sinfonia und die English Touring Opera dirigiert. Dabei hat er mit Solist:innen wie Khatia Buniatishvili, Renaud Capuçon, Anna Fedorova und Daniel Ottensamer zusammengearbeitet. Dionysis Grammenos machte sich zuerst als Klarinettist einen Namen: Als Absolvent der Hochschule „Franz Liszt“ in Weimar wurde ihm 2008 die Auszeichnung „Europäischer junger Musiker des Jahres“ von der EBU zuerkannt und er konzertierte als „Rising Star“ der European Concert Hall Organization. Inzwischen konzentriert sich Grammenos vor allem auf seine Dirigentenlaufbahn. Er ist seit letztem Jahr künstlerischer Leiter des Corfu International Festival. Grammenos ist Gründer und Chefdirigent des Greek Youth Symphony Orchestra, das zum Mitglied der European Federation of National Youth Orchestras gewählt wurde und seit 2020 Orchestra in Residence am Athener Megaron ist.
Den Posaunisten Achilles Liarmakopoulos darf man mit Fug und Recht als Weltmusiker mit griechischen Wurzeln bezeichnen. Geboren 1985 in Athen, wechselte er schon früh aus seiner Heimat in die USA, wo er an so renommierten Einrichtungen wie Yale University, Curtis Institute und San Francisco Conservatory seine Abschlüsse machte. Seitdem hat sich die Karriere von Liarmakopoulos zweigleisig entwickelt: Zum einen ist er seit 2011 Mitglied des in allen Stilrichtungen erfolgreichen Blechbläser-Ensembles Canadian Brass, zum anderen tritt er als Solist in Nord- und Südamerika, in Europa und Asien auf. Seine Diskographie umfasst sechs Solo-Alben, die seine weitgespannten Interessen dokumentieren, darunter Volar (2020) mit der venezolanischen Gruppe Cuatrombon mit Musik aus Venezuela, Obvious (2018) mit der französischen Harfenistin Coline-Marie Orliac, Trombone otrevido (2015) mit Choro-Musik aus Brasilien und Tango Distinto (2011) mit Piazzolla-Kompositionen. Außerdem unterrichtet der Posaunist am Brooklyn College in New York sowie an der Longy School of Music am Bard College in Cambridge, Mass.
„Prometheus” Symphonische Dichtung (1850)
Konzert für Posaune und Orchester (1924)
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 (1876)
Der in Albanien geborene Desar Sulejmani begann als Sechsjähriger mit dem Klavierspiel und trat bald auch in Konzerten auf. Ab 1998 setzte er seine Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen fort, wo er bei Till Engel (Klavier), Andreas Reiner und Rainer Kussmaul (Kammermusik) sowie David de Villiers (Dirigieren) studierte. Als Klavierpartner von Andreas Reiner hat Sulejmani sämtliche Violinsonaten von Felix Mendelssohn auf CD eingespielt. Den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit nimmt seit 2003 das Dirigieren ein: Dabei verbinden sich feste Positionen, die er bei Orchestern in Essen, Köln und Düsseldorf betreute, mit einer Vielzahl von Einladungen, die Sulejmani nach Albanien und in den Kosovo, nach Tschechien, Österreich und Usbekistan führten. 2008 dirigierte Sulejmani in seiner Heimatstadt Shkodra die erste albanische Oper Mrika von Preng Jakova. 2016 leitete er eine internationale Produktion von Mozarts Zauberflöte im südafrikanischen Johannesburg. 2019 gründete er das Western Balkans Youth Orchestra.
Die als gebürtige Albanerin aus Nordmazedonien stammende Hava Bekteshi kam mit 14 Jahren nach Deutschland und lebt heute in Hamburg. Neben dem Studium der Betriebswirtschaftslehre galt ihre besondere Leidenschaft immer schon der albanischen Musik, wie sie vor allem in der Cifteli, einer zweisaitigen Langhalslaute, zum Ausdruck kommt. Lange als Männerdomäne festgelegt, ist das Spiel des Instruments durch Hava Bekteshis Einsatz auch in Deutschland bekannt geworden. Seit 2014 hat sich die Künstlerin mehrfach am Deutschen Theater München für die Çifteli engagiert; außerdem wurde sie eingeladen, im deutschen Pavillon „Performing Architecture“ im Rahmen der „Biennale di Venezia“ 2016 die albanische Musik aus Hamburg zu präsentieren. Regelmäßig tritt Hava Bekteshi mit verschiedenen Programmen in der Elbphilharmonie Hamburg auf.
Der aus Serbien stammende Akkordeonist Nikola Komatina studierte zuerst in Wien, dann in Detmold und zuletzt an der Folkwang Universität der Künste Essen. Bereits in seinen Jugendjahren gewann Komatina über 20 Preise bei verschiedenen Wettbewerben; später erhielt er eine Vielzahl von Stipendien. Sein Repertoire umfasst Werke vom Barock bis zur Moderne. Mit dem Cellisten Mladen Miloradovic hat er 2012 das Duo Akkcellorando gegründet, außerdem ist er Mitglied der Künstlergruppe FONA-Formation Neues Akkordeon. Als Gastmusiker tritt der 34-Jährige regelmäßig mit dem Signum Saxophone Quartett, dem Notabu Ensemble, dem Ensemble S201 und dem One Earth Orchestra auf. Außerdem arbeitet er intensiv mit den Komponisten Fabien Lévy, Gerhard Stäbler, Markus Stockhausen, Frank Zabel, Volker Staub, Boris Filanovsky, Thomas Neuhaus und Günter Steinke zusammen. Neben sein Engagement für die zeitgenössische wie klassische Musik tritt seine Leidenschaft für Volksmusik aus dem Balkan, die er in eigenen Arrangements als Sänger und Akkordeonist auf die Bühne bringt.
Tänze aus Galánta (1930)
„Eja të vallëzojmë“ („Lasst uns tanzen“)
Orchestersuiten aus den Balletten „Gajaneh“ (1942) und „Spartakus“ (1956) und Schauspielmusik zu „Masquerade“ (1940/44) (Auswahl)
„Igrajmo kolo“ („Lasst uns Kolo tanzen“)
Symphonie Nr. 1 f-Moll op. 10 (1924-1925)
Musik zum Anfassen, Ausprobieren und Erleben!
So lautet das Motto des Klingenden Museum in Berlin e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen einen einfachen und direkten Zugang zu professionellen Orchesterinstrumenten zu ermöglichen. Das Klingende Museum Berlin besuchen jeden Tag zahlreiche Schulkassen und Kindergartengruppen um Musikinstrumente hautnah zu erleben, kennenzulernen und auszuprobieren.
Das Klingende Mobil – ein bunt beklebter Bus – mit über 50 Instrumenten an Bord besucht zudem Schulen, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen im gesamten Berliner Stadtgebiet. Mit dem Klingenden Mobil und dem Klingenden Museum erreicht der Verein ca. 25.000 Kinder und Jugendliche im Jahr. Das Klingende Mobil wird beim Young Euro Classic Kindertag im Konzerthaus gleich vier Instrumentenfamilien zum Ausprobieren mitbringen: Streicher und Zupfer; Blech- und Holzbläser und viele Perkussionsinstrumente. Wir freuen uns auf Euren Besuch!
Der rumänische Dirigent Cristian Mandeal, Jahrgang 1946, absolvierte ein Studium an der Musikakademie in Bukarest, bevor er seine Ausbildung bei Herbert von Karajan in Berlin und Sergiu Celibidache in München vervollständigte. Von 1987 bis 2009 war er Chefdirigent und Generalmusikdirektor der Bukarester Philharmonie. Neben rumänischen Orchestern leitete er namhafte Orchester in ganz Europa und war bis 2009 Erster Gastdirigent des Hallé Orchestra in Manchester sowie bis 2013 des Philharmonischen Orchesters Kopenhagen. Dabei dirigierte er über 60 Uraufführungen rumänischer und nicht-rumänischer Komponist:innen. Unermüdlich setzt sich Mandeal vor allem für das Werk seines Landsmanns George Enescu ein, dessen gesamtes symphonisches Schaffen er auf CD aufgenommen hat. In den letzten Jahren widmet sich der Dirigent, verstärkt dem Aufbau des Rumänischen Jugendorchesters, mit dem er seit dessen Gründung 2008 mehrfach mit großem Erfolg bei Young Euro Classic aufgetreten ist, und dem Rumänischen Nationalen Symphonieorchester.
Die Pianistin Oxana Corjos zählt zu den führenden Musikerinnen in ihrer rumänischen Heimat. Ausgebildet an der Nationalen Musikuniversität Bukarest, gewann sie Preise in Barcelona (1988) und Rom (1992), die den Beginn einer sehr erfolgreichen Konzerttätigkeit in ganz Europa bedeuteten. Bei der Enescu Series in London trat sie ebenso auf wie beim Gustav Mahler Festival von Toblach (Südtirol). Für das rumänische Radio hat Oxana Corjos eine Vielzahl von Aufnahmen gemacht; dabei reicht die Palette von Bach, Mozart und Beethoven über Mussorgski und Debussy bis zu Prokofjew. Eine enge Zusammenarbeit verbindet die Pianistin nicht nur mit Cristian Mandeal und dem Nationalen Jugendorchester Rumäniens, sondern auch mit dem Philharmonischen Orchester George Enescu, mit dem sie zuletzt – unter Mandeals Leitung – das zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms und die Burleske von Richard Strauss aufgenommen hat.
Der rumänische Pianist Cristian Niculescu teilt sein Leben zwischen Berlin und Bukarest. 1986 gab er sein Debüt beim Nationalen Rundfunkorchester Rumäniens, wechselte dann jedoch 1993 nach der politischen Wende zu weiteren Studien bei Hans Leygraf an die Hochschule der Künste Berlin. Seitdem ist Niculescu als Pianist, Kammermusiker und Musikmanager tätig; neben seinen Soloauftritten musiziert er regelmäßig mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Zu seinen weiteren Kammermusikpartner:innen zählen Jeremy Menuhin, Avi Avital, Angela Denoke, Mihaela Martin, Frans Helmerson und Guy Braunstein. Außerdem realisierte er zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen in seiner Heimat. 2020 verwirklichte Niculescu das Projekt „Silvestri – Lipatti – Enescu“ zur Würdigung der drei hervorragenden Künstlerpersönlichkeiten. 2022 wurde der Pianist vom rumänischen Präsidenten Klaus Johannis für seine Verdienste um die Vermittlung der Musik Rumäniens ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr übernahm er auch die Leitung des Rumänischen Kulturinstituts in Berlin.
„Panicandemica“(2021)
Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll (1932)
Symphonie Nr. 8 C-Dur „Die Große“ D 944 (1825-1828)
Der gebürtige Wiener Manfred Honeck gilt als einer der weltweit führenden Dirigenten, der von allen großen Orchestern in Europa und den USA zu Konzerten eingeladen wird. In Berlin ist der 64-Jährige regelmäßig am Pult des Deutschen Symphonieorchesters zu erleben. Seit mehr als 15 Jahren steht er überdies als Chefdirigent an der Spitze des Pittsburgh Symphony Orchestra, mit dem er vielfach in der Carnegie Hall aufgetreten ist und bei den bedeutendsten europäischen Festivals wie den BBC Proms, den Salzburger Festspielen, dem Musikfest Berlin und dem Luzern Festival zu Gast war. Honecks erfolgreiche Tätigkeit in Pittsburgh wird durch zahlreiche Aufnahmen dokumentiert, bei denen er Werke von Beethoven, Brahms, Bruckner, Strauss und Tschaikowski eingespielt hat. 2018 wurde die Aufnahme von Schostakowitschs Fünfter mit einem Grammy ausgezeichnet. Jenseits des Dirigentenpults hat der Dirigent, der seine Laufbahn als Geiger bei den Wiener Philharmonikern begann, eine Reihe von symphonischen Suiten aus Opern konzipiert, darunter Janáčeks Jenůfa, Strauss‘ Elektra und Dvořáks Rusalka.
Der britische Pianist Benjamin Grosvenor gilt in seiner Heimat als bester Pianist seiner Generation, seit er 2012 als 20-Jähriger sein fulminantes Debüt bei der First Night of the Proms mit Franz Liszts zweitem Klavierkonzert gegeben hat. Danach ist Grosvenor in jedem Jahr Gast bei den BBC Proms gewesen; außerdem erhielt er als erster britischer Pianist seit 60 Jahren einen Exklusivvertrag bei Decca Classics. Doch längst ist Grosvenor über Großbritannien hinaus gefragt: In dieser Saison unternimmt er eine Tournee nach Südamerika, außerdem ist er bei Recitals in der Philharmonie Luxemburg, in Paris und Washington zu erleben. Zum wiederholten Mal tritt er beim Berliner Klavier Festival im Konzerthaus auf. Zu den Dirigenten, mit denen Grosvenor musiziert hat, zählen Paavo Järvi, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Sir Mark Elder, Vladimir Jurowski, François-Xavier Roth und Esa-Pekka Salonen. Erst kürzlich erschien seine CD-Aufnahme der Chopin-Klavierkonzerte mit dem Royal Scottish National Orchestra unter der Leitung der Dirigentin Elim Chan.
Larghetto für Orchester (2009/2017)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 (1917/1921)
Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937)
Der 47-jährige schwedische Dirigent Johannes Gustavsson begann ursprünglich als Bratscher, bevor er die Dirigierlaufbahn einschlug. Preise beim Sir Georg Solti-Wettbewerb in Frankfurt am Main und beim Toscanini-Wettbewerb in Parma ebneten ihm ebenso den Weg wie der Swedish Conductor’s Prize und der Herbert Blomstedt Award. Seitdem hat Gustavsson bei allen größeren Orchestern Skandinaviens am Pult gestanden, so beim Royal Stockholm Philharmonic und bei den Göteborger Symphonikern, beim Oslo Philharmonic und den philharmonischen Orchestern von Helsinki und Turku. Dabei arbeitete er mit so prominenten Solist:innen zusammen wie Janine Jansen, Martin Fröst, Nina Stemme, Vikingur Olafsson, Olli Mustonen und Isabelle van Keulen. Über 50 Orchesterwerke nordischer Komponist:innen brachte Gustavsson zur Uraufführung; viele der Kompositionen, darunter von Anders Eliasson, CFE Horneman, Tobias Broström, Britta Byström und Einar Englung, hat er außerdem auf CD eingespielt.
Der Norweger Rolf Gupta zählt zu den zentralen Persönlichkeiten im Musikleben seines Landes. Dabei ist seine Karriere zweigleisig verlaufen. Zum einen machte er sich einen Namen als Dirigent: Ausgebildet bei so bedeutenden Lehrmeistern wie Jorma Panula und Herbert Blomstedt, war der heute 55-Jährige Chefdirigent beim Norwegischen Radio-Symphonieorchester und wurde von namhaften Orchestern nach Stockholm, Helsinki, Paris und Moskau eingeladen. Gleichermaßen war Gupta als Operndirigent im Einsatz, wo er sich vor allem für zeitgenössische Bühnenwerke einsetzte. 2011 trat der Dirigent mit dem Orkester Norden auch schon einmal bei Young Euro Classic auf. Daneben ist Gupta erfolgreich als Komponist vor allem von Orchesterwerken hervorgetreten, so mit seinem Erstling All my instincts – Exposition for Orchestra (1989), Chiaroscuro (1995) und Jordens sang, das er 2019 zum 100-jährigen Bestehen des Symphonieorchesters Kristiansand komponierte. Im Jahr 2002 kuratierte Gupta außerdem das MAGMA-Festival für zeitgenössische nordische Musik in Berlin.
„Wie ein Kondukt“ (Zur Erinnerung an die Opfer von Utøya) (2023, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901-1903)
Die beruflichen Erfolge des Dirigenten, Komponisten und Arrangeurs Chris Walden lassen sich kaum in wenigen Worten aufzählen: Sieben Mal wurde er für den Grammy notiert, die Soundtracks für mehr als 40 Film- und TV-Serien hat er komponiert, und geschätzte 1500 Arrangements für Orchester oder Big Band schlagen außerdem zu Buche. Die Palette der Stars reicht dabei von Aretha Franklin, Paul McCartney und Seal bis zu Stevie Wonder, Rihanna und Barbra Streisand. Als Arrangeur und Bandleader hat er mit Jazz-Größen wie Diana Krall, Herb Alpert, Michael Brecker und Arturo Sandoval zusammengearbeitet. Schon als 16-Jähriger schrieb der gebürtige Hamburger Christian Waldemar Schulz seine ersten Arrangements für die Band seines Gymnasiums, später spielte er als Trompeter im neugegründeten Bundesjazzorchester. Als Assistent von Peter Herbolzheimer arrangierte Walden die Musik zum Film Schtonk, bevor er als 29-Jähriger endgültig nach Los Angeles übersiedelte. Dort hat er zuletzt die Filmmusik zu The Terror of Hallow’s Eve (2017) and King of Herrings (2013) komponiert; seit 2019 ist er musikalisch verantwortlich für die jährliche Verleihung der Oscars.
Bernard van Rossum ist ein Tenor- und Sopransaxophonist, Komponist, Arrangeur und Lehrer. Er führt das Bernard van Rossum Quartet an, das jüngst das Album Trampoline veröffentlichte und in dem auch Xavi Torres (Klavier), Marco Zenini (Bass) und Joan Terol (Drums) mitwirken. Er ist auch als Bandleader, Komponist und Arrangeur für die vielfach ausgezeichnete BvR Flamenco Big Band tätig. Bernard van Rossum unterrichtet am Conservatorium van Amsterdam und in Rotterdam an der Codarts. Er arrangiert auch für andere Ensembles, z.B. das Nederlands Blazers Ensemble und das Riciotti Ensemble. Ferner ist er ein vielseitiger Sideman, der z.B. mit dem Vuma Levin Quintet, dem Sam Newbould Quintet oder der Vernon Chatlein Group auftritt. Seine Kompositionen und Arrangements sind mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Rogier van Otterloo Award 2022, dem Preis der spanischen SGAE für Bigband-Arrangements 2022 und dem Bigband-Kompositionswettbewerb der Kanarischen Inseln 2021. Bernard van Rossum wuchs multikulturell in Spanien mit seiner englischen Mutter und seinem niederländischen Vater auf. Nachdem er einen Abschluss in Biologie der Universität Edinburgh erwarb, studierte er Saxophon in Barcelona, an der University of North Texas und am Amsterdamer Konservatorium.
Der georgische Dirigent Mirian Khukhunaishvili erhielt seine erste Ausbildung am Staatlichen Konservatorium von Tbilissi; dabei wurde er durch mehrere Stipendien des georgischen Präsidenten wie auch des Kulturministeriums gefördert. Ab 2012 setzte Khukhunaishvili sein Studium an der Musikakademie im polnischen Krakau fort, wo er 2020 seinen Abschluss machte. Der Dirigent ist mit allen wichtigen Ensembles seines Landes aufgetreten, so der Georgischen Nationalphilharmonie, dem Staatlichen Symphonieorchester Tbilisi und dem Orchester des Opernhauses Tbilisi. Außerdem wurde er zu Dirigaten nach Amsterdam, Wien, Paris, Kopenhagen wie auch zum Konzerthausorchester Berlin eingeladen, wo er im Oktober 2022 sein Debüt gab. Bei der Conductor’s Academy des Tonhalle-Orchesters Zürich gewann Khukhunaishvili im November 2022 das Paavo-Järvi-Stipendium und das Publikumsvotum. Der Georgier lebt heute in Island, wo er an der Akademie der Künste Dirigieren unterrichtet und den Universitätschor leitet. 2019 war er Mitbegründer des Tbilisi Youth Orchestra.
Sie sei wie der „Atem der Zukunft”, so Jury-Vorsitzender Andrzej Wituski, nachdem Veriko Tchumburidze 2016 als erst 20-Jährige den Internationalen Henrik-Wieniawski-Wettbewerb in Póznan gewonnen hatte. Aufgewachsen in einer georgischen Familie im südtürkischen Adana, erhielt die junge Veriko ihren ersten Unterricht am Konservatorium von Mersin. 2010 wechselte sie zu Dora Schwarzenberg nach Wien, anschließend 2015 zu Ana Chumachenko nach München, wo sie 2022 ihren Master-Abschluss machte. Inzwischen ist die Geigerin dort im Fach Kammermusik eingeschrieben, absolviert aber gleichzeitig eine Vielzahl von Konzerten, so zuletzt beim Beethoven Osterfestival, Gstaad Menuhin Festival, Olympus Musical Festival und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Dort musizierte sie mit Leif Ove Andsnes, Lisa Batiashvili, Sol Gabetta, dem Quatuor Ebène, Maxim Vengerov und Tabea Zimmermann. Mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt unter Howard Griffiths nahm Veriko Tchumburidze John Williams’ Musik zu Schindlers Liste auf. Sie spielt auf einer Guadagnini von 1756 als Leihgabe der Stiftung Deutsches Musikleben.
Kordz, mit bürgerlichem Namen Alexandre Kordzaia, liebt die Grenzüberschreitung zwischen Komponist und Performer. Besonders bekannt wurde er durch seine Live-Auftritte, bei denen er genauso mit dem Georgischen Philharmonischen Orchester musiziert wie mit dem Bratscher Georgi Zagareli und dem Rapper DRO. Dabei hat Kordz in den letzten fünf Jahren einen maßgeblichen Beitrag zu der lebendigen Club-Szene in Georgiens Hauptstadt Tbilissi geleistet. Bei seinen Auftritten ist er am Klavier genauso zu erleben wie an Keyboards und Synthesizer. Einladungen führten Kordz mehrfach nach Deutschland und in die Niederlande, so zum Asko Schönberg Ensemble, Slagwerk Den Haag, dem Residenzorchester Den Haag, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Philharmonischen Orchester Dortmund.
Mika Mdinaradze verfolgt eine vielseitige Karriere als Komponist, Arrangeur und Produzent. Gemeinsam mit dem Dirigenten Mirian Khukhunaishvili gründete er 2019 das Tbilisi Youth Orchestra. Sein Oeuvre umfasst Musik verschiedenster Genres; so komponierte Mdinaradze nicht nur symphonische Werke und Lieder, sondern auch für Film und Theater, TV und Werbung. In letzter Zeit hat sich der georgische Komponist ganz der E-Musik verpflichtet: So schrieb er ein Kirye Eleison für Sopran und Orchester, das im November 2022 vom Konzerthausorchester Berlin unter Christoph Eschenbach uraufgeführt wurde. Im Juli 2022 fand in Tbilisi die Premiere seiner Komposition 145 Christ für Flöte und Orchester in Erinnerung an die getöteten Kinder in der Ukraine statt, aufgeführt vom Tbilisi Youth Orchestra und dem Flötisten Stathis Karapanos.
„Die Hebriden” Ouvertüre op. 26 (1829-1830)
„Blue Horses” (Uraufführung) 🏆
„Chiaroscuro” für Solovioline und Kammerorchester (2010)
„Piano Concertino” (Uraufführung) 🏆
Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica” (1803-1804)
Der 37-jährige usbekische Dirigent Kamoliddin Urinbayev erhielt seine musikalische Ausbildung zuerst am Staatlichen Konservatorium von Usbekistan in Taschkent, später im Fach Dirigieren am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. Gleichzeitig wurde er zu zahlreichen Festivals und Wettbewerben eingeladen, so zur Großen Seidenstraße (Südkorea), zu Neue Namen (Russland) und zum Forum Dirigieren (Deutschland). Urinbayev tritt sowohl als Konzert- wie auch als Operndirigent auf. So stand er am Pult des Staatlichen Symphonieorchesters der Ukraine und des Staatlichen Symphonieorchesters von Usbekistan sowie der Brandenburger Symphoniker. Am Staatlichen Akademischen Theater in Taschkent dirigierte er Beethovens Fidelio. 2014 gründete Urinbayev das Jugendsymphonie-Orchester Usbekistan; im selben Jahr wurde ihm vom usbekischen Präsidenten der Titel „Ausgezeichneter Künstler Usbekistans“ verliehen. Seit 2020 ist der Dirigent auch Rektor des Staatlichen Konservatoriums in Taschkent.
Die aus Taschkent (Usbekistan) stammende Pianistin Eleonora Kotlibulatova erhielt ihren ersten Klavierunterricht von ihrer Mutter im Alter von fünf Jahren. 1996 debütierte die Zehnjährige als Solistin. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben, so beim Grand Prix „Kunst des 21. Jahrhunderts” 2001 in Kiew (Ukraine), beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Kuala Lumpur (Malaysia) und beim 7. Internationalen Rubinstein-Wettbewerb 2004 in Paris. 2010 begann Eleonora Kotlibulatova ein Studium an der Musikhochschule in Rostock bei Matthias Kirschnereit, das sie 2014 mit Auszeichnung abschloss. Die Künstlerin unternahm Konzertreisen von Amerika bis nach Asien, zurzeit lebt und arbeitet sie als Konzertpianistin und Lehrerin in Berlin. Neben ihrer solistischen Tätigkeit arbeitet sie regelmäßig mit dem Gitarristen Evgeny Beleninov zusammen, um diese ungewöhnliche Duo-Besetzung mit Originalwerken und Transkriptionen bekannter zu machen.
Der aus Kuwait stammende Komponist Amer Jaafar begann seine Ausbildung in den USA an der Staatlichen Universität Portland und der Oregon Universität und schloss anschließend sein Kompositionsstudium an der Chopin-Akademie in Warschau ab. Derzeit arbeitet der 61-Jährige als Professor in Kuwait. 2008 gewann Jaafar mit Secrets den ersten Preis bei einem Kompositionswettbewerb in Sanaa, Yemen. Besonders bekannt machte ihn Impatience of a Captive (Ungeduld eines Gefangenen, 2000), das zuerst als Klaviersextett, anschließend auch in einer Orchesterfassung herauskam. Des Weiteren komponiert Jaafar Klavierwerke wie Dance of Peace and the Devil und Dance of the Gazelle. 2020 führte das Jugendorchester Usbekistans sein Werk Silk Road auf. Jaafars Ziel ist die Verknüpfung von westlicher und arabischer Musik: „Der Hauptgrund, weswegen ich immer schon internationale Musik studieren wollte, ist, dass ich internationale Musik mit kuwaitischer Volksmusik und arabischer Musik verweben wollte, um sie weiterzuentwickeln, sie der ganzen Welt zu präsentieren, und irgendwann den Internationalismus zu erreichen.“
Ouvertüre zu „Oberon” J.306 (1826)
„Sogdian Frescoes” (1997)
„Voice of the Desert” (2022, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Variationen über ein Thema aus Mozarts „Don Giovanni” B-Dur op. 2 (1827)
Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27 (1906-1907)
Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, Tochter zweier Musiker:innen, erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Musikakademie ihrer Heimatstadt Lwiw. 2017 wurde sie Chefdirigentin der Grazer Oper; 2022 wechselte sie als Generalmusikdirektorin an das Teatro Comunale di Bologna, wo sie in diesem Frühjahr Neuproduktionen von Verdis I vespri siciliani und Wagners Fliegendem Holländer leitet. Mit dieser Wagner-Oper feierte Oksana Lyniv auch 2021 ihr erfolgreiches Debüt als erste Dirigentin in der Geschichte der Bayreuther Festspiele. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Lyniv in der internationalen Musikwelt zum Symbol einer Kämpferin gegen den in ihrem Land ausgebrochenen Krieg geworden. Leidenschaftlich engagiert sich die 45-Jährige auch für die Entwicklung der klassischen Musik in der Ukraine: So gründete sie 2017 in Lwiw das internationale Festival LvivMozArt, das auf das Wirken des Mozart-Sohnes Franz Xaver in Lwiw Bezug nimmt. 2016 initiierte sie die Gründung des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine, das sie seitdem erfolgreich als Künstlerische Leiterin begleitet.
Geboren im Millenniumsjahr 2000 in Lwiw, erhielt Daryna Bachynska mit sechs Jahren ersten Klavierunterricht, bevor sie mit elf Jahren zur Flöte wechselte. 2018 machte sie ihren Abschluss an der Spezialschule für Musik Solomiia Krushelnytska und wechselte an die Musikakademie im polnischen Krakau. Nach ihrem erfolgreichen Bachelor-Examen setzt die Flötistin ihr Studium am Konservatorium im belgischen Lüttich fort. Inzwischen ist Daryna Bachynska als Solistin bei renommierten Festivals wie dem Benslow Music Centre (England), Flauti di Toscana (Italien) und Foliamusica Festival (Frankreich) aufgetreten. 2020 wurde ihr außerdem ein Stipendium des renommierten Flötenproduzenten Powell Flutes zuerkannt, zu dem als Spezialpreis auch ein Flötenkopfstück aus Sterling-Silber gehört. Seit 2019 ist Daryna Bachynska Soloflötistin des Youth Symphony Orchestra of Ukraine.
Kammersymphonie für Flöte und Orchester Nr. 3 (1982)
Konzert für Flöte und Streichorchester op. 45 (1954)
„The Way“ für Symphonieorchester (2023)
Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1804-1808)
Die Karriere von Toomas Vavilov verläuft seit vielen Jahren zweigleisig. Zum einen ist der 53-Jährige einer der wichtigsten Klarinettisten seines Landes, dessen Repertoire von der Klassik bis zu zeitgenössischer Musik reicht – mit einem besonderen Schwerpunkt auf estnischen Werken. So schrieben mehrere Komponist:innen Werke für ihn, darunter Urmas Sisask, Eino Tamberg, Ester Mägi, Lepo Sumera and Raimo Kangro. Als Dirigent gab Vavilov sein Debüt bereits 1998 beim Estnischen Nationalen Symphonieorchester, später folgten Auftritte mit weiteren wichtigen Orchestern und Chören des Landes. 2006-2008 war er als Chefdirigent am traditionsreichen Vanemuine Theaters in Tartu tätig. Darüber hinaus engagiert sich der Dirigent in der Musikvermittlung für Kinder; außerdem brachte er eine choreografische Show Schönberg and Circus auf die Bühne und entwarf eine Rock-Oper für die estnische Band Ruja.
Der Pianist Sten Heinoja zählt zu den vielversprechendsten Talenten der jungen Generation in Estland. Mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, und bereits als Teenager wurde er in die Estnische Musikakademie in Tallinn aufgenommen. 2014 gewann Heinoja den Estnischen Klavierwettbewerb (zusammen mit fünf Spezialpreisen), und 2016 ging er als Sieger aus der Klassik-TV-Show Klassikatähed hervor. 2018 folgte der Gewinn des Kendall Taylor Beethoven Wettbewerbs in London. Seitdem ist der Pianist mit allen wichtigen estnischen Orchestern aufgetreten; Einladungen führten ihn außerdem in viele europäische Länder, nach Indien und China, Israel und in die USA. Schwerpunkte seines Repertoires sind die Wiener Klassik und die Klaviermusik des 20. Jahrhunderts. Heinoja bildet außerdem ein festes Duo mit dem Cellisten Marcel Johannes Kits und ist Mitglied des Klaviertrios Hämarik.
Geboren 1992 in Pärnu, studierte Alisson Kruusmaa an der Estnischen Akademie für Musik und Theater, wo sie 2017 ihren Abschluss im Fach Komposition machte. Sie ist sowohl mit Orchesterwerken als auch mit Chor- und Kammermusik hervorgetreten. Mit ihrer Musik liebt sie es, fragile Klanglandschaften zu erschaffen, die von einer delikaten Orchestrierung geprägt sind. Zu Kruusmaas signifikantesten Kompositionen zählen Mesmerism für Klarinette und Klavier und das Klavierkonzert Piece (beide 2015) sowie Songs of Silver Light für Mezzosopran, Trompete und Klavier (2017). Im selben Jahr wurde auch Kruusmaas Orchesterstück Circles, das von den kristallinen Mustern der Saturnringe inspiriert ist, in Tallinn uraufgeführt. Zu ihren jüngsten Kompositionen zählen And the Great Winds Come and Go für Mezzosopran und Orchester, uraufgeführt beim niederländischen Andriessen Festival, und das große Chorwerk Under Evening Sky. 2021 entstand das umfangreiche Klavierkonzert As if a River Were Singing…, im vergangenen Jahr wurde Kruusmaas neues Akkordeonkonzert in Pärnu uraufgeführt.
„Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte“ (1994/2019)
„Five Arabesques“ (2021/22, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Konzert für Klavier und Orchester D-Dur op. 21 Hob. XVIII:11 (1782)
„In spe“ für Bläserquintett und Streichorchester (2010)
Symphonie Nr. 7 (1958)
Ganz treue Fans von Young Euro Classic werden sich vielleicht noch an Jakub Hrůša erinnern, der bereits 2003, vor genau 20 Jahren, schon einmal beim Festival aufgetreten ist – als Dirigent des Tschechischen Studentenorchesters. Inzwischen hat der damalige Prager Student eine rasante Karriere gemacht: Seit 2016 ist Hrůša Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, 1946 von exilierten Tschechen gegründet, und 2026 wird er von SirAntonio Pappano die Leitung des Royal Opera House Covent Garden in London übernehmen. Zudem wirkt er als Erster Gastdirigent bei der Tschechischen Philharmonie in Prag. Längst ist der heute 42-Jährige bei allen großen Orchestern in Europa und Übersee, darunter auch bei den Berliner Philharmonikern, aufgetreten. Opernproduktionen führten ihn nach Wien und Zürich, London und Paris. Im Sommer 2022 debütierte er erfolgreich bei den Salzburger Festspielen mit Leoš Janáčeks Kátja Kabanová. Der Dirigent setzt sich vehement auch für weniger aufgeführte Landsleute wie Josef Suk und Bohuslav Martinů ein. Er ist Präsident des International Martinů Circle und der Dvořák Society.
Symphonie Nr. 9 D-Dur (1908-1910)
Der aus Kolumbien stammende Dirigent Andrés Orozco-Estrada ist auf allen wichtigen Konzertpodien der Welt zuhause. Die Berliner und Wiener Philharmoniker hat er ebenso geleitet wie die großen Orchester in Amsterdam, London und Paris, in Chicago und Philadelphia, außerdem das Budapest Festival Orchestra und das Israel Philharmonic. Im Sommer 2021 beendete der Dirigent seine siebenjährige Tätigkeit als Chefdirigent des hr-Symphonieorchesters in Frankfurt, mit dem er auch Werke von Wagner, Strauss und Strawinski eingespielt hat. Von 2014 bis 2022 war er außerdem Music Director beim Houston Symphony Orchestra. Auch als Operndirigent ist Orozco-Estrada hervorgetreten; so kehrt er in diesem Frühjahr für eine Serie von Traviata-Aufführungen an die Berliner Staatsoper zurück, wo er im Februar 2022 bereits Puccinis Tosca dirigiert hat. Mit den Wiener Symphonikern, dessen Chefdirigent der 45-Jährige von 2020 bis 2022 war, führte er zuletzt Catalanis Oper La Wally im Theater an der Wien auf. Orozco-Estrada lebt auch in Wien, wo er seit Oktober 2022 eine Professur für Dirigieren an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst innehat.
Nicht erst mit dem Gewinn des Yehudi Menuhin-Wettbewerbs 2021, bei dem ihr der Erste Preis, der Publikumspreis und eine Stradivari-Violine als Leihgabe zugesprochen wurde, hat sich María Dueñas in die erste Reihe der vielversprechendsten jungen Geiger:innen katapultiert. Schon 2018 gewann sie den Internationalen Violinwettbewerb Vladimir Spivakov; 2021 folgten Erste Preise beim „Getting to Carnegie“-Wettbewerb und beim Internationalen Violinwettbewerb Viktor Tretjakov. Geboren 2002 im spanischen Granada, kam die 12-Jährige mit einem Stipendium an die Hochschule in Dresden, später wechselte sie zu Boris Kushnir nach Wien. Im Juli 2022 war María Dueñas Solistin beim Sommerkonzert der Staatskapelle Berlin; in dieser Saison ist sie bereits mit dem Orchestre de Paris unter Paavo Järvi, dem Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel und dem Toronto Symphony Orchestra unter Gustavo Gimeno aufgetreten. Im Frühjahr 2023 erscheint auch die erste CD der Geigerin bei der Deutschen Grammophon, auf der sie Beethovens Violinkonzert mit eigenen Kadenzen spielt.
Carlijn Metselaar (*1989) ist eine niederländische Komponistin, die gegenwärtig in Edinburgh lebt. Sie interessiert sich besonders für kreative Kollaboration und hat dementsprechend bereits mit Choreograph:innen, Regisseur:innen, Librettist:innen und bildenden Künstler:innen zusammengearbeitet. 2017 erwarb Carlijn Metselaar einen Masterabschluss am Royal Welsh College of Music and Drama, wo Lynne Plowman ihre Lehrerin war. Sie erhielt einen Bachelorabschluss in Komposition am Konservatorium Utrecht und an der dortigen Universität einen Masterabschluss in Musikwissenschaft und Musikvermittlung. Carlijn Metselaar hat sowohl privat wie in weiterführenden Schulen in den Niederlanden und in Großbritannien Musikunterricht gegeben. Auch Chordirigat studierte sie in Utrecht. Gegenwärtig schreibt sie eine Doktorarbeit in Komposition an der Cardiff University, wofür sie Stipendien vom Prins Bernhard Cultuurfonds (Niederlande) und der Cardiff University School of Music (Großbritannien) erhalten hat.
Fantasie-Ouvertüre zu „Romeo und Julia“ (1869-1870)
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26 (1864-1868)
"the muscle that raises the wing" (2023, Deutsche Erstaufführung) 🏆
„Bilder einer Ausstellung“ (1874/1924 orchestriert von Maurice Ravel)
„Mit einem eigenen Repertoire, das Gefühl, Bewusstsein und Ideen der jungen Generation kreativ spiegelt, scheint mir das Bundesjugendballett ideal für die Vermittlung zwischen Jugendkultur, Hochkultur und Bevölkerung. Und es hat einen wichtigen sozialen Aspekt, der eine positive Wirkung nach außen bringen wird.“ John Neumeier, Intendant
Seit 1973 ist John Neumeier Direktor und Chefchoreograf des Hamburg Ballett, seit 1996 zudem Ballettintendant und seit 2005 einer der Geschäftsführer der Hamburgischen Staatsoper. Den ersten Ballettunterricht erhielt er in seiner Heimatstadt Milwaukee/Wisconsin (USA), in Kopenhagen (Dänemark) und an der Royal Ballet School in London (Großbritannien). 1963 wurde er als Tänzer am Stuttgarter Ballett engagiert, 1969 ging er als Ballettdirektor nach Frankfurt. John Neumeier erhielt viele Auszeichnungen und seine Choreografien befinden sich im Repertoire zahlreicher renommierter Ballettcompagnien weltweit – sein Œuvre umfasst über 150 Ballette verschiedener Gattungen. 1978 gründete John Neumeier die Ballettschule des Hamburg Ballett. 2006 errichtete er die Stiftung John Neumeier und gründete 2011 das Bundesjugendballett, dem er als Geschäftsführer und Intendant vorsteht.
„Unser Ziel mit dem Bundesjugendballett ist es, die Tänzer zu Instrumenten für lebendige Choreografen zu machen. Physisch und emotional in den Schaffensprozess eines Choreografen involviert zu sein, auch mitschöpferisch tätig zu sein, das war mir selbst als Tänzer wichtig und das, glaube ich, ist das Besondere an unserem Tänzerberuf.“
Kevin Haigen, Künstlerischer und Pädagogischer Leiter
Kevin Haigen, geboren in Miami, absolvierte seine Ausbildung an der Schule des American Ballet. Nach Engagements beim American Ballet Theatre und dem Stuttgarter Ballett kam er 1976 zum Hamburg Ballett, um mit John Neumeier zu arbeiten. Ab 1984 tanzte er beim Nederlands Dans Theater, 1985 ging er als Erster Solist, Ballettmeister, Lehrer und Choreograf zu den Ballets de Monte Carlo, 1986 zum London Festival Ballet, 1988 zum Béjart Ballet Lausanne und kehrte 1991 zurück nach Hamburg. Als Erster Ballettmeister des Hamburg Ballett und Ballettpädagoge der angegliederten Schule unterrichtet er international und betreut weltweit Einstudierungen von John Neumeiers Balletten. Seit 2011 ist er zusätzlich Künstlerischer und Pädagogischer Leiter des Bundesjugendballetts. Am meisten inspiriert ihn jedoch die derzeitige Entwicklung seiner Arbeit: Kreative Denker:innen und Macher:innen zu unterrichten und zu vermitteln, dass die Kunst des Balletts eine Reise ist, die niemals endet. 2019 wurde Kevin Haigen in der Kategorie herausragende Inszenierung mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.
Der Däne Michael Schønwandt ist ein vielgefragter Dirigent in ganz Europa und hat im Laufe seiner über 40-jährigen Karriere schon viele Leitungspositionen innegehabt. Derzeit ist er Chefdirigent am Opernhaus in Montpellier sowie seit 2022 Gastdirigent beim Belgischen Nationalorchester. Die Leitung des Nationalen Französischen Jugendorchesters übernahm er zusätzlich 2021. Zuvor stand Schønwandt bereits an der Spitze des Opernhauses Kopenhagen (2000-2011), wo er unter anderem einen vielgelobten Ring-Zyklus im neuerbauten Opernhaus realisierte. Auch in Berlin ist der Dirigent kein Unbekannter, leitete er doch 1992-1998 das Berliner Sinfonie-Orchester, das heutige Konzerthausorchester. Seine Opernengagements führten ihn nicht nur nach London, Brüssel, Paris und Wien, sondern auch nach Bayreuth, wo Schønwandt 1987/88 Die Meistersinger von Nürnberg dirigierte. Ein besonderes Interesse zeigt der Dirigent für seine dänischen Landsleute Carl Nielsen und Niels Wilhelm Gade wie auch für zeitgenössische Komponist:innen Dänemarks, von denen er zahlreiche Uraufführungen leitete.
Allein schon die Zahl von 25 Soloalben, die er in den letzten Jahrzehnten eingespielt hat, spricht für die Qualität von Alexandre Tharaud. Dabei reicht die Bandbreite der Aufnahmen von Barockmeistern wie Couperin, Bach und Scarlatti über Mozart und Beethoven, Chopin und Rachmaninow bis zu den wichtigsten französischen Komponist:innen des 20. Jahrhunderts. Mit der Sopranistin Sabine Devieilhe nahm er zuletzt die CD Chanson d’Amour auf; mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras verbindet ihn seit 20 Jahren eine künstlerische Partnerschaft. Immer wieder setzt sich Tharaud außerdem mit Uraufführungen für zeitgenössische Komponist:innen ein. Als Solist tritt der 55-Jährige mit allen bedeutenden Orchestern und in allen wichtigen Konzertsälen zwischen den USA, Europa und Asien auf. 2017 präsentierte Tharaud mit dem Film Montrez-moi vos mains (Zeigen Sie mir Ihre Hände) einen ganz persönlichen Einblick in das Leben eines Pianisten. 2012 übernahm er eine Nebenrolle als Pianist in Michael Hanekes Film Liebe und spielte die im Film vorkommenden Schubert-Stücke ein.
Symphonie Nr. 5 „Symphonie concertante“ (1949)
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (1929-1931)
Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 (1877)