
Zu unseren treusten und beliebtesten Festivalfreunden zählt zweifellos das Bundesjugendorchester. Für die Arbeitsphasen des Jahres 2020 hatte sich das Orchester ein Beethoven-Crescendo vorgenommen:
Von Januar bis Dezember sollte die visionäre Musik des gebürtigen Bonners – in dessen Heimatstadt das Orchester auch seinen Sitz hat – mit den Tourneen des Bundesjugendorchesters gefeiert werden, im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten BTHVN2020. Gipfeln sollte das musikalische Jahr des bei Young Euro Classic, mit einem Projekt im Zeichen des internationalen Austausches und Verständigung, das Interpret*innen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten zusammenführen wollte:
Beethovens 9. Sinfonie wäre erklungen, Schillers Ode “An die Freude” zum Abschluss der Neunten, gemeinsam mit dem World Youth Choir. Am Dirigentenpult hätten Tan Dun und Jörn Hinnerk Andresen gestanden. Sogar eine Uraufführung hätte es mit der Auftragskomposition „Choral Concerto: Nine” gegeben, für die Tan Dun die Jiu Ge – die Neun Gesänge – von Chinas erster historisch fassbaren Dichterpersönlichkeit Qu Yuan Chinas vertont hatte.
Statt großer Sinfonik präsentieren nun ausgewählte Musikerinnen und Musiker das Frühwerk Beethovens. Während die neun Symphonien des Meisters – ganz im Sinne von Freiheit und Brüderlichkeit – möglichst viele Menschen ansprechen sollen, lässt sich anhand seiner Werke für kleinere Besetzungen nachvollziehen, wie diese Freiheit gelebt aussieht: in der Interaktion zwischen den Ensemblemitgliedern.
Das Septett Es-Dur op. 20, das die Mitglieder des Bundesjugendorchesters am Abend des 9. August spielen, markiert bereits Beethovens Abkehr von der Kammermusik: Das Stück, das er in Wien für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Horn, Klarinette und Fagott komponierte, trägt bereits orchestrale Züge und lässt das Publikum die schöpferische Ambition erahnen, mit der sich Beethoven bald größeren Werken widmen sollte.
Von Aufbruch-Stimmung wird auch die Matinee am Tag zuvor getragen, die ganz sicher die ursprünglichen Programmpläne vergessen lässt: Den Anfang machen zwei Solistinnen an Flöte und Harfe, die in Mozarts berühmtem Doppelkonzert von ihren Bundesjugendorchester-Mitstreitern begleitet werden. Im zweiten Teil erklingt dann Schuberts unvergleichliches Forellenquintett, in dem der Komponist nicht nur sein Gassenhauer-Lied Die Forelle zu einem fantasievollen Variationensatz ausgebaut, sondern davor auch noch vier Sätze voll übersprudelnder Lebendigkeit ersonnen hat.
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