Kai Wegner wurde 1972 in Berlin-Spandau geboren. Nach dem Schulbesuch schloss er 1997 seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann ab und war danach unter anderem als Mitglied der Geschäftsleitung in einem familiengeführten mittelständischen Bauunternehmen tätig. Wegners politische Karriere begann 1995, als er in Spandau zum Bezirksverordneten gewählt wurde. Von 1999 bis 2005 war er Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion sowie deren wirtschaftspolitischer Sprecher. Von 2005 bis 2021 war Wegner Mitglied des Deutschen Bundestages und zuletzt baupolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Im Jahr 2019 wurde Wegner zum Landesvorsitzenden der Berliner CDU gewählt und gehört seitdem dem Bundesvorstand seiner Partei an. Von 2021 bis 2023 war Wegner Vorsitzender der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Seit dem 27. April 2023 ist Kai Wegner Regierender Bürgermeister von Berlin. Wegner engagiert sich in zahlreichen Organisationen, darunter in dem DLRG Landesverband Berlin e.V. und dem Stiftungsrat der Lotto-Stiftung Berlin. Er ist Vater dreier Kinder.
Der in München lebende französisch-schweizerische Dirigent Joseph Bastian hat eine wahrlich überraschende künstlerische Entwicklung hinter sich. Ausgebildet in den Fächern Violoncello, Posaune und Komposition, wurde er Posaunist im European Union Youth Orchestra (EUYO) unter Claudio Abbado und Pierre Boulez, bevor er 2004 eine Stelle als Solo-Bassposaunist beim Bayerischen Rundfunk-Symphonieorchester in München erhielt. Erste Dirigiererfahrungen sammelte Bastian beim Abaco-Orchester der Universität München. Quasi über Nacht sprang er dann im Februar 2016 für den erkrankten Dirigenten Robin Ticciati ein und erhielt weitere Förderung durch Chefdirigent Mariss Jansons. Anschließend folgten schnell zahlreiche Einladungen zu Orchestern in ganz Deutschland, darunter auch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, aber auch in Frankreich und Spanien sowie in Asien. 2022 trat Bastian dort die Position des Principal Conductor beim Asian Youth Orchestra an. Ab Herbst dieses Jahres übernimmt der 41-Jährige außerdem die Chefposition bei den Münchner Symphonikern.
Der gebürtige Berliner Alban Gerhardt, der heute in Madrid lebt, gehört seit nunmehr drei Jahrzehnten zu den namhaftesten Cellisten weltweit. Mit frühen Wettbewerbserfolgen und seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern unter Semyon Bychkov ebnete er sich 1991 den Weg an die internationale Spitze. Er musizierte mit Altmeister:innen wie Kurt Masur, David Zinman und Christoph von Dóhnanyi ebenso wie mit Vladimir Jurowski, Kirill Petrenko oder Susanna Mälkki und Klaus Mäkelä. Gerhardts Repertoire umfasst inzwischen mehr als 70 Solokonzerte, dazu gehören die Klassiker von Schumann, Dvořák und Elgar ebenso wie Raritäten von Eugen d’Albert, Ernö von Dohnányi und Georges Enescu, die er für das britische Label Hyperion eingespielt hat. Ebenso brachte der Cellist viele neue Werke zur Uraufführung, so von Unsuk Chin, Peteris Vasks, Brett Dean, Jörg Widmann oder Matthias Pintscher. Darüber hinaus ist er ein viel gefragter Kammermusiker und widmet sich sozialen Projekten, bei denen er regelmäßig in Schulen und Krankenhäusern auftritt. Alban Gerhardt spielt auf einem Violoncello von Matteo Gofriller von 1710.
Die aus Freiburg stammenden Sopranistin Lydia Teuscher erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik in Mannheim und am Royal Welsh College of Music in Cardiff. Inzwischen hat sie sich sowohl im Konzert- als auch im Opernrepertoire einen vielversprechenden Namen gemacht. Die Pamina in Mozarts Zauberflöte sang sie u.a. an der Staatsoper Berlin, die Susanna in Figaros Hochzeit in Dresden und beim Glyndebourne Festival, das Ännchen in Webers Freischütz in Zürich. In Telemanns Pastorelle en Musique war Lydia Teuscher bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci zu erleben; auch sonst ist die Alte Musik mit Bachs Passionen und Kantaten ein wichtiger Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Im Februar 2021 übernahm die Sängerin kurzfristig das Sopransolo im Brahms-Requiem, das von ARTE live aus Zürich übertragen wurde. Gleichermaßen trat Teuscher als Solistin in Mahlers zweiter und vierter Symphonie sowie in Schönbergs Pierrot lunaire auf.
Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmila“ (1842)
Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85 (1919)
Symphonie Nr. 4 G-Dur (1899-1901)
Wurde in Hamburg geboren und war als Jugendlicher Kontrabassist Mitglied des Hamburger Landesjugendorchesters und weiterer Ensembles. Schon während seiner Schulzeit gründete er mit seinem Bruder ein Studierendenorchester mit Mitgliedern aus ganz Deutschland. Rund 30 Arbeitsphasen führte er dieses Orchester bis nach Litauen, Schweden, Italien oder Mexico. Während des Studiums der Kulturwissenschaft und Ästhetischen Praxis mit Hauptfach Musik (Kontrabass und Klavier) in Hildesheim hat Sönke Lentz, für die Jeunesses Musicales Hamburg Konzertreihe in der Kulturfabrik Kampnagel mit allen Hamburger Jugendorchestern und Ingo Metzmacher organisiert. Neben seinen hauptamtlichen Tätigkeiten gehörte Sönke Lentz später über 10 Jahre dem Präsidium der Jeunesses Musicales Deutschland an. Nach dem Studium wurde Sönke Lentz Manager des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg und ist seit 2003 beim Deutschen Musikrat Orchesterdirektor des Bundesjugendorchesters. In dieser Zeit gelang es ihm dem Orchester neue dramaturgische Impulse zu geben, Dirigenten wie Andris Nelsons, Sir Simon Rattle und Kirill Petrenko für die Arbeit mit den Jugendlichen zu begeistern und die Patenschaft der Berliner Philharmoniker für das Bundesjugendorchester zu initiieren.
Dass hervorragende Solist:innen mit dem Bundesjugendorchester auftreten, in dem sie früher selbst mitgespielt haben, ist durchaus keine Seltenheit. In diesem Fall ist es dagegen der Dirigent Clemens Schuldt, der seine musikalische Karriere einst als Geiger begonnen hat. Nach seinem Dirigierstudium in Düsseldorf, Wien und Weimar gewann er 2010 den renommierten Donatella Flick-Wettbewerb in London und assistierte ein Jahr beim London Symphony Orchestra. Inzwischen hat sich Clemens Schuldt einen Namen sowohl als Konzert- wie auch als Operndirigent gemacht. In Berlin debütierte er bereits beim Konzerthausorchester und beim DSO, weitere Einladungen führten ihn zuletzt in die skandinavischen Staaten wie auch nach Frankreich, Spanien und nach Japan. Zu den prominenten Solistinnen und Solisten, mit denen er musiziert hat, zählen Khatia Buniatishvili, Daniel Trifonov, Frank-Peter Zimmermann, Vilde Frang, Igor Levit, Ilya Gringolts und Christian Tetzlaff. In München realisierte der Dirigent zum Beethoven-Jahr ein ungewöhnliches Projekt mit der Jazzrausch Bigband in der Isarphilharmonie.
Die Karriere von Martynas Levickis begann in den tiefen Wäldern Litauens, in denen er schon im Alter von drei Jahren die Vögel und das Rauschen der Bäume mit seinem Akkordeon nachahmte. Mit acht Jahren kam er schließlich an die Sondeckis Musikschule in seiner Heimatstadt Šiauliai; später studierte er an der Royal Academy of Music in London. Levickis‘ steile Laufbahn als Botschafter des Akkordeons nahm rasant an Fahrt auf, als der 20-Jährige 2010 die Castingshow Lithuania’s Got Talent gewann und in seinem Heimatland zum Superstar wurde. Es folgte ein Debütalbum bei Decca Classics – Levickis war der erste Akkordeonist, der bei dem Label einen Vertrag unterzeichnete –, das direkt auf Platz 1 der britischen Klassikcharts kletterte. In Litauen gründete der Musiker eine Akademie für Akkordeonmusik, mit seinem Mikroorkéstra rief er ein Ensemble ins Leben, mit dem er in eigens konzipierten und produzierten Shows Stadien im gesamten Baltikum füllt. Andere Projekte führten ihn mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Bariton Benjamin Appl, dem Cellisten Kian Soltani und dem Mandolinisten Avi Avital zusammen.
Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 105 (1918-1924)
„The Ghost Machine Treatise“ (Die Abhandlung zur Geistermaschine) (2023) – Auftragswerk des Deutschen Musikrates, der Stiftung Bundesjugendorchester, Martynas Levickis und der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
„Helix” für Orchester (2005)
„Don Juan“ op. 20 (1887-1888)
Geboren 1961 in Ostberlin. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen, beim Komponistenverband der DDR und fürs Radio. 2012 erschien ihr Debütroman „Ab jetzt ist Ruhe“, ihm folgten drei weitere Romane und einige Theaterarbeiten. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit moderiert Marion Brasch die Kultursendung radioeins live aus dem studioeins des rbb.
Musik und Spiritualität haben sich immer überlappt in der künstlerischen Vision des Trompeters, Komponisten, Pädagogen und Aktivisten Sean Jones. Geboren 1978 in Warren, Ohio, war es sein Vorbild Miles Davis, das ihn vom Schlagzeug zur Trompete wechseln ließ. Erst als 19-jähriger, klassisch ausgebildeter Trompeter begann er, sich stärker dem Jazz zuzuwenden. Ein sechsmonatiges Engagement beim Jazz at Lincoln Center Orchestra in New York brachte die Bekanntschaft mit Wynton Marsalis, der Jones die Stelle des Solotrompeters in seinem Orchester anbot. Seitdem ist er mit eigenen Ensembles, aber auch mit vielen Jazz-Größen wie Illinois Jacquet, Jimmy Heath, Frank Foster, Nancy Wilson, Dianne Reeves und Marcus Miller aufgetreten. Gemeinsam mit Herbie Hancock und Wayne Shorter absolvierte er 2011 eine Tribute to Miles-Tour. Vielfältig engagiert als Pädagoge, ist Jones Inhaber des Richard und Elizabeth Case-Lehrstuhls für Jazz-Studien am Peabody Conservatory der Johns Hopkins Universität. Zuletzt erschienen seine beiden Alben im*pro*vise: never before seen (2014) und Live From Jazz At The Bistro (2017).
Dee Dee Bridgewater ist zweifellos ein Weltstar des Jazz. Und auch jenseits ihres 70. Geburtstags zeigt die US-Amerikanerin keine Anzeichen, ihre mehr als erfolgreiche Karriere allmählich ausklingen zu lassen. In den letzten vier Jahrzehnten hat die legendäre Sängerin viele musikalische Brücken zwischen verschiedenen Genres überquert, wobei sie Jazz-Standards genauso auf die Bühne brachte wie die Songs von Kurt Weill, die sie auch auf den Alben This is new (2002) und J’ai deux amours (2005) veröffentlichte. Dreimal wurde Dee Dee Bridgewater mit dem Grammy ausgezeichnet, zuerst gleich doppelt für ihr Tribut an Ella Fitzgerald, Dear Ella (1997), dann ein weiteres Mal für das Album Eleanora Fagan (1915-1959): To Billie With Love From Dee Dee (2010). Parallel dazu hat Dee Dee Bridgewater ihre Karriere als Musical-Sängerin verfolgt; schon 1975 gewann sie den Tony Award für ihre Rolle in The Wiz. Außerdem trat sie in Stücken wie Sophisticated Ladies, Black Ballad, Carmen und Cabaret und spielte die Rolle der Billie Holiday in der Off-Broadway-Produktion Lady Day.
Alessija Lause entstammt einer deutsch-kroatischen Familie – in Deutschland geboren, wuchs sie jedoch zu gleichen Teilen in beiden Ländern auf. Nach dem Abitur war sie zunächst im Theater, mit Schwerpunkt auf Physical- und Tanztheater tätig. Sie war Ensemblemitglied der argentinischen Theatercompanie De La Guarda und der japanischen Butoh-Companie Katsura Kahn & Saltimbanques mit denen sie auch international auf Tournee ging. Parallel drehte Alessija Lause, die erstmals mit sechs Jahren vor der Kamera stand, regelmäßig für Film und Fernsehen. Sie ist in zahlreichen Kino- & TV-Produktionen zu sehen, wie z. B. der vielfach ausgezeichneten Netflix Serie KLEO, Sommer nach dem Abitur sowie in mehreren Tatort- und Polizeiruf 110-Filmen. 2011 wurde Alessija Lause als beste Schauspielerin mit dem The Stage Award for Acting Excellence beim Edinburgh Fringe Festival für ihre Interpretation der Roberta in dem von ihr produzierten Stück Danny And The Deep Blue Sea von John Patrick Shanley in der Regie von Andreas Schmidt ausgezeichnet. Darüber hinaus war sie von 2006 bis 2013 als Stuntfrau tätig, u.a. bei den internationalen Produktionen Wer ist Hanna als Double für Cate Blanchett, Unknown Identity als Double für Diane Kruger und Inglourious Basterds.
Der kubanische Dirigent José Antonio Méndez Padrón studierte am Instituto Superior de Arte (ISA) in Havanna; weitere künstlerische Impulse erhielt er am Mozarteum in Salzburg bei Peter Gülke, an der Carnegie Mellon School of Music in Pittsburgh sowie bei Projekten mit Thomas Hengelbrock, András Schiff, Walter Reiter, Jorge Rotter u.a.. Seit 2009 ist Méndez Padrón selbst Leiter des Orquesta del Lyceum de La Habana. 2012 wurde er zum Stellvertretenden Chefdirigenten des Orquesta Sinfónica Nacional de Cuba ernannt, 2018 übernahm er das Orquesta Sinfónica de Matanzas. Dabei hat der Dirigent auch CD-Einspielungen kubanischer Komponist:innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart realisiert, von denen viele mit dem CUBADISCO Preis ausgezeichnet worden sind. Wenn er nicht gerade dirigiert, ist José Antonio Méndez Padrón für seine Fähigkeiten als Brotbäcker und auch als Salsa-Tanzpartner in Havanna bekannt.
Seit 2001 ist Sarah Willis Mitglied der Horngruppe bei den Berliner Philharmonikern; zuvor hatte sie zehn Jahre in der Staatskapelle Berlin gespielt. Geboren im US-Staat Maryland, verbrachte die Musikerin ihre Kindheit – ihr Vater war Auslandskorrespondent – in Tokio, Moskau und London. Dort begann sie als 14-Jährige mit dem Hornspiel und studierte später an der Guildhall School of Music. In den vergangenen Jahren ist Sarah Willis vielfach als Solistin aufgetreten und hat nicht nur das Soloalbum Horn Discoveries, das Horntrio von Brahms und die Doppelkonzerte für Horn von Rosetti aufgenommen, sondern auch gemeinsam mit ihren Berliner Hornkolleg:innen die CDs Opera! und Four Corners! herausgebracht. Außerdem engagiert sie sich intensiv in den Jugendprojekten der Berliner Philharmoniker, vor allem in den Familienkonzerten. Willis interviewt regelmäßig Dirigent:innen und Solist:innen für das hauseigene Internetportal. Sarah Willis ist eine passionierte Musikvermittlerin und nutzt digitale Technologie und soziale Medien, um ein weltweites Publikum zu erreichen. Sie betreibt eine erfolgreiche Reihe von Online-Interviews, bekannt als “Horn Hangouts”, und moderiert die Klassiksendung Sarah’s Music für Deutsche Welle TV. Sie moderiert zudem die Podcast-Serie DG International für die Deutsche Grammophon; ihre jüngsten, preisgekrönten Dokumentarfilme Mozart y Mambo und A World without Beethoven? wurden weltweit auf Deutsche Welle TV gezeigt. 2021 wurde sie von Königin Elizabeth II zum MBE – Member of the Order of the British Empire – ernannt.
„El Bodeguero" (1956, arr. Jorge Aragón)
Serenade Nr. 6 D-Dur „Serenata notturna” KV 239 (1776)
Konzertsatz für Horn und Orchester Es-Dur KV 370b (1781)
„Danza de los fugitivos“
PEPE GAVILONDO/YASEL MUÑOZ ∙ „Tamarindo Son”
YUNIET LOMBIDA ∙ „Danzón de la Medianoche”
WILMA ALBA CAL ∙„Guaguancó Sencillo”
JORGE ARAGÓN ∙ „Un Bolero para Sarah”
ERNESTO OLIVA ∙„Un Changüí pa´ Sari”
YUNIET LOMBIDA/ERNESTO OLIVA ∙ „Sarahchá”
„Mambo Influenciado” (1963)
„Guantanamera” (arr. Jorge Aragón)
Stefan Raue ist seit 1. September 2017 Intendant des Deutschlandradio, wo er die Nachfolge von Dr. Willi Steul antrat. Raue wurde 1958 in Wuppertal geboren und studierte in Freiburg und Bielefeld Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie. Seine journalistische Karriere begann er 1986 als Volontär bei der Westdeutsche Allgemeinen Zeitung und beim WDR, für den er dann von 1987 bis 1990 als Reporter im Landesstudio Düsseldorf arbeitete. 1990 wurde er Politikredakteur, Chef vom Dienst und Redaktionsleiter für „Aktuelles“ bei RIAS -TV, 1992 Hauptabteilungsleiter „Aktuelles und Nachrichten“ bei DW-TV. Seit 1995 war Raue in verschiedenen Positionen beim ZDF tätig. U.a. als Schlussredakteur des “heute-journal” und als stellvertretender Leiter der Senderredaktion der „heute“-Nachrichten. Von 1997 an war er Redaktionsleiter des Magazins „Blickpunkt“, zusätzlich war er seit 1999 stellvertretender Hauptredaktionsleiter im Bereich Politik und Zeitgeschehen des ZDF. Von 2011 bis 2017 war er trimedialer Chefredakteur des MDR. Stefan Raue ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der Grieche Dionysis Grammenos gab sein Dirigierdebüt mit 21 Jahren mit dem Wiener Kammerorchester; seitdem hat er die Canadian Opera Company, das Orchestre Symphonique de Québec, das Belgische Nationalorchester, die Cameristi della Scala, das Malta Philharmonic, die Festival Strings Luzern, die Royal Northern Sinfonia und die English Touring Opera dirigiert. Dabei hat er mit Solist:innen wie Khatia Buniatishvili, Renaud Capuçon, Anna Fedorova und Daniel Ottensamer zusammengearbeitet. Dionysis Grammenos machte sich zuerst als Klarinettist einen Namen: Als Absolvent der Hochschule „Franz Liszt“ in Weimar wurde ihm 2008 die Auszeichnung „Europäischer junger Musiker des Jahres“ von der EBU zuerkannt und er konzertierte als „Rising Star“ der European Concert Hall Organization. Inzwischen konzentriert sich Grammenos vor allem auf seine Dirigentenlaufbahn. Er ist seit letztem Jahr künstlerischer Leiter des Corfu International Festival. Grammenos ist Gründer und Chefdirigent des Greek Youth Symphony Orchestra, das zum Mitglied der European Federation of National Youth Orchestras gewählt wurde und seit 2020 Orchestra in Residence am Athener Megaron ist.
Den Posaunisten Achilles Liarmakopoulos darf man mit Fug und Recht als Weltmusiker mit griechischen Wurzeln bezeichnen. Geboren 1985 in Athen, wechselte er schon früh aus seiner Heimat in die USA, wo er an so renommierten Einrichtungen wie Yale University, Curtis Institute und San Francisco Conservatory seine Abschlüsse machte. Seitdem hat sich die Karriere von Liarmakopoulos zweigleisig entwickelt: Zum einen ist er seit 2011 Mitglied des in allen Stilrichtungen erfolgreichen Blechbläser-Ensembles Canadian Brass, zum anderen tritt er als Solist in Nord- und Südamerika, in Europa und Asien auf. Seine Diskographie umfasst sechs Solo-Alben, die seine weitgespannten Interessen dokumentieren, darunter Volar (2020) mit der venezolanischen Gruppe Cuatrombon mit Musik aus Venezuela, Obvious (2018) mit der französischen Harfenistin Coline-Marie Orliac, Trombone otrevido (2015) mit Choro-Musik aus Brasilien und Tango Distinto (2011) mit Piazzolla-Kompositionen. Außerdem unterrichtet der Posaunist am Brooklyn College in New York sowie an der Longy School of Music am Bard College in Cambridge, Mass.
„Prometheus” Symphonische Dichtung (1850)
Konzert für Posaune und Orchester (1924)
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 (1876)
Manuel Sarrazin ist seit März 2022 Sondergesandter der Bundesregierung für die Länder des westlichen Balkans. Er ist außerdem Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft, Vizepräsident der Europäischen Bewegung Deutschland und Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung für deutsch-polnisch Zusammenarbeit. Er begann seine politische Karriere als Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes Hamburg-Harburg des Bündnis 90/der Grünen, für den er von 1999 – 2004 tätig war. Von 2004 – 2008 war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und von 2008 – 2021 Mitglied im Deutschen Bundestag. Darüber hinaus war er im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union (2008 – 2021) und im Auswärtigen Ausschuss (2017 – 2021) tätig. Er war Sprecher für Europapolitik und Obmann im Europaausschuss (2009 – 2017) und Sprecher für Osteuropapolitik (2017 – 2019) in der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Manuel Sarrazin hat Geschichte, Osteuropastudien und Jura an den Universitäten Bremen und Hamburg studiert.
Der in Albanien geborene Desar Sulejmani begann als Sechsjähriger mit dem Klavierspiel und trat bald auch in Konzerten auf. Ab 1998 setzte er seine Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen fort, wo er bei Till Engel (Klavier), Andreas Reiner und Rainer Kussmaul (Kammermusik) sowie David de Villiers (Dirigieren) studierte. Als Klavierpartner von Andreas Reiner hat Sulejmani sämtliche Violinsonaten von Felix Mendelssohn auf CD eingespielt. Den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit nimmt seit 2003 das Dirigieren ein: Dabei verbinden sich feste Positionen, die er bei Orchestern in Essen, Köln und Düsseldorf betreute, mit einer Vielzahl von Einladungen, die Sulejmani nach Albanien und in den Kosovo, nach Tschechien, Österreich und Usbekistan führten. 2008 dirigierte Sulejmani in seiner Heimatstadt Shkodra die erste albanische Oper Mrika von Preng Jakova. 2016 leitete er eine internationale Produktion von Mozarts Zauberflöte im südafrikanischen Johannesburg. 2019 gründete er das Western Balkans Youth Orchestra.
Die als gebürtige Albanerin aus Nordmazedonien stammende Hava Bekteshi kam mit 14 Jahren nach Deutschland und lebt heute in Hamburg. Neben dem Studium der Betriebswirtschaftslehre galt ihre besondere Leidenschaft immer schon der albanischen Musik, wie sie vor allem in der Cifteli, einer zweisaitigen Langhalslaute, zum Ausdruck kommt. Lange als Männerdomäne festgelegt, ist das Spiel des Instruments durch Hava Bekteshis Einsatz auch in Deutschland bekannt geworden. Seit 2014 hat sich die Künstlerin mehrfach am Deutschen Theater München für die Çifteli engagiert; außerdem wurde sie eingeladen, im deutschen Pavillon „Performing Architecture“ im Rahmen der „Biennale di Venezia“ 2016 die albanische Musik aus Hamburg zu präsentieren. Regelmäßig tritt Hava Bekteshi mit verschiedenen Programmen in der Elbphilharmonie Hamburg auf.
Der aus Serbien stammende Akkordeonist Nikola Komatina studierte zuerst in Wien, dann in Detmold und zuletzt an der Folkwang Universität der Künste Essen. Bereits in seinen Jugendjahren gewann Komatina über 20 Preise bei verschiedenen Wettbewerben; später erhielt er eine Vielzahl von Stipendien. Sein Repertoire umfasst Werke vom Barock bis zur Moderne. Mit dem Cellisten Mladen Miloradovic hat er 2012 das Duo Akkcellorando gegründet, außerdem ist er Mitglied der Künstlergruppe FONA-Formation Neues Akkordeon. Als Gastmusiker tritt der 34-Jährige regelmäßig mit dem Signum Saxophone Quartett, dem Notabu Ensemble, dem Ensemble S201 und dem One Earth Orchestra auf. Außerdem arbeitet er intensiv mit den Komponisten Fabien Lévy, Gerhard Stäbler, Markus Stockhausen, Frank Zabel, Volker Staub, Boris Filanovsky, Thomas Neuhaus und Günter Steinke zusammen. Neben sein Engagement für die zeitgenössische wie klassische Musik tritt seine Leidenschaft für Volksmusik aus dem Balkan, die er in eigenen Arrangements als Sänger und Akkordeonist auf die Bühne bringt.
Tänze aus Galánta (1930)
„Eja të vallëzojmë“ („Lasst uns tanzen“)
Orchestersuiten aus den Balletten „Gajaneh“ (1942) und „Spartakus“ (1956) und Schauspielmusik zu „Masquerade“ (1940/44) (Auswahl)
„Igrajmo kolo“ („Lasst uns Kolo tanzen“)
Symphonie Nr. 1 f-Moll op. 10 (1924-1925)
Musik zum Anfassen, Ausprobieren und Erleben!
So lautet das Motto des Klingenden Museum in Berlin e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst vielen Kindern und Jugendlichen einen einfachen und direkten Zugang zu professionellen Orchesterinstrumenten zu ermöglichen. Das Klingende Museum Berlin besuchen jeden Tag zahlreiche Schulkassen und Kindergartengruppen um Musikinstrumente hautnah zu erleben, kennenzulernen und auszuprobieren.
Das Klingende Mobil – ein bunt beklebter Bus – mit über 50 Instrumenten an Bord besucht zudem Schulen, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen im gesamten Berliner Stadtgebiet. Mit dem Klingenden Mobil und dem Klingenden Museum erreicht der Verein ca. 25.000 Kinder und Jugendliche im Jahr. Das Klingende Mobil wird beim Young Euro Classic Kindertag im Konzerthaus gleich vier Instrumentenfamilien zum Ausprobieren mitbringen: Streicher und Zupfer; Blech- und Holzbläser und viele Perkussionsinstrumente. Wir freuen uns auf Euren Besuch!
Dr. Ralf Kleindiek gilt als souverän und unprätentiös. Seit über 20 Jahren arbeitet er nun für die öffentliche Verwaltung in Deutschland – als Ministerialbeamter, als Staatssekretär und Staatsrat oder als Berater. Zuletzt war er von 2022 bis 2023 als erster Chief Digital Officer des Landes Berlin für die Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung verantwortlich. Seit Mai diesen Jahres ist er – wie bereits von 2018 bis 2022 – als Berater tätig und wird sich als Rechtsanwalt niederlassen. Geboren in Hameln, studierte Kleindiek zunächst Rechtswissenschaften in Gießen und arbeitete in den folgenden Jahren u.a. im Bundesministerium des Innern, in unterschiedlichen Posten im Bundesjustizministerium und war von 2011 bis 2014 als Staatsrat in der Hamburger Landesregierung für die Justiz und die Gleichstellung verantwortlich. 2014 wechselte Kleindiek zurück auf die Bundesebene und war bis 2018 beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Seitdem ist er Young Euro Classic und der Jugendpolitik verbunden. In einem Interview sagte er einmal: „Jugendpolitik muss international sein, muss von der gegenseitigen Erfahrung der Jugendlichen in den unterschiedlichen Ländern leben.“ Diese Überzeugung war nach seinem Ausscheiden aus der Politik die die perfekte Voraussetzung für ein Engagement beim Deutschen Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V., dem Ausrichter von Young Euro Classic. Wir freuen uns sehr, dass er als 2. Vorsitzender des Freundeskreises unser Mitstreiter ist.
Der rumänische Dirigent Cristian Mandeal, Jahrgang 1946, absolvierte ein Studium an der Musikakademie in Bukarest, bevor er seine Ausbildung bei Herbert von Karajan in Berlin und Sergiu Celibidache in München vervollständigte. Von 1987 bis 2009 war er Chefdirigent und Generalmusikdirektor der Bukarester Philharmonie. Neben rumänischen Orchestern leitete er namhafte Orchester in ganz Europa und war bis 2009 Erster Gastdirigent des Hallé Orchestra in Manchester sowie bis 2013 des Philharmonischen Orchesters Kopenhagen. Dabei dirigierte er über 60 Uraufführungen rumänischer und nicht-rumänischer Komponist:innen. Unermüdlich setzt sich Mandeal vor allem für das Werk seines Landsmanns George Enescu ein, dessen gesamtes symphonisches Schaffen er auf CD aufgenommen hat. In den letzten Jahren widmet sich der Dirigent, verstärkt dem Aufbau des Rumänischen Jugendorchesters, mit dem er seit dessen Gründung 2008 mehrfach mit großem Erfolg bei Young Euro Classic aufgetreten ist, und dem Rumänischen Nationalen Symphonieorchester.
Die Pianistin Oxana Corjos zählt zu den führenden Musikerinnen in ihrer rumänischen Heimat. Ausgebildet an der Nationalen Musikuniversität Bukarest, gewann sie Preise in Barcelona (1988) und Rom (1992), die den Beginn einer sehr erfolgreichen Konzerttätigkeit in ganz Europa bedeuteten. Bei der Enescu Series in London trat sie ebenso auf wie beim Gustav Mahler Festival von Toblach (Südtirol). Für das rumänische Radio hat Oxana Corjos eine Vielzahl von Aufnahmen gemacht; dabei reicht die Palette von Bach, Mozart und Beethoven über Mussorgski und Debussy bis zu Prokofjew. Eine enge Zusammenarbeit verbindet die Pianistin nicht nur mit Cristian Mandeal und dem Nationalen Jugendorchester Rumäniens, sondern auch mit dem Philharmonischen Orchester George Enescu, mit dem sie zuletzt – unter Mandeals Leitung – das zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms und die Burleske von Richard Strauss aufgenommen hat.
Der rumänische Pianist Cristian Niculescu teilt sein Leben zwischen Berlin und Bukarest. 1986 gab er sein Debüt beim Nationalen Rundfunkorchester Rumäniens, wechselte dann jedoch 1993 nach der politischen Wende zu weiteren Studien bei Hans Leygraf an die Hochschule der Künste Berlin. Seitdem ist Niculescu als Pianist, Kammermusiker und Musikmanager tätig; neben seinen Soloauftritten musiziert er regelmäßig mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Zu seinen weiteren Kammermusikpartner:innen zählen Jeremy Menuhin, Avi Avital, Angela Denoke, Mihaela Martin, Frans Helmerson und Guy Braunstein. Außerdem realisierte er zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen in seiner Heimat. 2020 verwirklichte Niculescu das Projekt „Silvestri – Lipatti – Enescu“ zur Würdigung der drei hervorragenden Künstlerpersönlichkeiten. 2022 wurde der Pianist vom rumänischen Präsidenten Klaus Johannis für seine Verdienste um die Vermittlung der Musik Rumäniens ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr übernahm er auch die Leitung des Rumänischen Kulturinstituts in Berlin.
„Panicandemica“(2021)
Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll (1932)
Symphonie Nr. 8 C-Dur „Die Große“ D 944 (1825-1828)

© privat
Der britische Rundfunk- und Fernsehjournalist und Kulturmanager Sir John Tusa war der Direktor des BBC World Service von 1986 bis 1992, Geschäftsführer des Barbican Centre in London von 1995 bis 2007 und Aufsichtsratsvorsitzender der University of the Arts in London von 2007 bis 2013. Er ist Mitglied und ehemaliger Vorsitzender des Vorstands des European Union Youth Orchestra. Sir John Tusa ist ferner gegenwärtig Aufsichtsratsvorsitzender des British Architectural Trust und Vorstandsmitglied der Turquoise Mountain Foundation; er war von 2008 bis 2014 Vorstandsvorsitzender des Clore Leadership Programme und ebenfalls Aufsichtsratsmitglied von Institutionen wie der National Portrait Gallery, dem British Museum, der English National Opera, dem Design Museum und der Wigmore Hall. Er ist Autor der Sachbücher Art Matters, Engaged with the Arts und Pain in the Arts und mit seiner Frau Ann Tusa Ko-Autor der Sachbücher The Nuremberg Trial und The Berlin Blockade.
Der gebürtige Wiener Manfred Honeck gilt als einer der weltweit führenden Dirigenten, der von allen großen Orchestern in Europa und den USA zu Konzerten eingeladen wird. In Berlin ist der 64-Jährige regelmäßig am Pult des Deutschen Symphonieorchesters zu erleben. Seit mehr als 15 Jahren steht er überdies als Chefdirigent an der Spitze des Pittsburgh Symphony Orchestra, mit dem er vielfach in der Carnegie Hall aufgetreten ist und bei den bedeutendsten europäischen Festivals wie den BBC Proms, den Salzburger Festspielen, dem Musikfest Berlin und dem Luzern Festival zu Gast war. Honecks erfolgreiche Tätigkeit in Pittsburgh wird durch zahlreiche Aufnahmen dokumentiert, bei denen er Werke von Beethoven, Brahms, Bruckner, Strauss und Tschaikowski eingespielt hat. 2018 wurde die Aufnahme von Schostakowitschs Fünfter mit einem Grammy ausgezeichnet. Jenseits des Dirigentenpults hat der Dirigent, der seine Laufbahn als Geiger bei den Wiener Philharmonikern begann, eine Reihe von symphonischen Suiten aus Opern konzipiert, darunter Janáčeks Jenůfa, Strauss’ Elektra und Dvořáks Rusalka.
Der britische Pianist Benjamin Grosvenor gilt in seiner Heimat als bester Pianist seiner Generation, seit er 2012 als 20-Jähriger sein fulminantes Debüt bei der First Night of the Proms mit Franz Liszts zweitem Klavierkonzert gegeben hat. Danach ist Grosvenor in jedem Jahr Gast bei den BBC Proms gewesen; außerdem erhielt er als erster britischer Pianist seit 60 Jahren einen Exklusivvertrag bei Decca Classics. Doch längst ist Grosvenor über Großbritannien hinaus gefragt: In dieser Saison unternimmt er eine Tournee nach Südamerika, außerdem ist er bei Recitals in der Philharmonie Luxemburg, in Paris und Washington zu erleben. Zum wiederholten Mal tritt er beim Berliner Klavier Festival im Konzerthaus auf. Zu den Dirigenten, mit denen Grosvenor musiziert hat, zählen Paavo Järvi, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Sir Mark Elder, Vladimir Jurowski, François-Xavier Roth und Esa-Pekka Salonen. Erst kürzlich erschien seine CD-Aufnahme der Chopin-Klavierkonzerte mit dem Royal Scottish National Orchestra unter der Leitung der Dirigentin Elim Chan.
Larghetto für Orchester (2009/2017)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 (1917/1921)
Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937)

© Uwe Stratmann
Darauf kann er stolz sein: Dietmar Bär, der „Freddy Schenk“ vom Kölner Tatort, wurde 2014 zum beliebtesten TV-Ermittler der Deutschen gewählt. Als Kommissar ist er seit 1997 im Kölner Tatort in über 70 Fällen im Einsatz und wurde 2000 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Gemeinsam mit Klaus J. Behrendt wurde er 2015 von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt. Die Nähe zu den Menschen ist dem gebürtigen Dortmunder extrem wichtig. So oft wie irgend möglich steht er als BVB-Mitglied beseelt in schwarz-gelbem Outfit im Stadion unter den Fans. Und ist im Alltag doch ziemlich anders als der polternde Dicke mit der Vorliebe für Currywurst, den er im Tatort gibt. Dietmar Bär liest viel, hört Musik aller Stilrichtungen und hat sich zum Feinschmecker mit vegetarischen Neigungen entwickelt: „Für billigen Wein und schlechtes Essen bin ich zu alt“. Nicht zu alt ist er für ein umfangreiches soziales Engagement: Bär ist Gründungsmitglied des Tatort – Straßen der Welt e.V., der sich für Kinderrechte vor allem auf den Philippinen, in Swaziland und Deutschland einsetzt. Young Euro Classic unterstützt er nicht nur als Pate, sondern auch als Mitglied im Deutschen Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V.
Der 47-jährige schwedische Dirigent Johannes Gustavsson begann ursprünglich als Bratscher, bevor er die Dirigierlaufbahn einschlug. Preise beim Sir Georg Solti-Wettbewerb in Frankfurt am Main und beim Toscanini-Wettbewerb in Parma ebneten ihm ebenso den Weg wie der Swedish Conductor’s Prize und der Herbert Blomstedt Award. Seitdem hat Gustavsson bei allen größeren Orchestern Skandinaviens am Pult gestanden, so beim Royal Stockholm Philharmonic und bei den Göteborger Symphonikern, beim Oslo Philharmonic und den philharmonischen Orchestern von Helsinki und Turku. Dabei arbeitete er mit so prominenten Solist:innen zusammen wie Janine Jansen, Martin Fröst, Nina Stemme, Vikingur Olafsson, Olli Mustonen und Isabelle van Keulen. Über 50 Orchesterwerke nordischer Komponist:innen brachte Gustavsson zur Uraufführung; viele der Kompositionen, darunter von Anders Eliasson, CFE Horneman, Tobias Broström, Britta Byström und Einar Englung, hat er außerdem auf CD eingespielt.
Der Norweger Rolf Gupta zählt zu den zentralen Persönlichkeiten im Musikleben seines Landes. Dabei ist seine Karriere zweigleisig verlaufen. Zum einen machte er sich einen Namen als Dirigent: Ausgebildet bei so bedeutenden Lehrmeistern wie Jorma Panula und Herbert Blomstedt, war der heute 55-Jährige Chefdirigent beim Norwegischen Radio-Symphonieorchester und wurde von namhaften Orchestern nach Stockholm, Helsinki, Paris und Moskau eingeladen. Gleichermaßen war Gupta als Operndirigent im Einsatz, wo er sich vor allem für zeitgenössische Bühnenwerke einsetzte. 2011 trat der Dirigent mit dem Orkester Norden auch schon einmal bei Young Euro Classic auf. Daneben ist Gupta erfolgreich als Komponist vor allem von Orchesterwerken hervorgetreten, so mit seinem Erstling All my instincts – Exposition for Orchestra (1989), Chiaroscuro (1995) und Jordens sang, das er 2019 zum 100-jährigen Bestehen des Symphonieorchesters Kristiansand komponierte. Im Jahr 2002 kuratierte Gupta außerdem das MAGMA-Festival für zeitgenössische nordische Musik in Berlin.
„Epitaph – Grabschrift zum Gedenken an die Opfer von Utøya“ (2023, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901-1903)

© Rundfunk Berlin Brandenburg
Er ist Grimme-Preisträger, gilt deutschlandweit als genauester Fragensteller, als bester Interviewer, als blitzgescheiter Charmeur. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb kürzlich über ihn: Die Sendungen „Thadeusz und die Beobachter“ und „Thadeusz und die Künstler“ ließen die penibel polierten Karrierestufen „Hauptprogramm“ und „Regionalsender“ vergessen – RBB, ARD, Oscars, was auch immer. Thadeusz hüllte die Gäste in Komplimente, Applaus, in das wohlige Gefühl, jemandem gegenüberzusitzen, den gerade ernsthaft interessiert, was man so zu erzählen hat. Was den Hochgelobten aber vor allem auszeichnet, ist sein sympathischer Hang zur Selbstironie: Er sei ja erst mal zum Radio gegangen, erzählt er selbst, weil sich in seiner Jugend „die aufregendsten Frauen für Gitarristen, Speerwerfer und Kiffer“ interessierten. Wenn er nur mit der Stimme arbeite, könnten die Hörerinnen glauben, „ich sei ein Gitarre spielender, kiffender Speerwerfer“. Das ist er nicht, sondern einer der besten Moderatoren Deutschlands, inzwischen auf allen Wellen und Kanälen zu hören und zu sehen sowie auch als Autor gern und viel gelesen: Aktuell begeistert Jörg Thadeusz mit seinem Roman „Steinhammer“ die Literaturgemeinde – ein Familienroman über seinen Onkel, den Kunstmaler Norbert Tadeusz. Mit diesem Buch, so heißt es in der „Berliner Morgenpost“, portraitiert Jörg Thadeusz „liebevoll das Personal des bundesrepublikanischen Kunstbetriebs“ – natürlich wieder mit viel Selbstironie.
Die beruflichen Erfolge des Dirigenten, Komponisten und Arrangeurs Chris Walden lassen sich kaum in wenigen Worten aufzählen: Sieben Mal wurde er für den Grammy notiert, die Soundtracks für mehr als 40 Film- und TV-Serien hat er komponiert, und geschätzte 1500 Arrangements für Orchester oder Big Band schlagen außerdem zu Buche. Die Palette der Stars reicht dabei von Aretha Franklin, Paul McCartney und Seal bis zu Stevie Wonder, Rihanna und Barbra Streisand. Als Arrangeur und Bandleader hat er mit Jazz-Größen wie Diana Krall, Herb Alpert, Michael Brecker und Arturo Sandoval zusammengearbeitet. Schon als 16-Jähriger schrieb der gebürtige Hamburger Christian Waldemar Schulz seine ersten Arrangements für die Band seines Gymnasiums, später spielte er als Trompeter im neugegründeten Bundesjazzorchester. Als Assistent von Peter Herbolzheimer arrangierte Walden die Musik zum Film Schtonk, bevor er als 29-Jähriger endgültig nach Los Angeles übersiedelte. Dort hat er zuletzt die Filmmusik zu The Terror of Hallow’s Eve (2017) and King of Herrings (2013) komponiert; seit 2019 ist er musikalisch verantwortlich für die jährliche Verleihung der Oscars.
Bernard van Rossum ist ein Tenor- und Sopransaxophonist, Komponist, Arrangeur und Lehrer. Er führt das Bernard van Rossum Quartet an, das jüngst das Album Trampoline veröffentlichte und in dem auch Xavi Torres (Klavier), Marco Zenini (Bass) und Joan Terol (Drums) mitwirken. Er ist auch als Bandleader, Komponist und Arrangeur für die vielfach ausgezeichnete BvR Flamenco Big Band tätig. Bernard van Rossum unterrichtet am Conservatorium van Amsterdam und in Rotterdam an der Codarts. Er arrangiert auch für andere Ensembles, z.B. das Nederlands Blazers Ensemble und das Riciotti Ensemble. Ferner ist er ein vielseitiger Sideman, der z.B. mit dem Vuma Levin Quintet, dem Sam Newbould Quintet oder der Vernon Chatlein Group auftritt. Seine Kompositionen und Arrangements sind mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Rogier van Otterloo Award 2022, dem Preis der spanischen SGAE für Bigband-Arrangements 2022 und dem Bigband-Kompositionswettbewerb der Kanarischen Inseln 2021. Bernard van Rossum wuchs multikulturell in Spanien mit seiner englischen Mutter und seinem niederländischen Vater auf. Nachdem er einen Abschluss in Biologie der Universität Edinburgh erwarb, studierte er Saxophon in Barcelona, an der University of North Texas und am Amsterdamer Konservatorium.
Concerto g-Moll, RV 107
„Syva zozulenka“ („Сива зозуленька”) - „Der graue Kuckuck“ und „Oh, bredu, ia bredu“ („Ой бреду, я бреду”) – „Oh, ich irre umher“
„A-S-C-H” (2004)
„Spiegel im Spiegel“ (1978)
„Tafovut” („The Difference”) (2023, Uraufführung)
Klavierquintett Es-Dur KV 452, 3. Satz Allegretto
"Õhtust õhtust õed ja ellad" („Guten Abend meine Schwestern“)
„Post Scriptum”, 1. Satz (1990)
„Urmuli“
„Ink Rain“, 2. und 3. Szene (2020, Uraufführung)
Oktett F-Dur D 803, 3. Satz Scherzo: Allegro Vivace
Michal Hvorecký wurde 1976 in Bratislava geboren, wo er bis heute als freier Schriftsteller und Journalist lebt. Er studierte Kunstgeschichte und ästhetische Theorie an der Universität von Nitra. Hvorecký schreibt Bücher für Erwachsene und für Kinder, übersetzt Prosa und Theaterstücke aus dem Deutschen und verfasst regelmäßig Beiträge für die FAZ, Die Zeit und zahlreiche Zeitschriften. 2009 erhielt er in Berlin den Internationalen Journalistenpreis und 2010 den Tatra Banka Kunstpreis. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen sind bislang vier Romane, zwei Erzählungen sowie zuletzt sein reich bebildertes Kindersachbuch Donau. Ein magischer Fluss, mit dem er im Rahmen seines Engagements für Leseförderung dieses Jahr viel an deutschen Schulen unterwegs war. Über dieses Engagement hinaus setzt sich Hvorecký in seiner Heimat für den Schutz der Pressefreiheit und gegen antidemokratische Entwicklungen ein.
Der georgische Dirigent Mirian Khukhunaishvili erhielt seine erste Ausbildung am Staatlichen Konservatorium von Tbilissi; dabei wurde er durch mehrere Stipendien des georgischen Präsidenten wie auch des Kulturministeriums gefördert. Ab 2012 setzte Khukhunaishvili sein Studium an der Musikakademie im polnischen Krakau fort, wo er 2020 seinen Abschluss machte. Der Dirigent ist mit allen wichtigen Ensembles seines Landes aufgetreten, so der Georgischen Nationalphilharmonie, dem Staatlichen Symphonieorchester Tbilisi und dem Orchester des Opernhauses Tbilisi. Außerdem wurde er zu Dirigaten nach Amsterdam, Wien, Paris, Kopenhagen wie auch zum Konzerthausorchester Berlin eingeladen, wo er im Oktober 2022 sein Debüt gab. Bei der Conductor’s Academy des Tonhalle-Orchesters Zürich gewann Khukhunaishvili im November 2022 das Paavo-Järvi-Stipendium und das Publikumsvotum. Der Georgier lebt heute in Island, wo er an der Akademie der Künste Dirigieren unterrichtet und den Universitätschor leitet. 2019 war er Mitbegründer des Tbilisi Youth Orchestra.
Sie sei wie der „Atem der Zukunft”, so Jury-Vorsitzender Andrzej Wituski, nachdem Veriko Tchumburidze 2016 als erst 20-Jährige den Internationalen Henrik-Wieniawski-Wettbewerb in Póznan gewonnen hatte. Aufgewachsen in einer georgischen Familie im südtürkischen Adana, erhielt die junge Veriko ihren ersten Unterricht am Konservatorium von Mersin. 2010 wechselte sie zu Dora Schwarzenberg nach Wien, anschließend 2015 zu Ana Chumachenko nach München, wo sie 2022 ihren Master-Abschluss machte. Inzwischen ist die Geigerin dort im Fach Kammermusik eingeschrieben, absolviert aber gleichzeitig eine Vielzahl von Konzerten, so zuletzt beim Beethoven Osterfestival, Gstaad Menuhin Festival, Olympus Musical Festival und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Dort musizierte sie mit Leif Ove Andsnes, Lisa Batiashvili, Sol Gabetta, dem Quatuor Ebène, Maxim Vengerov und Tabea Zimmermann. Mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt unter Howard Griffiths nahm Veriko Tchumburidze John Williams’ Musik zu Schindlers Liste auf. Sie spielt auf einer Guadagnini von 1756 als Leihgabe der Stiftung Deutsches Musikleben.
Kordz, mit bürgerlichem Namen Alexandre Kordzaia, liebt die Grenzüberschreitung zwischen Komponist und Performer. Besonders bekannt wurde er durch seine Live-Auftritte, bei denen er genauso mit dem Georgischen Philharmonischen Orchester musiziert wie mit dem Bratscher Georgi Zagareli und dem Rapper DRO. Dabei hat Kordz in den letzten fünf Jahren einen maßgeblichen Beitrag zu der lebendigen Club-Szene in Georgiens Hauptstadt Tbilissi geleistet. Bei seinen Auftritten ist er am Klavier genauso zu erleben wie an Keyboards und Synthesizer. Einladungen führten Kordz mehrfach nach Deutschland und in die Niederlande, so zum Asko Schönberg Ensemble, Slagwerk Den Haag, dem Residenzorchester Den Haag, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Philharmonischen Orchester Dortmund.
Mika Mdinaradze verfolgt eine vielseitige Karriere als Komponist, Arrangeur und Produzent. Gemeinsam mit dem Dirigenten Mirian Khukhunaishvili gründete er 2019 das Tbilisi Youth Orchestra. Sein Oeuvre umfasst Musik verschiedenster Genres; so komponierte Mdinaradze nicht nur symphonische Werke und Lieder, sondern auch für Film und Theater, TV und Werbung. In letzter Zeit hat sich der georgische Komponist ganz der E-Musik verpflichtet: So schrieb er ein Kirye Eleison für Sopran und Orchester, das im November 2022 vom Konzerthausorchester Berlin unter Christoph Eschenbach uraufgeführt wurde. Im Juli 2022 fand in Tbilisi die Premiere seiner Komposition 145 Christ für Flöte und Orchester in Erinnerung an die getöteten Kinder in der Ukraine statt, aufgeführt vom Tbilisi Youth Orchestra und dem Flötisten Stathis Karapanos.
„Die Hebriden” Ouvertüre op. 26 (1829-1830)
„Blue Horses” (Uraufführung) 🏆
„Chiaroscuro” für Solovioline und Kammerorchester (2010)
3 Stücke für Klavier & Orchester (Uraufführung) 🏆
Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica” (1803-1804)
Ganna Gnedkova wuchs zweisprachig auf. An der Kyiv-Mohyla-Akademie in Kyiv und der Universität Wien studierte sie Komparatistik. Sie ist Wissenschaftlerin, Buchkritikerin und Journalistin. Seit 2016 übersetzt sie Belletristik und Sachbücher vom Englischen und Deutschen ins Ukrainische und umgekehrt.
Im Jahr 2020 hat ihr erster eigener Text, Mein Name sei G., den Exil-Literaturpreis für Lyrik gewonnen. 2022 erhielt sie das Raniser Debüt Stipendium und schreibt an einer Erzählsammlung mit dem Arbeitstitel Das Kind und der Tod.
Ganna Gnedkova lebt in Wien und ist mit dem österreichischen Schriftsteller Peter Marius Huemer verheiratet. Seit dem Beginn des großangelegten russischen Krieges gegen die Ukraine ist sie Ansprechperson des Medienzentrums der ukrainischen Community.
Sveta Grigorjeva ist eine estnische Choreographin, Tänzerin, Dichterin und Kritikerin. Sie hat zwei Gedichtbände herausgebracht, who is afraid of sveta grigorjeva (2013) und American beauty (2018); ihr dritter Gedichtband, Frankenstein, wird dieses Jahr veröffentlicht. Ihr literarisches Werk hat sich immer auf Fragen der Identität und Repräsentation konzentriert, und dabei vor allem auf Gender- und Nationalitätsfragen. Als Tochter einer estnischen Mutter und eines russischen Vaters in den Ruinen der Sowjetunion geboren und in einer Demokratie in Estland aufgewachsen, hat sie ein gewisses Verständnis für die Komplexität „doppelter Erbschaften“, vor allem in kritischen Zeiten, entwickelt. Ihre jüngsten Bühnenwerke, FAKERZ (2021) und TEKHNE (2020), kreisten hauptsächlich um die Frage: „Was kann man in einer neoliberalen und zunehmend neofaschistischen Ära noch tanzen?“ Sveta Grigorjeva ist in ihren eigenen Choreographien / Bühnenwerken in Estland und Europa aufgetreten und hat auch mit anderen Künstler:innen zusammengearbeitet. Sie erwarb einen Master-Abschluss an der Universität von Tallinn in Estland und studierte ferner Choreographie und Performance an der Justus-Liebig-Universität Gießen bei Bojana Kunst.
Sharif Ahmedov wurde 1969 in der Region Andijan in Usbekistan geboren. 1992 schloss er sein Journalismus-Studium an der Universität von Taschkent ab. Seitdem arbeitet er in Usbekistan für diverse Medien, darunter Zeitungen, eine Rundfunkanstalt und Verlage. Bis 2006 war er ein Reporter für den Usbekistan-Dienst der BBC; seit 2006 lebt er in den Niederlanden. Seit seinem Studium schreibt er ebenfalls literarische Geschichten und Essays. Er arbeitet ebenfalls als Übersetzer und hat Geschichten der argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges und Julio Cortázar und des russischen Schriftstellers Andrei Platonow übersetzt. Daneben überstzte er auch das Hauptwerk des libanesisch-amerikanischen Philosophen und Autors Khalil Gibran, “Der Prophet”, und ein Werk der niederländischen Kinderbuchautorin Annie M. G. Schmidt, “Minoes”, ins Usbekische.
Dato (David) Turaschwili ist ein georgischer Schriftsteller, der Romane, Drehbüchern und Dramen geschrieben hat. Er studierte Literatur, Film und Kunstgeschichte in Tbilisi, London und Madrid. Seine erste Sammlung von Kurzgeschichten wurde nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Georgiens veröffentlicht. Vor der Befreiung war Dato Turaschwili einer der Anführer der Studentenproteste gegen das Sowjetregime in Georgien und für die Demokratie. Er hat bisher 22 Bücher veröffentlicht, darunter Bestseller-Romane, Geschichten und Dramen. Seine Romane wurden in 20 Sprachen übersetzt und in 15 Ländern publiziert; seine Stücke wurden an georgischen und ausländischen Bühnen gezeigt. Er ist ferner der Autor von Literaturkritik und Geschichtsbüchern. Er hat Prosa Lyrik aus dem Russischen, Spanischen und Englischen ins Georgische übersetzt. Dato Turaschwili interessiert sich ferner für das Bergsteigen und hat an Expeditionen im Kaukasus, den Anden und dem Himalaya teilgenommen. Er moderiert die beliebteste Fernsehsendung über Literatur in Georgien. Er ist mit Maka Kekelidze verheiratet, mit der er vier Töchter und einen Hund hat.

© Martina Simkovicova
Michal Hvorecký wurde 1976 in Bratislava geboren, wo er bis heute als freier Schriftsteller und Journalist lebt. Er studierte Kunstgeschichte und ästhetische Theorie an der Universität von Nitra. Hvorecký schreibt Bücher für Erwachsene und für Kinder, übersetzt Prosa und Theaterstücke aus dem Deutschen und verfasst regelmäßig Beiträge für die FAZ, Die Zeit und zahlreiche Zeitschriften. 2009 erhielt er in Berlin den Internationalen Journalistenpreis und 2010 den Tatra Banka Kunstpreis. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen sind bislang vier Romane, zwei Erzählungen sowie zuletzt sein reich bebildertes Kindersachbuch Donau. Ein magischer Fluss, mit dem er im Rahmen seines Engagements für Leseförderung dieses Jahr viel an deutschen Schulen unterwegs war. Über dieses Engagement hinaus setzt sich Hvorecký in seiner Heimat für den Schutz der Pressefreiheit und gegen antidemokratische Entwicklungen ein.
Ursina Lardi wurde in Graubünden, Schweiz geboren. Ihr Studium an der der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ führte sie nach Berlin. Nach Engagements an mehreren renommierten Häusern in Deutschland ist Ursina Lardi seit 2012 Ensemblemitglied an Schaubühne am Lehniner Platz, wo sie derzeit in den Stücken „Everywoman“ und „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs.“ in der Regie von Milo Rau und als Maria Braun in „Die Ehe der Maria Braun“ in der Regie von Thomas Ostermeier zu sehen ist. Neben ihrem Engagement an der Schaubühne gastiert sie außerdem in anderen Theater- und Opernproduktionen, u.a. bei den Salzburger Festspielen oder an der Staatsoper Berlin. Abseits ihrer Theaterarbeit dreht Ursina Lardi für Kino und Fernsehen und war bereits in zahlreichen Produktionen zu sehen, u.a.in dem vielprämierten Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke (Goldene Palme Cannes und Oskar-Nominierung). Letztes Jahr hatte sie in Cannes Premiere mit „La dérive des continents“ von Lionel Baier und zurzeit ist sie in Axel Ranischs Opernfilm „Orphea in Love“ zu sehen. Lardi selbst wurde vielfach ausgezeichnet, wie mit dem Schweizer Filmpreis 2014 als beste Darstellerin, 2017 dann mit dem Schweizer Grand Prix Theater und dem Hans-Reinhart-Ring, der höchsten Theaterauszeichnung der Schweiz. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Berlin.
Nahe München geboren, wuchs er hauptsächlich in Marburg auf. Zunächst studierte er ein Jahr Medienwissenschaften in Marburg, um dann sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig aufzunehmen. Nach Engagements an renommierten Theatern in Deutschland, der Schweiz und Österreich, wie dem Schauspiel Köln, Theater Basel und dem Theater Klagenfurt, ist Holger Bülow seit der Spielzeit 2020/21 Ensemblemitglied an Schaubühne am Lehniner Platz. Aktuell ist er dort u.a. in den Stücken „Das Leben des Vernon Subutex 1“ in der Regie von Thomas Ostermeier (2021), „Der Krieg mit den Molchen“ in der Regie von Clara Weyde und der deutsch-ukrainischen Produktion „Sich waffnend gegen eine See von Plagen“ in der Regie von Stas Zhyrkov zu sehen. 2022 entwickelte Bülow außerdem mit seinen Schauspielkolleg:innen Jenny König und David Ruland das Talkshowformat „Harry Hases Late Night“, das auch kommende Spielzeit an der Schaubühne weitergeführt wird. Zudem dreht er für Kino und Fernsehen, wo er zuletzt in „One Billion Dollar“ (Paramount+), „Ein starkes Team“ (ZDF) und „Feelings“ (ZDF Neo) zu sehen war. Darüber hinaus spricht er für den Deutschlandfunk Kultur. 2011 wurde Holger Bülow als Nachwuchskünstler des Jahres 2011 von Theater heute und 2015 für den Daphne-Preis der TheaterGemeinde Berlin nominiert.
Ursina Lardi wurde in Graubünden, Schweiz geboren. Ihr Studium an der der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ führte sie nach Berlin. Nach Engagements an mehreren renommierten Häusern in Deutschland ist Ursina Lardi seit 2012 Ensemblemitglied an Schaubühne am Lehniner Platz, wo sie derzeit in den Stücken „Everywoman“ und „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs.“ in der Regie von Milo Rau und als Maria Braun in „Die Ehe der Maria Braun“ in der Regie von Thomas Ostermeier zu sehen ist. Neben ihrem Engagement an der Schaubühne gastiert sie außerdem in anderen Theater- und Opernproduktionen, u.a. bei den Salzburger Festspielen oder an der Staatsoper Berlin. Abseits ihrer Theaterarbeit dreht Ursina Lardi für Kino und Fernsehen und war bereits in zahlreichen Produktionen zu sehen, u.a.in dem vielprämierten Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke (Goldene Palme Cannes und Oskar-Nominierung). Letztes Jahr hatte sie in Cannes Premiere mit „La dérive des continents“ von Lionel Baier und zurzeit ist sie in Axel Ranischs Opernfilm „Orphea in Love“ zu sehen. Lardi selbst wurde vielfach ausgezeichnet, wie mit dem Schweizer Filmpreis 2014 als beste Darstellerin, 2017 dann mit dem Schweizer Grand Prix Theater und dem Hans-Reinhart-Ring, der höchsten Theaterauszeichnung der Schweiz. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Berlin.
Der 37-jährige usbekische Dirigent Kamoliddin Urinbayev erhielt seine musikalische Ausbildung zuerst am Staatlichen Konservatorium von Usbekistan in Taschkent, später im Fach Dirigieren am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. Gleichzeitig wurde er zu zahlreichen Festivals und Wettbewerben eingeladen, so zur Großen Seidenstraße (Südkorea), zu Neue Namen (Russland) und zum Forum Dirigieren (Deutschland). Urinbayev tritt sowohl als Konzert- wie auch als Operndirigent auf. So stand er am Pult des Staatlichen Symphonieorchesters der Ukraine und des Staatlichen Symphonieorchesters von Usbekistan sowie der Brandenburger Symphoniker. Am Staatlichen Akademischen Theater in Taschkent dirigierte er Beethovens Fidelio. 2014 gründete Urinbayev das Jugendsymphonie-Orchester Usbekistan; im selben Jahr wurde ihm vom usbekischen Präsidenten der Titel „Ausgezeichneter Künstler Usbekistans“ verliehen. Seit 2020 ist der Dirigent auch Rektor des Staatlichen Konservatoriums in Taschkent.
Die aus Taschkent (Usbekistan) stammende Pianistin Eleonora Kotlibulatova erhielt ihren ersten Klavierunterricht von ihrer Mutter im Alter von fünf Jahren. 1996 debütierte die Zehnjährige als Solistin. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben, so beim Grand Prix „Kunst des 21. Jahrhunderts” 2001 in Kiew (Ukraine), beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Kuala Lumpur (Malaysia) und beim 7. Internationalen Rubinstein-Wettbewerb 2004 in Paris. 2010 begann Eleonora Kotlibulatova ein Studium an der Musikhochschule in Rostock bei Matthias Kirschnereit, das sie 2014 mit Auszeichnung abschloss. Die Künstlerin unternahm Konzertreisen von Amerika bis nach Asien, zurzeit lebt und arbeitet sie als Konzertpianistin und Lehrerin in Berlin. Neben ihrer solistischen Tätigkeit arbeitet sie regelmäßig mit dem Gitarristen Evgeny Beleninov zusammen, um diese ungewöhnliche Duo-Besetzung mit Originalwerken und Transkriptionen bekannter zu machen.
Der aus Kuwait stammende Komponist Amer Jaafar begann seine Ausbildung in den USA an der Staatlichen Universität Portland und der Oregon Universität und schloss anschließend sein Kompositionsstudium an der Chopin-Akademie in Warschau ab. Derzeit arbeitet der 61-Jährige als Professor in Kuwait. 2008 gewann Jaafar mit Secrets den ersten Preis bei einem Kompositionswettbewerb in Sanaa, Yemen. Besonders bekannt machte ihn Impatience of a Captive (Ungeduld eines Gefangenen, 2000), das zuerst als Klaviersextett, anschließend auch in einer Orchesterfassung herauskam. Des Weiteren komponiert Jaafar Klavierwerke wie Dance of Peace and the Devil und Dance of the Gazelle. 2020 führte das Jugendorchester Usbekistans sein Werk Silk Road auf. Jaafars Ziel ist die Verknüpfung von westlicher und arabischer Musik: „Der Hauptgrund, weswegen ich immer schon internationale Musik studieren wollte, ist, dass ich internationale Musik mit kuwaitischer Volksmusik und arabischer Musik verweben wollte, um sie weiterzuentwickeln, sie der ganzen Welt zu präsentieren, und irgendwann den Internationalismus zu erreichen.“
Ouvertüre zu „Oberon” J.306 (1826)
„Sogdian Frescos” (1997)
„Impatience of a Captive” (2022, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Variationen über ein Thema aus Mozarts „Don Giovanni” B-Dur op. 2 (1827)
Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27 (1906-1907)
Die Berlinerin Maria Ossowski berichtet in allen Hörfunkprogrammen der ARD über wichtige Kulturereignisse der Stadt. Sie hat nach dem Studium über 20 Jahre beim SWR und im Schweizer Rundfunk in leitenden Funktionen gearbeitet, ist beim RBB angestellt und liebt das Medium Radio. Ihr Vater hat das RIAS-Jugendorchester mitbegründet und war Jahrzehnte eine prägende Radiostimme des RIAS. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine kümmert sich Maria Ossowski mit ihrem Mann intensiv und unermüdlich um geflüchtete ukrainische Mütter und deren Kinder. Als Präsidentin des Rotary-Clubs Berlin Nord ist die Unterstützung des ukrainischen Jugendorchesters ihr Herzensprojekt.
Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, Tochter zweier Musiker:innen, erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Musikakademie ihrer Heimatstadt Lwiw. 2017 wurde sie Chefdirigentin der Grazer Oper; 2022 wechselte sie als Generalmusikdirektorin an das Teatro Comunale di Bologna, wo sie in diesem Frühjahr Neuproduktionen von Verdis I vespri siciliani und Wagners Fliegendem Holländer leitet. Mit dieser Wagner-Oper feierte Oksana Lyniv auch 2021 ihr erfolgreiches Debüt als erste Dirigentin in der Geschichte der Bayreuther Festspiele. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Lyniv in der internationalen Musikwelt zum Symbol einer Kämpferin gegen den in ihrem Land ausgebrochenen Krieg geworden. Leidenschaftlich engagiert sich die 45-Jährige auch für die Entwicklung der klassischen Musik in der Ukraine: So gründete sie 2017 in Lwiw das internationale Festival LvivMozArt, das auf das Wirken des Mozart-Sohnes Franz Xaver in Lwiw Bezug nimmt. 2016 initiierte sie die Gründung des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine, das sie seitdem erfolgreich als Künstlerische Leiterin begleitet.
Geboren im Millenniumsjahr 2000 in Lwiw, erhielt Daryna Bachynska mit sechs Jahren ersten Klavierunterricht, bevor sie mit elf Jahren zur Flöte wechselte. 2018 machte sie ihren Abschluss an der Spezialschule für Musik Solomiia Krushelnytska und wechselte an die Musikakademie im polnischen Krakau. Nach ihrem erfolgreichen Bachelor-Examen setzt die Flötistin ihr Studium am Konservatorium im belgischen Lüttich fort. Inzwischen ist Daryna Bachynska als Solistin bei renommierten Festivals wie dem Benslow Music Centre (England), Flauti di Toscana (Italien) und Foliamusica Festival (Frankreich) aufgetreten. 2020 wurde ihr außerdem ein Stipendium des renommierten Flötenproduzenten Powell Flutes zuerkannt, zu dem als Spezialpreis auch ein Flötenkopfstück aus Sterling-Silber gehört. Seit 2019 ist Daryna Bachynska Soloflötistin des Youth Symphony Orchestra of Ukraine.
Der ukrainische Geiger Andrii Murza ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Internationalen Violinwettbewerbs Odessa. Er trat bei zahlreichen wichtigen Festivals und Konzertreihen auf, darunter Heidelberg International Festival, Santander International Festival, MDR Musik Sommer und LvivMozArt International Festival. Der Geiger wird regelmäßig zu Recitals und Kammermusikprogrammen in die Schweiz, nach Frankreich, Deutschland, China und Spanien eingeladen. Nach seiner ersten Ausbildung in Odessa studierte Murza an der Hochschule Königin Sofia in Madrid sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Großen Einfluss auf seine berufliche Entwicklung hatte der Unterricht bei herausragenden Musiker:innen wie Pinchas Zukerman, Zakhar Bron, Viviane Hagner, Miriam Fried und Ferenc Rados. Seit 2016 ist er Mitglied der Ersten Violinen bei den Düsseldorfer Symphonikern. Murza spielt eine Geige von Auguste Sebastien Philippe Bernardel (Père) aus dem Jahr 1840.
Geboren 1988 in Odessa, fing Aleksey Semenenko mit 6 Jahren an, Violine zu studieren. Nur ein Jahr später war er Preisträger eines Kindermusikfestivals in Odessa und debütierte als Solist mit dem Philharmonischen Orchester Odessa. Nachdem Aleksey Semenenko sein Konzertexamen bei Zakhar Bron in Köln absolvierte, befindet er sich zurzeit im Kammermusikstudium bei Harald Schoneweg. Spätestens seit seinem Gewinn der angesehenen Young Concert Artists Auditions in New York 2012 hat er eine rege Konzerttätigkeit in Europa und den USA, als Solist und Kammermusiker. Als Gewinner des International Boris Goldstein Violinwettbewerb 2015 wurde er eingeladen, bei dem Musical Olympus Festival in St. Petersburg aufzutreten, wo er den Publikumspreis bekam und darauf sein Debüt mit den Moskauer Philharmonikern gab. Zu den jüngsten Engagements des Musikers gehören Auftritte in der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, der Philharmonie in Essen, der Pariser Louvre, dem Palais des Beaux-Arts in Brüssel, dem Alice Tully Hall in New York, der Moskauer Philharmonie und mit dem Concertgebouworkest in Amsterdam. Im Oktober 2021 ist Aleksey Semenenko als Professor für Violine an die Folkwang Universität der Künste berufen worden. Er spielt eine Stradivari-Geige aus dem Jahr 1699, die ihm von der Deutschen Stiftung Musikleben zu Verfügung gestellt wurde.
1977 in Lwiw (Ukraine) geboren, studierte Evgeni Orkin zunächst an der Nationalen Musikakademie in Kiew Klarinette und Komposition bei Jewhen Stankowytsch. Weitere Studien folgten an den Musikhochschulen in Utrecht und Mannheim in den Fächern Klarinette, Dirigieren sowie Komposition bei Ulrich Leyendecker und Ernst Bechert. Evgeni Orkin ist Autor von elf Kammersymphonien, sechs großen Symphonien, Solokonzerten für Violine, Klavier, Saxophon, Klarinette, des Oratoriums Annes Passion nach Texten der Tagebücher von Anne Frank, der Oper Magister Ludi, mehreren musiktheatralischen Werken und einer großen Anzahl von kammermusikalischen Werken. Auf vielen internationalen Festivals wurden seine Werke aufgeführt, unter anderem beim Festival Kontraste in Lwiw, beim Kiew Musikfest, beim Festival Neue Musik in Odessa und beim Odessa Musikfestival, beim Heidelberger Frühling und beim Gstaad Menuhin Festival. Enge Zusammenarbeit verband ihn mit vielen namhaften Künstlern, unter anderem Patricia Kopatchinskaja, Sol Gabetta und Giora Feidman. Als Klarinettist hat er sich besonders durch Uraufführungen neuer Werke einen Namen gemacht.
Konzert für Flöte und Streichorchester op. 45 (1954)
„The Way“ für Symphonieorchester (2023)
„Odessa Rhapsody“ für zwei Violinen und Symphonieorchester (2022, Deutsche Erstaufführung)
Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1804-1808)
Boris Aljinovic geht es wie so vielen begnadeten Bühnen- und Theater-Schauspielern: Richtig bekannt geworden ist der Sohn einer Deutschen und eines Kroaten vor allem durch das Fernsehen. 14 Jahre lang gab er an der Seite von Dominic Raacke (alias Till Ritter) den Berliner Tatort-Kommissar Felix Stark. Damit ist seit acht Jahren Schluss – und im Gegensatz zu manchen anderen hat Aljinovic die Handschellen souverän an den Nagel gehängt, ohne diesem Schauspielamt in der Boulevardpresse nachzuweinen. Nach langen Tatort-Jahren und vielen Filmen, z.B.an der Seite von Otto Waalkes, kennt den vielseitigen Schauspieler, der ebenso albern und verspielt wie nachdenklich und tiefgründig sein kann, ohnehin fast jeder in Deutschland. Leise und nachdenklich ist er auch als Mensch – mit feinem Humor begabt. Kein Wunder: Ursprünglich wollte Boris Aljinovic Comic-Zeichner werden. Zurzeit tobt sich Boris Aljinovic vornehmlich wieder auf der Bühne aus, produziert erfolgreiche Hörbücher – und kämpft gern monatelang und häufig ganz allein in seinem Segelboot mit Wind und Wellen statt mit imaginären Verbrechern.
Die Karriere von Toomas Vavilov verläuft seit vielen Jahren zweigleisig. Zum einen ist der 53-Jährige einer der wichtigsten Klarinettisten seines Landes, dessen Repertoire von der Klassik bis zu zeitgenössischer Musik reicht – mit einem besonderen Schwerpunkt auf estnischen Werken. So schrieben mehrere Komponist:innen Werke für ihn, darunter Urmas Sisask, Eino Tamberg, Ester Mägi, Lepo Sumera and Raimo Kangro. Als Dirigent gab Vavilov sein Debüt bereits 1998 beim Estnischen Nationalen Symphonieorchester, später folgten Auftritte mit weiteren wichtigen Orchestern und Chören des Landes. 2006-2008 war er als Chefdirigent am traditionsreichen Vanemuine Theaters in Tartu tätig. Darüber hinaus engagiert sich der Dirigent in der Musikvermittlung für Kinder; außerdem brachte er eine choreografische Show Schönberg and Circus auf die Bühne und entwarf eine Rock-Oper für die estnische Band Ruja.
Der Pianist Sten Heinoja zählt zu den vielversprechendsten Talenten der jungen Generation in Estland. Mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, und bereits als Teenager wurde er in die Estnische Musikakademie in Tallinn aufgenommen. 2014 gewann Heinoja den Estnischen Klavierwettbewerb (zusammen mit fünf Spezialpreisen), und 2016 ging er als Sieger aus der Klassik-TV-Show Klassikatähed hervor. 2018 folgte der Gewinn des Kendall Taylor Beethoven Wettbewerbs in London. Seitdem ist der Pianist mit allen wichtigen estnischen Orchestern aufgetreten; Einladungen führten ihn außerdem in viele europäische Länder, nach Indien und China, Israel und in die USA. Schwerpunkte seines Repertoires sind die Wiener Klassik und die Klaviermusik des 20. Jahrhunderts. Heinoja bildet außerdem ein festes Duo mit dem Cellisten Marcel Johannes Kits und ist Mitglied des Klaviertrios Hämarik.
Geboren 1992 in Pärnu, studierte Alisson Kruusmaa an der Estnischen Akademie für Musik und Theater, wo sie 2017 ihren Abschluss im Fach Komposition machte. Sie ist sowohl mit Orchesterwerken als auch mit Chor- und Kammermusik hervorgetreten. Mit ihrer Musik liebt sie es, fragile Klanglandschaften zu erschaffen, die von einer delikaten Orchestrierung geprägt sind. Zu Kruusmaas signifikantesten Kompositionen zählen Mesmerism für Klarinette und Klavier und das Klavierkonzert Piece (beide 2015) sowie Songs of Silver Light für Mezzosopran, Trompete und Klavier (2017). Im selben Jahr wurde auch Kruusmaas Orchesterstück Circles, das von den kristallinen Mustern der Saturnringe inspiriert ist, in Tallinn uraufgeführt. Zu ihren jüngsten Kompositionen zählen And the Great Winds Come and Go für Mezzosopran und Orchester, uraufgeführt beim niederländischen Andriessen Festival, und das große Chorwerk Under Evening Sky. 2021 entstand das umfangreiche Klavierkonzert As if a River Were Singing…, im vergangenen Jahr wurde Kruusmaas neues Akkordeonkonzert in Pärnu uraufgeführt.
„Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte“ (1994/2019)
„Five Arabesques“ (2021/22, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Konzert für Klavier und Orchester D-Dur op. 21 Hob. XVIII:11 (1782)
„In spe“ für Bläserquintett und Streichorchester (2010)
Symphonie Nr. 7 (1958)
Sarah Wedl-Wilson wurde in London geboren und besitzt seit Brexit die österreichische Staatsbürgerschaft. Sie erhielt früh Musikunterricht (Violine, Klavier, Gesang und Orgel) in ihrer Heimatstadt London und feierte bereits als Jugendliche erste Erfolge als Konzertmeisterin in diversen Jugendorchestern und mit ihrem Streichquartett. Sie studierte Französisch und Deutsch in Cambridge University und begann ihre Laufbahn als Kulturmanagerin zunächst in London; es folgten Stationen bei der Camerata Salzburg, der Kölner Philharmonie und auf Schloss Elmau. Über zehn Jahre leitete sie dann die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. 2014 wurde sie zur Vizerektorin für Außenbeziehungen der Universität Mozarteum Salzburg berufen und fungierte ab 2017 als deren Interimsrektorin. 2019 folge der Wechsel nach Berlin als Rektorin der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Im April 2023 wurde sie durch Senator Joe Chialo als Staatssekretärin für Kultur ernannt. Wedl-Wilson war 2015-2023 Vorsitzende des Aufsichtsrats der Osterfestspiele Salzburg und saß im Stiftungsrat der Stiftung Oper in Berlin sowie im Universitätsrat der Universität Mozarteum Salzburg. Ihr Engagement für junge Künstler*innen übt sie weiterhin als Präsidentin des Gustav Mahler Jugendorchesters aus.
Ganz treue Fans von Young Euro Classic werden sich vielleicht noch an Jakub Hrůša erinnern, der bereits 2003, vor genau 20 Jahren, schon einmal beim Festival aufgetreten ist – als Dirigent des Tschechischen Studentenorchesters. Inzwischen hat der damalige Prager Student eine rasante Karriere gemacht: Seit 2016 ist Hrůša Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, 1946 von exilierten Tschechen gegründet, und 2026 wird er von SirAntonio Pappano die Leitung des Royal Opera House Covent Garden in London übernehmen. Zudem wirkt er als Erster Gastdirigent bei der Tschechischen Philharmonie in Prag. Längst ist der heute 42-Jährige bei allen großen Orchestern in Europa und Übersee, darunter auch bei den Berliner Philharmonikern, aufgetreten. Opernproduktionen führten ihn nach Wien und Zürich, London und Paris. Im Sommer 2022 debütierte er erfolgreich bei den Salzburger Festspielen mit Leoš Janáčeks Kátja Kabanová. Der Dirigent setzt sich vehement auch für weniger aufgeführte Landsleute wie Josef Suk und Bohuslav Martinů ein. Er ist Präsident des International Martinů Circle und der Dvořák Society.
Symphonie Nr. 9 D-Dur (1908-1910)
Der aus Kolumbien stammende Dirigent Andrés Orozco-Estrada ist auf allen wichtigen Konzertpodien der Welt zuhause. Die Berliner und Wiener Philharmoniker hat er ebenso geleitet wie die großen Orchester in Amsterdam, London und Paris, in Chicago und Philadelphia, außerdem das Budapest Festival Orchestra und das Israel Philharmonic. Im Sommer 2021 beendete der Dirigent seine siebenjährige Tätigkeit als Chefdirigent des hr-Symphonieorchesters in Frankfurt, mit dem er auch Werke von Wagner, Strauss und Strawinski eingespielt hat. Von 2014 bis 2022 war er außerdem Music Director beim Houston Symphony Orchestra. Auch als Operndirigent ist Orozco-Estrada hervorgetreten; so kehrt er in diesem Frühjahr für eine Serie von Traviata-Aufführungen an die Berliner Staatsoper zurück, wo er im Februar 2022 bereits Puccinis Tosca dirigiert hat. Mit den Wiener Symphonikern, dessen Chefdirigent der 45-Jährige von 2020 bis 2022 war, führte er zuletzt Catalanis Oper La Wally im Theater an der Wien auf. Orozco-Estrada lebt auch in Wien, wo er seit Oktober 2022 eine Professur für Dirigieren an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst innehat.
Nach einer Reihe erster Preise bei renommierten internationalen Wettbewerben sorgte María Dueñas 2021 insbesondere beim Menuhin-Violinwettbewerb für Aufsehen, wo sie den ersten Preis und den Publikumspreis gewann. Im April 2023 wurde sie in ihrem Heimatland mit dem bedeutenden Premio Princesa de Girona de las Artes y las Letras ausgezeichnet. Geboren 2002 im spanischen Granada, kam die 12-Jährige mit einem Stipendium an die Hochschule in Dresden. Seit einigen Jahren studiert sie beim weltbekannten Geigenlehrer Boris Kuschnir in ihrer Wahlheimat Wien. Die vielseitige Musikerin, die auch mit Leidenschaft komponiert, ist mittlerweile weltweit gefragt und trat bereits mit vielen großen Orchestern auf, darunter Los Angeles Philharmonic, Staatskapelle Berlin, Philadelphia Orchestra und NHK Symphony Orchestra unter Dirigenten wie Marek Janowski, Manfred Honeck, Yannick Nézet-Séguin und Gustavo Dudamel. Im Frühjahr 2023 erschien ihr erstes Album bei der Deutschen Grammophon, Beethovens Violinkonzert mit ihren eigenen Kadenzen. María Dueñas musizert auf der Nicolò Gagliano-Violine von 17?4, eine Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben, und der Stradivari “Camposelice” von 1710, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation.
Carlijn Metselaar (*1989) ist eine niederländische Komponistin, die gegenwärtig in Edinburgh lebt. Sie interessiert sich besonders für kreative Kollaboration und hat dementsprechend bereits mit Choreograph:innen, Regisseur:innen, Librettist:innen und bildenden Künstler:innen zusammengearbeitet. 2017 erwarb Carlijn Metselaar einen Masterabschluss am Royal Welsh College of Music and Drama, wo Lynne Plowman ihre Lehrerin war. Sie erhielt einen Bachelorabschluss in Komposition am Konservatorium Utrecht und an der dortigen Universität einen Masterabschluss in Musikwissenschaft und Musikvermittlung. Carlijn Metselaar hat sowohl privat wie in weiterführenden Schulen in den Niederlanden und in Großbritannien Musikunterricht gegeben. Auch Chordirigat studierte sie in Utrecht. Gegenwärtig schreibt sie eine Doktorarbeit in Komposition an der Cardiff University, wofür sie Stipendien vom Prins Bernhard Cultuurfonds (Niederlande) und der Cardiff University School of Music (Großbritannien) erhalten hat.
Fantasie-Ouvertüre zu „Romeo und Julia“ (1869-1870)
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26 (1864-1868)
„the muscle that raises the wing” (2023, Deutsche Erstaufführung) 🏆
„Bilder einer Ausstellung“ (1874/1924 orchestriert von Maurice Ravel)
Victoria Reichelt studiert bis 2018 Wirtschaftskommunikation in Berlin und Mexiko. Im Anschluss absolviert sie ein Volontariat für politische Kommunikation in Berlin und Brüssel. Seit 2019 arbeitet sie als Journalistin und berichtet bei Deutschland3000 (funk) gemeinsam mit Eva Schulz über Politik. Auf ihren TikTok- und Instagramkanälen spricht sie mit ihrer Community auf humorvolle Art über politische Themen, die ihre Generation bewegen.Seit 2022 ergänzt sie das Moderationsteam des Funk-Formats „DIE DA OBEN“ und moderiert bei ZDFheute live.
„Mit einem eigenen Repertoire, das Gefühl, Bewusstsein und Ideen der jungen Generation kreativ spiegelt, scheint mir das Bundesjugendballett ideal für die Vermittlung zwischen Jugendkultur, Hochkultur und Bevölkerung. Und es hat einen wichtigen sozialen Aspekt, der eine positive Wirkung nach außen bringen wird.“ John Neumeier, Intendant
Seit 1973 ist John Neumeier Direktor und Chefchoreograf des Hamburg Ballett, seit 1996 zudem Ballettintendant und seit 2005 einer der Geschäftsführer der Hamburgischen Staatsoper. Den ersten Ballettunterricht erhielt er in seiner Heimatstadt Milwaukee/Wisconsin (USA), in Kopenhagen (Dänemark) und an der Royal Ballet School in London (Großbritannien). 1963 wurde er als Tänzer am Stuttgarter Ballett engagiert, 1969 ging er als Ballettdirektor nach Frankfurt. John Neumeier erhielt viele Auszeichnungen und seine Choreografien befinden sich im Repertoire zahlreicher renommierter Ballettcompagnien weltweit – sein Œuvre umfasst über 150 Ballette verschiedener Gattungen. 1978 gründete John Neumeier die Ballettschule des Hamburg Ballett. 2006 errichtete er die Stiftung John Neumeier und gründete 2011 das Bundesjugendballett, dem er als Geschäftsführer und Intendant vorsteht.
„Unser Ziel mit dem Bundesjugendballett ist es, die Tänzer zu Instrumenten für lebendige Choreografen zu machen. Physisch und emotional in den Schaffensprozess eines Choreografen involviert zu sein, auch mitschöpferisch tätig zu sein, das war mir selbst als Tänzer wichtig und das, glaube ich, ist das Besondere an unserem Tänzerberuf.“
Kevin Haigen, Künstlerischer und Pädagogischer Leiter
Kevin Haigen, geboren in Miami, absolvierte seine Ausbildung an der Schule des American Ballet. Nach Engagements beim American Ballet Theatre und dem Stuttgarter Ballett kam er 1976 zum Hamburg Ballett, um mit John Neumeier zu arbeiten. Ab 1984 tanzte er beim Nederlands Dans Theater, 1985 ging er als Erster Solist, Ballettmeister, Lehrer und Choreograf zu den Ballets de Monte Carlo, 1986 zum London Festival Ballet, 1988 zum Béjart Ballet Lausanne und kehrte 1991 zurück nach Hamburg. Als Erster Ballettmeister des Hamburg Ballett und Ballettpädagoge der angegliederten Schule unterrichtet er international und betreut weltweit Einstudierungen von John Neumeiers Balletten. Seit 2011 ist er zusätzlich Künstlerischer und Pädagogischer Leiter des Bundesjugendballetts. Am meisten inspiriert ihn jedoch die derzeitige Entwicklung seiner Arbeit: Kreative Denker:innen und Macher:innen zu unterrichten und zu vermitteln, dass die Kunst des Balletts eine Reise ist, die niemals endet. 2019 wurde Kevin Haigen in der Kategorie herausragende Inszenierung mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.

© Hans-Christian Plambeck
1970 als Sohn einer tansanischen Diplomatenfamilie in Bonn geboren, legte Joe Chialo das Abitur an einem Ordensinternat der Salesianer Don Boscos bei Köln ab. Nach einer handwerklichen Ausbildung zum CNC Fräser studierte Joe Chialo einige Semester Geschichte, Politik und wirtschaftliche Staatswissenschaften in Erlangen, bevor sein Studium zugunsten einer Karriere in der Kultur- und Kreativwirtschaft aufgab. Nach Jahren bei Jive Records, Cheyenne Records und Universal Music gründete er 2009 das Joint Venture Musiklabel Airforce1 Records und 2018 das Musiklabel Afroforce1 Records.
Anfang 2016 trat Chialo in die CDU ein, seit Anfang 2022 ist er Mitglied des Bundesvorstands der CDU, seit April 2023 Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin.
Der ehemalige Intendant von Deutschlandradio (2009-2017) hat eine ungewöhnlich spannende Biographie: Nach Studien in England und Frankreich verbrachte der promovierte Ethnologe in den 1970er-Jahren fast 5 Jahre mit Feldforschungen zu Blutrache in Afghanistan, unterrichtete zeitweise an der Universität Kabul und wandte sich dann erst endgültig dem Journalismus zu. Als ARD-Korrespondent war er u.a. in Afghanistan und Pakistan, in Beirut, Griechenland, der Türkei und 1991 als Korrespondent im Golf-Krieg tätig. 1994 kam er als Chefredakteur zum Deutschlandradio nach Berlin. 1998 wurde er Direktor Baden-Württemberg und Stellvertretender Intendant des SWR und kehrte dann 2009 als Intendant zum Deutschlandradio zurück. Dr. Willi Steul ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, sowie Commandeur im französischen Ordre national du Mérite. Er ist Mitgründer von Young Euro Classic und von Beginn an Vorsitzender des Freundeskreises europäischer Jugendorchester e.V., der das Festival seit dem Jahr 2000 veranstaltet.
Der Däne Michael Schønwandt ist ein vielgefragter Dirigent in ganz Europa und hat im Laufe seiner über 40-jährigen Karriere schon viele Leitungspositionen innegehabt. Derzeit ist er Chefdirigent am Opernhaus in Montpellier sowie seit 2022 Gastdirigent beim Belgischen Nationalorchester. Die Leitung des Nationalen Französischen Jugendorchesters übernahm er zusätzlich 2021. Zuvor stand Schønwandt bereits an der Spitze des Opernhauses Kopenhagen (2000-2011), wo er unter anderem einen vielgelobten Ring-Zyklus im neuerbauten Opernhaus realisierte. Auch in Berlin ist der Dirigent kein Unbekannter, leitete er doch 1992-1998 das Berliner Sinfonie-Orchester, das heutige Konzerthausorchester. Seine Opernengagements führten ihn nicht nur nach London, Brüssel, Paris und Wien, sondern auch nach Bayreuth, wo Schønwandt 1987/88 Die Meistersinger von Nürnberg dirigierte. Ein besonderes Interesse zeigt der Dirigent für seine dänischen Landsleute Carl Nielsen und Niels Wilhelm Gade wie auch für zeitgenössische Komponist:innen Dänemarks, von denen er zahlreiche Uraufführungen leitete.
Allein schon die Zahl von 25 Soloalben, die er in den letzten Jahrzehnten eingespielt hat, spricht für die Qualität von Alexandre Tharaud. Dabei reicht die Bandbreite der Aufnahmen von Barockmeistern wie Couperin, Bach und Scarlatti über Mozart und Beethoven, Chopin und Rachmaninow bis zu den wichtigsten französischen Komponist:innen des 20. Jahrhunderts. Mit der Sopranistin Sabine Devieilhe nahm er zuletzt die CD Chanson d’Amour auf; mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras verbindet ihn seit 20 Jahren eine künstlerische Partnerschaft. Immer wieder setzt sich Tharaud außerdem mit Uraufführungen für zeitgenössische Komponist:innen ein. Als Solist tritt der 55-Jährige mit allen bedeutenden Orchestern und in allen wichtigen Konzertsälen zwischen den USA, Europa und Asien auf. 2017 präsentierte Tharaud mit dem Film Montrez-moi vos mains (Zeigen Sie mir Ihre Hände) einen ganz persönlichen Einblick in das Leben eines Pianisten. 2012 übernahm er eine Nebenrolle als Pianist in Michael Hanekes Film Liebe und spielte die im Film vorkommenden Schubert-Stücke ein.
Symphonie Nr. 5 „Symphonie concertante“ (1949)
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (1929-1931)
Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 (1877)