
Der türkische Komponist Evrim Demirel zählt zu den wichtigsten Vertretern der jüngeren Generation in seinem Land. Geboren 1977 in Izmir, wechselte er nach dem Studium an der Bilkent-Universität in Ankara in die Niederlande, wo er am Rotterdamer Konservatorium die Fächer Komposition, Elektronische Musik und Jazz-Klavier belegte. Später wurde Demirel Schüler von Theo Loevendie am Amsterdamer Konservatorium, wo er 2007 auch seinen Master-Abschluss machte. Charakteristisch für Demirels Kompositionen ist die Verbindung mitteleuropäischer Musiksprache mit den Idiomen seiner Heimat. Das kommt vor allem in der Verwendung von Instrumenten des östlichen Mittelmeerraums wie Kanun, Setar und Ud in seinen zahlreichen Kompositionen für Kammerensembles zum Ausdruck. Neben Solokonzerten für Klarinette, Saxofon und Jazz-Klavier finden sich in seinem Oeuvre auch die Oper Ninatta (2015) und das Orchesterwerk Fasil No.1 für türkisches Ensemble und Orchester (2010). Derzeit hat Demirel eine Professur an der Jazz-Abteilung der Staatlichen Universität Istanbul; außerdem tritt er als Jazzpianist mit seinem eigenen Ensemble auf.