Youth Symphony Orchestra of Ukraine

© Kai Bienert I MUTESOUVENIR

Das Jugendsymphonieorchester der Ukraine ist ein einzigartiges Projekt, das junge talentierte Musiker:innen im Alter von 12 bis 22 Jahren zusammenführt und fördert. Nach 2018 und 2022 ist das Ensemble nun zum dritten Mal zu Gast bei Young Euro Classic. Das Orchester wurde 2016 auf Initiative der ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv gegründet. Die ersten Auftritte fanden gemeinsam mit dem Bundesjugendorchester 2017 mit Konzerten in Lviv, Kyiv, Berlin und beim Beethovenfest Bonn statt. In den folgenden Jahren spielte das Orchester im Rahmen des Festivals LvivMozArt in Lwiw, in der Ukrainischen Nationalphilharmonie in Kyiv und der Nationaloper in Odessa sowie beim Musikverein in Graz. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat das Jugendorchester gemeinsam mit dem Slowenischen Jugendorchester ein großes Evakuierungsprojekt für junge Musiker:innen aus der ganzen Ukraine Music for the Future in Ljubljana, Slowenien initiiert. Im vergangenen Jahr unternahm das Orchester unter dem Motto United for the Future eine ausgedehnte Europatournee mit 30 Konzerten in zehn Städten; dabei traten die Ukrainer:innen außer bei Young Euro Classic unter anderem auch beim Beethovenfest Bonn, dem Lucerne Festival und im Pariser Théâtre du Châtelet auf.

www.ysou.com

Ukraine
21. August 2023 20:00 Uhr

Konzerthaus Berlin

Patin des Abends: Maria Ossowski
Foto der Kulturkorrespondentin Maria Ossowski

© privat

Die Berlinerin Maria Ossowski berichtet in allen Hörfunkprogrammen der ARD über wichtige Kulturereignisse der Stadt. Sie hat nach dem Studium über 20 Jahre beim SWR und im Schweizer Rundfunk in leitenden Funktionen gearbeitet, ist beim RBB angestellt und liebt das Medium Radio. Ihr Vater hat das RIAS-Jugendorchester mitbegründet und war Jahrzehnte eine prägende Radiostimme des RIAS. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine kümmert sich Maria Ossowski mit ihrem Mann intensiv und unermüdlich um geflüchtete ukrainische Mütter und deren Kinder.  Als Präsidentin des Rotary-Clubs Berlin Nord ist die Unterstützung des ukrainischen Jugendorchesters ihr Herzensprojekt.

ARD-Kulturkorrespondentin beim Rundfunk Berlin Brandenburg

Oksana Lyniv

© Oleg Panov

Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, Tochter zweier Musiker:innen, erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Musikakademie ihrer Heimatstadt Lwiw. 2017 wurde sie Chefdirigentin der Grazer Oper; 2022 wechselte sie als Generalmusikdirektorin an das Teatro Comunale di Bologna, wo sie in diesem Frühjahr Neuproduktionen von Verdis I vespri siciliani und Wagners Fliegendem Holländer leitet. Mit dieser Wagner-Oper feierte Oksana Lyniv auch 2021 ihr erfolgreiches Debüt als erste Dirigentin in der Geschichte der Bayreuther Festspiele. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Lyniv in der internationalen Musikwelt zum Symbol einer Kämpferin gegen den in ihrem Land ausgebrochenen Krieg geworden. Leidenschaftlich engagiert sich die 45-Jährige auch für die Entwicklung der klassischen Musik in der Ukraine: So gründete sie 2017 in Lwiw das internationale Festival LvivMozArt, das auf das Wirken des Mozart-Sohnes Franz Xaver in Lwiw Bezug nimmt. 2016 initiierte sie die Gründung des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine, das sie seitdem erfolgreich als Künstlerische Leiterin begleitet.

www.oksanalyniv.com

Dirigentin

Daryna Bachynska

© Youth Symphony Orchestra of Ukraine

Geboren im Millenniumsjahr 2000 in Lwiw, erhielt Daryna Bachynska mit sechs Jahren ersten Klavierunterricht, bevor sie mit elf Jahren zur Flöte wechselte. 2018 machte sie ihren Abschluss an der Spezialschule für Musik Solomiia Krushelnytska und wechselte an die Musikakademie im polnischen Krakau. Nach ihrem erfolgreichen Bachelor-Examen setzt die Flötistin ihr Studium am Konservatorium im belgischen Lüttich fort. Inzwischen ist Daryna Bachynska als Solistin bei renommierten Festivals wie dem Benslow Music Centre (England), Flauti di Toscana (Italien) und Foliamusica Festival (Frankreich) aufgetreten. 2020 wurde ihr außerdem ein Stipendium des renommierten Flötenproduzenten Powell Flutes zuerkannt, zu dem als Spezialpreis auch ein Flötenkopfstück aus Sterling-Silber gehört. Seit 2019 ist Daryna Bachynska Soloflötistin des Youth Symphony Orchestra of Ukraine.

Flöte

Andrii Murza

© privat

Der ukrainische Geiger Andrii Murza ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Internationalen Violinwettbewerbs Odessa. Er trat bei zahlreichen wichtigen Festivals und Konzertreihen auf, darunter Heidelberg International Festival, Santander International Festival, MDR Musik Sommer und LvivMozArt International Festival. Der Geiger wird regelmäßig zu Recitals und Kammermusikprogrammen in die Schweiz, nach Frankreich, Deutschland, China und Spanien eingeladen. Nach seiner ersten Ausbildung in Odessa studierte Murza an der Hochschule Königin Sofia in Madrid sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Großen Einfluss auf seine berufliche Entwicklung hatte der Unterricht bei herausragenden Musiker:innen wie Pinchas Zukerman, Zakhar Bron, Viviane Hagner, Miriam Fried und Ferenc Rados. Seit 2016 ist er Mitglied der Ersten Violinen bei den Düsseldorfer Symphonikern. Murza spielt eine Geige von Auguste Sebastien Philippe Bernardel (Père) aus dem Jahr 1840.

Violine

Aleksey Semenenko

© privat

Geboren 1988 in Odessa, fing Aleksey Semenenko mit 6 Jahren an, Violine zu studieren. Nur ein Jahr später war er Preisträger eines Kindermusikfestivals in Odessa und debütierte als Solist mit dem Philharmonischen Orchester Odessa. Nachdem Aleksey Semenenko sein Konzertexamen bei Zakhar Bron in Köln absolvierte, befindet er sich zurzeit im Kammermusikstudium bei Harald Schoneweg. Spätestens seit seinem Gewinn der angesehenen Young Concert Artists Auditions in New York 2012 hat er eine rege Konzerttätigkeit in Europa und den USA, als Solist und Kammermusiker. Als Gewinner des International Boris Goldstein Violinwettbewerb 2015 wurde er eingeladen, bei dem Musical Olympus Festival in St. Petersburg aufzutreten, wo er den Publikumspreis bekam und darauf sein Debüt mit den Moskauer Philharmonikern gab. Zu den jüngsten Engagements des Musikers gehören Auftritte in der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, der Philharmonie in Essen, der Pariser Louvre, dem Palais des Beaux-Arts in Brüssel, dem Alice Tully Hall in New York, der Moskauer Philharmonie und mit dem Concertgebouworkest in Amsterdam. Im Oktober 2021 ist Aleksey Semenenko als Professor für Violine an die Folkwang Universität der Künste berufen worden. Er spielt eine Stradivari-Geige aus dem Jahr 1699, die ihm von der Deutschen Stiftung Musikleben zu Verfügung gestellt wurde.

www.aleksey-semenenko.com

Violine

Evgeni Orkin

© privat

1977 in Lwiw (Ukraine) geboren, studierte Evgeni Orkin zunächst an der Nationalen Musikakademie in Kiew Klarinette und Komposition bei Jewhen Stankowytsch. Weitere Studien folgten an den Musikhochschulen in Utrecht und Mannheim in den Fächern Klarinette, Dirigieren sowie Komposition bei Ulrich Leyendecker und Ernst Bechert. Evgeni Orkin ist Autor von elf Kammersymphonien, sechs großen Symphonien, Solokonzerten für Violine, Klavier, Saxophon, Klarinette, des Oratoriums Annes Passion nach Texten der Tagebücher von Anne Frank, der Oper Magister Ludi, mehreren musiktheatralischen Werken und einer großen Anzahl von kammermusikalischen Werken. Auf vielen internationalen Festivals wurden seine Werke aufgeführt, unter anderem beim Festival Kontraste in Lwiw, beim Kiew Musikfest, beim Festival Neue Musik in Odessa und beim Odessa Musikfestival, beim Heidelberger Frühling und beim Gstaad Menuhin Festival. Enge Zusammenarbeit verband ihn mit vielen namhaften Künstlern, unter anderem Patricia Kopatchinskaja, Sol Gabetta und Giora Feidman. Als Klarinettist hat er sich besonders durch Uraufführungen neuer Werke einen Namen gemacht.

www.evgeniorkin.de

Komponist

MALCOLM ARNOLD

Konzert für Flöte und Streichorchester op. 45 (1954)

BOHDANA FROLYAK

„The Way“ für Symphonieorchester (2023)

EVGENI ORKIN

„Odessa Rhapsody“ für zwei Violinen und Symphonieorchester (2022, Deutsche Erstaufführung)

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1804-1808)

Über das Konzert

Ihre Konzerte sind ein Zeichen dafür, dass auch in Kriegszeiten Kultur stattfinden kann – und muss. Um so gespannter darf man nach dem emotionalen Auftritt im vergangenen Jahr auf das diesjährige Festivalkonzert der jungen Ukrainer:innen sein, haben sie doch 2022 anschließend eine erfolgreiche Riesentournee mit 30 Konzerten in vielen Ländern Europas absolvieren können! Immer an der Spitze die inzwischen auch international vielgefragte Dirigentin Oksana Lyniv, die für das Konzert bei Young Euro Classic ein vielseitiges Programm zusammengestellt hat: Das Orchester präsentiert gleich zwei zeitgenössische Kompositionen; das brandneue Orchesterwerk The Way der jungen Komponistin Bohdana Frolyak und das Werk Odessa Rhapsody für zwei Violinen und Symphonieorchester des ukrainisch-stämmigen Komponisten Evgeni Orkin, bei dem es sich um eine Deutsche Erstaufführung handelt. Flöte satt gibt es im ersten Konzertteil mit Malcolm Arnolds kurzem, aber beeindruckenden Flötenkonzert. Den symphonischen Kontrast bildet als Schlussstück des Konzerts Beethovens Fünfte – in ihrer dramatischen Entwicklungskurve vom c-Moll-Dunkel hin zum C-Dur-Licht auch ein musikalisches Hoffnungszeichen in diesen düsteren Kriegszeiten.

Mitschnitt

Das Konzert wird LIVE auf ARTE CONCERT gestreamt und ist in der ARTE-Mediathek abrufbar: arteconcert.com

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