Youth Symphony Orchestra of Ukraine

© Serhiy Horobets

Das Jugendsymphonieorchester der Ukraine ist ein einzigartiges Projekt, das junge talentierte Musiker_innen im Alter von 12 bis 22 Jahren aus allen Teilen der Ukraine zusammenführt und fördert.  Nach 2018 ist das Ensemble nun zum zweiten Mal zu Gast bei Young Euro Classic. Das Orchester wurde 2016 auf Initiative der ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv gegründet. Ihre Idee wurde von drei deutschen Partnerinstitutionen unterstützt: dem Beethovenfest Bonn, dem Bundesjugendorchester Deutschland sowie der Deutschen Welle. Die ersten Auftritte des neu geschaffenen ukrainischen Ensembles fanden gemeinsam mit dem Bundesjugendorchester 2017 mit Konzerten in Lviv, Kiew, Berlin und beim Beethovenfest statt. In den folgenden Jahren spielte das Orchester im Rahmen des Festivals LvivMozArt in Lviv, in der Ukrainischen Nationalphilharmonie in Kiew und der Nationaloper in Odessa sowie beim Musikverein in Graz. Im August 2019 war das Orchester beim Festival Junger Künstler in Bayreuth als Residenzorchester zu Gast.

Nach Ausbruch des russischen Krieges in der Ukraine hat das Jugendorchester gemeinsam mit dem Slowenischen Jugendorchester ein großes Evakuierungsprojekt für junge Musiker_innen aus der ganzen Ukraine „Music for the Future“ in Ljubljana, Slowenien initiiert.

www.ysou.com.ua/en

Ukraine
10. August 2022 20:00 Uhr

Konzerthaus, Berlin

Oksana Lyniv

© Oleh Pavliuchenkov

Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, Tochter zweier Musikerehepaares, erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Musikakademie ihrer Heimatstadt Lviv (Lemberg). 2013 trat sie eine Stelle als Assistentin des Generalmusikdirektors Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper an. 2017 wurde Oksana Lyniv Chefdirigentin der Grazer Oper; 2022 wechselte sie als Generalmusikdirektorin an das Teatro Comunale di Bologna. Im vergangenen Jahr feierte sie mit Wagners Fliegender Holländer ihr erfolgreiches Debüt als erste Dirigentin in der Geschichte der Bayreuther Festspiele. Im März 2022 leitete sie eine Neuproduktion von Puccinis Turandot an der Oper Rom. Parallel zur internationalen Karriere engagiert Oksana Lyniv sich leidenschaftlich für die Entwicklung der klassischen Musik in der Ukraine und gilt als Kulturbotschafterin der Ukraine in der Welt. So gründete sie 2017 in Lviv das internationale Festival LvivMozArt, das auf das Wirken des Mozart-Sohnes Franz Xaver in Lviv Bezug nimmt. 2016 initiierte sie die Gründung des Jugendsymphonieorchesters der Ukraine, das sie seitdem erfolgreich als Künstlerische Leiterin begleitet.

www.oksanalyniv.com/de

Dirigentin

Nataliia Kukhar

Die ukrainische Mezzosopranistin Nataliia Kukhar (*1991) absolvierte ihr Gesangsstudium am Konservatorium in Lviv, Ukraine. Meisterkurse bei Montserrat Caballé in Spanien und Olga Pasichnyk in Polen ergänzten ihre Ausbildung. Von 2018 bis 2021 war sie Mitglied der Opera Academy an der Polnischen Nationaloper Warschau. Sie stand bereits in verschiedenen Opernhäusern auf der Bühne. Nach ihrem Debüt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni an der Oper Lviv gastierte sie an der Opera Krakowska, der Polnischen Nationaloper und der Polska Opera Królewska in Warschau sowie bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Sie übernahm zahlreiche Partien, darunter Hauptrollen wie Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Mitglied des Opernstudios OperAvenir in Basel, wo sie u.a. in Salome und Rigoletto zu hören sein wird.

Mezzosopran

Andrii Murza

Der ukrainische Geiger Andrii Murza ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Internationalen Violinwettbewerbs Odessa. Er trat bei zahlreichen wichtigen Festivals und Konzertreihen auf, darunter Heidelberg International Festival, Santander International Festival, MDR Musik Sommer und LvivMozArt International Festival. Der Geiger wird regelmäßig zu Recitals und Kammermusikprogrammen in die Schweiz, nach Frankreich, Deutschland, China und Spanien eingeladen. Nach seiner ersten Ausbildung in Odessa studierte Murza an der Hochschule Königin Sofia in Madrid sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Großen Einfluss auf seine berufliche Entwicklung hatte der Unterricht bei herausragenden Musikern wie Pinchas Zukerman, Zakhar Bron, Viviane Hagner, Miriam Fried und Ferenc Rados. Seit 2016 ist er Mitglied der Ersten Violinen bei den Düsseldorfer Symphonikern. Murza spielt eine Geige von Auguste Sebastien Philippe Bernardel (Père) aus dem Jahr 1840.

Violine

ZOLTAN ALMASHI

„Maria’s City” (2022, Deutsche Erstaufführung) 🏆

JEWGEN STANKOWITSCH

„Ukrainisches Poem” für Violine und Orchester (1997)

OLEH KYVA

Kammerkantate Nr. 3 auf Texte von Pavlo Tychina (1982)

BORYS LJATOSCHYNSKYJ

„Grazyna“ Symphonische Dichtung op. 58 (1955)

ANTONÍN DVOŘÁK

Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der neuen Welt“ (1893)

Über das Konzert

Schon im Herbst 2021, als die Festivalplanungen begannen, war das Jugendsymphonieorchester der Ukraine Teil der Programmplanung. Als der Krieg ausbrach, entschieden Festivalleitung und Orchester gemeinsam, dem Youth Symphony Orchestra of Ukraine ihren Konzertabend zu reservieren. Genauso wünschen es sich die ukrainischen Musiker_innen.

Das Programm ist eine wunderbare Mischung aus Raritäten und Repertoire: Den Anfang macht Zoltan Almashi mit Maria’s City, gefolgt von Beethovens Ouvertüre zu Goethes „Egmont“ – ein Fanal gegen Unterdrückung und Fremdherrschaft. Im Zentrum des Abends stehen zwei ukrainische Werke: eine Symphonische Dichtung von Boris Ljatoschynskyj, einem Spätromantiker, der als Vater der eigenständigen ukrainischen Orchestermusik gilt, und eine 1982 komponierte Kammerkantate für Gesang und Orchester von Oleh Kyva, welche die ewige Schönheit der Welt feiert. Den offenherzig-optimistischen Abschluss macht Dvoráks melodienselige neunte Symphonie „Aus der Neuen Welt“, die – anders als es der Titel suggeriert – vor allem das Heimweh des Komponisten nach seiner böhmischen Heimat verhandelt. Wie schon beim Festivaldebüt 2018 wird das Jugendorchester von Oksana Lyniv geleitet, jener beeindruckenden Senkrechtstarterin, die im letzten Jahr als erste Frau überhaupt ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen gab.

 

Mitschnitt

Das Konzert wird LIVE auf ARTE CONCERT gestreamt und ist danach in der
Mediathek abrufbar: arteconcert.com.

Das Konzert wird von rbbKultur (UKW 92,4 und Kabel 95,35) mitgeschnitten
und am 4.9. im Rahmen des ARD Radiofestivals gesendet.

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