Feat. Underground Youth Orchestra Athen und Kammerorchester Julius Stern der Universität der Künste Berlin
Ein Young Euro Classic Festivalorchester Griechenland-Deutschland ist dem Festival schon lange ein Herzenswunsch. Ihn im Jubiläumsjahr endlich verwirklichen zu können und mit Griechenland gleichsam die Wiege der europäischen Kultur und Demokratie präsentieren zu können, ist eine besondere Freude! Das Festivalorchester baut auf der Kooperation des Julius-Stern-Instituts für musikalische Nachwuchsförderung der Universität der Künste Berlin und des Underground Youth Orchestra (UYO) aus Athen auf, die bereits im Vorjahr ein Pilotprojekt initiiert haben. Die Idee zu einer gemeinsamen Orchesterpartnerschaft hatte Costas Eliades, der künstlerische Leiter des UYO. Das Underground Youth Orchestra wurde 2010 von einer Gruppe von Musikern gegründet, die, wie auch der Name des Ensembles verrät, zunächst in einem Kellerraum probten. Heute umfasst das Orchester ca. 45 Musiker im Alter zwischen 10 und 24 Jahren. Im Kammerorchester Julius Stern an der Universität der Künste Berlin musizieren derzeit ca. 30 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren mit vielfältigen kulturellen Hintergründen. Orchester sind Räume interkultureller Begegnung, in denen Sprachbarrieren und kulturellen Vorbehalten mit der gemeinsamen Sprache der Musik begegnet wird – wie erfolgreich dies gelingen kann, beweist Young Euro Classic mit bi- und multinationalen Jugendorchester seit nunmehr 20 Jahren.
Konzerthaus, Berlin
Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Stefan Zierke wurde am 5. Dezember 1970 in Prenzlau geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er zunächst eine Lehre zum Werkzeugmacher sowie eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann. Dieser fundierten Berufsausbildung schloss er ein Studium zum Touristikfachwirt an und war sowohl als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Uckermark e.V. als auch der Tourismus Marketing Uckermark GmbH tätig. Nachdem Stefan Zierke in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) eintrat, begann er seine politische Karriere als Mitglied im Vorstand der SPD Brandenburg. Seit 2013 ist er Abgeordneter im Deutschen Bundestag und war Sprecher der Landesgruppe Brandenburg in der SPD-Bundestagsfraktion. Mehrere Jahre lang war er im Verkehrs- und Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages tätig und wurde zum Vorsitzenden der Landesgruppe Ost in der SPD-Bundestagsfraktion gewählt. Seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode ist Herr Zierke als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend tätig. Neben seiner umfangreichen politischen Tätigkeit ist er vielfältig ehrenamtlich engagiert. Stefan Zierke ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Weltweit aktiv als Dirigent und Pianist, ist Christoph Eschenbach unermüdlich als Förderer junger musikalischer Talente und Träger höchster musikalischer Ehren. Immer wieder hat der Pianist und Dirigent spannende Programme mit dem Schleswig-Holstein Festivalorchester, dessen Chefdirigent er seit 2004 ist, erarbeitet und dann auf Tourneen präsentiert – so auch vielfach bei Young Euro Classic. Von 2010 bis 2017 fungierte Eschenbach zugleich als Leiter des National Symphony Orchestra und des Kennedy Center for the Performing Arts in Washington. Außerdem ist der 78-Jährige unermüdlich auf den Podien in aller Welt im Einsatz. Ab September wird er Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Last but not least tritt Eschenbach nach wie vor als Klaviersolist und im Lied-Duo mit dem Bariton Matthias Goerne auf. Christoph Eschenbach ist Ritter der Légion d’honneur, Commandeur des Arts et des Lettres, Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes und Gewinner des Leonard Bernstein Preises. 2015 wurde er als Pianist und Dirigent mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis ausgezeichnet.
Schon mit 14 Jahren beendete Nina Adlon ihr Jungstudium an der Folkwang-Hochschule in Essen, anschließend ging sie zur weiteren Ausbildung an das Tschaikowski-Konservatorium in Moskau und die Musikhochschulen in Düsseldorf und Mainz. Erste Engagements führten die Sopranistin an das Staatstheater Wiesbaden, an die Oper Bonn und zu den Salzburger Festspielen. In den Hauptrollen der Operetten Die Fledermaus, Die lustige Witwe und Gräfin Mariza wurde Nina Adlon auch in die USA eingeladen. Nach einer Babypause hat die Sängerin 2017 ihr Comeback mit den Sopran-Partien im Brahms-Requiem und Verdi-Requiem gefeiert. 2019 tritt sie mit den Wiener Philharmonikern und den Wiener Sängerknaben in Beethovens Neunter in Fukushima und Wien auf. Verheiratet ist die sechsfache Mutter mit dem Filmemacher Felix Adlon, einem Nachkommen des Berliner Hoteliers Lorenz Adlon. 2010 wirkte sie als Sängerin Anna von Mildenburg in dem Kinofilm „Mahler auf der Couch“ von Felix und Percy Adlon mit.
Mit fünf Jahren beschloss Stathis Karapanos, Flöte zu spielen, mit sechs durfte er zum Unterricht ans Athener Konservatorium. Als er neun war, siedelte die Familie nach Sofia über, wo Stathis sein Studium fortsetzte. Mit 16 Jahren wurde er an die Musikhochschule Karlsruhe aufgenommen, wo er im Juli 2018 seinen Abschluss mit Auszeichnung gemacht hat. In der Zwischenzeit ist Stathis Karapanos mit vielen Ensembles in Deutschland und Griechenland aufgetreten, dabei musizierte er mit namhaften Dirigenten wie Christoph Eschenbach und Christoph Poppen. Im Ensemble mit Martha Argerich wirkte er im Odeon des Herodes Atticus-Theaters in Athen an einer Aufführung des Karneval der Tiere mit. Sein Repertoire umfasst die wichtigen Werke für Flöte von Vivaldi, Bach, Mercadante, Reinecke und Prokofjew, aber auch viele unbekanntere Werke des 20. Jahrhunderts von Schulhoff, Hindemith, Jolivet und Dutilleux. Außerdem beschäftigt er sich mit den verschiedenen Varianten seines Instruments von der Traversflöte über die Sopran- bis zur Kontrabassflöte.
Der 1984 geborene griechische Pianist Fil (Triantafyllos) Liotis begann sein Klavierstudium als Stipendiat am staatlichen Konservatorium von Thessaloniki und setzte es in Deutschland bei Alfredo Perl (Klavier) und Manuel Lange (Liedklasse) an der Hochschule für Musik in Detmold fort. Später wechselte er nach Karlsruhe zu Kalle Randalu, wo er sein Studium mit Auszeichnung abschloss. Fil Liotis ist neben seinen Auftritten als Solist auch ein gefragter Kammermusik- und Liedpianist. Einladungen führten ihn zu den Haller Bach-Tagen, zum Thessaloniki Piano Festival, zur Santorini Arts Factory und in bedeutende Konzertsäle in Barcelona, Salzburg, Wien, Bukarest und Athen. 2015 gewann Fil Liotis mit einem Ensemble des Detmolder Kammerorchesters einen ECHO – Klassik Preis für die CD-Aufnahme von Gustav Mahlers Lied von der Erde (in der Kammermusikfassung), 2016 wurde er beim Festival Isaac Albéniz in Camprodon (Spanien) für seine Interpretation der Klaviersuite Iberia mit der Albéniz-Medaille geehrt.
Der Konzertchor Cantus Domus hat sich in den fast 25 Jahren seit seiner Gründung weit über Berlin hinaus einen Namen für seine ungewöhnlichen Konzertkonzepte gemacht. Dabei tritt der aus erfahrenen Laiensängern zusammengesetzte Chor an ungewöhnlichen Orten auf (Bachs h-Moll-Messe im Kraftwerk Berlin, Honeggers Le Roi David in der Alten Kindl-Brauerei) oder bezieht sein Publikum mit ein (Bachs Matthäuspassion in der Philharmonie). Darüber hinaus engagiert sich das Ensemble, das von Rolf Sochaszewsky geleitet wird, in aufwändig inszenierten Projekten. Allein in den letzten Jahren trat Cantus Domus – in unterschiedlicher Größe und Besetzung – in fünf Ländern auf, kooperierte mit rund 30 Orchestern, Partnerchören und Bands in über 40 Auftritten und Konzerten und inszenierte die Uraufführung der Choroper Macbeth von Frank Schwemmer (2016). Internationale Begegnungen fanden zuletzt mit Wood River aus New York, Vox Humana aus Oslo sowie mit den georgischen Chören Shavnabada und Tutarchela statt.
Der Berliner Dirigent Ralf Sochaczewsky erlernte sein Handwerk sowohl an der Universität der Künste (Klasse Marc Piollet) wie auch an der Hochschule Hanns Eisler (Klassen Jörg-Peter Weigle und Rolf Reuter). Er leitet nicht nur den Chor Cantus Domus, sondern ist auch diversen anderen Ensembles eng verbunden, so dem Chor des Niederländischen Rundfunks, dem Helsinki Kammerchor, dem Choeur de Radio France und dem Rias Kammerchor. Als Assistenz-Dirigent arbeitet Sochaczewsky besonders regelmäßig mit Vladimir Jurowski verbunden, so bei Aufführungen mit dem London Philharmonic Orchestra wie auch beim Rundfunksinfonie-Orchester Berlin. Seine Vielseitigkeit beweist der Dirigent außerdem durch seine Kooperation mit Popformationen wie Damien Rice, Stargaze und Andre de Ridder, Tocotronic, Julia Holter und Dillon unter Beweis. Darüber hinaus unterrichtet Sochaczewsky das Fach Chordirigieren an der Hochschule für Musik Hanns Eisler.
Ouvertüre "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43 (1801)
Instrumental- und Chorsätze aus "Orpheus und Eurydike" (1762/74)
"Zorbas Suite“ für Flöte und Orchester (arr. Achilleas Wastor und Stathis Karapanos, Uraufführung)
"Griechische Tänze" (1931-1936)
Fantasie für Klavier, Chor und Orchester c-Moll op. 80 (1808)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Dieter Rexroth im Werner-Otto-Saal
Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
PROGRAMM
Endlich einmal wieder ein binationales Festivalorchester bei Young Euro Classic! In diesem Jubiläumsjahr finden sich griechische und deutsche Musikerinnen und Musiker zusammen, und niemand Geringeres als Christoph Eschenbach hat die Leitung des Projekts übernommen. Mit seinem Programm taucht das Orchester tief in die griechische Seele ein: Den Anfang macht Beethovens Ouvertüre Die Geschöpfe des Prometheus, welche die Geschichte des antikes Rebellen, der die Götter herausgefordert hatte, nachzeichnet. Ebenfalls in mythische Zeiten führt Glucks Oper Orpheus und Eurydike, die auch ohne Solisten berührende Klänge für Chor und Orchester zu bieten hat. Näher an der Gegenwart sind dagegen die Griechischen Tänze von Nikos Skalkottas, der einst sein Handwerk bei Arnold Schönberg in Berlin gelernt hat. Griechenland pur gibt es dann noch bei Mikis Theodorakis’ Musik zum Film Alexis Sorbas, die an diesem Abend in einer Neufassung als Flötenkonzert zu erleben ist. Und mit Beethovens großer Chorfantasie rundet sich das Konzert zu einem ungewöhnlich spannenden Ereignis!