Das O/Modernt New Generation Orchestra vereint das O/Modernt Chamber Orchestra mit dem „New Generation“-Programm, das Hugo Ticciati und O/Modernt (was auf Schwedisch so viel wie „Un/Modern“ bedeutet) 2017 ins Leben gerufen haben. In dieser besonderen Formation teilen die Mitglieder des O/Modernt Kammerorchesters die Bühne mit einer Gruppe von talentierten jungen Musiker_innen aus Stockholm, die damit eine einzigartige Gelegenheit erhalten, in Konzerten mit hochrangigen Profimusiker_innen aus ganz Europa aufzutreten. Das Orchester präsentiert innovative und abenteuerlustige Programme im Geiste von O/Modernt, in denen sich Alt und Neu auf ganz unerwartete Weise die Hand reichen. Unter den Solist_innen, die regelmäßig mit dem Orchester auftreten, finden sich Weltstars wie Evelyn Glennie, Steven Isserlis, Anne Sofie von Otter und Nils Landgren, ferner Jazzmusiker_innen, Rapper_innen und Choreograph_innen. Teilnehmer_innen des O/Modernt New Generation-Programms treten regelmäßig beim jährlichen O/Modernt Festival in Stockholm auf und gehen ebenso mit dem O/Modernt Chamber Orchestra auf Tournee. Im Lauf des vergangenen Jahrzehnts sind sie in London in der Wigmore Hall und in Kings Place aufgetreten, im Musikverein in Wien und im Muziekgebouw aan’t IJ in Amsterdam; dieses Jahr kehren sie zum fünften Mal zum Festival Young Euro Classic zurück.
Konzerthaus, Berlin
Dr. Anna Prinz war bis Juli 2021 Botschafterin in Schweden, wo sie in ihrer Vertretung internationale Künstlerresidenzen organisiert hat. Sie hat dort die schwedische Musikszene, darunter auch einige Künstler, die dieses Jahr in Berlin auftreten, und die Königliche Musikhochschule sehr schätzen gelernt. Sie ist bereits seit der Gründung von Young Euro Classic vor über 20 Jahren immer wieder dabei und hat in Berlin bei den Sommerkonzerten ein Stück Heimat in ihrer internationalen Welt gefunden. Bereits in Australien und Slowenien hat sie Künstlerresidenzen organisiert und sowohl einen Verein „Art Circle Residence“ in Australien gegründet als auch diese Initiative in Deutschland (www.acr-europe.net) fortgesetzt. Vor Ihrem Einsatz Schweden war sie als Botschafterin in Australien und Slowenien sowie für Internationalisierung der Wissenschaftsbeziehungen für das Auswärtige Amt tätig. Davor war sie stellvertretende Leiterin der Botschaft in Tokyo und des Arbeitsstabs EU-Erweiterung sowie Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Auswärtigen Amts – nach Posten u.a. in Indonesien, Rumänien und Sri Lanka. Sie hat länger im Ausland als in Deutschland gelebt und für sie ist es die Musik, die uns über Grenzen und Ideologien hinweg verbindet, inspiriert und motiviert.
Das musikalische Wirken des britisch-schwedischen Geigers Hugo Ticciati ist von grenzenloser Neugier geprägt. Der 42-Jährige, Bruder des DSO-Chefdirigenten Robin Ticciati, schließt Literatur, Philosophie, Spiritualität und Meditation gleichermaßen ein wie Tanz und kinetisches Malen. Er spielt die klassischen Violinkonzerte, aber er stürzt sich auch mit großer Vehemenz in die zeitgenössische Musik. Ticciati hat Werke von Takemitsu, Schtschedrin, Glass und Lera Auerbach in seinem Repertoire, außerdem brachte er in letzter Zeit Konzerte von Albert Schnelzer, Sergej Jewtuschenko, Erkki-Sven Tüür und Judith Weir zur Uraufführung. Er macht leidenschaftlich gern Kammermusik, so mit der Schlagzeugerin Evelyn Glennie, den Pianisten Angela Hewitt und Olli Mustonen oder dem Posaunisten Nils Landgren. Darüber hinaus ist Hugo Ticciati Künstlerischer Leiter des O/Modernt Kammarorkester und des O/Modernt Festivals in Stockholm. In letzter Zeit wendet er sich zunehmend dem Dirigieren zu und erhielt Einladungen vom Stuttgarter Kammerorchester wie auch vom Swedish und Australian Chamber Orchestra.
Der 44-jährige Finne Christoffer Sundqvist ist seit 2005 Solo-Klarinettist des Finnischen Radio-Symphonieorchesters. Zugleich verfolgt er eine weite Palette von weiteren Aktivitäten: Als Solist trat er nicht nur mit fast allen finnischen Orchestern auf, sondern wurde auch zum BBC Symphony, den Göteborger Symphonikern, dem Sinfonieorchester Basel und der NDR Philharmonie Hannover eingeladen. Er brachte u.a. die Klarinettenkonzerte von Erkki-Sven Tüür, Aulis Sallinen, Jukka Linkola, Lars Karlsson und Sebastian Fagerlund zur Uraufführung. Als Kammermusiker ist Sundqvist im Arktinen Hysteria Bläserquintett und dem Plus Ensemble aktiv; außerdem tritt er regelmäßig mit Hugo Ticciatis Ensemble O/Modernt auf. Daneben leitet er mit Sebastian Fagerlund zusammen das RUSK Kammermusikfestival in Jakobstad am Bottnischen Meerbusen. Neben dem Klarinettenkonzert hat er auch dessen Trio (2010) und Sonata (2011) uraufgeführt. Sundqvist lehrt Klarinette an der Sibelius-Akademie in Helsinki und gibt regelmäßig Meisterkurse.
Der Ungar Miklós Lukács zählt zu den besten und vielseitigsten Cimbalom-Spielern weltweit. Zeitgenössische Musik, Jazz und Volksmusik aus verschiedensten Kulturen verbinden sich bei ihm zu einer perfekten Symbiose. Eine Vielzahl von neuen Werken wurde für ihn komponiert, so das Cimbalomkonzert Sounds of Generations Y-Part II von Máté Bella, weitere Konzerte von Kornél Fekete-Kovács, Béla Szakcsi Lakatos, Kálmán Oláh und György Vukán sowie die Komposition Da Capo von Peter Eötvös. Lukács trat mit zahlreichen Jazz-Größen wie Charles Lloyd, Archie Shepp, Steve Coleman, Bill Frisell, Chris Potter und Uri Caine auf. Außerdem spielte er mehr als 50 Alben ein, ein Drittel davon als Bandleader. Der Musiker wurde als Solist zu namhaften Ensembles wie dem BBC Symphony Orchestra, Orchestre de la Suisse Romande, Symphonieorchester der RAI Turin, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Remix Ensemble, Israel Contemporary Players, Ensemble Musikfabrik und Ligeti Ensemble eingeladen. Eigene Kompositionen von Lukács erschienen 2014 auf dem Album des Lukács Miklós Trios mit dem Titel „Cimbiózis”.
Für den Cellisten Julian Arp ist die Mitwirkung an dem Konzert von O/Modernt quasi ein Heimspiel. Denn in Berlin hat er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Boris Pergamenschikow und später bei David Geringas sowie Eberhard Feltz studiert. 2008 schloss er sein Studium mit dem Konzertexamen ab. Seit seinem Solistendebüt als 16-Jähriger 1997 bei den Schwetzinger Festspielen ist Arp in vielen Konzertsälen und bei Festivals im In- und Ausland aufgetreten, so beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, Beethovenfest Bonn, Festival Montreux, Oxford Chamber Music Festival und SoNoRo Bukarest. Sein besonderes Engagement gilt der zeitgenössischen Musik. So hat Arp Werke bei Samir Odeh-Tamimi, Sven-Ingo Koch, Sarah Nemtsov und Violeta Dinescu in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Das von ihm mitbegründete Berliner Festival Zeitkunst widmet sich der Kombination von Kammermusik und zeitgenössischer Literatur.
© Michael Brus
Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll ** (1874)
„44 Duos für zwei Violinen (Auswahl)“
„Zöld az erdő” („Grün ist der Wald“), arr. Miklós Lukács
Divertimento Sz. 113 BB 118 (1939)
Klarinettenquintett h-Moll op. 115 Adagio* (1891)
Ungarischer Tanz Nr. 4 fis-Moll ** (1874)
„Hajnali dal” („Lied des Tagesanbruchs”), arr. Miklós Lukács
Rumänische Volkstänze Sz. 56, BB 68, arr. Djuro Zivkovic**
Cik Cik**
Ungarischer Tanz Nr. 5 g-Moll** (1874)
Csárdás** (1904)
* Mit Cimbalom und traditioneller Einleitungsimprovisation
**Arrangments für Violine, Klarinette, Cimbalom und Streicher
Über das Konzert
„Grün ist der Wald“. Der Weg dahin? Tänzerisch! Folgen Sie dem beschwingten Klang der Zimbel in die Pannonische Tiefebene: Das mitreißende Programm „Brahms, Bartók and the Roaming Spirits“ von O/Modernt entführt Sie in die faszinierende Musikwelt des Karpatenbeckens. Von den zeitlosen Originalen der Sinti und Roma bis zu den von rumänischer bzw. ungarischer Folklore inspirierten Werken von Johannes Brahms und Béla Bartók: ein Abend voll Sehnsucht und Lebensfreude!
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