1992 gegründet, bietet das Orquesta Sinfónica Nacional Juvenil, das Nationale Jugendorchester Chiles, Jugendlichen und Studenten von 16 bis 24 Jahren die Möglichkeit, unter Anleitung professioneller Musiker an das symphonische Repertoire herangeführt zu werden. Dabei werden die studentischen Mitglieder durch ein Stipendium unterstützt, das ihnen von der Dachorganisation, der FOJI (Fundación Orquestas Joveniles e Infantiles de Chile) gewährt wird. Die FOJI betreut landesweit etwa 500 Orchester von Jugendlichen und Kindern mit mehr als 25.000 Beteiligten und etwa 3000 Konzerten pro Jahr. Neben seinen regelmäßigen Auftritten in allen Teilen des Landes wurde das Nationale Jugendorchester Chiles auch nach Argentinien, Peru, Venezuela, Kolumbien, in die USA und nach Europa eingeladen. Zu den aufgeführten Werken zählen neben Symphonien von Beethoven, Tschaikowsky, Bruckner und Mahler auch Orffs Carmina Burana sowie die Opern Tosca und Don Pasquale in konzertanter Form.
Konzerthaus, Berlin
Sascha Hingst wurde 1971 in Berlin geboren. Er ist in Berlin und Leipzig aufgewachsen. Nach dem Abitur 1990 studierte er Jura in Heidelberg. 1998 legte er sein juristisches Staatsexamen ab. Während seines Studiums arbeitete Hingst beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig, beim Südwestrundfunk (SWR) in Mainz und beim deutsch-französischen Kulturkanal ARTE in Straßburg. Von 2001 bis 2007 moderierte er für den Hessischen Rundfunk (HR) die „Hessenschau“. Seit September 2007 moderiert Sascha Hingst die „Abendschau“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Am 20. November 2015 wurde Sascha Hingst mit dem Bremer Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Moderator“ ausgezeichnet. Ab Januar 2017 moderiert er außerdem das Quiz „Jede Antwort zählt“ sowie gemeinsam mit Jessy Wellmer das neue ARD-„Mittagsmagazin“ aus Berlin.
Der aus Santiago de Chile stammende Dirigent Maximiano Valdés setzte nach ersten Studien in seiner Heimatstadt seine Ausbildung an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom fort. Seine professionelle Karriere begann er als Assistent am Teatro La Fenice in Venedig; ein Stipendium ermöglichte ihm die Teilnahme am Tanglewood Festival, wo er Leonard Bernstein begegnete. Seit den 1980er-Jahren hat Valdés Einladungen von vielen Orchestern in Europa und Asien, vor allem aber in Nord- und Südamerika erhalten. In den USA dirigierte er unter anderem in Baltimore, Dallas, Houston, St. Louis und Washington, D.C. Seit 2008 wirkt Valdés als Chefdirigent des Symphonieorchesters von Puerto Rico; im vergangenen Jahr wurde er zum Leiter des Nationalen Jugendsymphonieorchesters von Chile ernannt. Für das Label Naxos widmet sich Valdés den Aufnahmen spanischer und südamerikanischer Komponisten. So spielte er das symphonische Gesamtwerk von Joaquin Rodrigo, außerdem Kompositionen von Manuel de Falla, Jesús Rueda und Julián Orbón ein.
1964 in Santiago de Chile geboren, studierte Luis Orlandini 1979-86 an der Universität von Chile, anschließend bei Eliot Fisk an der Musikhochschule Köln. Der Gewinn des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs 1989 ebnete ihm den Weg für eine internationale Karriere: Seitdem ist der Gitarrist nicht nur vielfach in Berlin, Paris und London, sondern auch in Moskau, Tokio und Buenos Aires aufgetreten. Bei den CD-Produktionen stehen neben den Werken von Joaquin Rodrigo die Rossinianas von Mauro Giuliani sowie die Fantasias von Fernando Sor im Mittelpunkt. In seiner Heimat hat Orlandini nicht weniger als 50 Werke chilenischer Komponisten uraufgeführt, darunter viele Auftragswerke, und eine Sammlung von Gitarrenmusik zeitgenössischer chilenischer Komponisten herausgegeben. Neben seiner regen internationalen Konzerttätigkeit wirkt Luis Orlandini heute als Professor für Gitarre und Kammermusik an der Universität von Chile sowie an der Päpstlichen Katholischen Universität in Santiago de Chile.
"Retratos australes" (2019)
Konzert für Gitarre und Orchester (1951)
Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 "Eroica" (1803)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Anne Kussmaul im Werner-Otto-Saal
Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
PROGRAMM
Der erste Teil lateinamerikanisch, der zweite europäisch: Das ist die Kombination, mit der sich das Orquesta Sinfónica Nacional Juvenil, das Nationale Jugendorchester Chiles, zum ersten Mal bei Young Euro Classic im Konzerthaus Berlin vorstellt. Seit mehr als 25 Jahren gibt es dieses Orchester bereits – Spitze einer imposanten Pyramide von nicht weniger als 500 Jugendorchestern im ganzen Land. Somit können sich die jungen Musikerinnen und Musiker mit Fug und Recht als Botschafter Chiles fühlen. Verstärkt werden sie von zwei Landsleuten: zum einen durch den Komponisten Miguel Farias, dessen neuestes Werk Retratos australes auf dieser Europatour Premiere feiert, zum anderen durch den exzellenten Gitarristen Luis Orlandini, der seit seinem Gewinn des renommierten Münchner ARD-Musikwettbewerbs in aller Welt gastiert hat. Nach der Pause steht Beethovens „Eroica“ auf dem Programm: Teil des kompletten Beethoven-Zyklus bei diesem Festival und eine willkommene Herausforderung für die jungen Chilenen und ihren erfahrenen Dirigenten Maximiano Valdés.