Das Orchester der Lettischen Musikakademie „Jāzeps Vītols“ mit Sitz in der Hauptstadt Riga war in den ersten Jahren von Young Euro Classic bereits zweimal, 2002 und 2004, zu Gast in Berlin. Es kann auf eine fast 100-jährige Geschichte zurückblicken, wurde es doch bereits 1922, kurz nach Erreichen der Unabhängigkeit Lettlands, gegründet. Die 60 bis 80 Musikstudenten im Alter von 18 bis 23 finden sich während des Studienjahres zu täglichen Proben zusammen. Das Ergebnis wird in sechs bis sieben Konzertprogrammen pro Studienjahr vorgeführt. Das Orchester tritt auch in anderen Landesteilen sowie in Estland und Litauen auf, begleitet Chöre und Instrumentalisten bei internationalen Wettbewerben und engagiert sich in der Arbeit für ein jugendliches Publikum. Das Repertoire reicht von der Klassik bis zur Moderne, wobei gerade auch zeitgenössische lettische und andere baltische Komponisten fester Bestandteil der Konzertprogramme sind. Chefdirigent des Orchesters ist seit 2002 Andris Vecumnieks.
Konzerthaus, Berlin
Schauspieler
Burgtheater Wien, Schauspielhaus Hamburg, Residenztheater München – Dietrich Mattausch ist auf allen wichtigen Bühnen im deutschsprachigen Raum zu Hause. Und natürlich auf dem Bildschirm: „Der Fahnder“, „Traumschiff“, „Tatort“, viele Krimis, aber auch jede Menge ernste Rollen wie in der „Wannsee-Konferenz“. Mattausch zählt zu den bekannten Schauspielern Deutschlands – im Fernsehen und auf den Brettern, die gerade auch für ihn die Welt bedeuten. Dabei kam der erst auf Umwegen zu seinem Traumberuf, quälte sich durch eine Lehre als Speditionskaufmann, nahm nebenbei Schauspielunterricht, tingelte dann relativ lange auf Provinzbühnen herum und schaffte erst mit Mitte dreißig den Durchbruch. Dann aber richtig! Hochgewachsen, mit schütterem Haar gilt er als Idealbesetzung für Banker, Ärzte, Direktoren oder hohe Beamte. Da gibt er dann oft den eiskalt berechnenden Typ oder den zynischen Intellektuellen. Im Privatleben ist er ganz anders: amüsant, neugierig, offen, engagiert und sehr nachdenklich. Neben dem Theater gilt seine Liebe der Musik. Gut für Young Euro Classic: Das Festival begleitet er von Anfang an, seit sechzehn Jahren, mit großem Engagement und tiefer Freundschaft.
Der lettische Dirigent Andris Vecumnieks, Jahrgang 1964, steht seit 2002 an der Spitze des Orchesters der Lettischen Musikakademie „Jāzeps Vītols“. Darüber hinaus ist er Künstlerischer Leiter des Kammerorchesters „Sinfonia concertante“ und verantwortet auch das musikpädagogische Programm des Lettischen Nationalen Symphonieorchesters. Zugleich wirkt Vecumnieks als Professor für Dirigieren an der Musikakademie und zeichnet sich durch intensive Kompositionstätigkeit aus. Dabei entstanden zahlreiche Orchester- und Chorwerke, Kammermusik und Konzerte für Soloinstrumente, darunter auch für das lettische Volksinstrument Kokle. Als Dirigent ist Vecumnieks nicht nur in den baltischen Nachbarstaaten, sondern auch in Russland, Aserbaidschan, Schweden und Deutschland aufgetreten. So führten ihn in den letzten Jahren mehrfach Einladungen als Gastdirigent zur Sommerakademie Schloss Pommersfelden (Franken).
Bei den berühmtesten weltweiten Klavierwettbewerben wie Leeds, Rubinstein in Tel Aviv, Long-Thibaud in Paris und Königin Elisabeth in Brüssel und zuletzt beim Internationalen Deutschen Pianistenpreis ausgezeichnet, ist der in London wohnhafte Andrejs Osokins einer der begehrtesten lettischen Pianisten. Aufgewachsen ist Andrejs Osokins in Riga, wo er auch den ersten Unterricht an der Lettischen Musikakademie bei seinem Vater erhielt. Seit seiner Aufnahme in das IPF Masters Management bespielt der Pianist in erstklassigen Debüts die wichtigsten europäischen Konzertsäle wie das Auditorium Verdi in Mailand, die Berliner Philharmonie, die Alte Oper Frankfurt mit dem Orchester Kremerata Baltica im Rahmen des Festivals Internationaler Deutscher Pianistenpreis sowie eine Aufführung mit dem Lettischen Nationalen Symphonieorchester unter der Leitung von Vladimir Fedoseyev. Sein Repertoire reicht von Bach bis Gershwin und schließt neben den Klassikern Mozart und Beethoven, Chopin und Liszt auch Kammermusik von der Violinsonate bis zum Klavierquintett ein.
Der 21-jährige lettische Pianist Georgijs Osokins sorgte im Oktober 2015 beim 17. Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau für einen Paukenschlag – obwohl er nicht gewann! Trotzdem wurde er mit Lob für seine „außergewöhnliche und unvorhersehbare“ Interpretation von Chopins Werk überschüttet und kann sich seitdem vor Angeboten aus dem In- und Ausland kaum retten – darunter eine Japan-Tournee im Dezember letzten Jahres, Konzerte auf drei Kontinenten und zukünftige CD-Aufnahmen. Osokins, Absolvent der Lettischen Musikakademie, entstammt einer Pianistenfamilie. Sein Vater Sergeijs, Professor an der Akademie, ist nach wie vor sein Lehrer, sein Bruder Andrejs ebenfalls ein international gefragter Pianist. Bereits als Zehnjähriger debütierte Georgijs Osokins mit einem Mozart-Klavierkonzert beim Lettischen Nationalen Symphonieorchester, 2009 gewann er den Skrjabin-Wettbewerb in Paris, 2014 den Moskauer Chopin-Wettbewerb für junge Pianisten.
„Under Pressure 2nd Edition“ (Uraufführung)
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 (1901)
„Daina“ Fis-Dur (1963, orch. 2015)
Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30 (1909)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Dr. Dieter Rexroth im Werner-Otto-Saal — Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
Dass in Lettland die Menschen gern singen, weiß man. Aber sie sind auch sonst sehr musikalisch, wie das Orchester der Lettischen Musikakademie „Jāzeps Vītols“ aus Riga schon mehrfach bei Young Euro Classic unter Beweis gestellt hat. Nun kommen die jungen Musiker nach längerer Pause endlich einmal wieder nach Berlin – und sorgen dabei für einen Wettstreit der besonderen Art. Denn sie bringen zwei Pianisten mit, die nicht nur Brüder sind, sondern sich beide auch mit Rachmaninow ins Zeug legen werden. Der diesen Sommer erst 21-jährige Georgijs Osokins, der letztes Jahr beim Warschauer Chopin-Wettbewerb für viel Gesprächsstoff gesorgt hat, stürzt sich in eines der virtuosesten Solokonzerte überhaupt, Rachmaninows 3. Klavierkonzert d-Moll, während sein älterer Bruder Andrejs sich das poetischere 2. Klavierkonzert c-Moll vornimmt. Doch auch lettische Musik kommt in diesem Konzert zu Wort: mit einer Komposition des lettischen „Klassikers“ Jānis Mediņš und einem für Young Euro Classic geschriebenen neuen Werk von Rolands Kronlaks.
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