Dieses Ensemble ist absolut einzigartig: Im Sommer 2018 bringt die legendäre Carnegie Hall in New York City erstmals zweiundzwanzig hervorragende junge Jazzmusiker von 16-19 Jahren aus den ganzen USA zusammen, um daraus das NYO Jazz zu bilden: das nationale Jazz-Jugendorchester der USA. Einer intensiven zweiwöchigen Probenphase folgt dann das Debüt-Konzert in der Carnegie Hall; es schließt sich eine ausgedehnte Europa-Tournee an, die das Ensemble auch zu Young Euro Classic nach Berlin führt. Der Jazz-Trompeter Sean Jones, gleichermaßen bekannt als Solist, Komponist und Pädagoge, betreut das NYO Jazz bei seiner ersten Saison 2018. Nach dem National Youth Orchestra of the USA (NYO-USA) und dem NYO2, einem weiteren Ableger dieses Jugendorchesters, ist NYO Jazz das dritte Ensemble, das in den letzten Jahren in Verantwortung der Carnegie Hall entstanden ist, um junge, hochtalentierte Musiker auf dem Weg zur Professionalität intensiv zu fördern.
Konzerthaus, Berlin
Journalist
Der ehemalige Intendant von Deutschlandradio (2009-2017) hat eine ungewöhnlich spannende Biographie: Nach Studien in England und Frankreich verbrachte der promovierte Ethnologe in den 1970er-Jahren fast 5 Jahre mit Feldforschungen zu Blutrache in Afghanistan, unterrichtete zeitweise an der Universität Kabul und wandte sich dann erst endgültig dem Journalismus zu. Als ARD-Korrespondent war er u.a. in Afghanistan und Pakistan, in Beirut, Griechenland, der Türkei und 1991 als Korrespondent im Golf-Krieg tätig. 1994 kam er als Chefredakteur zum Deutschlandradio nach Berlin. 1998 wurde er Direktor Baden-Württemberg und Stellvertretender Intendant des SWR und kehrte dann 2009 als Intendant zum Deutschlandradio zurück. Dr. Willi Steul ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, sowie Commandeur im französischen Ordre national du Mérite. Er ist Mitgründer von Young Euro Classic und von Beginn an Vorsitzender des Freundeskreises europäischer Jugendorchester e.V., der das Festival seit dem Jahr 2000 veranstaltet.
Musik und Spiritualität haben sich immer überlappt in der künstlerischen Vision des Trompeters, Komponisten, Pädagogen und Aktivisten Sean Jones. Geboren 1978 in Warren, Ohio, war es das Vorbild von Miles Davis, das ihn vom Schlagzeug zur Trompete wechseln ließ. Erst als 19-jähriger, klassisch ausgebildeter Trompeter begann er, sich stärker dem Jazz zuzuwenden. Ein sechsmonatiges Engagement beim Jazz at Lincoln Center Orchestra in New York brachte die Bekanntschaft mit Wynton Marsalis, der Jones die Stelle des Solotrompeters in seinem Orchester anbot. Seitdem ist er mit eigenen Ensembles, aber auch mit vielen Jazz-Größen wie Illinois Jacquet, Jimmy Heath, Frank Foster, Nancy Wilson, Dianne Reeves und Marcus Miller aufgetreten. Gemeinsam mit Herbie Hancock und Wayne Shorter absolvierte er 2011 eine „Tribute to Miles“-Tour. Vielfältig engagiert als Pädagoge, wurde Jones kürzlich zum Inhaber des Richard und Elizabeth Case-Lehrstuhls für Jazz-Studien am Peabody Conservatory der Johns Hopkins Universität ernannt. Zuletzt erschienen seine beiden Alben im*pro*vise: never before seen (2014) und Live From Jazz At The Bistro (2017).
Die fünffache Grammy-Gewinnerin Dianne Reeves ist eine der weltweit prominentesten Jazz-Sängerinnen überhaupt. Zuletzt wurde sie 2006 für den Soundtrack zu George Clooneys Film Good Night, and Good Luck sowie 2015 für ihr Solo-Album Beautiful Life ausgezeichnet. Geboren 1956 in Detroit, Michigan, wuchs Dianne Reeves in Denver, Colorado auf. Über einen Wettbewerb für Schul-Bigbands wurde ihr Talent entdeckt; den Durchbruch erlebte sie, als Harry Belafonte sie 1983 zur Leadsängerin für seine Tourneen machte. Seitdem ist die Sängerin mit Jazz-Größen wie Wynton Marsalis aufgetreten, tourte mit ihrer eigenen Performance „Sing the Truth!“, arbeitete aber auch mit klassischen Ensembles zusammen, so mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle. Seit ihrem Platten-Debüt 1977 hat die Sängerin über 20 Alben produziert, darunter Quiet After the Storm (1994), In the Moment: Live in Concert (2000) und A Little Moonlight (2004). 2018 wird das National Endowment for the Arts sie als „Jazz Master“ auszeichnen – die höchste Ehre, die in den USA für Jazzmusiker vergeben wird.
PROGRAMM
Der neuste Ableger des National Youth Orchestra USA, eine Initiative der Carnegie Hall in New York, unternimmt im ersten Jahr seines Bestehens eine Europatournee und bringt dabei den Sound der amerikanischen Big Band ins Konzerthaus, mit Klassikern von Duke Ellington und Count Basie bis zu einer deutschen Erstaufführung eines neuen Werks des viel geehrten Komponisten Miguel Zenón.
Mitschnitt
Konzert verpasst? Kein Problem! Dieses Konzert wird ON DEMAND noch bis zum 08.09.2018 auf ARTE CONCERT gestreamt: www.arte.tv/de/videos/084152-001-A/national-youth-orchestra-jazz/