Das Young Euro Classic Ensemble China-Deutschland gab im vergangenen Sommer sein Debüt im Kleinen Saal des Konzerthauses. Dank der Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kamen 2017 Jungstudenten des Zentralkonservatoriums Beijing mit Jungstudenten der Universität der Künste zusammen, um gemeinsam Kammermusik mit traditionell chinesischen und westlichen Instrumenten zu erarbeiten und aufzuführen. Ungewöhnlich sind in westlichen Konzertsälen die Guzheng, eine Art Zither, die Pipa, eine Schalenhalslaute, die Erhu, eine zweisaitige Röhrenspießlaute, und die Sheng, eine Mundorgel. Das bi-nationale Kammermusikprojekt verfolgt das Ziel, den interkulturellen Dialog zwischen jungen Menschen aus China und Deutschland durch die spezifischen Mittel der Musik zu befördern. 2018 setzt das Bundesfamilienministerium die Förderung fort; es spielen dieses Jahr neun Studenten des Musikkonservatoriums Tianjin mit zwölf Studenten der Universität der Künste zusammen. Für das Projekt wurden eigens Arrangements klassischer Werke von Bach, Scarlatti, Beethoven und Rimski-Korsakow bei chinesischen und europäischen Komponisten in Auftrag gegeben, die ein Zusammenspiel der chinesischen und westlichen Instrumente ermöglichen und dabei bekannten Werken ganz neue Klangfarben und Akzente beimischen. 2018 wird das Projekt geleitet von der renommierten Dirigentin und Orchesterpädagogin Catherine Larsen-Maguire. Im Oktober 2018 soll ein Gegenbesuch der deutschen Studenten in Tianjin und Beijing stattfinden, um die Zusammenarbeit fortzusetzen und zu vertiefen.
Konzerthaus, Berlin
Die Dirigentin und Fagottistin Catherine Larsen-Maguire wurde in Manchester, England, geboren und lebt in Berlin. Nachdem sie mehrere Kammerkonzerte und Opernvorstellungen an der Komischen Oper Berlin dirigierte, deren Orchester sie von 2002 bis 2012 als Solo-Fagottistin angehörte, widmet sie sich seit 2012 ganz dem Dirigieren und hat schon mit vielen Orchestern weltweit gearbeitet, u. a. dem Belgrade Philharmonic, den Bochumer Symphonikern, den Bremer Philharmonikern, dem Deutschen Kammerorchester, dem Orchester des Sunflower Festivals in Kansas, dem Krasnoyarsk Chamber Orchestra, dem Youth Orchestra of Bahia und dem South Africa National Youth Wind Orchestra. Ihr Operndebüt an der Komischen Oper Berlin gab sie im November 2009, mit der Neuproduktion von Elisabeth Naskes Oper Die Rote Zora. Sie hat Vorstellungen von La Bohème in Augsburg und Don Giovanni in Nürnberg dirigiert und leitete Anfang 2016 eine Neuproduktion von Carmen in Südbrasilien. Gern widmet sich Catherine Larsen-Maguire der Arbeit mit Jugendlichen und Studenten. Sie hatte eine Gastprofessur für Dirigieren an der Universität für Künste Berlin und ist seit 2013 Professorin beim Femusc Festival in Brasilien, dem größten Musikfestival Südamerikas. 2012 war sie Dozentin und Dirigentin des Young Euro Classic Ensembles China-Deutschland bei Aufführungen in Deutschland und China; 2015 war sie als Probendirigentin beim Young Euro Classic Friedensorchester engagiert.
Sonate für Klavier zu vier Händen D-Dur op. 6 (1796-97). Allegro und Rondo. Arr. Zhang Wen
„Blütennacht bei Mondschein auf dem Frühlingsfluss." Arr. Li Xin Tong
Capriccio B-Dur für Klavier BWV 992 (ca. 1702; Thema und finale Variation). Arr. Wang Hao-yu
Divertissement (1930)
„Wilhelm Tell” Ouvertüre (1829). Arr. Andreas Tarkmann
Konzert für Posaune (1878). Arr. Alex Vaughan
Auswahl aus den Klaviersonaten. Arr. Alex Vaughan
PROGRAMM
„West-Östliche Capricen“
Kurzweilige Capricen aus vier Jahrhunderten von Beethoven, Scarlatti, Ibert, J. S. Bach und Rimski-Korsakow im Original oder arrangiert für traditionelle chinesische und westliche Instrumente. Gespielt von jungen deutschen und chinesischen Musikern in unterschiedlichen Besetzungen.