Konzerthaus Berlin
Internationaler Musikmanager und Labelchef ACT
„Ich will nicht mehr wichtig, sondern nützlich sein.“ So beendete Siggi Loch nach 30 Jahren eine beispiellose Karriere als Manager im internationalen Musikbusiness. Er entdeckte und förderte Künstler wie Klaus Doldinger, Marius Müller-Westernhagen oder Katja Ebstein. Einst mit 25 Jahren Deutschlands jüngster Schallplattenchef, entschied sich Loch mit Anfang 50 zu einem radikalen Schnitt: Mit der Gründung von ACT erfüllte er sich seinen Jugendtraum vom eigenen Jazzlabel und feierte schnell internationale Erfolge. Besondere Schwerpunkte bilden der Jazz aus Europa, vor allem aus Skandinavien und Deutschland. Grenzgänge zur Klassikwelt gehören für ihn zum Konzept. 2017 feiert ACT sein 25-jähriges Labeljubiläum und bildet damit eine seltene Konstante in der Branche. Siggi Loch ist u.a. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, des Ehrenpreises der deutschen Schallplattenkritik und des Skoda Jazz Awards; er wurde vom schwedischen König zum Ritter des Nordsternordens geschlagen. ACT erhielt viermal den ECHO Jazz Publikumspreis als Label des Jahres.
Nils Landgren ist zweifellos einer der erfolgreichsten Jazzmusiker Europas. Schon jetzt rätseln die Fans und Beobachter des 60-jährigen Schweden, ob seine Tage vielleicht mehr als 24 Stunden lang sind. Kritiker haben ihm den Ehrentitel hardest working man in showbusiness verliehen. Wenn „Mr. Redhorn“, der Mann mit der roten Posaune, nicht mit seiner legendären Funk Unit oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent und Talentscout tätig oder vermittelt sein Knowhow an Studenten. In der Bundeshauptstadt hat er sich als künstlerischer Leiter des JazzFest Berlin ausgezeichnet. Bewunderung erregt nicht zuletzt die Vielseitigkeit dieses Musikers, der schon mit sechs Jahren Schlagzeug zu spielen begann und mit 13 die Posaune für sich entdeckte: Neben knallhartem Jazz pflegt er die schwedische Folklore oder spielt bei Christmas With My Friends romantisch-eigenwillige Weihnachtslieder ein. In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen unterstützt Nils Landgrens Funk Unit ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Nach der Leitung des erfolgreichen „Klassik meets Jazz“ Projekts bei den letzten zwei Auflagen von Young Euro Classic kehrt Nils Landgren 2016 zu dessen Fortsetzung zurück.
Vier Persönlichkeiten prägen das in Berlin beheimatete Ensemble Olivinn: Neben der Komponistin Sinem Altan ist es die aus Istanbul stammende und seit 2007 in Berlin lebende Sopranistin Begüm Tüzemen, deren Repertoire von klassischen Arien über Jazz-Standards bis zu internationalen Volksliedbearbeitungen reicht. Dazu kommt der aus Anatolien stammende Multi-Instrumentalist Özgür Ersoy, der mit seiner Duduk, Baglama oder Ney in vielerlei Besetzungen, so mit dem Pianisten Fazil Say, auftritt. Vierter ist der Berliner Percussionist Axel Meier, der zwischen Pauke und Darbuka, Salsa und türkischer Folkore, Drumset und Vibraphon pendelt. Das Ensemble Olivinn steht für eine ganz spezielle Klangmischung von traditionellen türkischen und anatolischen Volksliedern bis zu klassisch-europäischen und zeitgenössischen Werken, die auch Improvisationen einschließen. In Berlin war das Quartett bereits regelmäßig in Musiktheaterproduktionen am Maxim Gorki Theater, Ballhaus Naunynstraße und Atze Musiktheater zu erleben.
Gastmusikerinnen des Ensembles Olivinn: Tanja Svoboda (Violine) und Beatrice Holzer-Graf (Violoncello)
Sie stammt aus Ankara und lebt in Berlin: Für die 31-jährige deutsch-türkische Komponistin Sinem Altan ist der Dialog zwischen diesen beiden Kulturen das zentrale Thema ihrer künstlerischen Arbeit. Schon als junges Mädchen gewann sie in der Türkei wie in Deutschland Erste Preise als Pianistin und Komponistin, als elfjährige Jungstudentin wurde sie an die Hochschule für Musik Hanns Eisler aufgenommen. Später gründete sie die Konzertreihe „Yenilige Dogru – Auf dem Weg zu Neuem“, aus der schließlich ihr Ensemble Olivinn hervorging, das sich sehr frei zwischen europäischer Klassik, türkischer Volksmusik und Jazz bewegt. Ungemein vielseitig sind die Aktivitäten von Sinem Altan: An der Neuköllner Oper wirkte sie als „Composer in Residence“, für das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) vertonte sie mehrere Geschichten des türkischen Till Eulenspiegels „Keloglan“, und für die Amsterdamer Oper komponierte sie 2011 eine Neufassung von Verdis Aida mit Gospelchor und orientalischer Percussion. 2013 wurde ihr Konzert für Baglama (türkische Laute) und Symphonieorchester erfolgreich im Konzerthaus Berlin uraufgeführt. 2015 gewann sie bei Young Euro Classic den Europäischen Komponistenpreis für ihr Werk Hafriyat – Earthwork.
Die 1983 in Istanbul geborene Künstlerin studierte Musical- und Operngesang am Staatlichen Konservatorium der Istanbuler Universität. Parallel absolvierte sie ihr Studium im Fach der Russischen Philologie und Literatur und wirkte u.a. in Antalya-Aspendos bei Musical- und Konzertprojekten mit. In Berlin setzte sie ihre Ausbildung im Klassischen Gesang und Schauspiel fort und beeindruckte in den erfolgreichen Produktionen Türkisch für Liebhaber und Tango Türk an der Neuköllner Oper. Zusammen mit Sinem Altan und Özgür Ersoy gründete sie das Ensemble Olivinn. Ihr virtuoser Umgang mit vielseitigen Gesangstechniken sowie ihr großes Repertoire in vielen Sprachen und unterschiedlichen Stilrichtungen von Klassik, Jazz und Tango bis hin zu internationalen Volksliedbearbeitungen und Interpretationen zeitgenössischer Musik ermöglichen ihr hochinteressante genreübergreifende und multimediale Performance-Projekte. Als Interpretin arbeitet sie mit zahlreichen renommierten Partnern zusammen. Neben ihren Auftritten als Sängerin überzeugt sie mit ihrem darstellerischen Einsatz in diversen Musiktheaterproduktionen auf deutschen Bühnen.
Susanna Risberg ist eine preisgekrönte junge Gitarristin aus Schweden. Sie bewegt sich stilistisch in allen Jazzvarianten bis hin zu Blues, Pop, Rock und klassischer Musik. Von 2005 bis 2008 spielte sie als Solistin mit dem Blue House Jazz Orchestra (unter der Leitung von Magnus Lindgren), dem Göteborger Symphonieorchester, dem Königlichen Philharmonischen Orchester Stockholm und anderen. 2008 gewann sie ein Stipendium für das Berklee College of Music in Boston. Seit Mai 2011 hat sie zwei CDs aufgenommen und ausgiebig mit ihrer eigenen Gruppe, dem „Susanna Risberg Trio“, Tourneen unternommen. Im Oktober 2015 erhielt Susanna Risberg den prestigeträchtigen Preis „Jazzkatten“ des Schwedischen Rundfunks als „Newcomerin des Jahres“. Susanna Risberg arbeitet heute als freie Gitarristin und spielt auf Tourneen, Konzerten und Aufnahmen auch mit vielen unterschiedlichen Kollegen und Gruppen, z.B. Marit Bergman, Elin Ruth, Henric De La Cour und Miriam Bryant.
Lisa Wulff, geboren 1990 in Hamburg, begann mit 9 Jahren E-Bass zu spielen, absolvierte ihr Studium der Musikerziehung im Bereich Jazz und jazzverwandte Musik mit den Hauptfächern E- und Kontrabass in Bremen und setzt seit 2013 ihre künstlerische Ausbildung an der Musikhochschule Hamburg fort. Nicht nur als Bassistin, sondern auch als Sängerin ist Lisa Wulff auf der Bühne zu erleben. Außerdem komponiert sie und gründete nach Erfahrungen mit ersten eigenen Bands wie Kalís, Greenroom und takadoon zuletzt das Lisa Wulff Quartett. Konzerte führten sie über Deutschland hinaus ins europäische Ausland und nach China. Dabei stand sie bereits mit Künstlern wie Bob Mintzer, der NDR Bigband, Trilok Gurtu, Nils Landgren, Curtis Stigers, Robbie Smith, Semino Rossi und Love Newkirk auf der Bühne. Besonders aktiv ist sie in der norddeutschen Jazzszene.
Robert İkiz ist bekannt als höchst vielseitiger Schlagzeuger, der von Jazz bis Funk und Pop bereits in allen Genres Konzert- und Aufnahmeerfahrung hat. Schon mit zwei Jahren begleitete er in der Wohnung seiner Großmutter in Istanbul Tschaikowski-Symphonien auf diversen Töpfen und Pfannen. Mit vier Jahren zog er von Istanbul nach Stockholm. İkiz studierte von 1995 bis 1998 Afroamerikanische Musik am Stockholmer Konservatorium. 1998 erhielt er ein Stipendium, um an der Los Angeles Music Academy zu studieren. In über 40 Ländern ist İkiz aufgetreten, hat unterrichtet und aufgenommen. Zusätzlich zu etlichen Preisen der Königlich Schwedischen Musikakademie wurde İkiz 2015 als „Musiker des Jahres“ für den renommiertesten schwedischen Jazzpreis „Jazzkatten“ nominiert. Seit 2002 ist er Inhaber und Geschäftsführer von Stockholm Jazz Records. Checking In (2012) war sein Debütalbum als Solokünstler. İkiz ist gegenwärtig Mitglied folgender Bands: Nils Landgren Funk Unit, Dan Reed Band, Jacob Karlzon 3 und Petter Bergander Trio. İkiz spielt ebenfalls mit drei herausragenden Musikern Duos, nämlich Magnus Lindgren, Cenk Erdogan und Mousa Elias.
Improvisation
„Caro mio Zülüf”
„Redhorn”
„Leiermann Ayva”
Lied und Czardas
„Kristallen“
„Kara“
„Uzun ince Wegweiser”
„You can’t go home“
Trio für Violine, Cello und Klavier
„Kirklar Semahi“
„Olu“
„Vem kann segla“
„Bosporus Brahms“
„Von fremden Ländern und Menschen Summertime“
Nils Landgren, der weltberühmte Posaunist und Sänger (Mr. Redhorn), gelegentlich als “the hardest-working man in show business” beschrieben, setzt seine Reihe „Klassik meets Jazz“ bei Young Euro Classic fort.
Nach Auftritten mit klassischen Kammerorchestern (O/Modernt Kammarorkester, c/o chamber orchestra) 2014 und 2015 geht die kreative Erfolgsgeschichte in die 3. Runde. Nils Landgren trifft mit jungen Jazz-Musikern auf die Komponistin Sinem Altan und ihr Ensemble Olivinn – ein spannender Mix aus Jazz, traditioneller türkischer Musik und Klassik.
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