Konzerthaus, Berlin
Helge wurde am 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr geboren. Deshalb wollte er zunächst Clown werden. Er verklitt sich schon als kleiner Junge als Opa. Die Schule war für ihn kein Hindernis. Er machte weder Abitur noch ähnliches. Weil er mit 17 in eine eigene Wohnung ziehen wollte, ging er von zuhause fort. Dann kam alles Knall auf Fall! 1993 Texas und damit Katzeklo. Jetzt Käsebrot. Als Rollendarsteller genauso gefragt (in dem Film Führer zum Beispiel) wie auch vor allen Dingen auf der Showbühne als Komiker und Entertainer neben Größen wie Johannes Heesters, der nur wenige Tage vor Schneider in demselben Konzertsaal auftritt! Helge ist Jazzmusiker und versteht es wie kaum ein(e)andere(r), diesen „Way of making music“ heimlich in seine Auftritte einzuführen. Helge hat viel zu tun und kaum Privatleben. Wenn er mal Zeit hat, sind seine Hobbies Holzhacken. Er fliegt nicht und hat vor sieben Jahren aufgehört mit rauchen. Sein Klavierspiel ist ein Produkt seiner mittlerweile fast fünfzigjahrelang dauernden täglichen Übe-Stunden. Er geht demnächst zum Zahnarzt. Der Zahnarzt hat Interesse an ihn. Termine, Termine, Termine, das hat Helge Schneider nicht so gerne, aber er muss ja.
Beruf
Komiker, Komponist, Musiker, Entertainer, Buchautor, Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Musikclown, Zeichner
Nils Landgren ist zweifellos einer der erfolgreichsten Jazzmusiker Europas. Schon jetzt rätseln die Fans und Beobachter des 62-jährigen Schweden, ob seine Tage vielleicht mehr als 24 Stunden lang sind. Kritiker haben ihm den Ehrentitel hardest working man in showbusiness verliehen. Wenn „Mr. Redhorn“, der Mann mit der roten Posaune, nicht mit seiner legendären Funk Unit oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent und Talentscout tätig oder vermittelt sein Knowhow an Studenten. In der Bundeshauptstadt hat er sich als künstlerischer Leiter des JazzFest Berlin ausgezeichnet. Bewunderung erregt nicht zuletzt die Vielseitigkeit dieses Musikers, der schon mit sechs Jahren Schlagzeug zu spielen begann und mit 13 die Posaune für sich entdeckte: Neben knallhartem Jazz pflegt er die schwedische Folklore oder spielt bei Christmas With My Friends romantisch-eigenwillige Weihnachtslieder ein. In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen unterstützt Nils Landgrens Funk Unit ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Nach der Leitung des erfolgreichen „Klassik meets Jazz“ Projekts bei den letzten fünf Auflagen von Young Euro Classic kehrt Nils Landgren 2019 zu dessen Fortsetzung zurück.
Die südafrikanische Sängerin Lira – eigentlich Lerato Molapo – ist eine der erfolgreichsten Musikerinne ihres Landes, die nicht weniger als elfmal mit dem SAMA (South African Music Award) ausgezeichnet wurde. Die Künstlerin bezeichnet ihren Stil selbst als eine „Mischung aus Soul, Funk, ein bisschen Jazz und afrikanischer Musik“. Insgesamt hat sie sechs sehr erfolgreiche Alben veröffentlicht, von Feel Good (2006) und Soul in Mind (2008) über Return to Love (2011) bis zu ihrem jüngsten Studio-Album Born Free von 2016. Lira ist auch in vielen anderen Ländern des afrikanischen Kontinents aufgetreten, so in Äthiopien, Ägypten, Kenia, Ghana und Sierra Leone. Tourneen führten sie außerdem nach Europa, wo sie unter anderem in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland sang. In den USA wirkt Lira als Jurorin in der CBS Music Show The World’s Best mit; außerdem wurde der Sängerin die Ehre zuteil, 2010 bei der zweiten Amtseinführung von Barack Obama in Washington, D.C. mitzuwirken.
Tini Thomsen (geb. 1981 in Hamburg) studierte Jazzsaxophon und klassische Bassklarinette am Conservatorium van Amsterdam und spezialisierte sich im Master auf Komposition und Arrangement. Für Streichquartett bis zum renommierten Metropole Orchestra aus Holland hat sie komponiert und arrangiert, ferner für die NDR Bigband, Hessischer Rundfunk Bigband, Norrbotten Bigband und das Jazzbaltica Allstar Ensemble, dessen Leitung sie 2017 während des Eröffnungskonzertes mit eigener Musik übernahm. Ebenso spielte sie mit und schrieb für das Amstel und Aurelia Saxophon Quartett, Remy van Kesteren und Norah Fischer. In 2016 wurde sie mit dem GEMA Musikautorenpreis in der Kategorie Jazz-Crossover ausgezeichnet. Dem zuvor gingen u.a. der Jazzbaltica Förderpreis und der Bujazzo Kompositionspreis. Mit ihrer eigenen Band MaxSax hat sie 3 CDs veröffentlicht. Als Leiterin von Bigbands war sie mit der von Nils Landgren in Auftrag gegebenen Jazzversion von Peter und der Wolf in Deutschland und Schweden auf Tour, als Saxophonistin u.a. mit Cro, Dr. John, der NDR Bigband mit Al Jarreau und Nils Landgrens Funk Unit.
Ebba Åsman wurde 1998 geboren und besuchte die eine Spezialmusikschule in Stockholm, bevor sie an der Königlichen Musikakademie in Stockholm studierte und sich anschließend in Rotterdam für Jazzposaune einschrieb, wo sie immer noch studiert. Mit 14 Jahren gewann sie den Klassik-Wettbewerb „Polstjärnepriset“. Schon als Teenager trat sie in ganz Schweden in Big Bands und Jazzformationen auf, darunter die Ekdahl Bagge Big Band, das ASJO Ann-Sofi Söderqvist Jazz Orchestra, das Håkan Broström New Places Orchestra und das Blue House Jazz Orchestra unter der Leitung von Magnus Lindgren und Peter Asplund. Dabei trat sie auch in berühmten Clubs wie Fasching in Stockholm und Nefertiti in Göteborg auf. Seitdem sie in Rotterdam studiert, ist sie auch bei Festivals in Den Bosch, Rotterdam und Amersfoort aufgetreten, ferner beim Ystad Jazz Festival und beim Visby Jazz Festival. Zu ihren musikalischen Partnern gehören schwedische Popstars wie Eric Saade und Tjuvjakt. Ihr Debütalbum erscheint im September 2019 bei Stockholm Jazz Records.
Christin Neddens studierte Schlagzeug in Deutschland, den Niederlanden und den USA (u.a. an der University of Southern California in Los Angeles bei Peter Erskine und Jeff Hamilton). Die junge Drummerin gastierte bereits auf diversen (inter)nationalen Festivals (z.B. Big Band Festival Imatra/Finnland, Standard Bank Jazzfestival Grahamstown/Südafrika, Port Townsend Jazzfestival/USA, Überjazz-, Open Jazz- und Elbjazz-Festival/Deutschland) und ist als freischaffende Musikerin & Komponistin in einer Vielzahl von Genre übergreifenden Projekten unterwegs. Christin schreibt außerdem für ihre eigenen Fusion Band „Christin Neddens’ Orange Line“ und ist nebenbei Protagonistin des Hamburger Jazz-Rock Large-Ensembles „Operation Grand Slam – the cinematic Soundorchestra.“. Im Sommer 2018 wirkte Christin Neddens in der Band von Carolin Kebekus‘ TV Show „Pussy Terror TV“ (ARD/WDR-Produktion) mit und spielte in den vergangenen Monaten auf Festivals in der Ukraine, Jordanien, Togo/Westafrika und den USA. Christin ist Endorserin für Yamaha Drums, Meinl Cymbals und REMO Drum Heads.
Nhlanhla Daniel Mahlangu begann seine musikalische Laufbahn als Klarinettist in der Big Band der örtlichen Musikschule. Mit 15 Jahren wechselte er zum Saxofon, bald darauf fand er Aufnahme in der Lehrerband der High School. Nebenbei trat Mahlangu bereits in örtlichen Jazzclubs auf. Seitdem hat er regelmäßig mit südafrikanischen Musikern wie Feya Faku, Don Laka, Dr Abdulah Ibrahim, Afrika Mkhize und Mahlatse Matlala, aber auch mit den prominenten US-Amerikanern wie Yusef Lateef und Rufus Reid musiziert.
Seine Liebe zur Musik entstand in der örtlichen Kirchengemeinde, seine klassische Ausbildung als Trompeter erhielt Brandon ,B-Rae’ Ruiters am College of Music der Universität Kapstadt (UCT), wo er als Solotrompeter sowohl in der Big Band wie auch im Symphonieorchester mitwirkte. Inzwischen ist er mit vielen Größen wie Jimmy Dludlu, Jonathan Butler, Emo Adams und der Mike Campbell Big Band aufgetreten und hat an deren CD-Produktionen mitgewirkt. Außerdem hat Brandon spezielle Pedale für seine Trompete entwickelt, die zu seinem besonderen Ruf als „one man horn section“ beigetragen haben.
Sie ist vieles in einem, die südafrikanischen Posaunistin Siya Makuzeni: Vokalistin und Musikproduzentin, Arrangeurin, Songwriter. Außerdem ist sie Bandleader des Siya Makuzeni Sextet wie auch der Cross-over Rockband IppYFuzE. 1997 nahm sie an der Stirling High School in East London erstmals die Posaune in die Hand, anschließend studierte Siya Makuzeni an der Rhodes University und der Pretoria Technikon Music School. Seitdem ist sie um die ganze Welt getourt und mit Künstlern wie David Murray, Jacky Terrasson and Branford Marsalis aufgetreten. Neben dem Album Out Of This World mit ihrem eigenen Sextett hat sie als Songwriter Titel für viele Kollegen beigesteuert. 2013 erhielt Siya Makuzeni den Mbokodo Award für Women In Jazz.
Unter seinem Künstlernamen Big Voice Jack Jr. ist Sibusiso Lerole – neben seinem Vater Big Voice Jack – der bekannteste Spieler der Penny Whistle (Blechflöte). Sein Vater war auch sein einziger Lehrer, mit ihm zusammen trat er schon in jungen Jahren bei vielen Veranstaltungen auf, so auch 2000 in dem Anti-Apartheid-Film Amandla des US-Regisseurs Lee Hirsch. MIAGI-Gründer Robert Brookes lud ihn ein, gemeinsam mit Orchestermusikern in der TV Show für Kinder Blue Couch aufzutreten. Big Voice Jack Jr. mischt Kwela Music mit Jazz, HipHop und klassischen Klängen. 2010 trat er auch bei der Abschlusszeremonie der Fußball-WM in Südafrika auf.
Viwe Mkizwana begann das Kontrabassspiel mit 17 Jahren. 2008 schrieb er sich an der Thwande University of Technology ein, wo er sein Diplom in Jazz und Popular Music machte. Später kam noch ein Bachelor-Abschluss an der Universität von Pretoria hinzu. Neben seiner langjährigen Aufgabe als Erster Bassist mit dem MIAGI Orchestra spielt Mkizwana regelmäßig auch mit dem Johannesburg Philharmonic Orchestra, KwaZulu Natal Philharmonic Orchestra und dem Gauteng Philharmonic Orchestra zusammen. Im Bereich des Jazz ist er mit vielen südafrikanischen Größen aufgetreten. Gegenwärtig unterrichtet Mkizwana Kontrabass an der Pretoria High School for Girls und bei der UNISA Music Foundation.
Musawenkosi Mdluli erhielt seinen ersten Klavierunterricht mit neun Jahren, als er für die lokale Kirchengemeinde zum Einsatz kam. Später sammelte er weitere Erfahrungen bei den wichtigsten Jazz-Festivals Südafrikas. Derzeit studiert Mdluli an der Tshwane University of Technology, die mit sechs Campus-Niederlassungen zu den größten Ausbildungsstätten in Südafrika zählt. Im Rahmen seiner Zugehörigkeit zum MIAGI Orchestra hat Mduli auch Workshops zum südafrikanischen Jazz gegeben.
18:30 Uhr „Warum Jazz und Klassik sich so selten treffen"
In Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft im Werner-Otto-Saal
Musikalische Untermalung durch die Pianistinnen Felicitas Eickelberg und Julia Kadel
Einlass mit Konzertticket um 18:15 Uhr
Referentin: PD Dr. Daniela Sammler, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Moderation: Anne Kussmaul
PROGRAMM
In diesem Jahr trifft Jazzlegende Nils Landgren Musiker des MIAGI Youth Orchestra aus Südafrika. Zum nunmehr sechsten Mal bringt er junge Musiker nach Berlin, um gemeinsam mit ihnen das Konzerthaus vibrieren zu lassen. Freuen Sie sich auf groovige Rhythmen dieses Mix’ aus Jazz, afrikanischer Folklore und Klassik! Stillhalten sicherlich ausgeschlossen …