Klassik meets Jazz mit Nils Landgren
In Kooperation mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival
18. August 2018 20:00

Konzerthaus, Berlin

Dietmar Bär

© Uwe Stratmann

Schauspieler

Darauf kann er stolz sein: Dietmar Bär, der „Freddy Schenk“ vom Kölner Tatort, wurde 2014 zum beliebtesten TV-Ermittler der Deutschen gewählt. Als Kommissar ist er seit 1997 im Kölner Tatort in über 70 Fällen im Einsatz und wurde 2000 mit den Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Gemeinsam mit Klaus J. Behrendt wurde er 2015 von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt.

Die Nähe zu den Menschen ist dem gebürtigen Dortmunder extrem wichtig. So oft wie irgend möglich steht er als BVB-Mitglied beseelt in schwarz-gelbem Outfit im Stadion unter den Fans. Und ist im Alltag doch ziemlich anders als der polternde Dicke mit der Vorliebe für Currywurst, den er im Tatort gibt. Dietmar Bär liest viel, hört Musik aller Stilrichtungen und hat sich zum Feinschmecker mit vegetarischen Neigungen entwickelt: „Für billigen Wein und schlechtes Essen bin ich zu alt“. Nicht zu alt ist er für ein umfangreiches soziales Engagement: Bär ist Gründungsmitglied des Tatort – Straßen der Welt e.V., der sich für Kinderrechte vor allem auf den Philippinen, in Swaziland und Deutschland einsetzt. Young Euro Classic unterstützt er nicht nur als Pate, sondern auch als Mitglied im Deutschen Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V.

Pate des Abends
Nils Landgren

© Kai Bienert | MUTESOUVENIR

Nils Landgren ist zweifellos einer der erfolgreichsten Jazzmusiker Europas. Schon jetzt rätseln die Fans und Beobachter des 61-jährigen Schweden, ob seine Tage vielleicht mehr als 24 Stunden lang sind. Kritiker haben ihm den Ehrentitel „Hardest Working Man in Showbusiness” verliehen. Wenn „Mr. Redhorn“, der Mann mit der roten Posaune, nicht mit seiner legendären Funk Unit oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent und Talentscout tätig oder vermittelt sein Knowhow an Studenten. In der Bundeshauptstadt hat er sich als künstlerischer Leiter des JazzFest Berlin ausgezeichnet. Bewunderung erregt nicht zuletzt die Vielseitigkeit dieses Musikers, der schon mit sechs Jahren Schlagzeug zu spielen begann und mit 13 die Posaune für sich entdeckte: Neben knallhartem Jazz pflegt er die schwedische Folklore oder spielt bei „Christmas With My Friends” romantisch-eigenwillige Weihnachtslieder ein. In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen unterstützt Nils Landgrens Funk Unit ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Nach der Leitung des erfolgreichen „Klassik meets Jazz“ Projekts bei den letzten vier Auflagen von Young Euro Classic kehrt Nils Landgren 2018 zu dessen Fortsetzung zurück.

Posaune, Gesang und künstlerische Leitung
Janis Siegel

Der Name der US-amerikanischen Sängerin Janis Siegel ist untrennbar mit der Gruppe Manhattan Transfer verbunden, der sie seit 1972 ununterbrochen angehört. Über all die Jahrzehnte war sie „die Stimme“ bei Welterfolgen wie „Twilight Zone“, „The Boy from New York City“ oder „Chanson d’Amour“. 1985 gründete sie zusammen mit Dianne Reeves, Bobby McFerrin und Jon Hendricks das Vokalquartett „Sing, Sing, Sing“. Daneben entwickelte Janis Siegel auch ihre Solokarriere: Ihr erstes Album Experiment in White kam 1981 heraus. Außerdem begann sie eine enge Zusammenarbeit mit dem Pianisten Fred Hersch; schon ihr erstes gemeinsames Album Short Stories wurde für den Grammy nominiert. Siegels Album Friday Night Session (2003) bewegte sich im Bereich Soul Jazz und Blues; in Sketches of Broadway widmete sich die Sängerin weniger bekannten Broadway-Songs. 2016 brachte Janis Siegel zusammen mit Nils Landgren das Album Some Other Time heraus.

www.janissiegel.com

 Gesang
Jan Lundgren

© Martin Magntorn

Jan Lundgren, 1966 in Kristianstad geboren, gilt als bester Jazz-Pianist Schwedens und als einer der besten in Europa. Er begann mit einer klassischen Ausbildung, wandte sich aber schon Ende der 1980er Jahre dem Modern Jazz eines Oscar Peterson oder Bill Evans zu. 1994 brachte Lundgren sein erstes Album Conclusion heraus, ein Jahr später gründete er das Jan Lundgren Trio, mit dem er bis 2003 sieben erfolgreiche Alben veröffentlichte. Tourneen führten ihn durch alle Welt, so auch nach Japan und Australien. Die unzähligen Auftritte in den USA wurden durch ein Konzert in der New Yorker Carnegie Hall unter dem Titel „Swedish Jazz Salutes the USA“ gekrönt. 2007 nahm der Pianist mit Richard Galliano und Paolo Fresu für das ACT-Label das Album Mare Nostrum auf, das auch in Deutschland großes Echo fand. Sein Stil zeichnet sich durch eine Verbindung von skandinavischer Folk-Tradition mit Modern Jazz sowie klassischer und zeitgenössischer Musik aus.

www.janlundgren.com

Klavier
Wolfgang Haffner

© Antje Wiech

Der aus dem fränkischen Wunsiedel stammende Wolfgang Haffner hat als Schlagzeuger mit allen Größen seines Fachs zusammengearbeitet. Bereits als 18-Jähriger wurde er in die Band von Albert Mangelsdorff aufgenommen, später spielte er in den Bigbands von Peter Herbolzheimer und Klaus Doldingers Passport. Auf der langen Liste bedeutender Künstler, mit denen er zusammen auftrat, stehen Al Jarreau, Pat Metheny, Jan Garbarek und Till Brönner ebenso wie Konstantin Wecker, Hildegard Knef, Die Fantastischen Vier und Xavier Naidoo. Seit vielen Jahren tritt er regelmäßig mit Nils Landgren auf. Der heute 52-Jährige ist auf über 400 Alben zu hören, er tourte durch über 100 Länder, von Japan bis zu den USA, von Südafrika bis nach Brasilien. Zuletzt kamen von ihm die Alben Kind of Cool (2015) und Kind of Spain (2017) heraus. Außerdem machte sich Haffner einen Namen als Produzent, so der isländischen Band Mezzoforte und des Sängers Max Mutzke.

www.wolfganghaffner.de

Schlagzeug
Lisa Wulff

© HELLWAGE

Lisa Wulff, geboren 1990 in Hamburg, begann mit 9 Jahren E-Bass zu spielen, absolvierte ihr Studium der Musikerziehung im Bereich Jazz und jazzverwandte Musik mit den Hauptfächern E- und Kontrabass in Bremen und setzte ab 2013 ihre künstlerische Ausbildung an der Musikhochschule Hamburg fort. Neben verschiedenen Projekten als Sideman ist sie als Studiomusikerin und Komponistin tätig und tourt mit ihren eigenen Bands, z.B. dem Lisa Wulff Quartett und takadoon. Konzerte führten sie über Deutschland hinaus ins europäische Ausland und nach China. Dabei stand sie bereits mit Künstlern wie Bob Mintzer, der NDR Bigband, Trilok Gurtu, Nils Landgren, Curtis Stigers, Robbie Smith, Semino Rossi und Love Newkirk auf der Bühne. 2016 erhielt sie mit ihrem Quartett für ihre Debüt-CD Encounters den Jazz Baltica Förderpreis.

Kontrabass
Wieland Welzel

Wieland Welzels zutiefst musikalische Seele will und kann sich nicht auf eine einzige Musikrichtung festlegen lassen. Trotzdem der gebürtige Lübecker (*1972) seit 1997 als Solopauker bei den Berliner Philharmonikern verpflichtet ist und als einer der weltweit gefragtesten Pädagogen in diesem Fach gilt, versteht er sich selbst grundlegend als Musiker, ungeachtet verschiedener Genres und Instrumente. Vielleicht fehlte der Mut seinerzeit, sich gegen äußere Erwartungen seinen großen Traum vom Big-Band-Schlagzeuger zu erfüllen, nachdem er bereits im Alter von sieben Jahren Sofarollen und Waschpulvertrommeln zu einem Drumset umfunktionierte, um als Neunjähriger seinen ersten Schlagzeugunterricht zu erhalten. Einem ersten Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ folgten Mitgliedschaften in namhaften Jugendorchestern, wie z.B. dem Bundesjugendorchester und dem European Union Youth Orchestra. Doch seine Leidenschaft für den Jazz und Swing als versierter Vibraphonist und Schlagzeuger ist nach wie vor tief verankerter Bestandteil seines musikalischen Pulsschlags. Egal, ob an der Pauke bei den Berliner Philharmonikern oder bei gemeinsamen Projekten mit Jazzmusikern wie beispielsweise Nils Landgren und Wolfgang Haffner oder aber in seinem Duo „Reunion“ als Vibraphonist mit Jacques Ammon am Klavier – beseelt Musik machen zu dürfen ist das Elixier, das ihn immer neugierig und kreativ bleiben lässt.

Pauke und Vibraphon
Vince Mendoza

Der US-Amerikaner Vince Mendoza ist Komponist, Arrangeur und Dirigent in einer Person. Und auf all diesen Feldern zählt der 57-Jährige seit mehr als zwei Jahrzehnen zu den profiliertesten Vertretern seines Metiers überhaupt. Als Arrangeur hat er für Stars wie Sting, Elvis Costello und Björk bis zu John Scofield, Charlie Haden und Robbie Williams gearbeitet. Seine Kompositionen wurden von dem Saxofonisten Joe Lovano, dem Gitarristen John Abercrombie, dem Schlagzeuger Peter Erskine und dem Jazzpianisten Joey Calderazzo aufgenommen. Nicht weniger als 25 Mal wurde Mendoza für den Grammy nominiert, insgesamt sechsmal wurde er damit ausgezeichnet, darunter 2004 für den Song „Woodstock“. In Deutschland hat er vor allem mit der WDR Big Band zusammengearbeitet; für die Berliner Philharmoniker komponierte er genauso wie für das London Symphony Orchestra. Dabei schöpft er aus einer weitgefächerten musikalischen Erfahrung, die von Bach bis Henry Mancini, von Miles Davies bis Igor Strawinski reicht.

vincemendoza.net

Arrangements
junge norddeutsche philharmonie

© Georg Tedeschi

Die junge norddeutsche philharmonie (jnp) wurde im Jahr 2010 von ehemaligen Musikern des Landesjugendorchesters Mecklenburg-Vorpommern (LJO) ins Leben gerufen, um die im LJO angeregte Freude an symphonischer Literatur mit Studierenden auf einem höheren Niveau weiterzuführen und somit eine Ausbildungsplattform zu schaffen, die junge Musiker auf ihrem Weg zur Profikarriere begleitet. Heute ist die „junge norddeutsche“ ein professionell arbeitendes Netzwerk, das Musikstudierende aus dem norddeutschen Raum und junge Talente norddeutscher Herkunft in verschiedensten Projekten zusammen bringt. Unterstützt werden sie von Dozenten aus namhaften Orchestern wie dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und den Berliner Philharmonikern. Nach einem Projekt rund um Mahlers Siebte Symphonie im August 2017 stand im März 2018 Strawinskis Sacre du printemps in Verbindung mit Live-Elektronik im Mittelpunkt der Konzerte.

junge-norddeutsche.de

 
STEGREIF.orchester

© Roman Novitzky

Das STEGREIF.orchester mit Sitz in Berlin ist ein genreübergreifender Pool von 24  Musikern, die das Erbe klassischer Komposition ebenso schätzen wie die freie Improvisation. Das Orchester betrachtet klassische Symphonien nur als Ausgangspunkt für ein neues Klangerlebnis. Dabei spielen die Musiker grundsätzlich auswendig und verzichten zugleich auf einen Dirigenten. Ergänzt durch choreographische Elemente wechselt diese Konzertform zwischen Rekomposition und Improvisation. Bewusst verlässt das STEGREIF.orchester den Weg der „idealen“ und „perfekten“ Interpretation eines Werkes, um auf die augenblickliche Atmosphäre eingehen und sie gestalten zu können. Nach der Auseinandersetzung mit Beethoven und Schubert steht in diesem Frühjahr das Projekt #freebrahms – eine Neubefragung seiner 3. Symphonie – auf dem Programm, das außer in Berlin auch in Hamburg, Stuttgart und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern gezeigt wird.

www.stegreif-orchester.de

 

LEONARD BERNSTEIN

Overture: „America"

LEONARD BERNSTEIN

„Some other Time." Arr. Vince Mendoza, Ulf Janson und Henrik Janson

LEONARD BERNSTEIN

„Cool"

LEONARD BERNSTEIN

„Maria." Arr. Vince Mendoza

LEONARD BERNSTEIN

„The Story of My Life." Arr. Vince Mendoza

KURT WEILL

„Speak low." Arr. Vince Mendoza

LEONARD BERNSTEIN

„One Hand, One Heart"

LEONARD BERNSTEIN

„Something’s Coming." Arr. Vince Mendoza, Ulf Janson und Henrik Janson

GUSTAV MAHLER

„Mahler’s Trombone." Rearr. Juri de Marco

LEONARD BERNSTEIN

„Lucky to Be Me"

LEONARD BERNSTEIN

„A Quiet Girl." Arr. Vince Mendoza, Ulf Janson und Henrik Janson

LEONARD BERNSTEIN

„Wrong Not Rag." Arr. Vince Mendoza

WIELAND WELZEL

„Thank You"

LEONARD BERNSTEIN

„Lonely Town"

LEONARD BERNSTEIN

„A Simple Song." Arr. Vince Mendoza

LEONARD BERNSTEIN

„Somewhere." Arr. Vince Mendoza

PROGRAMM

“Life without music is unthinkable”

Diesen Worten Leonard Bernsteins wird Nils Landgren in diesem Jahr einmal mehr die Ehre erweisen:
Gemeinsam mit renommierten Jazzgrößen und Mitgliedern der jungen norddeutschen philharmonie und des STEGREIF.orchesters wird er Bernstein nach seinen musikalischen Vorbildern befragen und trifft dabei auf Gustav Mahler und Kurt Weill.

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