Konzerthaus, Berlin
Geboren 1974 in Mecklenburg, verbrachte Dr. Klaus Lederer
seine Kindheit und frühe Jugend in Frankfurt an der
Oder.
Nach dem Ende der DDR engagierte er sich in linken Jugendverbänden
und seit 1992 in der Partei des demokratischen
Sozialismus (PDS).
Sein Studium der Rechtswissenschaften bis zur Promotion
zum Dr. jur. an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität
zu Berlin, die Arbeit in der PDS und für sie in der
Kommunalpolitik füllten seine 1990er Jahre. Im Dezember
2005 wurde Klaus Lederer zum Landesvorsitzenden der LINKEN in Berlin gewählt. Er blieb
an der Spitze des Landesverbandes bis zum Dezember 2016.
Von 2003 bis Januar 2017 war Dr. Lederer Mitglied der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus,
dem Parlament des Bundeslandes Berlin und dort rechtspolitischer Sprecher der Fraktion
DIE LINKE.
Seit Dezember 2016 ist Dr. Klaus Lederer Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa
in Berlin.
Name: Jonian Ilias Kadesha
Geburtsland: Griechenland
Instrument: Violin
Ausbildung: Hatto Beyerle, ECMA / Salvatore Accardo, Walter Stauffer Academy, Cremona / Grigori Zhislin, HfM Würzburg / Ulf Wallin, HfM Hanns Eisler , Berlin / Antje Weithaas, Kronberg Academy
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Meine es ernst, ohne dich selbst zu ernst zu nehmen. Sei nicht so ernst. Sei neugierig!
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Ich spiele ein Haydn-Quartett für Sokrates, Platon und Euripidis. Sie biegen sich vor Lachen. Haydn filmt das ganze.
Diese 3 Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Kochen, Üben (nicht wirklich), quality-time mit meiner Verlobten
„Sie ist so ungreifbar wie allgegenwärtig, nichts entzieht sich ihrem Wirken, sie selbst aber vergeht unablässig. Die Zeit. Ist sie nicht doch nur ein von Menschenverstand geformter Versuch, einem Zustand, den wir nicht begreifen können, Ausdruck zu verleihen? Und wenn das nicht gelingt, wie können wir ihr das entringen, was sie von uns trägt? – Die Gegenwart, den Augenblick.“
Das CAERUS chamber ensemble wurde 2017 mit dieser Vision in Berlin gegründet. Es stellt sich dem Vergehen der Zeit entgegen, indem es den Augenblick einfängt. Inspiriert von Caerus – im antiken Griechenland ein religiös-philosophischer Begriff für den richtigen, einzigartigen Zeitpunkt einer Entscheidung und zugleich in der Mythologie als Gottheit personifiziert – formte sich aus herausragenden Instrumentalisten der jungen europäischen Musikergeneration auf Initiative von Jonian-Ilias Kadesha und Florian Schmidt-Bartha ein einzigartiger Klangkörper. Als flexibles Ensemble spielt das CAERUS chamber ensemble in Programmen mit verschiedenen Besetzungen; die Gestaltung der Programme gewinnt dadurch größte Freiheit und inhaltliche Relevanz. Die jungen Künstler – allesamt Preisträger renommierter internationaler Wettbewerbe und Mitglieder führender europäischer Klangkörper – sind von dem gemeinsamen Wunsch erfüllt, Kammermusik auf höchstem Niveau aufzuführen, denn darin ist jeder einzelne als Solist und zugleich als sensibler Teil einer Gemeinschaft gefordert.
VIOLINE I: Jonian Ilias Kadesha • Tim Crawford • Mayumi Kanagawa • Yamen Saadi • Vlad Popescu
VIOLINE II: Pablo Hernán Benedí • Maia Cabeza • Savitri Grier • Alexander Won-Ho Kim
VIOLA: Karolina Errera • Adam Newman • Sara Ferrández
VIOLONCELLO: Vashti Hunter • Florian Schmidt-Bartha • Tim Posner
KONTRABASS: Alexander Edelman
Name: Julia Jaschke
Geburtsland: Deutschland
Instrument: Als Schauspielerin meine Stimme und Klavier und Klarinette
Der Titel meiner Autobiografie wäre: „Und endlich hören sie mir zu!“ Meine beste Freundin und ich haben sehr viele Parallelen in unserem Leben, unter anderem vier Brüder. Irgendwann saßen wir mal zusammen und haben überlegt, warum wir beide eigentlich Schauspielerinnen geworden sind…
Diese 3 Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Meine Familie, das Klavier und Bücher.
Name: Siobhan Stagg
Geburtsland: Australia
Instrument: Stimme (Sopran)
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: „Lerne die Regeln wie ein Profi, damit du sie wie ein Künstler brechen kannst.“ Pablo Picasso
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Nach vier Monaten vor dem Bildschirm während des Lockdowns … jede Aufführung mit einem Live-Publikum! Egal auf welcher Seite des Podiums man sich befindet, nichts gleicht der Vibration bis ins tiefste Innere, die Live-Musik auslöst, wenn die Musiker und die Zuhörer sich alle gleichzeitig auf eine Kadenz konzentrieren. Es ist ein Paradox intensiver Intimität, die durch dieses öffentliche Teilen verstärkt wird.
Name: Dionysis Grammenos
Geburtsland: Korfu, Griechenland
Instrument: Klarinette
Ausbildung: Prof. Martin Spangenberg / Hochschule für Musik Franz Liszt, Weimar
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Die Musik hat mir eine faszinierende Art gezeigt, das Leben zu erfahren. Durch die Welt reisen, neue und interessante Menschen und Kulturen kennenzulernen, wagen zu träumen und zu erforschen und mich selbst zu kultivieren – all das sind Lektionen, die mein Leben verändert haben. Klarinette zu üben hat mich gelehrt, mit meinem Körper und Atem in Verbindung zu sein, während das Dirigieren mir beigebracht hat, die Vielfalt und Einzigartigkeit von Ensembles zu schätzen und mit Künstlern Brücken zu bauen. Die Musik selbst ist bisher die größte Reise für mich gewesen, und mein Tor dazu, die Schönheit des Lebens zu erfahren.
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Ich würde am liebsten einen Zyklus von Brahms-Symphonien mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks dirigieren, und mein größter Traum wäre es, einmal mit dem Pianisten Krystian Zimerman zusammenzuarbeiten. Das sind die schönsten Vorstellungen!
Name: Julien Quentin
Geburtsland: Frankreich
Instrument: Klavier
Ausbildung: Alexis Golovin in Genf, Conservatoire de musique de Genève (CH), Emile Naoumoff in Bloomington, Indiana University Jacobs School of Music (USA), György Sándor in New York, The Juilliard School (USA)
Der Titel meiner Autobiografie wäre: My life in music as a work in progress
Die wichtigste Lektion meiner bisherigen Musikkarriere: Bereite dich so gründlich vor wie du kannst, damit du mit deiner Leistung das nächste Level erreichst und dein Lampenfieber sinkt.
Diese Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Meine Familie in Berlin, aktiv im Studio zu arbeiten für andere, nicht-klassische Projekte (nach einer wohlverdienten Pause), viele Stunden auf dem Tempelhofer Feld und auf meinem Fahrrad.
Geburtsland: Deutschland – Griechische Staatsbürgerin
Instrument: Klavier
Der Titel meiner Autobiografie wäre: Always look on the bright side of life!
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Du kannst von jedem etwas lernen, der deinen Weg kreuzt.
Der Auftritt meiner Träume wäre: Eine Violinen Sonate zusammen mit Yehudi Menuhin spielen.
Diese 3 Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Zeit mit meinen beiden kleinen Kindern verbringen,
Joggen, Griechische Speisen kochen
Name: Pablo Hernán Benedí
Geburtsland: Spanien
Intstrument: Violine
Ausbildung: D. Takewo & A. Keller, Guildhall School (London)
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Pandemien sind für freischaffende Musiker eher suboptimal.
Diese 3 Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Essen, Kochen und Bach – nicht zwingend in dieser Reihenfolge.
Name: Tim Crawford
Geburtsland: Vereinigtes Königreich
Intstrument: Violine
Ausbildung: Alexander Janiczek, Guildhall School of Music and Drama / Rainer Schmidt, Basel Musik Akademie
Der Titel meiner Autobiografie wäre: „Mein Leben – und warum Sie dieses Buch definitiv nicht brauchen“
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Als zweite Geige kriegt man mehr Geld pro Note als die erste.
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Die Blasspiel-Parties mit den Musikern, mit denen ich hier heute spiele, sind ziemlich gut.
Diese 3 Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Nickerchen, Siestas und wegdösen.
Name: Karolina Errera
Geburtsland: Russland
Instrument: Viola
Ausbildung: Prof. Tabea Zimmermann, Kronberg Academy
Der Titel meiner Autobiografie wäre: „Viola Witze“
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Es gibt immer was neues zu lernen.
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Für Menschen, die klassische Musik noch nie gehört haben.
Diese 3 Dinge haben mich durch den Lockdown gebracht: Da gibt es mehr als drei Dinge…
Name: Vashti Hunter
Geburtsland: England
Instrument: Cello
Ausbildung: Prof. Leonid Gorokhov, Hochschule für Musik Hannover
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: Wenn ich performe, bin ich nicht mehr Cellistin, sondern Geschichtennerzählerin.
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Alle Beethoven Sonaten für Klavier und Cello aufführen mit Andreas Schiff spielen.
Name: Florian Schmidt-Bartha
Geburtsland: Deutschland
Instrument: Violoncello
Ausbildung: Orfeo Mandozzi (Hochschule für Musik Würzburg), Julian Steckel (Hochschule für Musik und Theater Rostock & Hochschule für Musik und Theater München)
Der Titel meiner Autobiografie wäre: Ich halte mich selbst für nicht wichtig genug, um eine Autobiografie über mein Leben zu schreiben. Aber falls dies in irgendeinem Paralleluniversum doch der Fall sein sollte: „Lieber spät, als nie”.
Die wichtigste Lektion in meiner Musikkarriere: „Memento audere semper” – Denke immer daran, zu wagen.
Der Auftritt meiner Träume wäre…: Den hatte ich bereits. Das Cellokonzert von Dvořák mit meinem Vater am Dirigentenpult zu spielen – in seinem Heimatland Rumänien mit der Staatsphilharmonie in Iaşi. Diese schöne und intensive Erinnerung wird mich mein Leben lang begleiten. Wunschkonzert für die Zukunft: Einmal mit dem Ausnahmepianisten und Klangmagier Denis Matsuev spielen; völlig egal, was und wo.
„Dhipli Zyia“ für Violine und Violoncello
„Epirotikos“, Nr. 1 aus den Griechischen Tänzen
Scherzo a-Moll für Streichquartett op. 81
„Der Hirt auf dem Felsen“ für Sopran, Klarinette und Klavier D 965
„Kritikos“, Nr. 2 aus den Griechischen Tänzen
Agitato vivace, 3. Satz aus dem Duo für Violine und Violoncello
„Kleftikos“, Nr. 3 aus den Griechischen Tänzen
Agitato vivace, 4. Satz aus dem Duo für Violine und Violoncello
Symphonie für Streicher Nr. 2 D-Dur
Molto agitato ed appassionato (Nr. 1) und Appassionato con moto (Nr. 3) aus “Preludes für Klavier”
Rhapsodie Nr. 1 für Violine und Streicher Sz. 87, arr. Mladen Miloradovic
Originaltexte von Lea Singer, gelesen zwischen den Musikstücken.
PROGRAMM
Das Eröffnungskonzert des durch Corona abrupt in die Veränderung gestoßenen Kammermusikfestivals von Young Euro Classic ist Griechenland gewidmet – genau wie das Eröffnungskonzert der ursprünglich geplanten Orchesterkonzertreihe. Junge Musiker aus Griechenland, aus Europa und aus der ganzen Welt musizieren zusammen und im Geiste jener Humanitas, die europäisches Denken und Sinngebung des Lebens ausmacht. Erster Protagonist des Konzerts ist der „dionysische Apollon“ Jonian Ilias Kadesha, ein begnadeter junger griechischer Geiger und Künstler mit seinem „CAERUS chamber ensemble“ und vielen Solisten. Bewegende musikalische Eindrücke erwarten wir von Duo-, Trio-, Quartett- und Ensemble-Musik, aus der grenzensprengenden, von glühender Jugend erfüllten Musik eines Felix Mendelssohns und von Béla Bartók. Entdecken werden wir den griechischen Komponisten Nikos Skalkottas, der in Berlin als Schüler von Arnold Schönberg der Moderne der 20er Jahre sich verschrieb, um dann in seiner Heimat deren Volksmusik sich hinzugeben. Sein Gegenpol ist Iannis Xenakis, ein Pythagoras unter den Komponisten, dessen politische Gesinnung ihn ins Exil zwang. Ein nochmal besonderes Erlebnis verspricht das Trio mit der Sopranistin Christina Poulitsi, dem Klarinettisten Dionysis Grammenos und dem Pianisten Julien Quentin mit Franz Schuberts ebenso lyrisch-nachdenklicher wie virtuoser Gesangsszene „Der Hirt auf dem Felsen“. Virtuos und zugleich meditierend begleiten die Gedanken von Lea Singer, dem „Kairos“ gemäß, die musikalischen Erlebnisse.