Jean-Claude Juncker, der Präsident der EU-Kommission, hat das European Union Youth Orchestra als „den besten denkbaren Botschafter der Europäischen Union“ bezeichnet. Europäischer geht es in der Tat nicht: Aus allen 28 EU-Staaten kommen die 140 Musiker, die jährlich durch Vorspiele aus etwa 4000 Kandidaten für das European Union Youth Orchestra ausgewählt werden. Etwa 3000 Musiker haben in den nunmehr 42 Jahren seit der Gründung 1976 das EUYO durchlaufen; nach Claudio Abbado, Bernard Haitink und Vladimir Ashkenazy ist seit Herbst 2015 Vasily Petrenko neuer Chefdirigent des Orchesters. Ferner hat es mit Künstlern wie Daniel Barenboim, Leonard Bernstein, Sir Colin Davis, Herbert von Karajan und Mstislaw Rostropowitsch zusammengearbeitet. Tourneen führten das EUYO um den ganzen Erdball, nach São Paolo und New York ebenso wie nach Mumbai und Seoul – das EUYO hat bereits in über 200 Konzerthallen auf vier Kontinenten musiziert. Die Auftritte bei Young Euro Classic – darunter mit Vladimir Ashkenazy, Herbert Blomstedt und Gianandrea Noseda – gehören seit Gründung des Festivals zu den jährlichen Highlights.
Konzerthaus, Berlin
Sascha Hingst wurde 1971 in Berlin geboren. Er ist in Berlin und Leipzig aufgewachsen. Nach dem Abitur 1990 studierte er Jura in Heidelberg. 1998 legte er sein juristisches Staatsexamen ab. Während seines Studiums arbeitete Hingst beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig, beim Südwestrundfunk (SWR) in Mainz und beim deutsch-französischen Kulturkanal ARTE in Straßburg. Von 2001 bis 2007 moderierte er für den Hessischen Rundfunk (HR) die „Hessenschau“. Seit September 2007 moderiert Sascha Hingst die „Abendschau“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Am 20. November 2015 wurde Sascha Hingst mit dem Bremer Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Moderator“ ausgezeichnet. Ab Januar 2017 moderiert er außerdem das Quiz „Jede Antwort zählt“ sowie gemeinsam mit Jessy Wellmer das neue ARD-„Mittagsmagazin“ aus Berlin.
Der Italiener Gianandrea Noseda, geboren 1964 in Mailand, ist ein viel gefragter Dirigent in der Alten und Neuen Welt. Seit 2016 arbeitet er als Chefdirigent beim National Symphony Orchestra in Washington, zugleich ist er dem London Symphony Orchestra und dem Israel Philharmonic als Erster Gastdirigent fest verbunden. Hinzu kommen Auftritte bei den Berliner und Wiener Philharmonikern, in New York und Paris sowie Auftritte mit Orchestern, mit denen er seit langem zusammenarbeitet, wie dem BBC Philharmonic, dem Pittsburgh Symphony und dem Mariinsky-Theater St. Petersburg. Als Musikdirektor am Teatro Regio in Turin ist es Noseda seit seinem Amtsantritt 2007 gelungen, dem Haus hohes Niveau und übernationale Aufmerksamkeit zu sichern. Auch an der Met in New York ist er mit Opern wie Gounods Roméo et Juliette, Bizets Perlenfischer und Borodins Fürst Igor hervorgetreten. In seiner Diskografie reicht die Bandbreite von Dvorák und Liszt über Casella, Respighi und Dallapiccola bis zu Schostakowitsch und Prokofjew.
Für den Koreaner Seong-Jin Cho ist der Auftritt im Konzerthaus quasi ein Heimspiel – denn er lebt nicht nur in Berlin, sondern auch seine Plattenfirma, für die er zuletzt ein Debussy-Album zum 100. Geburtstag des Komponisten eingespielt hat, ist hier zuhause. Ansonsten reist der 29-jährige Pianist durch die ganze Welt, um den vielen Verpflichtungen nachzukommen, die seit dem Gewinn des Chopin-Wettbewerbs in Warschau 2015 über ihn hereingebrochen sind. Carnegie Hall in New York, Concertgebouw in Amsterdam, Mariinsky-Theater in St. Petersburg, dazu Paris, Edinburgh, Luzern, Seoul und Tokyo – das sind nur die prominentesten Stationen des vergangenen Jahres. Außerdem feierte er sein kurzfristiges Debüt bei den Berliner Philharmonikern, als er für den armverletzten Lang Lang einsprang. Geboren 1994 in Seoul, gab Seong-Jin Cho mit elf Jahren sein erstes Konzert, mit 17 gewann er den 3. Preis beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau. Anschließend ging er zu Michel Béroff nach Paris, wo er 2015 sein Examen machte.
„Fireworks“ (2018, Deutsche Erstaufführung)
Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21 (1830)
Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64 (1888)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Anne Kussmaul im Werner-Otto-Saal
Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
PROGRAMM
Europa mag in der Krise stecken, aber das European Union Youth Orchestra – kurz: EUYO – ist eine europäische Erfolgsgeschichte, wie sie nicht besser klingen könnte! Auch bei Young Euro Classic hat das Orchester seit seinem ersten Auftritt im Millenniumsjahr 2000 immer wieder für Standing Ovations gesorgt. Kein Wunder, denn im EUYO spielen 120 hervorragende junge Musiker aus allen 28 EU-Staaten. Und auch am Pult haben immer wieder die größten Dirigenten gestanden: in diesem Jahr kommt das EUYO wieder einmal mit dem international viel gefragten Italiener Gianandrea Noseda, dazu spielt als erstklassiger Solist in Chopins Klavierkonzert der Koreaner Seong-Jin Cho, Gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2015. Ansonsten gibt sich das EUYO diesmal ganz slawisch: Als Hauptwerk des Konzerts steht Tschaikowskys großartige Fünfte auf dem Programm, und für den Anfang steuert die polnische Komponistin Agata Zubel ihr neuestes Werk mit dem viel versprechenden Titel Fireworks bei.
Fireworks wurde vom Adam Mickiewicz Institut als Teil des internationalen Kulturprogramms POLSKA 100 und vom European Union Youth Orchestra in Auftrag gegeben und ist Teil des „Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018“.
Mitschnitt
Das Konzert wird von kulturradio vom rbb (UKW 92,4 und Kabel 95,35) mitgeschnitten; Ausstrahlung im Rahmen des ARD Radiofestivals am 1. September 2018 um 20:04 Uhr.
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Konzert verpasst? Kein Problem! Dieses Konzert wird ON DEMAND noch bis zum 13.09.2018 auf ARTE CONCERT gestreamt: https://www.arte.tv/de/videos/084152-005-A/european-union-youth-orchestra/