Wenn es um neue Programmideen und spannende Konzertprojekte geht, hat das Bundesjugendorchester (BJO) stets die Nase vorn. Auch bei Young Euro Classic, wo das Bundesjugendorchester seit dem ersten Festivaljahr zu den unverzichtbaren Stammgästen gehört, reicht die Palette ungewöhnlicher Konzerte von Auftritten mit dem Bundesjugendballett bis zum Programm im vergangenen Jahr mit Filmmusik von der Stummfilmzeit bis heute. Entscheidend ist die Vielseitigkeit: Unter dem Motto „Spielen. Fördern. Begeistern“ treffen sich die jungen Musiker im Alter von 14-19 Jahren, zumeist Erste Preisträger des Wettbewerbs Jugend musiziert, mehrmals pro Jahr zu intensiven Arbeitsphasen. Dabei erarbeiten sie Kompositionen aus allen Epochen, auch zeitgenössische Werke sowie Uraufführungen gehören zum festen Bestandteil der Programme. Seit langem zählt das Bundesjugendorchester zu einem der wichtigsten Kulturbotschafter Deutschlands, wie jüngste Reisen nach Rumänien und China (2015) oder Mexiko (2016) zeigen. Seit 2013 unterstützen die Berliner Philharmoniker als Patenorchester das Bundesjugendorchester durch gemeinsame Proben, Meisterkurse und Konzerte.
Konzerthaus, Berlin
Schauspieler
Oliver Mommsen, geboren in Düsseldorf, besuchte die Schauspielschule Maria Körber in Berlin. Es folgte eine intensive Zusammenarbeit mit dem Regisseur Stefan Bachmann und der Gruppe „Theater Affekt“, aus der sich unter anderem Engagements für die Züricher Festspiele, das Schauspielhaus in Wien und die Volksbühne (Prater) ergaben. Seit 1996 ist Oliver Mommsen regelmäßig in Fernsehhauptrollen zu sehen und seit 2001 als Kommissar Nils Stedefreund im Bremer Tatort. Für die Folge „Scheherazade“ erhielt er 2006 den Deutschen Krimipreis als Best Supporting Actor. Neben zahlreichen Fernsehfilmen spielt Oliver Mommsen Theater. 2013 und 2014 war er in Eine Sommernacht in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin zu sehen. Das Stück wurde mit dem Monica-Bleibtreu-Preis für die Beste Komödie ausgezeichnet. Im Herbst wird der vorletzte Tatort mit ihm und Sabine Postel ausgestrahlt und im November steht Oliver Mommsen gemeinsam mit Tanja Wedhorn im Stück Die Tanzstunde auf der Bühne des Berliner Schillertheaters. Seit 2005 ist er Botschafter der SOS-Kinderdörfer und seit 2017 unterstützt er als Botschafter den Verein „Weißer Ring“, eine Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer und ihre Familien.
Vielseitig und umtriebig ist der aus München stammende Dirigent Elias Grandy. Vor drei Jahren trat er sein Amt als Generalmusikdirektor am Theater Heidelberg an, wo er seinen Vertrag inzwischen bis 2021 verlängert hat. Ein zweites Standbein hat der 37-Jährige mit der ARTE-Sendung „Stars von morgen“, wo der Dirigent regelmäßig an der Seite des Moderators Rolando Villazón für den orchestralen Teil zuständig ist. Ursprünglich wurde Grandy als Cellist ausgebildet; über das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks kam er 2007 als Stellvertretender Solocellist an die Komische Oper Berlin. 2011 feierte er sein Operndebüt an der Kammerakademie Rheinsberg mit Grétrys Oper Das Urteil des Midas; im gleichen Jahr wechselte er als 1. Kapellmeister nach Darmstadt. In Heidelberg steht der Dirigent in der kommenden Spielzeit unter anderem bei den Premieren von Mozarts Don Giovanni und Gounods Faust sowie bei mehreren Symphoniekonzerten am Pult. Am Pult des Bundesjugendorchsters ist Elias Grandy für den erkrankten Mario Venzago eingesprungen und dirigiert das Nationale Jugendorchester Deutschlands zum ersten Mal.
Die aus dem emsländischen Sögel stammende Mezzosopranistin Gerhild Romberger gehört zu den wenigen Sängerinnen, die sich ganz auf das Konzert- und Liedrepertoire konzentriert. In diesem Bereich gehört sie zu den gefragtesten Stimmen ihrer Generation; ihr Repertoire reicht von den Werken Bachs und Händels über die großen Oratorienpartien und Mahler-Lieder bis hin zu Wolfgang Rihm. „Gerhild Romberger singt und die Zeit bleibt stehen”, schwärmte die Süddeutsche Zeitung. Dabei sang sie unter prominenten Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Gustavo Dudamel, Philippe Herreweghe und Mariss Jansons; unter Iván Fischer war die Mezzosopranistin im Dezember 2017 Solistin in Mahlers Lied von der Erde im Konzerthaus Berlin. Für ihre Aufnahme von Mahler-Liedern mit dem Pianisten Alfredo Perl wurde Gerhild Romberger 2017 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet. Seit 2003 hat sie eine Professur an der Musikhochschule Detmold.
Ouvertüre g-Moll (1863)
„L’Ascension“ („Die Himmelfahrt“), Vier Symphonische Meditationen für Orchester (1934)
„Kindertotenlieder“ (1905)
Symphonie „Mathis der Maler“ (1934)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Dieter Rexroth im Werner-Otto-Saal
Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
PROGRAMM
Das Bundesjugendorchester, seit Jahren Stammgast bei Young Euro Classic, versteht es immer wieder, sein Publikum zu überraschen. Im letzten Jahr brachte das Bundesjugendorchester spektakuläre Beispiele aus der Geschichte der Filmmusik mit nach Berlin. In diesem Jahr dagegen gibt sich das Orchester, in dem die besten Musiktalente Deutschlands zusammen spielen, ganz anders: tiefgründig, streng, nachdenklich. Der Franzose Olivier Messiaen, ein tiefgläubiger Katholik, hat sich 1934 vom Thema „Himmelfahrt“ zu vier klangschillernden Meditationen inspirieren lassen. Gustav Mahler fand 1904 in seinen fünf Kindertotenliedern nach Gedichten von Friedrich Rückert ergreifende Töne der Klage. Und Paul Hindemith wählte den Maler Mathias Grünewald, um dessen berühmten Isenheimer Altar in seiner Symphonie Mathis der Maler zu spiegeln. Ein Programm, das neugierig macht – man darf sicher sein, dass sich auch das Bundesjugendorchester dieser besonderen Herausforderung mit großer Neugier stellen wird!
Mitschnitt
Das Konzert wird von kulturradio vom rbb (UKW 92,4 und Kabel 95,35) mitgeschnitten; Ausstrahlung im Rahmen des ARD Radiofestivals am 1. September 2018 um 20:04 Uhr.