Das 1969 vom Deutschen Musikrat gegründete Bundesjugendorchester (BJO) ist Deutschlands jüngstes Spitzenorchester und seit 2013 Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Drei Merkmale prägen das BJO: großartige musikalische Qualität, mitreißende Begeisterung und nicht zuletzt die Aufgeschlossenheit für innovative Programme. Diese Qualitäten hat das Publikum von Young Euro Classic, wo das BJO seit dem ersten Festivaljahr zu den unverzichtbaren Stammgästen gehört, schon oft genießen können, so bei der vom BJO begleiteten Aufführung des Stummfilms „Nathan der Weise“ 2010 oder dem Zusammenspiel mit dem Bundesjazzorchester. Die jungen Musiker zwischen 14 und 19 Jahren qualifizieren sich mit einem Probespiel für die Mitgliedschaft im Orchester und erhalten so die einzigartige Chance, mit berühmten Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sebastian Weigle oder Kirill Petrenko zusammenzuarbeiten. Neben den großen klassischen und romantischen Orchesterwerken sind zeitgenössische Werke ein unverzichtbarer Teil der Programme. Das BJO zählt seit langem zu einem der wichtigsten Kulturbotschafter Deutschlands, wie jüngste Reisen nach Venezuela und Ecuador (2011), Tunesien (2014) sowie in die drei baltischen Staaten, nach Rumänien und China (2015) zeigen. 2016 spielte es zur Eröffnung des Deutschlandjahres in Mexiko.
Konzerthaus, Berlin
Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Dr. Ralf Kleindiek (SPD) gilt als souverän und unprätentiös. Seit er am 08.01.2014 von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zum Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernannt wurde, waltet er seines neuen Amtes, spricht auf vielen Podien und repräsentiert das Ministerium mit großem Sympathiefaktor. Geboren in Hameln, studierte Kleindiek zunächst Rechtswissenschaft in Gießen und arbeitete in den folgenden Jahren u.a. im Bundesministerium des Inneren, in unterschiedlichen Posten im Bundesjustizministerium und zuletzt als Staatsrat bei der Hamburger Behörde für Justiz und Gleichstellung. Sein Fortgang aus Hamburg war für die Hamburger unglücklich, für ihn aber praktisch: Denn der mit seiner Familie in Brandenburg lebende Staatssekretär musste vorher viel pendeln. In einem Interview mit der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch im vergangenen Jahr sagte er: „Jugendpolitik muss international sein, muss von der gegenseitigen Erfahrung der Jugendlichen in den unterschiedlichen Ländern leben.“ Wenn diese Überzeugung mal nicht die perfekte Voraussetzung für eine Patenschaft beim Festival Young Euro Classic ist…
Die 1980 in New York City geborene mexikanische Dirigentin erhielt ihre erste musikalische Ausbildung in ihrer Heimat, bevor sie mit 19 Jahren an die Manhattan School of Music zurückkehrte und dort ihr Konzertexamen im Fach Dirigieren mit Bestnoten bestand. Schon als 23-Jährige gründete Alondra de la Parra das Philharmonic Orchestra of the Americas (POA) als Plattform für junge musikalische Talente aus ganz Amerika. Zur 200-Jahr-Feier Mexikos nahm sie mit dem POA das Album Mi alma mexicana (Meine mexikanische Seele) auf und präsentierte die Musik mit dem Orchester in Mexico City vor über 100.000 Zuschauern und vielen Millionen via TV in aller Welt. In ganz Mexiko engagiert sich die Dirigentin darüberhinaus für Musikprogramme an öffentlichen Schulen. Neben ihren zahlreichen Auftritten in Mittel- und Südamerika erhielt Alondra de la Parra auch Einladungen nach Japan und China, zum Orchestre de Paris, dem London Symphony Orchestra und dem Tonhalle-Orchester Zürich. In Berlin war sie bereits mehrmals am Pult des RSB zu erleben. 2016 übernimmt sie die Position der Chefdirigentin beim Queensland Symphony Orchestra in Australien.
Der 36-jährige Johannes Moser zählt zu den besten Cellisten weltweit. Als Schüler von David Geringas erzielte er seinen Durchbruch 2002 mit dem Gewinn des internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau. Seitdem tritt er auf allen Kontinenten mit den besten Orchestern auf; die Reihe der Dirigenten reicht von Lorin Maazel, Mariss Jansons und Zubin Mehta bis zu Christian Thielemann, Paavo Järvi und Gustavo Dudamel. Einen Schwerpunkt in seinem Repertoire bildet die zeitgenössische Musik; besonders setzt sich Moser für das E-Cello ein, mit dem er schon mehrfach Uraufführungen aus der Taufe hob, zuletzt 2012 Enrico Chapelas Magnetar, gemeinsam mit Gustavo Dudamel und seinem Los Angeles Philharmonic. Besonders am Herzen liegt Moser der Kontakt zum jungen Publikum vom Kindergartenalter bis zu Studierenden. So verbindet er mit fast jedem Konzertengagement entweder einen Schulbesuch oder einen Meisterkurs.
Ouvertüre zu „Coriolan“ c-Moll op. 62 (1807)
„Magnetar“, Konzert für E-Cello und Orchester (2011, Deutsche Erstaufführung)
Ouvertüre zu „Leonore“ Nr. 3 C-Dur op. 72 (1806)
„Pferdestärken-Suite“ (1926)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Dr. Dieter Rexroth im Werner-Otto-Saal — Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
PROGRAMM
Viva Mexico! Nicht nur die Dirigentin beim diesjährigen Festivalkonzert des Bundesjugendorchesters (BJO), Alondra de la Parra, kommt aus Mexiko, auch das Programm zeichnet sich durch eine stark lateinamerikanische Färbung aus. Besonders spektakulär ist das Konzert für E-Cello und Orchester, das der Mexikaner Enrico Chapela 2012 explizit für den Solisten des Young Euro Classic-Konzerts, den deutschen Meistercellisten Johannes Moser, komponiert hat. Zu entdecken ist außerdem ein mexikanischer Klassiker aus den 1930er Jahren, die elektrisierende Suite aus der Ballett-Symphonie Caballos de vapor („Pferdestärken“) des Nationalkomponisten Carlos Chávez. Demgegenüber stehen zwei Meisterwerke der deutschen Klassik: die mitreißende Ouvertüre zum Trauerspiel Coriolan sowie die dritte Leonoren-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven.
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