Das Arab Youth Philharmonic Orchestra (AYPO) ist nach langjährigen Planungen 2006 von Dr. Fawzy El-Shamy, dem damaligen Dekan des Konservatoriums Kairo, ins Leben gerufen worden. Für Dr. Fawzy El-Shamy ist neben seiner ägyptischen Heimat auch Deutschland zu einem Fixpunkt in seinem Leben geworden, da er sowohl Fagott an der Hochschule für Musik in Frankfurt am Main studierte als auch im Fach Musikwissenschaft in Marburg promovierte. Als einzigartiges Projekt in der arabischen Welt hat das AYPO das erklärte Ziel, die technischen und künstlerischen Fähigkeiten der beteiligten jungen Musiker zu verbessern. Ein gleichwertiges Anliegen ist dem Projekt aber, eine Begegnung durch Musik zu schaffen – und damit einen Dialog junger Menschen über territoriale und religiöse Grenzen hinweg zu entwickeln. Bereits 2007 kam das AYPO zu seiner ersten Konzertreise nach Deutschland; 2013 trat das Orchester zum ersten Mal bei Young Euro Classic auf. 2016 setzt sich das Orchester aus 65 Musikern aus acht arabischen Ländern zusammen (Ägypten, Algerien, Syrien, Tunesien, Irak, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate und Palästinensische Gebiete). In diesem Jahr absolvieren die Musiker ihre Probenphase in Kooperation mit Young Euro Classic in Berlin. Das Projekt wird durch das Auswärtige Amt gefördert.
Konzerthaus, Berlin
TV Nahostexperte und Grimme-Preisträger
Constantin Schreiber, geboren 1979, hat eines der außergewöhnlichsten journalistischen Profile in Deutschland. Neben seiner Arbeit als Moderator und Korrespondent für die Sender n-tv und RTL moderiert und produziert er mehrere erfolgreiche TV-Formate auf Arabisch im Nahen Osten. Er ist Herausgeber des internationalen Bestsellers 1000 Peitschenhiebe mit den Texten des saudischen Bloggers Raif Badawi. Seine Sendung Marhaba – Ankommen in Deutschland, die sich auf Arabisch an Flüchtlinge bei uns wendet, erregte großes Aufsehen im In- und Ausland. Für die Moderation der Sendung wurde er 2016 mit dem Grimmepreis ausgezeichnet. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete ihn daraufhin als den „deutschen Integrationsminister“.
Constantin Schreiber ist Jurist, volontierte bei der Deutschen Welle und war Reuters-Stipendiat an der Universität Oxford. Drei Jahre arbeitete er als TV-Journalist in Dubai und von 2009 bis 2011 im Auswärtigen Amt. Er spricht fließend Arabisch.
Der gebürtige Bremer Heiner Buhlmann, Jahrgang 1947, hat sich nach seinem Studium in den Fächern Klavier, Orgel, Oboe, Komposition und Dirigieren ganz der Förderung junger Musiker verschrieben. 1980 gründete er als Direktor der Bremer Musikschule das Jugendsinfonieorchester Bremen, das er 32 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung 2012, leitete. 1982 folgten das Universitätsorchester Oldenburg und die Jugendsinfonietta Bremen, 1999 das Internationale Jugendsinfonieorchester Bremen mit 200 jungen Musikern aus 23 Ländern. Mit diesen Ensembles unternahm Buhlmann zahlreiche Konzertreisen ins europäische und nichteuropäische Ausland. Seit vielen Jahren pflegt der Dirigent freundschaftliche Beziehungen zu Dr. Fawzy El-Shamy und dem Arab Youth Philharmonic Orchestra. Des weiteren gab er Schul- und Familienkonzerte mit den Bremer Philharmonikern und, gemeinsam mit seiner Frau Helga Warner-Buhlmann, Schulkonzerte mit dem Tonhalle-Orchester Zürich.
Die in Kairo geborene Mezzosopranistin Gala El Hadidi besuchte dort die deutsche Schule. Direkt nach dem Abitur erhielt sie ein Engagement am Opernhaus Kairo, wo sie in kleineren Rollen u.a. in Mascagnis Cavalleria rusticana, Menottis The Medium und Weills Dreigroschenoper auftrat. Parallel zum Gesang studierte sie Philosophie, Englisch und Vergleichende Literatur an der Amerikanischen Universität in Kairo. Später wechselte sie an die Yale University in den USA und absolvierte außerdem Meisterkurse bei Marilyn Horne, Teresa Berganza und Francisco Araiza. Inzwischen kann die erst 33-jährige Sängerin bereits auf eine sehr erfolgreiche Laufbahn zurückblicken: Seit 2010 ist sie an der Semperoper Dresden engagiert, zuerst im Jungen Ensemble, inzwischen im festen Ensemble. Hier hat Gala El Hadidi bereits sehr unterschiedliche Rollen wie die Rosina im Barbier von Sevilla, den Prinzen Orlofsky in der Fledermaus und den Cherubino in Figaros Hochzeit gesungen. Besonderen Erfolg erzielte mit Bizets Carmen, einer Rolle, über die sie auch ihre Magisterarbeit geschrieben hat.
„Sacrifice for Orchestra“ (Uraufführung)
„Mon cœur s’ouvre à ta voix” aus „Samson et Delilah” (1877)
„Fusion“ (2007, Deutsche Erstaufführung)
„Habanera“ und „Seguidilla“ aus „Carmen“ (1875)
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 (1877)
19:00 Uhr: Konzerteinführung mit Anne Kussmaul im Werner-Otto-Saal — Einlass mit Konzertticket um 18:45 Uhr
PROGRAMM
Schon 2013 war das Arab Youth Philharmonic Orchestra zu Gast bei Young Euro Classic. Und schon damals erregte es großes Aufsehen, dass ein Orchester mit jungen Musikerinnen und Musikern aus dem krisengeschüttelten arabischen Raum die Reise nach Berlin wagte. Nun kommt das Arab Youth Philharmonic Orchestra wieder – zu einer Zeit, wo der Nahe Osten nach wie vor von Unruhen und Terror gebeutelt wird. Das Arab Youth Philharmonic Orchestra mit seinem künstlerischen Leiter und Gründer Fawzy El Shamy aus Ägypten und dem deutschen Dirigenten Heiner Buhlmann will ein Zeichen dagegen setzen: ein Orchester aus jungen Musikern als Hoffnungsträger in einer hoffnungslos zerstrittenen Welt. Dazu schlägt das Programm einen weiten Bogen von brandneuer Orchestermusik arabischer Komponisten über französische Opernarien bis zur lichtdurchfluteten zweiten Symphonie von Johannes Brahms.
Das Projekt findet in Kooperation mit Young Euro Classic statt.
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Hinweis: Es werden keine gedruckten Versionen vor Ort erhältlich sein.
Mitschnitt

ARTE Concert überträgt das Konzert im Livestream. Eine Produktion von EuroArts und ZDF in Kooperation mit ARTE. Zum Livestram
Festivalimpressionen
