Orquesta del Lyceum de La Habana

© Monika Rittershaus

2021 war das Orquesta del Lyceum de La Habana erstmals zu Gast bei Young Euro Classic, nachdem viele der jungen kubanischen Musiker:innen das Festival bereits als Teil der Cuban-European Youth Academy kennengelernt hatten. Die Ursprünge gehen zurück auf das Jahr 2009: Damals wurde das Orquesta del Lyceum de La Habana aus Studierenden des Konservatoriums in Kubas Hauptstadt gegründet und zählt heute zu den führenden Ensembles des Landes. Ziel des Orchesters ist es, das musikalische Erbe des Landes zu bewahren und zugleich Wege für zukünftige Komponist:innen zu ebnen. 2016 entstand die CD Mozart in Havana zusammen mit der Pianistin Simone Dinnerstein; dieses Album wurde erstmals bei einer USA-Tournee vorgestellt, bei der das kubanische Jugendorchester in New York, Boston, Philadelphia, Washington und Miami auftrat. Die szenische Aufführung von Mozarts Oper La clemenza di Tito in Havanna und Washington 2019 ist ein weiterer Höhepunkt in der noch jungen Geschichte des Orchesters, ebenso wie die CD-Produktion Mozart y Mambo mit der Hornistin Sarah Willis, die im Sommer 2020 ein weltweiter Erfolg wurde.

Kuba
10. August 2023 20:00 Uhr

Konzerthaus Berlin

Patin des Abends: Alessija Lause

© Sven Serkis

Alessija Lause entstammt einer deutsch-kroatischen Familie – in Deutschland geboren, wuchs sie jedoch zu gleichen Teilen in beiden Ländern auf. Nach dem Abitur war sie zunächst im Theater, mit Schwerpunkt auf Physical- und Tanztheater tätig. Sie war Ensemblemitglied der argentinischen Theatercompanie De La Guarda und der japanischen Butoh-Companie Katsura Kahn & Saltimbanques mit denen sie auch international auf Tournee ging. Parallel drehte Alessija Lause, die erstmals mit sechs Jahren vor der Kamera stand, regelmäßig für Film und Fernsehen. Sie ist in zahlreichen Kino- & TV-Produktionen zu sehen, wie z. B. der vielfach ausgezeichneten Netflix Serie KLEO, Sommer nach dem Abitur sowie in mehreren Tatort- und Polizeiruf 110-Filmen. 2011 wurde Alessija Lause als beste Schauspielerin mit dem The Stage Award for Acting Excellence beim Edinburgh Fringe Festival für ihre Interpretation der Roberta in dem von ihr produzierten Stück Danny And The Deep Blue Sea von John Patrick Shanley in der Regie von Andreas Schmidt ausgezeichnet. Darüber hinaus war sie von 2006 bis 2013 als Stuntfrau tätig, u.a. bei den internationalen Produktionen Wer ist Hanna als Double für Cate Blanchett, Unknown Identity als Double für Diane Kruger und Inglourious Basterds.

Schauspielerin

José Antonio Méndez Padrón

© Monika Rittershaus

Der kubanische Dirigent José Antonio Méndez Padrón studierte am Instituto Superior de Arte (ISA) in Havanna; weitere künstlerische Impulse erhielt er am Mozarteum in Salzburg bei Peter Gülke, an der Carnegie Mellon School of Music in Pittsburgh sowie bei Projekten mit Thomas Hengelbrock, András Schiff, Walter Reiter, Jorge Rotter u.a.. Seit 2009 ist Méndez Padrón selbst Leiter des Orquesta del Lyceum de La Habana. 2012 wurde er zum Stellvertretenden Chefdirigenten des Orquesta Sinfónica Nacional de Cuba ernannt, 2018 übernahm er das Orquesta Sinfónica de Matanzas. Dabei hat der Dirigent auch CD-Einspielungen kubanischer Komponist:innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart realisiert, von denen viele mit dem CUBADISCO Preis ausgezeichnet worden sind. Wenn er nicht gerade dirigiert, ist José Antonio Méndez Padrón für seine Fähigkeiten als Brotbäcker und auch als Salsa-Tanzpartner in Havanna bekannt.

Dirigent

Sarah Willis

© Monika Rittershaus

Seit 2001 ist Sarah Willis Mitglied der Horngruppe bei den Berliner Philharmonikern; zuvor hatte sie zehn Jahre in der Staatskapelle Berlin gespielt. Geboren im US-Staat Maryland, verbrachte die Musikerin ihre Kindheit – ihr Vater war Auslandskorrespondent – in Tokio, Moskau und London. Dort begann sie als 14-Jährige mit dem Hornspiel und studierte später an der Guildhall School of Music. In den vergangenen Jahren ist Sarah Willis vielfach als Solistin aufgetreten und hat nicht nur das Soloalbum Horn Discoveries, das Horntrio von Brahms und die Doppelkonzerte für Horn von Rosetti aufgenommen, sondern auch gemeinsam mit ihren Berliner Hornkolleg:innen die CDs Opera! und Four Corners! herausgebracht. Außerdem engagiert sie sich intensiv in den Jugendprojekten der Berliner Philharmoniker, vor allem in den Familienkonzerten. Willis interviewt regelmäßig Dirigent:innen und Solist:innen für das hauseigene Internetportal. Sarah Willis ist eine passionierte Musikvermittlerin und nutzt digitale Technologie und soziale Medien, um ein weltweites Publikum zu erreichen. Sie betreibt eine erfolgreiche Reihe von Online-Interviews, bekannt als “Horn Hangouts”, und moderiert die Klassiksendung Sarah’s Music für Deutsche Welle TV. Sie moderiert zudem die Podcast-Serie DG International für die Deutsche Grammophon; ihre jüngsten, preisgekrönten Dokumentarfilme Mozart y Mambo und A World without Beethoven? wurden weltweit auf Deutsche Welle TV gezeigt. 2021 wurde sie von Königin Elizabeth II zum MBE – Member of the Order of the British Empire – ernannt.

www.sarah-willis.com

Horn

RICHARD EGÜES

„El Bodeguero" (1956, arr. Jorge Aragón)

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Serenade Nr. 6 D-Dur „Serenata notturna” KV 239 (1776)

WOLFGANG AMADEUS MOZART

Konzertsatz für Horn und Orchester Es-Dur KV 370b (1781)

JORGE AMADO

„Danza de los fugitivos“

SECHS KUBANISCHE TÄNZE für Solohorn, Streicher und Schlagzeug:

PEPE GAVILONDO/YASEL MUÑOZ ∙ „Tamarindo Son”
YUNIET LOMBIDA ∙ „Danzón de la Medianoche”
WILMA ALBA CAL ∙„Guaguancó Sencillo”
JORGE ARAGÓN ∙ „Un Bolero para Sarah”
ERNESTO OLIVA ∙„Un Changüí pa´ Sari”
YUNIET LOMBIDA/ERNESTO OLIVA ∙ „Sarahchá”

CHUCHO VALDÉS

„Mambo Influenciado” (1963)

JOSEITO FERNÁNDEZ

„Guantanamera” (arr. Jorge Aragón)

Über das Konzert

An Temperament und Spielfreude dürfte dieses Orchester kaum zu übertreffen sein! Aber wer das Orquesta del Lyceum de La Habana aus der kubanischen Hauptstadt schon bei Young Euro Classic 2021 erlebt hat, der weiß auch, dass die jungen kubanischen Musiker:innen außerdem tolle, abwechslungsreiche Programme in ihrem Gepäck haben. Geht es im ersten Teil des Abends noch eher klassisch zu, unter anderem mit der charmanten Serenata Notturna von Mozart, so schwenkt der zweite Teil ganz auf die mittelamerikanische Schiene hinüber. Jede Menge Tänze, von Bolero über Mambo bis Changüi, ziehen vorbei, in einem aparten Arrangement für Horn, Streicher und Schlagzeug, um dann mit Guantanamera das Programm zum krönenden Abschluss zu bringen. Star des Abends ist auch diesmal Sarah Willis, Hornistin der Berliner Philharmoniker, mit der das Orquesta del Lyceum de La Habana 2020 die sehr erfolgreiche CD Mozart y Mambo herausgebracht hat.

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