Erst 2017 ist das Greek Youth Symphony Orchestra (GYSO) von Dionysis Grammenos gegründet worden. Es vereint junge griechische Musiker:innen aus allen Landesteilen und dem Ausland. Höhepunkte der Orchestergeschichte waren u.a. sein Berliner Debüt bei Young Euro Classic 2021, ein Auftritt im griechischen Parlament, eine Konzertreihe an der Griechischen Nationaloper im Kulturzentrum der Stavros Niarchos Stiftung, sowie Auftritte beim Festival Athens & Epidaurus Festival unter Riccardo Muti. Führende internationale Künstler:innen wie Johannes Debus, Anna Fedorova und Anneleen Lenaerts haben mit dem GYSO zusammengearbeitet. Es ist ferner das erste Orchester in Griechenland, das Virtual-Reality-Technologie (in Form des innovativen ELSON VR Projekts) einsetzt, um dem Publikum eine neuartige Erfahrung klassischer Musikkonzerte zu bieten. Seit 2020 ist das GYSO Orchestra-in-Residence am Megaron, der Konzerthalle Athens.
Konzerthaus Berlin
Der Grieche Dionysis Grammenos gab sein Dirigierdebüt mit 21 Jahren mit dem Wiener Kammerorchester; seitdem hat er die Canadian Opera Company, das Orchestre Symphonique de Québec, das Belgische Nationalorchester, die Cameristi della Scala, das Malta Philharmonic, die Festival Strings Luzern, die Royal Northern Sinfonia und die English Touring Opera dirigiert. Dabei hat er mit Solist:innen wie Khatia Buniatishvili, Renaud Capuçon, Anna Fedorova und Daniel Ottensamer zusammengearbeitet. Dionysis Grammenos machte sich zuerst als Klarinettist einen Namen: Als Absolvent der Hochschule „Franz Liszt“ in Weimar wurde ihm 2008 die Auszeichnung „Europäischer junger Musiker des Jahres“ von der EBU zuerkannt und er konzertierte als „Rising Star“ der European Concert Hall Organization. Inzwischen konzentriert sich Grammenos vor allem auf seine Dirigentenlaufbahn. Er ist seit letztem Jahr künstlerischer Leiter des Corfu International Festival. Grammenos ist Gründer und Chefdirigent des Greek Youth Symphony Orchestra, das zum Mitglied der European Federation of National Youth Orchestras gewählt wurde und seit 2020 Orchestra in Residence am Athener Megaron ist.
Den Posaunisten Achilles Liarmakopoulos darf man mit Fug und Recht als Weltmusiker mit griechischen Wurzeln bezeichnen. Geboren 1985 in Athen, wechselte er schon früh aus seiner Heimat in die USA, wo er an so renommierten Einrichtungen wie Yale University, Curtis Institute und San Francisco Conservatory seine Abschlüsse machte. Seitdem hat sich die Karriere von Liarmakopoulos zweigleisig entwickelt: Zum einen ist er seit 2011 Mitglied des in allen Stilrichtungen erfolgreichen Blechbläser-Ensembles Canadian Brass, zum anderen tritt er als Solist in Nord- und Südamerika, in Europa und Asien auf. Seine Diskographie umfasst sechs Solo-Alben, die seine weitgespannten Interessen dokumentieren, darunter Volar (2020) mit der venezolanischen Gruppe Cuatrombon mit Musik aus Venezuela, Obvious (2018) mit der französischen Harfenistin Coline-Marie Orliac, Trombone otrevido (2015) mit Choro-Musik aus Brasilien und Tango Distinto (2011) mit Piazzolla-Kompositionen. Außerdem unterrichtet der Posaunist am Brooklyn College in New York sowie an der Longy School of Music am Bard College in Cambridge, Mass.
„Prometheus” Symphonische Dichtung (1850)
Konzert für Posaune und Orchester (1924)
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 (1876)
Über das Konzert
Das Greek Youth Symphony Orchestra gab 2021 bei Young Euro Classic ein fulminantes Debüt, und auch diesmal hat es ein ungewöhnliches Programm im Gepäck. Wer kennt schon den dänischen Komponisten Launy Grøndahl, der nicht nur das Musikleben seiner Heimat maßgeblich geprägt hat, sondern 1924 in Italien auch ein überaus unterhaltsames Posaunenkonzert komponierte? Posaunist:innen lieben es – wie der Solist des Abends, der weltweit gefragte griechische Posaunist Achilles Liamarkopoulos. Und wann hört man schon einmal die symphonische Dichtung Prometheus von Franz Liszt? In ihrem Konzert erweisen die jungen Griechinnen und Griechen diesem tragischen mythischen Helden ihrer Heimat die Ehre. Als Hauptwerk nach der Pause gibt es dann Musik von Johannes Brahms: dessen erste Symphonie, die der 43-Jährige erst nach jahrelangem Ringen fertigstellte. Man darf gespannt sein, wenn das mediterrane Temperament des Greek Youth Symphony Orchestra und seines Chefdirigenten Dionysis Grammenos auf die Klänge des Hanseaten Brahms trifft!