Europäischer geht es nicht: Seit seiner Gründung 1976 bildet das EUYO eine Brücke zwischen Musikausbildung und professioneller Karriere. Über 4.000 Musiker:innen haben nach rigorosen Auswahlspielen in jedem EU-Land mittlerweile das EUYO durchlaufen; seine Ehemaligen finden sich heute als Dirigent:innen, Solist:innen, Lehrende und Orchestermusiker:innen in Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra und dem Royal Concertgebouw Orchestra. Das EUYO hat mit legendären Musiker:innen wie Daniel Barenboim, Leonard Bernstein und Sir Colin Davis zusammengearbeitet. Nach dem Gründungsdirigenten Claudio Abbado, Vladimir Ashkenazy und Bernard Haitink, ist seit Herbst 2015 Vasily Petrenko Chefdirigent des Orchesters. Gegründet 1976 von Joy und Lionel Bryer, ist das EUYO ein Kulturbotschafter der Europäischen Union und darüber hinaus eine Weltmarke, wie Auftritte bei den BBC Proms, der Carnegie Hall und dem Wiener Musikverein belegen. Die Auftritte bei Young Euro Classic gehören seit Gründung des Festivals zu den jährlichen Glanzlichtern: 2019 setzte das EUYO mit seiner dreitägigen Residence und der Aufführung von Beethovens Neunter in und vor dem Konzerthaus Berlin ein besonders spektakuläres Highlight.
Konzerthaus Berlin
Der britische Rundfunk- und Fernsehjournalist und Kulturmanager Sir John Tusa war der Direktor des BBC World Service von 1986 bis 1992, Geschäftsführer des Barbican Centre in London von 1995 bis 2007 und Aufsichtsratsvorsitzender der University of the Arts in London von 2007 bis 2013. Er ist Mitglied und ehemaliger Vorsitzender des Vorstands des European Union Youth Orchestra. Sir John Tusa ist ferner gegenwärtig Aufsichtsratsvorsitzender des British Architectural Trust und Vorstandsmitglied der Turquoise Mountain Foundation; er war von 2008 bis 2014 Vorstandsvorsitzender des Clore Leadership Programme und ebenfalls Aufsichtsratsmitglied von Institutionen wie der National Portrait Gallery, dem British Museum, der English National Opera, dem Design Museum und der Wigmore Hall. Er ist Autor der Sachbücher Art Matters, Engaged with the Arts und Pain in the Arts und mit seiner Frau Ann Tusa Ko-Autor der Sachbücher The Nuremberg Trial und The Berlin Blockade.
Der gebürtige Wiener Manfred Honeck gilt als einer der weltweit führenden Dirigenten, der von allen großen Orchestern in Europa und den USA zu Konzerten eingeladen wird. In Berlin ist der 64-Jährige regelmäßig am Pult des Deutschen Symphonieorchesters zu erleben. Seit mehr als 15 Jahren steht er überdies als Chefdirigent an der Spitze des Pittsburgh Symphony Orchestra, mit dem er vielfach in der Carnegie Hall aufgetreten ist und bei den bedeutendsten europäischen Festivals wie den BBC Proms, den Salzburger Festspielen, dem Musikfest Berlin und dem Luzern Festival zu Gast war. Honecks erfolgreiche Tätigkeit in Pittsburgh wird durch zahlreiche Aufnahmen dokumentiert, bei denen er Werke von Beethoven, Brahms, Bruckner, Strauss und Tschaikowski eingespielt hat. 2018 wurde die Aufnahme von Schostakowitschs Fünfter mit einem Grammy ausgezeichnet. Jenseits des Dirigentenpults hat der Dirigent, der seine Laufbahn als Geiger bei den Wiener Philharmonikern begann, eine Reihe von symphonischen Suiten aus Opern konzipiert, darunter Janáčeks Jenůfa, Strauss’ Elektra und Dvořáks Rusalka.
Der britische Pianist Benjamin Grosvenor gilt in seiner Heimat als bester Pianist seiner Generation, seit er 2012 als 20-Jähriger sein fulminantes Debüt bei der First Night of the Proms mit Franz Liszts zweitem Klavierkonzert gegeben hat. Danach ist Grosvenor in jedem Jahr Gast bei den BBC Proms gewesen; außerdem erhielt er als erster britischer Pianist seit 60 Jahren einen Exklusivvertrag bei Decca Classics. Doch längst ist Grosvenor über Großbritannien hinaus gefragt: In dieser Saison unternimmt er eine Tournee nach Südamerika, außerdem ist er bei Recitals in der Philharmonie Luxemburg, in Paris und Washington zu erleben. Zum wiederholten Mal tritt er beim Berliner Klavier Festival im Konzerthaus auf. Zu den Dirigenten, mit denen Grosvenor musiziert hat, zählen Paavo Järvi, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Sir Mark Elder, Vladimir Jurowski, François-Xavier Roth und Esa-Pekka Salonen. Erst kürzlich erschien seine CD-Aufnahme der Chopin-Klavierkonzerte mit dem Royal Scottish National Orchestra unter der Leitung der Dirigentin Elim Chan.
Larghetto für Orchester (2009/2017)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 (1917/1921)
Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 (1937)
Über das Konzert
Sie sind die Besten aus allen EU-Staaten, ausgewählt bei jährlichen Auditions aus einer riesigen Zahl von Bewerber:innen: die Mitglieder des EUYO, des European Union Youth Orchestra. Seit über vier Jahrzehnten gibt es dieses Orchester, und seit mehr als 20 Jahren ist es auch umjubelter Gast bei Young Euro Classic! In diesem Jahr steht Manfred Honeck am Pult, der ansonsten zu Gast bei allen großen Orchestern in Europa und den USA ist. Und er dirigiert mit Schostakowitschs monumentaler fünfter Symphonie ein Werk, für dessen Einspielung er 2018 mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Im halsbrecherischen dritten Klavierkonzert von Sergej Prokofjew ist außerdem der Brite Benjamin Grosvenor zu erleben, der mit erst 30 Jahren schon auf eine zehnjährige internationale Karriere zurückblicken kann. Dazu darf ein zeitgenössisches Werk nicht fehlen: Im Berliner Konzerthaus stellt das EUYO erstmals das melancholische Larghetto des schottischen Komponisten James MacMillan vor, der zuletzt ein Chorwerk zur Trauerfeier von Elizabeth II. komponierte.