Bundesjugendorchester

© Selina Pfrüner

Wenn es um neue Programmideen und spannende Konzertprojekte geht, hat das Bundesjugendorchester (BJO) stets die Nase vorn. Auch bei Young Euro Classic, wo das BJO seit dem ersten Festivaljahr zu den unverzichtbaren Stammgästen gehört, reicht die Palette ungewöhnlicher Konzerte von Auftritten mit dem Bundesjugendballett bis zu Filmmusik von der Stummfilmzeit bis heute. Entscheidend ist die Vielseitigkeit: Unter dem Motto „Spielen. Fördern. Begeistern“ treffen sich die jungen Musiker:innen zwischen 14 und 19 Jahren, zumeist erste Preisträger:innen des Wettbewerbs Jugend musiziert, mehrmals pro Jahr zu intensiven Arbeitsphasen. Dabei erarbeiten sie Kompositionen aus allen Epochen, auch zeitgenössische Werke sowie Uraufführungen gehören zum festen Bestandteil der Programme. Seit langem zählt das BJO zu einem der wichtigsten Kulturbotschafter Deutschlands, wie Reisen in die Ukraine (2017), nach Indien (2018) und Südafrika (2019) zeigen. 2022 stand die Unterstützung des ukrainischen Jugendorchesters durch gemeinsame Benefizkonzerte sowie Spendenaktionen im Mittelpunkt. Seit 2013 fördern die Berliner Philharmoniker das BJO als Patenorchester mit gemeinsamen Proben, Meisterkursen und Konzerten.

www.bundesjugendorchester.de

Deutschland
05. August 2023 20:00 Uhr

Konzerthaus Berlin

Sönke Lentz

© MUTESOUVENIR | Kai Bienert

Wurde in Hamburg geboren und war als Jugendlicher Kontrabassist Mitglied des Hamburger Landesjugendorchesters und weiterer Ensembles. Schon während seiner Schulzeit gründete er mit seinem Bruder ein Studierendenorchester mit Mitgliedern aus ganz Deutschland. Rund 30 Arbeitsphasen führte er dieses Orchester bis nach Litauen, Schweden, Italien oder Mexico. Während des Studiums der Kulturwissenschaft und Ästhetischen Praxis mit Hauptfach Musik (Kontrabass und Klavier) in Hildesheim hat Sönke Lentz, für die Jeunesses Musicales Hamburg Konzertreihe in der Kulturfabrik Kampnagel mit allen Hamburger Jugendorchestern und Ingo Metzmacher organisiert. Neben seinen hauptamtlichen Tätigkeiten gehörte Sönke Lentz später über 10 Jahre dem Präsidium der Jeunesses Musicales Deutschland an. Nach dem Studium wurde Sönke Lentz Manager des Landesjugendorchesters Baden-Württemberg und ist seit 2003 beim Deutschen Musikrat Orchesterdirektor des Bundesjugendorchesters. In dieser Zeit gelang es ihm dem Orchester neue dramaturgische Impulse zu geben, Dirigenten wie Andris Nelsons, Sir Simon Rattle und Kirill Petrenko für die Arbeit mit den Jugendlichen zu begeistern und die Patenschaft der Berliner Philharmoniker für das Bundesjugendorchester zu initiieren.

Orchesterdirektor Bundesjugendorchester

Clemens Schuldt

© Marco Borggreve

Dass hervorragende Solist:innen mit dem Bundesjugendorchester auftreten, in dem sie früher selbst mitgespielt haben, ist durchaus keine Seltenheit. In diesem Fall ist es dagegen der Dirigent Clemens Schuldt, der seine musikalische Karriere einst als Geiger begonnen hat. Nach seinem Dirigierstudium in Düsseldorf, Wien und Weimar gewann er 2010 den renommierten Donatella Flick-Wettbewerb in London und assistierte ein Jahr beim London Symphony Orchestra. Inzwischen hat sich Clemens Schuldt einen Namen sowohl als Konzert- wie auch als Operndirigent gemacht. In Berlin debütierte er bereits beim Konzerthausorchester und beim DSO, weitere Einladungen führten ihn zuletzt in die skandinavischen Staaten wie auch nach Frankreich, Spanien und nach Japan. Zu den prominenten Solistinnen und Solisten, mit denen er musiziert hat, zählen Khatia Buniatishvili, Daniel Trifonov, Frank-Peter Zimmermann, Vilde Frang, Igor Levit, Ilya Gringolts und Christian Tetzlaff. In München realisierte der Dirigent zum Beethoven-Jahr ein ungewöhnliches Projekt mit der Jazzrausch Bigband in der Isarphilharmonie.

www.clemensschuldt.de

Dirigent

Martynas Levickis

© Sebastian Madej

Die Karriere von Martynas Levickis begann in den tiefen Wäldern Litauens, in denen er schon im Alter von drei Jahren die Vögel und das Rauschen der Bäume mit seinem Akkordeon nachahmte. Mit acht Jahren kam er schließlich an die Sondeckis Musikschule  in seiner Heimatstadt Šiauliai; später studierte er an der Royal Academy of Music in London. Levickis‘ steile Laufbahn als Botschafter des Akkordeons nahm rasant an Fahrt auf, als der 20-Jährige 2010 die Castingshow Lithuania’s Got Talent gewann und in seinem Heimatland zum Superstar wurde. Es folgte ein Debütalbum bei Decca Classics – Levickis war der erste Akkordeonist, der bei dem Label einen Vertrag unterzeichnete –, das direkt auf Platz 1 der britischen Klassikcharts kletterte. In Litauen gründete der Musiker eine Akademie für Akkordeonmusik, mit seinem Mikroorkéstra rief er ein Ensemble ins Leben, mit dem er in eigens konzipierten und produzierten Shows Stadien im gesamten Baltikum füllt. Andere Projekte führten ihn mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Bariton Benjamin Appl, dem Cellisten Kian Soltani und dem Mandolinisten Avi Avital zusammen.

www.martynasmusic.com

Akkordeon

JEAN SIBELIUS

Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 105 (1918-1924)

DANIEL NELSON

„The Ghost Machine Treatise“ (Die Abhandlung zur Geistermaschine) (2023) – Auftragswerk des Deutschen Musikrates, der Stiftung Bundesjugendorchester, Martynas Levickis und der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern

ESA-PEKKA SALONEN

„Helix” für Orchester (2005)

RICHARD STRAUSS

„Don Juan“ op. 20 (1887-1888)

Begrüßung durch:
Sönke Lentz
Orchesterdirektor Bundesjugendorchester

Über das Konzert

Seit den Anfängen von Young Euro Classic ist auch das Bundesjugendorchester dabei, und immer wieder ist es für Überraschungen gut. In diesem Jahr wurde für das beliebte Solokonzert erstmals das Akkordeon ausgewählt, das sich längst von seinem altertümelnden Ruf emanzipiert hat und gerade in der zeitgenössischen Musik viel Resonanz findet. Einer seiner Stars ist der junge litauische Akkordeonist Martynas Levickis, dessen Spiel mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Für ihn und das Bundesjugendorchester hat der Schwede Daniel Nelson ein brandneues Werk komponiert, das auf dieser Tournee seine Uraufführung erlebt. Auch sonst ist das Orchester, in dem die besten Jugendlichen aus ganz Deutschland spielen, diesmal stark auf den Norden fixiert: Das Pendant zu der Novität von Nelson bietet das schillernde Orchesterstück Helix von Esa-Pekka Salonen, den Kontrapunkt bildet die kontrastreiche siebte Symphonie von Jean Sibelius. Am Ende des Konzerts kann das Bundesjugendorchester mit der Tondichtung Don Juan von Richard Strauss seine wohlbekannten Qualitäten vorführen!

 

Bildergalerie

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