19:00 Uhr
Hugo Ticciati Violine und Dirigent
Reto Bieri Klarinette
KARL AMADEUS HARTMANN · 3. Satz (Fantasie) aus dem Kammerkonzert für Solo-Klarinette, Streichquartett und Streichorchester (1930-1935)
GIOVANNI GABRIELI · „Sacrae symphoniae“ (1597, Auszüge)
JOHANNES BRAHMS · Sonate für Klarinette und Orchester Nr. 1 f-Moll op. 120 arr. Luciano Berio (1894, Auszüge)
JOHN ADAMS · „Tromba Lontana“ (1986)
GIORA FEIDMAN · „Freilach – Let’s be Happy“ (1986)
ALBERT SCHNELZER · „Through The Eye Of The Pegasus“ (2021)
AARON COPLAND · „Appalachian Spring“ (1943-44)
Allein der Name des Orchesters „O/Modernt“ weckt beim Publikum von Young Euro Classic schon Erinnerungen an absolut ungewöhnliche Konzertabende, mit kreativen Programmen und ausgefallenen Arrangements. Und wenn sich in diesem Sommer der charismatische Leiter des O/Modernt New Generation Symphony Orchestra, Hugo Ticciati, mit dem Schweizer Klarinettisten und Klangmagier Reto Bieri zusammentut, dann muss diese Kombination erst recht musikalische Funken schlagen! Jedenfalls lässt schon die Bandbreite des Programms aufhorchen: Das beginnt mit Giovanni Gabrieli und Musik aus dem Venedig des 17. Jahrhunderts und führt bis ins Jahr 2021, als der vielgefragte schwedische Komponist Albert Schnelzer sein Orchesterwerk Through the Eye of the Pegasus geschrieben hat. Der Solist Reto Bieri ist nicht nur mit Brahms, sondern auch mit einer Komposition des legendären Klezmer-Klarinettisten Giora Feidman zu erleben. Und zum Abschluss erklingt die melodiensatte Ballettsuite Appalachian Spring von Aaron Copland – ein musikalisches Panorama, das es so nur bei O/Modernt zu hören gibt!
Feiern Sie mit uns und dem O/Modernt New Generation Symphony Orchestra nach dem Konzert beim Publikumsfest – endlich wieder auf dem Gendarmenmarkt!
Das international renommierte Kammerorchester O/Modernt (schwedisch für „Un/Modern“) existiert schon seit etlichen Jahren; nun hat dessen Gründer und Leiter, der britische Geiger und Dirigent Hugo Ticciati, 2023 den nächsten Schritt vollzogen und das O/Modernt New Generation Orchestra (NGSO) gegründet. Mit seiner Verwurzelung in der O/Modernt Akademie vereint das NGSO junge Talente aus dem gesamten Nordostseeraum. Die Mitglieder des Orchesters treffen sich in der kürzlich eröffneten Königin-Silvia-Konzerthalle in Stockholm zu intensiven Proben und Meisterklassen; darüber hinaus stehen auch Workshops in Bewegung, Tanz, Atem, Meditation und Improvisation auf dem Programm. Der ganzheitliche Ansatz befreit die Musiker:innen vom alleinigen Perfektionsanspruch und schafft so Raum für mehr Freiheit im künstlerischen Ausdruck, Spielfreude und kreativen Flow. Kennzeichnend für diesen neuen Ansatz sind die Programme des Orchesters, die Altes und Neues auf unerwartete Weise miteinander kombinieren, um somit auch dem Publikum neue Konzerterlebnisse zu vermitteln.
Das musikalische Wirken des britisch-schwedischen Geigers Hugo Ticciati ist von grenzenloser Neugier geprägt. Der 45-Jährige, Bruder des ehemaligen DSO-Chefdirigenten Robin Ticciati, schließt Literatur, Philosophie, Spiritualität und Meditation gleichermaßen ein wie Tanz und kinetisches Malen. Er spielt die klassischen Violinkonzerte, aber er stürzt sich auch mit großer Vehemenz in die zeitgenössische Musik. Ticciati hat Werke von Tōru Takemitsu, Rodion Schtschedrin, Philip Glass und Lera Auerbach in seinem Repertoire, außerdem brachte er in letzter Zeit Konzerte von Albert Schnelzer, Sergej Jewtuschenko, Erkki-Sven Tüür und Judith Weir zur Uraufführung. Er macht leidenschaftlich gern Kammermusik, so mit der Schlagzeugerin Evelyn Glennie, den Pianisten Angela Hewitt und Olli Mustonen oder dem Posaunisten Nils Landgren. Darüber hinaus ist Hugo Ticciati Künstlerischer Leiter des O/Modernt Kammarorkester und des O/Modernt Festivals in Stockholm. In letzter Zeit wendet er sich zunehmend dem Dirigieren zu und erhielt Einladungen vom Stuttgarter Kammerorchester wie auch vom Swedish und Australian Chamber Orchestra.
Aufgewachsen ist der Klarinettist und Improvisator Reto Bieri mit Schweizer Volksmusik. Nach wichtigen Erfahrungen als Tanzmusiker in Wirtshäusern und einer Ausbildung zum Grundschullehrer studierte er zunächst an den Musikhochschulen in Basel und Zürich, später an der Juilliard School of Music in New York. Wesentlich beeinflusst wurde er durch den Komponisten György Kurtág und die Begegnungen mit dem Schriftsteller Gerhard Meier, dem Musiker Eberhard Feltz und dem Clown Dimitri. Gegenwärtig sorgt Bieri mit seinen ausgetüftelten Themenabenden in Zusammenarbeit mit Kammerorchestern und langjährigen Kammermusikpartnern – allen voran der Geigerin Patricia Kopatchinskaja – für frischen Wind in der klassischen Musikszene. Beim Münchener Label ECM erschien zuletzt ein Album mit Werken von Galina Ustwolskaja und das Album quasi morendo, auf dem der Klarinettist mit dem meta4 Streichquartett aus Finnland Werke von Brahms und Sciarrino musiziert. Außerdem unterrichtet Bieri das Fach Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater in München.