19:00 Uhr
Tiago Moreira da Silva Dirigent
TRADITIONELL · „Naghmay-e Chahartuk in Rag-e Yaman“ für Rubab-Quintett und Tabla
MAS’HOR JAMAL · „Melody of the Heart (Nawa-e Dil)“ für Qawwali-Ensemble
MIKIS THEODORAKIS · „My Beloved Afghanistan” arr. Tiago Moreira da Silva
THE LAST TORCH · „Together We Rise” arr. Mohammad Qambar Nawshad und Tiago Moreira da Silva
FAZEL AHMAD ZEKRIA · „O Reed, Song of Eternity (Ay Nay Naway Jawedan)” arr. Tiago Moreira da Silva
USTAD ZAKHAIL · „On the high Mountains (Pa Loyo Ghro)” arr. Tiago Moreira da Silva
DIVERS · „Nawroz-Medley: A Celebration of Resilience and Renewal” arr. Tiago Moreira da Silva
USTAD ZAKHAIL · „Schreite sanft (Pa Roro, Ro Qadamuna)” arr. Tiago Moreira da Silva
AHMAD ZAHIR · „Like a Tree in Spring (Choo Darakht-e Farvardin)” arr. Tiago Moreira da Silva
Das Afghan Youth Orchestra stammt aus einem Land, in dem Musik verboten ist. Nach der Machtübernahme der Taliban 2021 mussten die jungen Musiker:innen fliehen. Ihre Musikschule wurde geschlossen, Instrumente zerstört. In Portugal fanden sie Asyl – von dort aus arbeiten sie gegen das Vergessen. Ihr Programm erzählt von Verlust, Unbeugsamkeit, Hoffnung. Jedes Werk ist tief verwurzelt in den Kulturen Afghanistans und steht für Menschlichkeit und Resilienz: Von Sufi-Gesängen bis hin zu kraftvollen Arrangements für Symphonieorchester und traditionelle afghanische Instrumente. Das Konzert kulminiert in der Vertonung eines persischen Frühlingsgedichts, als Botschaft der Hoffnung.
„Ihr könnt die Blumen abschneiden, aber den Frühling könnt ihr nicht aufhalten.“ (Pablo Neruda)
Young Euro Classic dankt Pedro Carneiro und den 11 teilnehmenden Musiker:innen des Jovem Orquestra Portuguesa für ihre wertvolle Unterstützung.
Vor dem Konzert wird der Europäische Kompositionspreis 2025 durch die Staatssekretärin für Kultur, Cerstin Richter-Kotowski, verliehen.
Das Afghan Youth Orchestra im Exil (AYO) ist Teil der ersten und einzigen Musikschule des Landes, dem Afghanistan National Institute of Music (ANIM), das 2010 von Dr. Ahmad Sarmast in Kabul gegründet wurde. Zu den Ensembles, die im Mittelpunkt der Arbeit dieser Einrichtung stehen, gehört auch das Afghan Women's Orchestra (AWO) „Zohra“. ANIM hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl begabten als auch unterprivilegierten afghanischen Kindern unabhängig von ihrem Geschlecht, ihren sozialen Verhältnissen und ihrer ethnischen Herkunft eine koedukative Ausbildung in klassischer afghanischer und europäischer Musik zu bieten und darüber hinaus eine umfassende Allgemeinbildung zu vermitteln. Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan beendete jedoch gewaltvoll die erfolgreiche Arbeit des ANIM. Die Schule wurde geschlossen und verwüstet, das Musizieren in jeglicher Form untersagt. Die jungen Musiker:innen mussten aus ihrer Heimat fliehen und in Braga unterkommen – Portugal war das einzige Land, das ihnen Asyl gewährte. 2023 trat ein Teil des AYO beim Beethovenfest Bonn auf. Im Sommer 2025 ist es das erste Mal nach der Machtübernahme der Taliban wieder als vollständiges Orchester in Deutschland zu hören.
Tiago Moreira da Silva ist gegenwärtig der künstlerische Leiter und Chefdirigent des Orquestra Clássica da FEUP, am Afghanistan National Institute of Music, und der Banda Filarmónica de Amares. Er ist als Dirigent in prestigeträchtigen internationalen Konzerthallen wie der Carnegie Hall in New York, dem Kennedy Center in Washington, der Victoria Hall in Genf, der Queen Elizabeth Hall in London, dem Rossini-Theater in Pesaro und im Palais des Nations der Vereinten Nationen in Genf aufgetreten. Neben dem Afghan Youth Orchestra in Exile hat er mit renommierten Ensembles wie dem European Union Youth Orchestra, dem Genfer Kammerorchester, einem Ensemble der Barenboim-Said Akademie, dem Bundesjugendorchester, dem Trickster Orchestra und dem Orchestra Olimpia zusammengearbeitet. Zusätzlich hat er zahlreiche Orchester und Kammerensembles in Deutschland und Portugal dirigiert. Tiago Moreira da Silva gewann den zweiten Preis beim Ersten Internationalen Akademie- und Orchesterdirigierwettbewerb in Cascais und ferner die Auszeichnung „Bester Dirigent der Veranstaltung“ beim XVII. Certame Galego de Bandas de Música.

