Fayçal Karoui ist ein französischer Dirigent, den außerordentliche Umtriebigkeit und bemerkenswertes Engagement auszeichnen. Das Orchestre de Pau Pays de Béarn, kurz OPPB, auf das Niveau der französischer Spitzenorchester zu bringen, ist eine seiner Errungenschaften. Hochgelobt von der New Yorker Presse war seine Zusammenarbeit mit dem New York City Ballet. Für seine Verdienste erhob ihn 2015 der Kulturminister seines Landes in den Rang eines „Chevalier des Arts et Lettres“. Gemeinsam mit der Philharmonie de Paris rief er “El Camino Pau” ins Leben, eine Musikschule für Kinder, die insbesondere Kinder aus sozial schwächeren Quartieren fördert. Als Musikalischer Leiter des OPPB bietet Fayçal Karoui „Artists in residence“-Programme für bedeutende französische Komponisten an. Er entwickelt Projekte zur musikalischen Sensibilisierung, um möglichst vielen Menschen einen Zugang zur Musik zu ermöglichen. Dem Ruf, renommierte Orchester zu dirigieren, folgte er u.a. nach Italien und Österreich. Er dirigierte die Accademia di Santa Cecilia di Roma, das Orchestre Philharmonique de Radio-France, das Orchestre National de France, das Orchestre National du Capitole de Toulouse, das Orchestre de l’Opéra National de Paris, die Hong-Kong Sinfonietta und die Wiener Philharmoniker.
Stefan R. Kelber durchlief eine vielseitige musikalische Ausbildung: Seit seinem siebten Lebensjahr spielt er Geige, zuerst in Rio de Janeiro, ab 1995 an der Musikhochschule Köln, Standort Wuppertal. Es folgten das Musikpädagogische und das Musikerziehungsstudium. 2004 begann er sein Viola-Studium an der Musikhochschule Köln, Standort Wuppertal, das er mit der Note „sehr gut“ abschloss. Parallel nahm Stefan Kelber Dirigierunterricht bei Stefan Fraas, Prof. Andreas Weiss und Prof. Manfred Fabricius. Bevor Stefan Kelber von der Musikschule Neukölln als stellv. Musikschulleiter berufen wurde, war er Mitglied und Gastdirigent verschiedener Ensembles wie Rio de Janeiros Jugend Symphonieorchester, Philharmonie Südwestfalen, Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Vogtland Philharmonie, Tagiev Youth Orchestra Brisbane, Orquesta Joven del Ecuador und Orquesta Juvenil de Santa Cruz. Zurzeit ist Stefan Kelber Leiter des Kammerorchesters Schloss Britz und Leiter des Jugendsinfonieorchesters Schwerin.
Deutsche Nationalhymne – Thema aus dem Streichquartett C-Dur op. 76 Nr. 3 „Kaiserquartett” (1796/97)
Französische Nationalhymne „La Marseillaise“ (1792)
Europahymne „Ode an die Freude” aus der Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 (1824)
Auszüge aus „L´Arlésienne” (1872)
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68, 4. Satz (1876)
Ungarischer Tanz Nr. 5 (1869)
Romanzen in F-Dur op. 50 (1798)
Hochzeitsmarsch op. 61/9 (1843)
Rosamunde Entr´acte No. 3 (1823)
Boléro (1928)
„James Bond” Theme (1962)
„Game of Thrones” Theme (2011)
„He´s a pirate” aus „Fluch der Karibik“ (2003)
Keri-Lynn Wilsons internationale Karriere als Gastdirigentin währt bereits 20 Jahre, während der sie einige der führenden Orchester der Welt dirigiert hat, z. B. das Los Angeles Philharmonic und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, sowie an Opernhäusern wie der Royal Opera House Covent Garden, der Bayerischen Staatsoper, dem Bolschoi-Theater und der Wiener Staatsoper. In der kommenden Saison gibt Keri-Lynn Wilson ihr Debüt an der Metropolitan Opera, wo sie Lady Macbeth von Mzensk dirigiert, und kehrt nach Covent Garden zurück, um La Traviata zu dirigieren. Die New York Times bezeichnete ihre Arbeit als „lebhaft gestaltet und differenziert“ und The Telegraph als „elegant prägnant“. Keri-Lynn Wilson wurde als Dirigentin des Jahres für den Opus Klassik 2020 vorgeschlagen für ihre Aufnahme von Rossinis Sigismondo mit dem Bayerischen Rundfunk.
Die ukrainische Sopranistin Liudmyla Monastyrska gab 2012 ihr Debüt an der Metropolitan Opera in der Titelrolle in Verdis Aida und war dann dort in der Titelrolle von Puccinis Tosca, als Santuzza in Mascagnis Cavalleria Rusticana und Abigaille in Verdis Nabucco zu sehen. In dieser Saison übernimmt sie die Titelroll ein Puccinis Turandot an der Met, singt Abigaille in Nabucco am Royal Opera House Covent Garden und die Titelrolle in Aida in Neapel und Verona. In jüngerer Zeit hat sie Aida, Elisabeth in Don Carlo, Tosca und Abigaille an der Nationaloper der Ukraine gesungen, Lady Macbeth in Verdis Macbeth an der Bayerischen Staatsoper, Leonora in Il Trovatore an der Scala in Milan, Tosca in Rom und Barcelona sowie Abigaille an der Deutschen Oper Berlin und in Hamburg, Leonora in La forza del destino an der Deutschen Oper Berlin und in Covent Garden und Santuzza in einer konzertanten Aufführung mit der NDR Radiophilharmonie.
Die ukrainische Pianistin Anna Fedorova ist mit führenden Orchestern aufgetreten, darunter dem Philharmonia Orchestra, dem Royal Philharmonic, der Tokyo Symphony, dem Russischen Nationalorchester, der Utah Symphony und Dallas Symphony, dem Hong Kong Philharmonic und der Niederländischen Philharmonie. 2018 erhielt Anna Fedorova einen Plattenvertrag mit Channel Classics Records, das sechs ihrer Alben herausgebracht hat, z. B. Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Symphonieorchester St. Gallen und das Duo-Album Silhouettes mit der Bratscherin Dana Zemtsov. Im März organisierte sie ein Benefizkonzert mit Mitgliedern des Royal Concertgebouw Orchestra und der Cellistin Maya Fridman, bei dem 111.000 Euro zugunsten von humanitärer Hilfe und den Kriegsopfern in der Ukraine gesammelt wurden.
Symphonie Nr. 7 (2003)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21 (1830)
„Abscheulicher! Wo eilst du hin?“ Arie aus der Oper „Fidelio“ op. 72 (1805)
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1885)
Franziska Giffey wurde 1978 in Frankfurt/Oder geboren. Sie machte 1997 Abitur. An der Humboldt-Universität begann sie ein Lehramtsstudium und schloss 2001 das Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin (FHVR) ab. Von 2001 bis 2002 arbeitete Giffey für den Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick und war anschließend bis 2010 Europabeauftragte des Bezirks Neukölln. Berufsbegleitend absolvierte sie ein Studium zum Master of Arts für Europäisches Verwaltungsmanagement. 2003 arbeitete Giffey bei der Berliner Vertretung bei der EU und 2005 für die Parlamentarischen Versammlung des Europarats. Am 1. September 2010 wurde sie Bezirksstadträtin in Neukölln. Am 15. April 2015 wurde sie dort zur Bürgermeisterin gewählt. Die Ernennung zur Bundesfamilienministerin erfolgte am 14. März 2018. Sie trat am 19. Mai 2021 zurück und wurde am 21. Dezember 2021 Regierende Bürgermeisterin von Berlin. Giffey trat 2007 der SPD bei. Sie ist Co-Vorsitzende der SPD Berlin und vertritt den Wahlkreis Rudow als direkt gewähltes Mitglied des Abgeordnetenhauses.
Der aus Oxford stammende Daniel Harding wurde schon in frühen Jahren von Simon Rattle und Claudio Abbado intensiv gefördert. Seit seinem Debüt als 21-Jähriger im Jahr 1996 ist er regelmäßig am Pult der Berliner Philharmoniker zu erleben. Derzeit wirkt Harding als Chefdirigent des Schwedischen Radiosinfonieorchesters, zuvor hatte er leitende Positionen in London und Paris inne. Nach einer selbstgewählten Auszeit, in der sich Harding intensiv seiner Fortbildung als professioneller Pilot widmete, ist er inzwischen wieder auf allen wichtigen Konzertpodien zu erleben: Einladungen führen ihn in dieser Saison nach Dresden, Mailand, London, Paris und Genf. Darüber hinaus bestreitet er die sommerliche Festivaltour des Mahler Chamber Orchestra, dessen Ehrendirigent der 46-Jährige ist. Die Palette seiner CD-Einspielungen reicht von Mozart bis zu Mahler, Britten und Lutosławski. Als Operndirigent ist Harding mehrfach bei den Salzburger Festspielen zu Gast gewesen; einen weiteren Schwerpunkt bilden seine Opernproduktionen beim Festival von Aix-en-Provence.
In diesem Frühjahr wird sie 40 Jahre jung – und dabei kann die amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein bereits auf eine 35-jährige Karriere zurückblicken. Denn mit nur vier Jahren erfüllten ihr die Eltern den Wunsch nach einem Cello, und sechs Monate später trat sie erstmals öffentlich auf. Mit 13 Jahren gab Weilerstein mit Tschaikowskys Rokoko-Variationen ihr Debüt mit dem Cleveland Orchestra. Seitdem hat sich die Musikerin schnell einen Platz unter den besten Cellisten der jüngeren Generation erobert. Neben den großen Konzerten von Dvořák, Elgar und Schostakowitsch hat sie auch ein Solo-Recital mit Sonaten des 20. Jahrhunderts von Kodály, Cassadó und Bright Sheng eingespielt. Mit den sechs Solosonaten von Johann Sebastian Bach ist die Cellistin zuletzt in den USA und in Asien wie auch in London, Barcelona und der Hamburger Elbphilharmonie aufgetreten. Mit Daniel Barenboim nahm sie die Cellokonzerte von Edward Elgar und Elliott Carter auf. In ihrem Einsatz für zeitgenössische Musik spielt Weilerstein nicht nur regelmäßig Werke von Osvaldo Golijov, Lera Auerbach und Joseph Hallman, sondern bestritt 2014 auch die New Yorker Premiere von Matthias Pintschers Cellokonzert Reflections on Narcissus.
Konzert für Violoncello e-Moll op. 85 (1919)
Symphonie Nr. 5 cis-Moll (1901-1903)
Schauspieler
Boris Aljinovic geht es wie so vielen begnadeten Bühnen- und Theater-Schauspielern: Richtig bekannt geworden ist der Sohn einer Deutschen und eines Kroaten vor allem durch das Fernsehen. 14 Jahre lang gab er an der Seite von Dominic Raacke (alias Till Ritter) den Berliner Tatort-Kommissar Felix Stark. Damit ist seit acht Jahren Schluss – und im Gegensatz zu manchen anderen hat Aljinovic die Handschellen souverän an den Nagel gehängt, ohne diesem Schauspielamt in der Boulevardpresse nachzuweinen. Nach langen Tatort-Jahren und vielen Filmen, z.B. an der Seite von Otto Waalkes, kennt den vielseitigen Schauspieler, der ebenso albern und verspielt wie nachdenklich und tiefgründig sein kann, ohnehin fast jeder in Deutschland. Leise und nachdenklich ist er auch als Mensch – mit feinem Humor begabt. Kein Wunder: Ursprünglich wollte Boris Aljinovic Comic-Zeichner werden. Zurzeit tobt sich Boris Aljinovic vornehmlich wieder auf der Bühne aus, produziert erfolgreiche Hörbücher – und kämpft gern monatelang und häufig ganz allein in seinem Segelboot mit Wind und Wellen statt mit imaginären Verbrechern.
„Marc Albrecht lässt die Musik strömen, fließen, tanzclubreif swingen, verführerisch funkeln und wagnerisch im XXL-Format schwelgen: Zwölftonmusik als sinnliches Klangerlebnis.“ So urteilte ein Kritiker über Albrechts Leitung von Alban Bergs Lulu. Der 1964 in Hannover als Sohn des Dirigenten George Alexander Albrecht geborene Musiker startete seine Karriere als Korrepetitor in Wien und Berlin, baute an der Seite von Claudio Abbado das Gustav Mahler Jugendorchester auf und wurde mit nur 30 Jahren Generalmusikdirektor in Darmstadt. 2009-20 wirkte er als Chef der Nationaloper in Amsterdam. Neben dem Kernrepertoire machte sich Albrecht mit Opern so unterschiedlicher Komponisten wie Berlioz und Messiaen, Strawinsky, Zemlinsky, Trojahn und Henze einen Namen. An der Deutschen Oper Berlin leitete er 2019 die gefeierte Wiederentdeckung der Korngold-Oper Das Wunder der Heliane; 2021 wurde er als „Dirigent des Jahres“ mit dem Opus Klassik ausgezeichnet. Im sinfonischen Bereich nahm Albrecht mit dem Netherlands Philharmonic Orchestra Kompositionen von Schumann über Dvořák bis zu Korngold, Ravel, Dukas, Koechlin, Mahler und Berg auf.
Die Geigerin Antje Weithaas zählt seit mehr als 20 Jahren zu den interessantesten musikalischen Persönlichkeiten Deutschlands. Geboren im brandenburgischen Guben, studierte sie an der Hochschule Hanns Eisler Berlin, wo sie inzwischen seit 2004 als hochgeschätzte Professorin aktiv ist. Darüber hinaus verfolgt Antje Weithaas eine intensive Tätigkeit als Solistin und Kammermusikerin. Neben den Klassikern von Mozart, Beethoven und Mendelssohn zählen auch Solokonzerte von Karl Amadeus Hartmann, Othmar Schoeck, György Ligeti und Jörg Widmann zu ihrem Repertoire. In ihrer Diskographie besonders erwähnenswert ist die Gesamtaufnahme aller Violinwerke von Max Bruch, außerdem die Aufnahme aller Solosonaten von Johann Sebastian Bach und Eugène Ysaÿe. Regelmäßig leitet die Geigerin auch Werke vom Pult der Konzertmeisterin aus, so bei Symphonien Beethovens.
Der gebürtige Augsburger Maximilian Hornung hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Cellisten der jungen Generation entwickelt. Inzwischen ist der 36-Jährige regelmäßiger Gast bei den Festivals in Salzburg, Verbier, Schleswig-Holstein, Ravinia und Lockenhaus. Zu den Dirigenten, mit denen er musiziert hat, zählen Bernard Haitink, Mariss Jansons und Esa-Pekka Salonen ebenso wie Daniel Harding, Robin Ticciati und Jonathan Nott. In seiner vielseitigen Diskografie ragen die Cello-Werke von Richard Strauss (mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks) und die Konzerte von Joseph Haydn (mit der Kammerakademie Potsdam unter Antonello Manacorda) heraus. Mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin spielte Hornung das zweite Konzert von Schostakowitsch und das erste Konzert von Sulkan Tsintsadze ein. Zu seinem Repertoire zählen auch Raritäten wie die Solokonzerte von Arthur Honegger, Victor Herbert und Mieczysław Weinberg. Besondere Förderung erhielt der Cellist durch Anne-Sophie Mutter, mit der er weiterhin, gemeinsam mit dem Pianisten Lambert Orkis, als Klaviertrio auftritt.
Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 (1878-1879)
Symphonie Nr. 1 D-Dur (1885-1888)
Geboren 1974 in Mecklenburg, verbrachte Dr. Klaus Lederer seine Kindheit und frühe Jugend in Frankfurt an der Oder.
Nach dem Ende der DDR engagierte er sich in linken Jugendverbänden und seit 1992 in der Partei des demokratischen Sozialismus (PDS).
Sein Studium der Rechtswissenschaften bis zur Promotion zum Dr. jur. an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, die Arbeit in der PDS und für sie in der Kommunalpolitik füllten seine 1990er Jahre. Im Dezember 2005 wurde Klaus Lederer zum Landesvorsitzenden der LINKEN in Berlin gewählt. Er blieb an der Spitze des Landesverbandes bis zum Dezember 2016.
Von 2003 bis Januar 2017 war Dr. Lederer Mitglied der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, dem Parlament des Bundeslandes Berlin und dort rechtspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Seit Dezember 2016 ist Dr. Klaus Lederer Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa in Berlin.
„Unser Ziel mit dem Bundesjugendballett ist es, die Tänzer zu Instrumenten für lebendige Choreografen zu machen. Physisch und emotional in den Schaffensprozess eines Choreografen involviert zu sein, auch mitschöpferisch tätig zu sein, das war mir selbst als Tänzer wichtig und das, glaube ich, ist das Besondere an unserem Tänzerberuf.“ Kevin Haigen, Künstlerischer und Pädagogischer Leiter
Kevin Haigen, geboren in Miami, absolvierte seine Ausbildung an der Schule des American Ballet. Nach Engagements beim American Ballet Theatre und dem Stuttgarter Ballett kam er 1976 zum Hamburg Ballett, um mit John Neumeier zu arbeiten. Ab 1984 tanzte er beim Nederlands Dans Theater, 1985 ging er als Erster Solist, Ballettmeister, Lehrer und Choreograf zu den Ballets de Monte Carlo, 1986 zum London Festival Ballet, 1988 zum Béjart Ballet Lausanne und kehrte 1991 zurück nach Hamburg. Als Erster Ballettmeister des Hamburg Ballett und Ballettpädagoge der angegliederten Schule unterrichtet er international und betreut weltweit Einstudierungen von John Neumeiers Balletten. Seit 2011 ist er zusätzlich Künstlerischer und Pädagogischer Leiter des Bundesjugendballett. Am meisten inspiriert ihn jedoch die derzeitige Entwicklung seiner Arbeit: Kreative Denker und Macher zu unterrichten und zu vermitteln, dass die Kunst des Balletts eine Reise ist, die niemals endet. 2019 wurde Kevin Haigen in der Kategorie Herausragende Inszenierung mit dem Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ausgezeichnet.
„Mit einem eigenen Repertoire, das Gefühl, Bewusstsein und Ideen der jungen Generation kreativ spiegelt, scheint mir das Bundesjugendballett ideal für die Vermittlung zwischen Jugendkultur, Hochkultur und Bevölkerung. Und es hat einen wichtigen sozialen Aspekt, der eine positive Wirkung nach außen bringen wird.“ John Neumeier, Intendant
Seit 1973 ist John Neumeier Direktor und Chefchoreograph des Hamburg Ballett, seit 1996 zudem Ballettintendant und seit 2005 einer der Geschäftsführer der Hamburgischen Staatsoper. Den ersten Ballettunterricht erhielt er in seiner Heimatstadt Milwaukee/Wisconsin (USA), in Kopenhagen (Dänemark) und an der Royal Ballet School in London (Großbritannien). 1963 wurde er als Tänzer am Stuttgarter Ballett engagiert, 1969 ging er als Ballettdirektor nach Frankfurt. John Neumeier erhielt viele Auszeichnungen und seine Choreographien befinden sich im Repertoire zahlreicher renommierter Ballettcompagnien weltweit – sein Œuvre umfasst über 150 Ballette verschiedener Gattungen. 1978 gründete John Neumeier die Ballettschule des Hamburg Ballett. 2006 errichtete er die Stiftung John Neumeier und gründete 2011 das Bundesjugendballett, dem er als Intendant vorsteht.
Erleben Sie die intensive künstlerische Auseinandersetzung des Intendanten John Neumeiers zur Musik von Johann Sebastian Bach. Die Musik wird live interpretiert, einzelnen Auszüge unterschiedlicher Ballette werden unter der künstlerischen Direktion von Kevin Haigen als modernes Mosaik inszeniert.
Der aus dem spanischen Valencia stammende Dirigent Gustavo Gimeno studierte als Jugendlicher zunächst Schlagzeug und Klavier und war als Schlagzeuger auch Mitglied des EUYO. 2001 wurde er als Erster Schlagzeuger Mitglied des Königlichen Concertgebouw Orchesters in Amsterdam. Erst 2012 startete Gimeno seine professionelle dirigentische Laufbahn; starke Förderung bekam er als Assistent von Mariss Jansons und Claudio Abbado. Seit 2015 wirkt der heute 46-Jährige als Chefdirigent beim Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL); 2020 kam die Chefposition beim Toronto Symphony Orchestra hinzu. Mit dem OPL hat er mehrere Tourneen durch Europa und Südamerika unternommen, an denen prominente Solisten wie Yuja Wang, Leonidas Kavakos, Frank-Peter Zimmermann und Bryn Terfel mitwirkten. Als Gastdirigent wurde Gimeno bereits zu den wichtigsten Orchestern in Europa und den USA eingeladen; im Herbst 2021 debütierte er bei den Berliner Philharmonikern. Außerdem hat er mit dem OPL mehrere Einspielungen vorgelegt, die von Rossinis Petite Messe solennelle bis zu Symphonien von Franck, Mahler und Schostakowitsch reichen.
Der französische Geiger Renaud Capuçon zählt zur Elite seiner Zunft, der auf allen wichtigen Konzertpodien in Europa, Amerika und Asien auftritt. Bei den Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink spielte er ebenso wie beim Deutschen Symphonieorchester unter Robin Ticciati und der Staatskapelle Berlin unter Antonio Pappano. Einer seiner wichtigsten Mentoren war Claudio Abbado, der den Geiger 1998 zum Konzertmeister seines Gustav Mahler Jugendorchesters machte. Zu den Kammermusikpartnern des 46-Jährigen zählen – neben seinem Bruder, dem Cellisten Gautier Capuçon – die Pianistinnen Martha Argerich und Katia Buniatishvili sowie die Cellisten Yo-Yo Ma und Mischa Maisky. Zugleich wirkt Capuçon als Künstlerischer Leiter des Osterfestivals in Aix-en-Provence und der „Sommets musicaux“ in Gstaad sowie des Kammerorchesters Lausanne. Als Botschafter Frankreichs trat er bei der großen Feier zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands von 1918 in Paris ebenso auf wie beim G7-Gipfel in Biarritz (2019). Zu seinen jüngsten CD-Produktionen zählen Violinkonzerte von Rihm, Dusapin und Mantovani sowie die Sonaten von Johann Sebastian Bach. Er spielt die Guarneri del Gesù „Panette“ (1737), die früher Isaac Stern gehörte.
Scherzo fantastique op. 3 („Der Bienenflug“) (1907-1908)
Poème Es-Dur op. 25 (1896)
Havanaise op. 83 (1887)
Suite aus „Der Rosenkavalier” op. 59 (1911/1944)
„La Valse” (1919-1920)
Journalist
„Kompetent in der Sache, kritisch in der Analyse, klar im Wort“, beschrieb ihn das Medium Magazin, als es ihn 2012 zum Journalisten des Jahres kürte. Jahrelang war Krause das Brüsseler Gesicht in der ARD. Über 20 Jahre berichtete er aus Europas Hauptstadt. Inzwischen ist er ein Berliner. Krause, in Lüneburg geboren, begann von der Pike auf als Zeitungsredakteur im Ruhrgebiet, wechselte 1982 zum WDR-Landesstudio in Düsseldorf und arbeitete von 1985 bis 1990 als ARD-Korrespondent in Bonn. Dann landete er da, wo er hingehörte: in Brüssel, und das mit erfrischender Offenheit: „Damals hatte ich noch keine besondere Sicht auf die Europäische Gemeinschaft. Ich war einfach jung und neugierig.“ Nach einem Intermezzo als Stellvertretender Studioleiter in Bonn und als Programmchef des WDR-Fernsehens in Köln 2000 hatte Brüssel ihn 2001 wieder – für weitere 15 Jahre, den Rest seines Berufslebens. Das Fernsehen vermisst er nicht, aber Europa lässt ihn nicht los: Heute befasst er sich damit gelegentlich als Berater und vor allem als Vortragsredner.
Der portugiesische Dirigent Pedro Carneiro, geboren 1975 in der Hauptstadt Lissabon, verfolgt eine zweigleisige Musikerlaufbahn. Zum einen ist er ein international gefeierter Perkussionist, der in allen großen Konzertsälen zwischen den USA, Japan und Australien auftritt. Mehr als 100 Uraufführungen zeigen seinen besonderen Rang als Künstler der musikalischen Avantgarde ebenso wie die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Arditti Quartet, dem Tokyo String Quartet oder dem Chilingirian Quartet. Ein besonderes Faible besitzt der Perkussionist für die musikalische Improvisation, oft in Verbindung mit Live-Elektronik oder anderen innovativen Technologien. Zum anderen verfolgt Carneiro seit einigen Jahren eine Karriere als Dirigent. Auf seine Initiative hin entstand 2007 das Portugiesische Kammerorchester (Orquestra de Câmara Portuguesa); 2010 gründete er das Jovem Orquestra Portuguesa. Nicht zuletzt betätigt sich der Portugiese als Komponist von Orchester- und Kammermusik sowie Film- und Theatermusik, entwickelt Schlagzeugzubehör und hat etliche preisgekrönte Aufnahmen vorgelegt.
Das Orquestra dos Navegadores – Oeiras wurde 2019 vom Orquestra de Câmara Portuguesa (OCP) gegründet und wird von der Gemeinde von Oeiras getragen. Das Orchester besteht aus sozioökonomisch benachteiligten Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren. Die Kinder treffen sich zweimal in der Woche in ihren Schulen und im Hauptquartier des Orchesters in Algés (Oeiras). Gemeinsam lernen sie, mit professionellen Künstler_innen und Musiker_innen Beziehungen aufzubauen, wobei sie ihre musikalischen Fähigkeiten in einer inklusiven, multi-disziplinären Umgebung entwickeln. Improvisation, erweiterte Spieltechniken, Gesang, Körpergefühl, Bewegung, Lyrik, Theaterspiel und Instrumentenbau aus nachhaltigen Materialien gehören zu den Fähigkeiten, die diese jungen Musiker_innen entwickeln. Das Orchester ist bereits an etlichen Spielorten der Region aufgetreten, und die kleine Gruppe von Kindern, die das Ensemble repräsentieren, können es kaum erwarten, zum ersten Mal in ihrem Leben ins Ausland zu reisen, um bei Young Euro Classic ihr Publikum kennenzulernen!
Die erst 22-jährige Komponistin Marta Domingues studiert derzeitig das Fach Komposition im Masters-Studiengang an der Hochschule für Musik in Lissabon bei Jaime Reis und Annette Vande Gorne. Bereits mit 17 Jahren wurde sie in Portugal mit dem Preis für junge Kreative in der Sparte Musik ausgezeichnet. Marta Domingues ist Mitglied des Produktionsteams beim Festival DME (Dias de Música Electroacústica). Ihre Kompositionen werden international aufgeführt, unter anderem in Belfast, Brüssel, Monaco und Mexiko. 2019 entstand ihre Komposition Yliatim für Saxofon und Elektronik, die mit der Nichtsichtbarkeit der Klangerzeugung (Akusmatik) spielt und 2020 bei Influx/Musiques et Recherches erschienen ist.
„Die Vorstellung des Chaos" aus „Die Schöpfung" Hob. XXI:2 (1796-98)
„How To Plant A Sound" (Uraufführung) 🏆
Symphonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 (1887-96)
Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, Tochter zweier Musikerehepaares, erhielt ihre musikalische Ausbildung an der Musikakademie ihrer Heimatstadt Lviv (Lemberg). 2013 trat sie eine Stelle als Assistentin des Generalmusikdirektors Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper an. 2017 wurde Oksana Lyniv Chefdirigentin der Grazer Oper; 2022 wechselte sie als Generalmusikdirektorin an das Teatro Comunale di Bologna. Im vergangenen Jahr feierte sie mit Wagners Fliegender Holländer ihr erfolgreiches Debüt als erste Dirigentin in der Geschichte der Bayreuther Festspiele. Im März 2022 leitete sie eine Neuproduktion von Puccinis Turandot an der Oper Rom. Parallel zur internationalen Karriere engagiert Oksana Lyniv sich leidenschaftlich für die Entwicklung der klassischen Musik in der Ukraine und gilt als Kulturbotschafterin der Ukraine in der Welt. So gründete sie 2017 in Lviv das internationale Festival LvivMozArt, das auf das Wirken des Mozart-Sohnes Franz Xaver in Lviv Bezug nimmt. 2016 initiierte sie die Gründung des Jugendsymphonieorchesters der Ukraine, das sie seitdem erfolgreich als Künstlerische Leiterin begleitet.
Die ukrainische Mezzosopranistin Nataliia Kukhar (*1991) absolvierte ihr Gesangsstudium am Konservatorium in Lviv, Ukraine. Meisterkurse bei Montserrat Caballé in Spanien und Olga Pasichnyk in Polen ergänzten ihre Ausbildung. Von 2018 bis 2021 war sie Mitglied der Opera Academy an der Polnischen Nationaloper Warschau. Sie stand bereits in verschiedenen Opernhäusern auf der Bühne. Nach ihrem Debüt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni an der Oper Lviv gastierte sie an der Opera Krakowska, der Polnischen Nationaloper und der Polska Opera Królewska in Warschau sowie bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Sie übernahm zahlreiche Partien, darunter Hauptrollen wie Rosina in Rossinis Il barbiere di Siviglia. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie Mitglied des Opernstudios OperAvenir in Basel, wo sie u.a. in Salome und Rigoletto zu hören sein wird.
Der ukrainische Geiger Andrii Murza ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Internationalen Violinwettbewerbs Odessa. Er trat bei zahlreichen wichtigen Festivals und Konzertreihen auf, darunter Heidelberg International Festival, Santander International Festival, MDR Musik Sommer und LvivMozArt International Festival. Der Geiger wird regelmäßig zu Recitals und Kammermusikprogrammen in die Schweiz, nach Frankreich, Deutschland, China und Spanien eingeladen. Nach seiner ersten Ausbildung in Odessa studierte Murza an der Hochschule Königin Sofia in Madrid sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Großen Einfluss auf seine berufliche Entwicklung hatte der Unterricht bei herausragenden Musikern wie Pinchas Zukerman, Zakhar Bron, Viviane Hagner, Miriam Fried und Ferenc Rados. Seit 2016 ist er Mitglied der Ersten Violinen bei den Düsseldorfer Symphonikern. Murza spielt eine Geige von Auguste Sebastien Philippe Bernardel (Père) aus dem Jahr 1840.
„Maria’s City” (2022, Deutsche Erstaufführung) 🏆
„Ukrainisches Poem” für Violine und Orchester (1997)
Kammerkantate Nr. 3 auf Texte von Pavlo Tychina (1982)
„Grazyna“ Symphonische Dichtung op. 58 (1955)
Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der neuen Welt“ (1893)
JungeReporter ist ein spannendes Workshopformat der freien Hörfunkjournalistin Julia Kaiser. Seit 2019 kann auch der Nachwuchs des Nachwuchses bei Next Generation seine journalistischen Talente erproben. Klingt gut? Dann mach doch mit!
Schon während ihres Studiums an der Otto-Falckenberg-Schule in München erhielt Meike Droste Engagements an wichtigen Bühnen und wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet: Sie trat bei den Salzburger Festspielen auf und bei den Münchner Kammerspielen, am Berliner Ensemble spielte sie unter der Regie von Claus Peymann die Titelrolle in Brechts Die Heilige Johanna der Schlachthöfe. Keine Kleinigkeit für eine, die noch nicht mal ihr Examen gemacht hatte. – Von Berlin ging sie nach Zürich, dann zurück nach Berlin. Von 2016 – 2013 gehörte sie fest zum Ensemble des Deutschen Theaters und ist seitdem freischaffend. Eine begnadete Theater Schauspielerin – welche einem breiten Publikum, wie so viele andere, erst durch das Fernsehen bekannt geworden ist: Als stets emsig bemühte, aber auch reichlich naive Landgendarmin Bärbel war sie in der ARD-Serie Mord mit Aussicht viele Jahre lang die gute Seele im Eifeler Polizeirevier von Hengasch. In dieser Rolle spielte sich Meike Droste – an der Seite ihrer ebenfalls grandiosen Kolleg*innen Caroline Peters und Bjarne Mädel – in die Herzen von Millionen Menschen. Und seitdem sieht man sie ständig im TV und in Kinofilmen. Geboren wurde Meike Droste 1980 in der Nähe von Augsburg, mit ihren zwei Kindern lebt sie jetzt in Berlin und ist schon seit längerem Fan von Young Euro Classic. Nun tritt sie zum ersten Mal bei unserem Festival als Patin auf.
Die Dirigentin Glass Marcano stammt aus Venezuela, wo sie im Rahmen des nationalen Musikprogramms El Sistema auch ihre ersten Schritte als Geigerin tat. 2006 wurde sie in das Yaracuy Symphonieorchester und das Yaracuyana Jugendsymphonieorchester übernommen, wo sie bis 2012 blieb. Nach einem zwischenzeitlichen Jurastudium begann Glass Marcano 2015 ihre Ausbildung als Dirigentin an der Nationalen Akademie der Künste in Caracas. Außerdem nahm sie an zahlreichen Dirigierkursen teil, so bei François-Xavier Roth, Giancarlos Guerrero, Claire Gibault und Maxime Pascal. 2019 erreichte sie bei der ersten Ausgabe des Dirigentinnen-Wettbewerbs La Maestra das Halbfinale. Derzeit setzt Marcano ihr Studium in Paris fort; in letzter Zeit dirigierte sie unter anderen das Gulbenkian Orchester Lissabon, das Symphonieorchester Bogotá und das Mozart-Orchester Paris.
Der russische Pianist afrikanischer Herkunft erhielt in Moskau seine exzellente Ausbildung, die von der berühmten Gnessin-Schule bis zum Tschaikowski-Konservatorium alle wichtigen Etappen durchlief. Inzwischen ist Gerard Aimontche nicht nur in vielen Städten Russlands aufgetreten; er wurde auch zum Mozarteum Salzburg, dem Jazz Festival Montreux und in die Carnegie Hall eingeladen. Außerdem gewann er den Internationalen Grieg-Wettbewerb sowie die internationalen Wettbewerbe Maria Yudina und Nikolai Rubinstein für junge Pianist_innen. 2016 gab er sein Orchesterdebüt mit Rachmaninows 3. Klavierkonzert beim Festival Color of Music in Charleston, South Carolina. Dasselbe Konzert nahm Aimontche auch 2017 mit dem Chineke! Orchestra in der Royal Festival Hall in London auf. „Die wohlbekannten Schwierigkeiten scheinen für die bewegliche und klangvolle Interpretation des jungen russischen Virtuosen kein Problem darzustellen“, urteilte das BBC Magazine. 2018 unternahm der Pianist auf Einladung von Steinway & Sons eine ausgedehnte Chinatournee.
„Othello Suite“ op. 79 (1909)
„Callaloo – Caribbean Suite“ (2016)
Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 (1877)
„Die Musikwissenschaftlerin und Instrumentenkundlerin Prof. Dr. Conny Sibylla Restle leitet seit 1994 – seit 2002 als Direktorin – das Berliner Musikinstrumenten-Museum, eine der prominentesten Sammlungen ihrer Art weltweit. Conny Restle studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1989 promovierte sie mit einer Arbeit über Bartolomeo Cristofori, den in Florenz wirkenden Erfinder des Hammerklaviers. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören neben den Tasteninstrumenten auch die Instrumente der Antike, des Mittelalters und des 16. bis frühen 20. Jahrhunderts. Außerdem widmete sie sich Forschungen zur Historischen Aufführungspraxis und zur Geschichte der musikalischen Interpretation. Sie ist Mitglied des Redaktionskollegiums der „musica instrumentalis – Zeitschrift für Organologie“. Seit 2012 ist sie Honorarprofessorin an der Universität der Künste Berlin.“
Der Italiener Daniele Giorgi, geboren 1970 in Florenz, verfolgt seit vielen Jahren eine dreigleisige Karriere als Geiger, Komponist und Dirigent. Ausgebildet in seiner Heimatstadt am Konservatorium „Luigi Cherubini“, wurde der Geiger mit 28 Jahren Mitglied des Orchestra della Toscana. Ab 2002 widmete er sich verstärkt dem Dirigierunterricht bei Pietro Bellugi und Isaac Karabtschewsky; 2004 war Giorgi beim Dirigierwettbewerb Antonio Pedrotti in Trento erfolgreich. In der Folge hat er eine Vielzahl italienischer Ensembles in Rom, Turin, Padua und Cagliari geleitet; seit 2006 ist er außerdem regelmäßig bei dem von Hans Werner Henze 1989 gegründeten Cantiere d’Arte in Montepulciano zu Gast gewesen. 2014 gründete Giorgi in Pistoia sein eigenes Kammerorchester Leonore, das mit Solisten wie Isabelle Faust, Gabriela Montero, Alban Gerhardt und Olli Mustonen musiziert hat. Außerdem hat der Dirigent das Projekt Floema ins Leben gerufen, das sich zur Aufgabe macht, die Beziehungen zwischen musikalischen Institutionen und Auftrittsorten neu auszuloten.
Der aus Florenz stammende Komponist Massimiliano Matesic studierte in seiner Heimatstadt Komposition bei Salvatore Sciarrino und Gaetano Giani Luporini, bevor er 1996 zu Peter Gülke nach Freiburg im Breisgau wechselte. An der dortigen Hochschule für Musik unterrichtet er seit jener Zeit das Fach Orchesterleitung. Ein besonderer Schwerpunkt von Matesic’ Tätigkeit als Dirigent, Komponist und Arrangeur bildete die Zusammenarbeit mit dem legendären Rockmusiker John Lord (dessen Konzert für Rockband und Orchester er in der Schweiz 2009 erstaufführte) sowie mit dem sizilianischen Liedermacher Pippo Pollina. Zu seinen Orchesterwerken zählen Drei sinfonische Bilder (2004), die Serenata für Streichorchester, ein Violoncellokonzert sowie das Violinkonzert „The Anatomy of Melancholy“. Neben Kammermusik komponierte Matesic auch eine Vielzahl von Liedern auf Texte von Petrarca, Shakespeare, Rilke und Hofmannsthal; Schuberts Winterreise instrumentierte er für Orchester. Gemeinsam mit seiner Frau, der Geigerin Daria Zappa, leitet er seit 2008 im Aargau das Musikfestival „Festival der Stille“.
„Klezmer Rhapsodie“ (2004, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Konzertwalzer Des-Dur op. 90 (1950)
„Der Feuervogel“ Suite für Orchester (Fassung 1919)
Prelude Nr. 1 aus „Three American Preludes“ (2014)
Symphonische Tänze op. 45 (1940)
Dr. Anna Prinz war bis Juli 2021 Botschafterin in Schweden, wo sie in ihrer Vertretung internationale Künstlerresidenzen organisiert hat. Sie hat dort die schwedische Musikszene, darunter auch einige Künstler, die dieses Jahr in Berlin auftreten, und die Königliche Musikhochschule sehr schätzen gelernt. Sie ist bereits seit der Gründung von Young Euro Classic vor über 20 Jahren immer wieder dabei und hat in Berlin bei den Sommerkonzerten ein Stück Heimat in ihrer internationalen Welt gefunden. Bereits in Australien und Slowenien hat sie Künstlerresidenzen organisiert und sowohl einen Verein „Art Circle Residence“ in Australien gegründet als auch diese Initiative in Deutschland (www.acr-europe.net) fortgesetzt. Vor Ihrem Einsatz Schweden war sie als Botschafterin in Australien und Slowenien sowie für Internationalisierung der Wissenschaftsbeziehungen für das Auswärtige Amt tätig. Davor war sie stellvertretende Leiterin der Botschaft in Tokyo und des Arbeitsstabs EU-Erweiterung sowie Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Auswärtigen Amts – nach Posten u.a. in Indonesien, Rumänien und Sri Lanka. Sie hat länger im Ausland als in Deutschland gelebt und für sie ist es die Musik, die uns über Grenzen und Ideologien hinweg verbindet, inspiriert und motiviert.
Das musikalische Wirken des britisch-schwedischen Geigers Hugo Ticciati ist von grenzenloser Neugier geprägt. Der 42-Jährige, Bruder des DSO-Chefdirigenten Robin Ticciati, schließt Literatur, Philosophie, Spiritualität und Meditation gleichermaßen ein wie Tanz und kinetisches Malen. Er spielt die klassischen Violinkonzerte, aber er stürzt sich auch mit großer Vehemenz in die zeitgenössische Musik. Ticciati hat Werke von Takemitsu, Schtschedrin, Glass und Lera Auerbach in seinem Repertoire, außerdem brachte er in letzter Zeit Konzerte von Albert Schnelzer, Sergej Jewtuschenko, Erkki-Sven Tüür und Judith Weir zur Uraufführung. Er macht leidenschaftlich gern Kammermusik, so mit der Schlagzeugerin Evelyn Glennie, den Pianisten Angela Hewitt und Olli Mustonen oder dem Posaunisten Nils Landgren. Darüber hinaus ist Hugo Ticciati Künstlerischer Leiter des O/Modernt Kammarorkester und des O/Modernt Festivals in Stockholm. In letzter Zeit wendet er sich zunehmend dem Dirigieren zu und erhielt Einladungen vom Stuttgarter Kammerorchester wie auch vom Swedish und Australian Chamber Orchestra.
Der 44-jährige Finne Christoffer Sundqvist ist seit 2005 Solo-Klarinettist des Finnischen Radio-Symphonieorchesters. Zugleich verfolgt er eine weite Palette von weiteren Aktivitäten: Als Solist trat er nicht nur mit fast allen finnischen Orchestern auf, sondern wurde auch zum BBC Symphony, den Göteborger Symphonikern, dem Sinfonieorchester Basel und der NDR Philharmonie Hannover eingeladen. Er brachte u.a. die Klarinettenkonzerte von Erkki-Sven Tüür, Aulis Sallinen, Jukka Linkola, Lars Karlsson und Sebastian Fagerlund zur Uraufführung. Als Kammermusiker ist Sundqvist im Arktinen Hysteria Bläserquintett und dem Plus Ensemble aktiv; außerdem tritt er regelmäßig mit Hugo Ticciatis Ensemble O/Modernt auf. Daneben leitet er mit Sebastian Fagerlund zusammen das RUSK Kammermusikfestival in Jakobstad am Bottnischen Meerbusen. Neben dem Klarinettenkonzert hat er auch dessen Trio (2010) und Sonata (2011) uraufgeführt. Sundqvist lehrt Klarinette an der Sibelius-Akademie in Helsinki und gibt regelmäßig Meisterkurse.
Der Ungar Miklós Lukács zählt zu den besten und vielseitigsten Cimbalom-Spielern weltweit. Zeitgenössische Musik, Jazz und Volksmusik aus verschiedensten Kulturen verbinden sich bei ihm zu einer perfekten Symbiose. Eine Vielzahl von neuen Werken wurde für ihn komponiert, so das Cimbalomkonzert Sounds of Generations Y-Part II von Máté Bella, weitere Konzerte von Kornél Fekete-Kovács, Béla Szakcsi Lakatos, Kálmán Oláh und György Vukán sowie die Komposition Da Capo von Peter Eötvös. Lukács trat mit zahlreichen Jazz-Größen wie Charles Lloyd, Archie Shepp, Steve Coleman, Bill Frisell, Chris Potter und Uri Caine auf. Außerdem spielte er mehr als 50 Alben ein, ein Drittel davon als Bandleader. Der Musiker wurde als Solist zu namhaften Ensembles wie dem BBC Symphony Orchestra, Orchestre de la Suisse Romande, Symphonieorchester der RAI Turin, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Remix Ensemble, Israel Contemporary Players, Ensemble Musikfabrik und Ligeti Ensemble eingeladen. Eigene Kompositionen von Lukács erschienen 2014 auf dem Album des Lukács Miklós Trios mit dem Titel „Cimbiózis”.
Für den Cellisten Julian Arp ist die Mitwirkung an dem Konzert von O/Modernt quasi ein Heimspiel. Denn in Berlin hat er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Boris Pergamenschikow und später bei David Geringas sowie Eberhard Feltz studiert. 2008 schloss er sein Studium mit dem Konzertexamen ab. Seit seinem Solistendebüt als 16-Jähriger 1997 bei den Schwetzinger Festspielen ist Arp in vielen Konzertsälen und bei Festivals im In- und Ausland aufgetreten, so beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, Beethovenfest Bonn, Festival Montreux, Oxford Chamber Music Festival und SoNoRo Bukarest. Sein besonderes Engagement gilt der zeitgenössischen Musik. So hat Arp Werke bei Samir Odeh-Tamimi, Sven-Ingo Koch, Sarah Nemtsov und Violeta Dinescu in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Das von ihm mitbegründete Berliner Festival Zeitkunst widmet sich der Kombination von Kammermusik und zeitgenössischer Literatur.
© Michael Brus
Ungarischer Tanz Nr. 1 g-Moll ** (1874)
„44 Duos für zwei Violinen (Auswahl)“
„Zöld az erdő” („Grün ist der Wald“), arr. Miklós Lukács
Divertimento Sz. 113 BB 118 (1939)
Klarinettenquintett h-Moll op. 115 Adagio* (1891)
Ungarischer Tanz Nr. 4 fis-Moll ** (1874)
„Hajnali dal” („Lied des Tagesanbruchs”), arr. Miklós Lukács
Rumänische Volkstänze Sz. 56, BB 68, arr. Djuro Zivkovic**
Cik Cik**
Ungarischer Tanz Nr. 5 g-Moll** (1874)
Csárdás** (1904)
Denn bei unseren Mitmachangeboten kannst du dich mit all deinem Elan einbringen. Und mittanzen ist ausdrücklich erwünscht!
Mit Leidenschaft, Einsatz und Kreativität realisiert das Ensemble für zeitgenössische Musik diverse Projekte in Brandenburg. Mopitus Geschichte erwecken folgende Musiker_innen zum Leben:
Luise Rau Violoncello
Franziska Rau Kontrabass
Simon Lauer Percussion
Max Renne Tasteninstrumente
Ursula Weiler Künstlerische Leitung
Bereits im Alter von fünf Jahren erhielt Aziza Sadikova ihren ersten Klavier- und Kompositionsunterricht an der Spezial-Musikschule für besonders Begabte in ihrer Heimatstadt Taschkent, Usbekistan. Später studierte sie Komposition am Staatlichen Konservatorium Taschkent in der Klasse von Dmitri Yanov-Yanovsky und setzte ihre Studien am Royal Birmingham Conservatoire sowie am Trinity College of Music, England fort.
Sie arbeitete mit Musikern aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Polen, Italien und Japan zusammen. In Berlin arbeitete sie an Kompositionsaufträgen, darunter das Orchester-Werk „Marionetten“ für die BBC Proms und die Oper „Alles über Sally” für das Ensemble Quillo.
2019 komponierte sie im Auftrag des Gewandhausorchesters Leipzig im Rahmen „Zur Kunst der Fuge“. Des Weiteren komponierte sie für den Liederabend „Beethoven-Sadikova“ der Elbphilharmonie Hamburg und ein experimentelles Opernprojekt zum „Ring des Nibelungen“ im Auftrag der Staatlichen Peking-Oper, in Zusammenarbeit mit der Berliner Regisseurin Anna Peschke.
Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt Sadikova den Kunstförderpreis des Brandenburgischen Kulturministeriums und den Europäischen Kompositionspreis. BBC World Service stellte sie in der TV-Dokumenation “100 Women” vor.
Diese Fabel über Empathie bewegt Jung und Alt. Und das wortwörtlich: Denn Kinder ab 3 Jahren musizieren und tanzen mit! Untermalt von der lebendigen Musik von Aziza Sadikova entsteht so ein interaktives Mitmachkonzert für kleine und große Ohren.
Das musikalische Wirken des britisch-schwedischen Geigers Hugo Ticciati ist von grenzenloser Neugier geprägt. Der 42-Jährige, Bruder des DSO-Chefdirigenten Robin Ticciati, schließt Literatur, Philosophie, Spiritualität und Meditation gleichermaßen ein wie Tanz und kinetisches Malen. Er spielt die klassischen Violinkonzerte, aber er stürzt sich auch mit großer Vehemenz in die zeitgenössische Musik. Ticciati hat Werke von Takemitsu, Schtschedrin, Glass und Lera Auerbach in seinem Repertoire, außerdem brachte er in letzter Zeit Konzerte von Albert Schnelzer, Sergej Jewtuschenko, Erkki-Sven Tüür und Judith Weir zur Uraufführung. Er macht leidenschaftlich gern Kammermusik, so mit der Schlagzeugerin Evelyn Glennie, den Pianisten Angela Hewitt und Olli Mustonen oder dem Posaunisten Nils Landgren. Darüber hinaus ist Hugo Ticciati Künstlerischer Leiter des O/Modernt Kammarorkester und des O/Modernt Festivals in Stockholm. In letzter Zeit wendet er sich zunehmend dem Dirigieren zu und erhielt Einladungen vom Stuttgarter Kammerorchester wie auch vom Swedish und Australian Chamber Orchestra.
Wie der kleine Nils auf dem Rücken der Wildgänse erobern junge Talente der Lilla Akademien (Stockholm) und des Julius-Stern-Instituts (Berlin) die Welt der Klänge. Begleitet sie auf den Schwingen der Musik und singt mit beim gemeinsamen Abschlusslied!
Wie unhöflich! „Er ist ein Mann im besten Alter, hat eine Neigung zum Übergewicht und ihm gehen langsam die Haare aus“ – so stellt der rbb einen seiner besten und profiliertesten Moderatoren auf seiner Webseite vor: Jörg Thadeusz hat genug Selbstironie, um das nicht nur zu ertragen, sondern echt prima zu finden. Schließlich sei er ja erst mal zum Radio gegangen, erzählt er selbst, weil sich in seiner Jugend „die aufregendsten Frauen für Gitarristen, Speerwerfer und Kiffer“ interessierten. Wenn er nur mit der Stimme arbeite, könnten die Hörerinnen glauben, „ich sei ein Gitarre spielender, kiffender Speerwerfer“. Das ist er nicht, sondern einer der besten Moderatoren Deutschlands, inzwischen auf allen Wellen und Kanälen zu hören UND zu sehen, vielfach ausgezeichnet, „schnell, schlagfertig und dabei noch charmant“ – so geht der Satz auf der rbb-Webseite zu Ende.
Der in Albanien geborene Desar Sulejmani begann als Sechsjähriger mit dem Klavierspiel und trat bald auch in Konzerten auf. Ab 1998 setzte er seine Ausbildung an der Folkwang-Hochschule Essen fort, wo er bei Till Engel (Klavier), Andreas Reiner und Rainer Kussmaul (Kammermusik) sowie David de Villiers (Dirigieren) studierte. Als Klavierpartner von Andreas Reiner hat Sulejmani kürzlich sämtliche Violinsonaten von Felix Mendelssohn auf CD eingespielt. Den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit nimmt seit 2003 das Dirigieren ein: Dabei verbinden sich feste Positionen, die er bei Orchestern in Essen, Köln und Düsseldorf betreute, mit einer Vielzahl von Einladungen, die Sulejmani nach Albanien und dem Kosovo, nach Tschechien, Österreich und Usbekistan führten. 2008 dirigierte Sulejmani in seiner Heimatstadt Shkodra die erste albanische Oper Mrika von Preng Jakova. 2016 leitete er eine internationale Produktion von Mozarts Zauberflöte im südafrikanischen Johannesburg. Seit 2014 arbeitet er als Künstlerischer Leiter der European Summer Music Academy in Kosovo; 2019 gründete er das Western Balkans Youth Orchestra.
Der 1986 geborene albanische Komponist Gerti Druga studierte Komposition bei Thoma Gaqi an der Albanischen Universität der Künste in Tirana. 2010 gewann er den Nationalen Wettbewerb mit einem Werk, das Mutter Teresa gewidmet war. 2012 erhielt Druga den 1. Preis im Nationalen Wettbewerb zum 100-jährigen Jubiläum der albanischen Unabhängigkeit. 2013 komponierte er als Auftragswerk zum 125-jährigen Bestehen der Kölner Orchester-Gesellschaft die Albanische Rhapsodie. Darüber hinaus schrieb Druga zahlreiche Werke für Soloinstrumente, Kammerensembles, Orchester und Chor, sowie die Musik zu mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen, so zu dem Film Amanet (2014). Von 2015 bis 2021 war er außerdem Künstlerischer Direktor des Staatlichen Albanischen Volksmusik-Ensembles, für das er 2016 das Bühnenstück Trimat e Jutbinës komponierte. Bis Ende 2021 wirkte er als Professor für Komposition an den Universitäten in Shkodra und Tirana. Seit 2020 lebt Druga im französischen Versailles.
„Aus Holbergs Zeit” Suite im alten Stil G-Dur op. 40 (1884)
Klavierkonzert Nr. 1 (1830, Version für Streichorchester)
„Feathers of sorrow” für Streichorchester (2022, Deutsche Erstaufführung) 🏆
Sieben Variationen über ein Thema von Girolamo Frescobaldi (1937)
Kammersymphonie op. 110a (1960, arr. Rudolf Barshai)
Das musikalische Wirken des britisch-schwedischen Geigers Hugo Ticciati ist von grenzenloser Neugier geprägt. Der 42-Jährige, Bruder des DSO-Chefdirigenten Robin Ticciati, schließt Literatur, Philosophie, Spiritualität und Meditation gleichermaßen ein wie Tanz und kinetisches Malen. Er spielt die klassischen Violinkonzerte, aber er stürzt sich auch mit großer Vehemenz in die zeitgenössische Musik. Ticciati hat Werke von Takemitsu, Schtschedrin, Glass und Lera Auerbach in seinem Repertoire, außerdem brachte er in letzter Zeit Konzerte von Albert Schnelzer, Sergej Jewtuschenko, Erkki-Sven Tüür und Judith Weir zur Uraufführung. Er macht leidenschaftlich gern Kammermusik, so mit der Schlagzeugerin Evelyn Glennie, den Pianisten Angela Hewitt und Olli Mustonen oder dem Posaunisten Nils Landgren. Darüber hinaus ist Hugo Ticciati Künstlerischer Leiter des O/Modernt Kammarorkester und des O/Modernt Festivals in Stockholm. In letzter Zeit wendet er sich zunehmend dem Dirigieren zu und erhielt Einladungen vom Stuttgarter Kammerorchester wie auch vom Swedish und Australian Chamber Orchestra.
Nils Landgren ist zweifellos einer der erfolgreichsten Jazzmusiker Europas. Schon jetzt rätseln die Fans und Beobachter des 66-jährigen Schweden, ob seine Tage vielleicht mehr als 24 Stunden lang sind. Kritiker haben ihm den Ehrentitel hardest working man in showbusiness verliehen. Wenn „Mr. Redhorn“, der Mann mit der roten Posaune, nicht mit seiner legendären Funk Unit oder anderen Projekten unter eigenem Namen tourt, ist er als Produzent und Talentscout tätig oder vermittelt sein Knowhow an Studierende. In der Bundeshauptstadt hat er sich als künstlerischer Leiter des JazzFest Berlin ausgezeichnet. Bewunderung erregt nicht zuletzt die Vielseitigkeit dieses Musikers, der schon mit sechs Jahren Schlagzeug zu spielen begann und mit 13 die Posaune für sich entdeckte: Neben knallhartem Jazz pflegt er die schwedische Folklore oder spielt bei Christmas With My Friends romantisch-eigenwillige Weihnachtslieder ein. In Kooperation mit Ärzte ohne Grenzen unterstützt Nils Landgrens Funk Unit ein Projekt zur musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen in einem der größten Slums in Kenias Hauptstadt Nairobi. Nach der Leitung des erfolgreichen Klassik meets Jazz Projekts bei Young Euro Classic von 2014 bis 2019 kehrt Nils Landgren nun mit dem Ensemble O/Modernt zurück, das er 2014 selbst beim Festival eingeführt hatte.
Der britische Pianist Gwilym Simcock bewegt sich mühelos zwischen den Polen Klassik und Jazz, wobei er solistisch ebenso auftritt wie mit Orchestern und Chören, Big Bands und einzelnen Musiker_innen. Seine künstlerischen Einflüsse reichen von Jazzlegenden wie Keith Jarrett, Chick Corea, Jaco Pastorius und Pat Metheny bis zu „klassischen” Komponisten wie Maurice Ravel, Henri Dutilleux, Béla Bartók und Mark-Anthony Turnage. 2018/19 war Simcock Artist-in-Residence bei der NDR Big Band in Hamburg. 2001 erschien sein Soloalbum Good Days at Schloss Elmau, das hervorragende Kritiken erhielt. 2014 folgte die Veröffentlichung von zwei weiteren Alben, Instrumation mit der City of London Sinfonia und Reverie at Schloss Elmau, ein Duo mit dem Bassisten Yuri Goloubev, 2019 wiederum mit Near and Now ein neues Soloalbum. Der Pianist ist Mitglied der Gruppe The Impossible Gentlemen und tourt regelmäßig mit dem Pat Metheny’s Quartet. Außerdem unterrichtet er das Fach Jazz Piano an der Royal Academy of Music in London.
Jordi Carrasco Hjelm ist ein schwedischer Kontrabassist, der sich der Kammermusik und der freien Improvisation verschrieben hat. Seit 2013 lebt er in Amsterdam. Sein Studium am dortigen Konservatorium schloss er mit einem Master in Crossover-Musik bei dem Jazzgeiger Tim Kliphuis ab. Er tritt regelmäßig als Mitglied des O/Modernt Chamber Orchestra (Stockholm) unter der Leitung von Hugo Ticciati sowie als Kammermusiker und Improvisator bei Festivals in Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Schweiz, Schweden, Finnland und Lettland auf. Zusammen mit jungen Musikern aus ganz Europa ist er Gründungsmitglied des c/o chamber orchestra mit Sitz in Berlin, das Orchesterspiel mit Prinzipien der nichthierarchischen Zusammenarbeit verbindet. Jordi Carrasco Hjelm trat als Gastmusiker mit verschiedenen Ensembles wie dem Royal Concertgebouw Orkest, dem Schwedischen Kammerorchester, dem Matthew Barley Ensemble (UK), dem ortsbezogenen Improvisationskonzept Bureu Niew Perspectif (NL) und dem Streichorchester Arte Frizzante (CH) auf. 2021 wurde seine neueste Komposition für Solo-Kontrabass beim Wonderfeel Festival in Helsinki uraufgeführt.
Robert İkiz ist bekannt als höchst vielseitiger Schlagzeuger, der von Jazz bis Funk und Pop bereits in allen Genres Konzert- und Aufnahmeerfahrung hat. Schon mit zwei Jahren begleitete er in der Wohnung seiner Großmutter in Istanbul Tschaikowski-Symphonien auf diversen Töpfen und Pfannen. Mit vier Jahren zog er von Istanbul nach Stockholm. İkiz studierte von 1995 bis 1998 Afroamerikanische Musik am Stockholmer Konservatorium. 1998 erhielt er ein Stipendium, um an der Los Angeles Music Academy zu studieren. In über 50 Ländern ist İkiz aufgetreten, hat unterrichtet und aufgenommen. Zusätzlich zu etlichen Preisen der Königlich Schwedischen Musikakademie wurde İkiz 2015 als „Musiker des Jahres“ für den renommiertesten schwedischen Jazzpreis „Jazzkatten“ nominiert. Seit 2002 ist er Inhaber und Geschäftsführer von Stockholm Jazz Records. Checking In (2012) war sein Debütalbum als Solokünstler. İkiz ist mit verschiedenen Bands aufgetreten, so der Nils Landgren Funk Unit, Dan Reed Band, Jacob Karlzon 3 und Petter Bergander Trio. İkiz spielt ebenfalls mit drei herausragenden Musikern Duos, nämlich Magnus Lindgren, Cenk Erdogan und Mousa Elias.
Irina Zahharenkova (*1976) ist eine der hervorragendsten Pianistinnen ihrer Generation aus Estland. Sie gewann erste Preise bei wichtigen internationalen Klavierwettbewerben, so zum Beispiel dem Internationalen Johann Sebastian Bach Wettbewerb (Leipzig, 2006), dem Internationalen Alessandro Casagrande Klavierwettbewerb (Terni, 2006), dem Internationalen George Enescu Wettbewerb (Bukarest, 2005) und dem Internationalen Klavierwettbewerb von Jaén (Jaén, 2004). 2008 war sie Preisträgerin des Internationalen Artur Rubinstein Meisterwettbewerbs in Tel Aviv. Irina Zahharenkova war ferner Preisträgerin des Prager Frühlings-Wettbewerbs in Tschechien (2005) und als Cembalistin und Fortepiano-Spielerin beim Wettbewerb des Festival van Vlaanderen in Brügge (2004). 2007 erhielt sie ein Stipendium des Borletti-Buitoni Trust.
Der 44-jährige Finne Christoffer Sundqvist ist seit 2005 Solo-Klarinettist des Finnischen Radio-Symphonieorchesters. Zugleich verfolgt er eine weite Palette von weiteren Aktivitäten: Als Solist trat er nicht nur mit fast allen finnischen Orchestern auf, sondern wurde auch zum BBC Symphony, den Göteborger Symphonikern, dem Sinfonieorchester Basel und der NDR Philharmonie Hannover eingeladen. Er brachte u.a. die Klarinettenkonzerte von Erkki-Sven Tüür, Aulis Sallinen, Jukka Linkola, Lars Karlsson und Sebastian Fagerlund zur Uraufführung. Als Kammermusiker ist Sundqvist im Arktinen Hysteria Bläserquintett und dem Plus Ensemble aktiv; außerdem tritt er regelmäßig mit Hugo Ticciatis Ensemble O/Modernt auf. Daneben ist er ständiger Partner von Sebastian Fagerlund, mit dem zusammen er das RUSK Kammermusikfestival in Jakobstad am Bottnischen Meerbusen leitet. Neben dem Klarinettenkonzert hat er auch dessen Trio (2010) und Sonata (2011) uraufgeführt. Sundqvist lehrt Klarinette an der Sibelius-Akademie in Helsinki und gibt regelmäßig Meisterkurse.
christoffersundqvist.fi
„Ave Maria [...] Virgo serena”, arr. Johannes Marmén
„Selim”, arr. Gwilym Simcock
Drei Stücke für Streichquartett
„Mille regretz” Chanson für vier Stimmen, arr. Johannes Marmén
„Recollections”, arr. Gwilym Simcock
„Sivad”, arr. Gwilym Simcock
„In A Silent Way”, arr. Gwilym Simcock
Suite für Klarinette, Violine und Klavier aus „L'histoire du soldat“ („Die Geschichte vom Soldaten“)
„Une mousse de Bisquaye” Monodie, arr. Johannes Marmén
„Little Church”, arr. Gwilym Simcock
„So What”, arr. Gwilym Simcock
„La plus des plus” Chanson für drei Stimmen, arr. Johannes Marmén
„All Blues”, arr. Gwilym Simcock
Regula Rapp ist seit 1. April 2022 Rektorin der Barenboim-Said-Akademie, einer Hochschule für Musik und Geisteswissenschaften in Berlin. Sie war Chefdramaturgin der Staatsoper Unter den Linden, dann Rektorin der Schola Cantorum Basiliensis – Hochschule für Alte Musik in Basel und anschließend 10 Jahre Rektorin der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Welche Musikerinnen und Musiker braucht die Welt von morgen? Rektorin sein heißt für Regula Rapp junge Talente begleiten und ihnen zeitgemäße Studieninhalte und -bedingungen ermöglichen: Kernidee der Barenboim-Said-Akademie und des ihr angeschlossenen Pierre Boulez Saals ist ein Geist der Zusammenarbeit und der Vielfalt; die Studierenden – größtenteils aus den Ländern des Nahen Osten – sollen nicht nur zu hervorragenden Musiker*innen, sondern auch zu mündigen Weltbürger*innen ausgebildet werden.
Die persönliche und künstlerische Biographie von Cem Mansur könnte kosmopolitischer nicht sein: Der englisch-türkische Doppelbürger kam 1957 in Istanbul, in einer multinationalen und vielsprachigen Familie zur Welt. Er studierte in London und anschließend am Los Angeles Philharmonic Institute bei Leonard Bernstein. Nach der erfolgreichen Aufführung von Edward Elgars unvollendeter Oper The Spanish Lady 1986 in London folgten Engagements bei international bedeutenden Orchestern und Opernhäusern in Europa und den USA wie auch in Israel und Südafrika. 2009 leitete Mansur die Europäische Erstaufführung von Arvo Pärts vierter Symphonie in Helsinki, 2010 die Uraufführung von dessen Komposition Veni Creator in Polen. Als Chefdirigent der Nationalen Jugendphilharmonie der Türkei dirigierte er Gastspiele bei Young Euro Classic und leitete mehrere binationale Projekte, u.a. das Young Euro Classic Festivalorchester Türkei – Deutschland und das Armenisch-Türkische Jugendorchester. 1998-2011 war er außerdem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Akbank Chamber Orchestra.
Der 28-jährige Poyraz Baltacıgil stammt aus einer Musikerfamilie und erhielt bereits mit sechs Jahren seinen ersten Cello-Unterricht. Mit elf Jahren wurde er zum Studium an die Hochschule Mimar Sinan in Istanbul zugelassen, wo er 2015 seinen Abschluss machte. Anschließend wechselte Poyraz Baltacıgil für zwei Jahre zu einem Master-Studium bei Jean-Guihen Queyras an die Musikhochschule in Freiburg. Weitere Anregungen erhielt er durch Natalia Gutman, Yo-Yo Ma, Steven Isserlis und Johannes Moser. Inzwischen ist der Cellist solistisch mit allen wichtigen Symphonieorchestern der Türkei aufgetreten; außerdem wirkt er in dem Trio Likya mit. Derzeit ist Baltacıgil Mitglied des Staatlichen Symphonieorchesters Istanbul und Stellvertretender Solocellist beim Borusan Philharmonischen Orchester.
Der türkische Komponist Evrim Demirel zählt zu den wichtigsten Vertretern der jüngeren Generation in seinem Land. Geboren 1977 in Izmir, wechselte er nach dem Studium an der Bilkent-Universität in Ankara in die Niederlande, wo er am Rotterdamer Konservatorium die Fächer Komposition, Elektronische Musik und Jazz-Klavier belegte. Später wurde Demirel Schüler von Theo Loevendie am Amsterdamer Konservatorium, wo er 2007 auch seinen Master-Abschluss machte. Charakteristisch für Demirels Kompositionen ist die Verbindung mitteleuropäischer Musiksprache mit den Idiomen seiner Heimat. Das kommt vor allem in der Verwendung von Instrumenten des östlichen Mittelmeerraums wie Kanun, Setar und Ud in seinen zahlreichen Kompositionen für Kammerensembles zum Ausdruck. Neben Solokonzerten für Klarinette, Saxofon und Jazz-Klavier finden sich in seinem Oeuvre auch die Oper Ninatta (2015) und das Orchesterwerk Fasil No.1 für türkisches Ensemble und Orchester (2010). Derzeit hat Demirel eine Professur an der Jazz-Abteilung der Staatlichen Universität Istanbul; außerdem tritt er als Jazzpianist mit seinem eigenen Ensemble auf.
Suite Nr. 4 G-Dur op. 61 „Mozartiana” (1884)
Variationen über ein Rokoko-Thema A-Dur op. 33 (1876-1877)
„Masques et Bergamasques” Suite für Orchester op. 112 (1868-1918)
„Ottoman Miniatures II” (Uraufführung) 🏆
Ouvertüre, Scherzo und Finale E-Dur op. 52 (1841)
Stefan Raue ist seit 1. September 2017 Intendant des Deutschlandradio, wo er die Nachfolge von Dr. Willi Steul antrat. Raue wurde 1958 in Wuppertal geboren und studierte in Freiburg und Bielefeld Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie. Seine journalistische Karriere begann er 1986 als Volontär bei der Westdeutsche Allgemeinen Zeitung und beim WDR, für den er dann von 1987 bis 1990 als Reporter im Landesstudio Düsseldorf arbeitete. 1990 wurde er Politikredakteur, Chef vom Dienst und Redaktionsleiter für „Aktuelles“ bei RIAS -TV, 1992 Hauptabteilungsleiter „Aktuelles und Nachrichten“ bei DW-TV. Seit 1995 war Raue in verschiedenen Positionen beim ZDF tätig. U.a. als Schlussredakteur des “heute-journal” und als stellvertretender Leiter der Senderredaktion der “heute”-Nachrichten. Von 1997 an war er Redaktionsleiter des Magazins “Blickpunkt”, zusätzlich war er seit 1999 stellvertretender Hauptredaktionsleiter im Bereich Politik und Zeitgeschehen des ZDF.“ Von 2011 bis 2017 war er trimedialer Chefredakteur des MDR. Stefan Raue ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der aserbaidschanische Dirigent Ayyub Guliyev begann mit 15 Jahren seine Ausbildung an der Musikakademie Baku; später wechselte er zum Studium nach St. Petersburg und anschließend für drei Jahre nach Wien und Prag. 2006 gewann er den Orchesterpreis beim Lutosławski-Wettbewerb in Polen; es folgten Auszeichnungen in Athen, Parma und beim „Debüt in der Laeisz-Halle“-Wettbewerb in Hamburg. 2011 dirigierte Guliyev zum ersten Mal an der Staatlichen Oper Aserbaidschan, zu deren Künstlerischem Direktor er 2018 ernannt wurde. Seitdem hat er dort ein breites Repertoire dirigiert, das von Mozart über Tschaikowski und Verdi bis zu aserbaidschanischen Komponisten wie Kara Karabayev und Uzeyir Hajibeyli reicht. Auch als Orchesterdirigent wurde der 38-Jährige zu namhaften Ensembles in Großbritannien, Frankreich, Österreich, Polen, Russland und der Ukraine sowie nach Kirgistan und Kasachstan eingeladen. Aus Anlass des 100. Geburtstags des aserbaidschanischen Komponist Fikret Amirov dirigierte Guliyev im Januar dieses Jahres mehrere Aufführungen von dessen Ballett Arabische Nächte am Marinskij-Theater in St. Petersburg.
Der 34-jährige polnische Cellist Marcin Zdunik hat sich in den letzten Jahren europaweit einen Namen als Solist und Kammermusiker mit breitem Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne gemacht. So wurde er zu renommierten Festivals wie den BBC Proms in London, dem Kammermusikfestival in Kronberg/Taunus und dem Progetto Martha Argerich in Lugano eingeladen. Gleichzeitig tritt er als Improvisator und Komponist mit eigenen Arrangements auf. Seine Ausbildung erhielt Zdunik bei Andrzej Bauer an der Chopin-Akademie Warschau und bei Julius Berger in Augsburg. 2007 gewann er den 1. Preis beim Internationalen Lutosławski-Wettbewerb für Violoncello in Warschau. Außerdem erhielt er einen Sonderpreis für die beste Interpretation von dessen Violoncellokonzert, das er auch in Berlin interpretiert. Die Vielzahl seiner CD-Produktionen zeigt die Spannweite von Zduniks künstlerischem Interesse: Sie reicht von Cellokonzerten Haydns und Denissovs über Schumanns sämtliche Cellokompositionen und Weinbergs Fantasie für Violoncello und Orchester bis zu der CD „Bach Stories“ mit Werken des Komponisten und eigenen Arrangements.
„Bianca da molena” op. 6 (1900)
Violoncello-Konzert (1970)
Konzert für Orchester Sz. 116 (1943-44)
Der tschechische Dirigent Tomáš Hanus, 1970 in Brno geboren, gab 2001 sein Debüt am Nationaltheater Prag mit Smetanas Oper Die Teufelswand. 2005 leitete er die Wiederaufnahme von Katja Kabanova an der Finnischen Nationaloper, ab 2007 war er für zwei Spielzeiten Musikalischer Direktor des Nationaltheaters Brünn. Seitdem führten ihn Gastengagements u.a. an die Opernhäuser von Paris, Basel, Dresden, Berlin und Lyon. Dabei machte sich Hanus vor allem einen Namen als Dirigent von Janácek-Opern wie Jenufa, Die Sache Makropoulos und Aus einem Totenhaus. Zudem dirigierte er Konzerte mit Orchestern wie dem Bayerischen Staatsorchester, dem Ensemble intercontemporain, dem Orchester des Teatro Real in Madrid, der Camerata Salzburg und dem BBC Symphony Orchestra. Seit der Spielzeit 2016/2017 ist Hanus Music Director der Welsh National Opera, wo er zuletzt Neuproduktionen von Rossinis Barbiere di Siviglia, Bizets Carmen, Strauss’ Der Rosenkavalier und Mussorgskys Chowanschtschina leitete.
Der US-amerikanische Geiger Robert Amadeo Sanders erhielt seinen ersten Unterricht im Alter von fünf Jahren von seinen Eltern. Später studierte er am Music Institute of Chicago und an der Eastman School of Music in Rochester, NY. Während des Studiums wirkte er als Konzertmeister bei der Eastman Philharmonia und war Mitglied des Asha String Quartetts. Sanders absolvierte Meisterkurse u.a. bei Augustin Hadelich, Sarah Chang sowie Shmuel Ashkenasi und trat kammermusikalisch mit verschiedenen Streichquartetten auf. Im Sommer 2021 war er Stipendiat beim Aspen Music Festival. Derzeit ist der Geiger Akademist bei den Wiener Philharmonikern.
1997 in Wien geboren, begann Benedikt Sinko seinen Violoncellounterricht im Alter von fünf Jahren. Bereits 2013 wechselte er zu Reinhard Latzko an die Universität für Musik und darstellende Kunst. Seit 2018 studiert er in München bei Julian Steckel. Weitere wichtige künstlerische Impulse erhielt Sinko durch die Teilnahme an Meisterkursen, so bei Clemens Hagen, David Geringas und Robert Nagy. Der Cellist war Preisträger beim Internationalen Wettbewerb Violoncello in Liezen 2012 wie auch beim Internationalen David Popper Wettbewerb 2013. Orchestererfahrungen konnte er als Substitut im Orchester der Wiener Staatsoper sammeln.
Die 24-jährige österreichische Oboistin Katharina Kratochwil erhielt ihren ersten Unterricht im Alter von 7 Jahren an der Musikschule Tulln an der Donau (Niederösterreich). Seit 2013 studiert sie an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien. Katharina Kratochwil gewann mehrere erste Preise beim nationalen Wettbewerb „Prima la Musica“ sowie beim Nachwuchswettbewerb für Wiener Oboe. Sie konnte Orchestererfahrung als Substitutin sammeln, u.a. beim ORF Radio-Symphonieorchester Wien, bei den Wiener Symphonikern und beim Bühnenorchester der Wiener Staatsoper. Derzeit ist sie Akademistin der Wiener Philharmoniker.
Der 25-jährige Traian Sturza begann im Alter von 10 Jahren mit dem Fagottspiel in Iaşi, Rumänien. Später absolvierte er seinen Bachelor an der Schwob School of Music in Columbus, Georgia. Außerdem nahm an zahlreichen Musikfestivals teil, u.a. am Britten-Pears Young Artist Programme, dem Pacific Music Festival und Schleswig-Holstein Musik Festival. Eine Saison arbeitete Sturza als stellvertretender Solo-Fagottist an der Oper von Malmö in Schweden. Als Solist spielte er mit der Moldova Philharmonie aus Iaşi, der Lagrange Symphony und dem Brevard Music Festival Orchestra. Zurzeit bestreitet der Fagottist sein Masterstudium bei Dag Jensen an der Hochschule für Musik und Theater München. Zugleich ist er Akademist der Wiener Philharmoniker.
„Tänze aus Galánta” (1930)
Sinfonia concertante B-Dur op. 84 Hob.I:105 (1792)
Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88 (1889)
Der 1969 in Montevideo geborene Ariel Britos ist Gründer und Leiter des Jugendsymphonieorchesters von Uruguay, des Orquesta Nacional Juvenil de Uruguay-Sodre. Er studierte zuerst Klavier, später auch Viola in seiner Heimat, in Mexiko und Brasilien. 1996 ging Britos nach Venezuela, wo er intensiv im „Sistema“, dem von José Antonio Abreu begründeten Netzwerk von Kinder- und Jugendorchestern, mitwirkte. Nach seiner Rückkehr nach Uruguay rief der Musiker dort unter dem Motto „Un niño, un instrumento“ (Ein Kind, ein Instrument) ein ähnliches Projekt ins Leben. Seitdem widmet sich Britos intensiv dem weiteren Ausbau von Jugendorchestern in Ländern Mittel- und Südamerikas; so arbeitete er mit Orchestern in Panama, Costa Rica, Argentinien, Chile, El Salvador, Nicaragua, Mexico und Brasilien zusammen. 2005 koordinierte er das von Claudio Abbado dirigierte „Orquesta Juvenil Latinoamericana“. Für seine künstlerisch-soziale Arbeit wurde der Dirigent vielfach ausgezeichnet, so als „UNESCO-Künstler für den Frieden“.
Er hat einen italienischen Vater und eine französische Mutter, wurde 1940 in Uruguay geboren und ging 1962 zum Studium in die USA: Sergio Cervetti hat vielerlei Einflüsse in sich aufgenommen. Starke Anregungen erhielt er darüber hinaus durch sein Studium bei Ernst Krenek am Peabody Conservatory in Baltimore. 1969 führte ihn ein einjähriges DAAD-Stipendium nach West-Berlin. Cervettis Werkkatalog ist breit gefächert und reicht von Orchesterwerken über Kammermusik und Liederzyklen bis zu Solokompositionen für Gitarre. 1991 schrieb er für das Alicante Festival zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas das Cembalokonzert Las Indias Olvidadas. 2007 wurde seine Oper The Elegy Prince in New York City uraufgeführt. In seinem Kompositionsstil verbindet Cervetti europäische Traditionen mit Einflüssen lateinamerikanischer Musik und Elementen der Minimal Music. Dabei verweist der Komponist immer wieder auf den starken Einfluss von Malerei, Tanz und sozio-politischen Themen auf seine Werke.
„The Road to Bremen“ (Uraufführung) 🏆
Symphonie classique
Danzón No. 2
Toccata
Suite „Estancia“
„A Tribute to Gardel“ – Tangos von Carlos Gardel
„Libertango“
Emilia Roig (sie/ihr) ist die Gründerin und Geschäftsführerin des in Berlin ansässigen Center for Intersectional Justice (CIJ), einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und ein Leben, das frei von systemischer Unterdrückung für alle ist, einsetzt. Ihre Erfahrung, in einer algerisch-jüdisch-karibischen Familie in Frankreich aufzuwachsen, prägte ihr Engagement und ihre Leidenschaft für intersektionale soziale Gerechtigkeit. Seit 2020 lehrt sie an der Hertie School in Berlin. Davor war sie Faculty Member des Social Justice Study Abroad Program der DePaul University of Chicago und hat an Universitäten in Frankreich, Deutschland und den U.S.A. zu Intersektionalitätstheorie, Postcolonial Studies, Critical Race Theory, Queer Feminism und Internationalem und Europäischem Recht unterrichtet. Sie hat in Politikwissenschaft promoviert, und hat einen Master of Public Policy und einen MBA in internationalem Recht. Vor ihrer Promotion arbeitete sie intensiv zu Menschenrechtsfragen bei der UN in Tansania und Uganda, bei der GIZ GmbH in Kambodscha und bei Amnesty International in Deutschland. Darauf folgend konzentrierte sie sich mehr auf das Thema soziale Gerechtigkeit in Europa. Sie war Jurymitglied des Deutschen Sachbuchpreises 2020, wurde 2020 zum Ashoka Fellow ernannt und erhielt 2021 den Edition F Award “Wege aus der Krise” in der Kategorie “Gesellschaft”. Sie ist die Autorin des Bestsellers „WHY WE MATTER. Das Ende der Unterdrückung“. 2022 wurde sie als “Most Influential Woman of the Year” im Rahmen des Impact of Diversity Award gewählt.
Mit Michael Gibbs steht eine lebende Legende am Pult des Bundesjazzorchesters. 1937 im damaligen Salisbury in Südrhodesien (heute Harare, Hauptstadt von Simbabwe) geboren, zählt der 84-Jährige zu der Handvoll Bigband-Komponisten und -Arrangeure, deren Stimme im Jazz als unverwechselbar wahrgenommen wird: Er hat ebenso für Pat Metheny und John Scofield geschrieben wie für Uriah Heep, Whitney Houston und Peter Gabriel. Er arrangierte Werke von Charles Ives für Jazzorchester, der neben Olivier Messiaen und Gil Evans zu seinen größten Inspirationen zählt. Außerdem komponierte Gibbs Musik für fast ein Dutzend Filme, von Madame Sin mit Bette Davis und Being Human mit Robin Williams bis hin zu Hard Boiled (Regie: John Woo) und Housekeeping (Regie: Bill Forsyth). Seine bekannteste Komposition ist wahrscheinlich Sweet Rain, ein Jazzstandard, der von zahlreichen Jazzgrößen eingespielt wurde, darunter Stan Getz, Stephane Grappelli und Gary Burton.
„Almost Every Day”, arr. Michael Gibbs
„Antique”, arr. Michael Gibbs
„As A Matter Of Fact”, arr. Michael Gibbs
„Don't Explain”, arr. Michael Gibbs
„Goodbye”
„I'll Look Around”, arr. Michael Gibbs
„Maurizius”, arr. Michael Gibbs
„Moon Dreams”, arr. Gil Evans
„Thul'ulalele” („Now Listen Here”), arr. Michael Gibbs
„Round Midnight”, arr. Michael Gibbs
„So In Love”, arr. Michael Gibbs
„Solitude”, arr. Michael Gibbs
„'Tis As It Should Be”, arr. Michael Gibbs
„You've Changed”, arr. Michael Gibbs
Sascha Hingst wurde 1971 in Berlin geboren. Er ist in Berlin und Leipzig aufgewachsen. Nach dem Abitur 1990 studierte er Jura in Heidelberg. 1998 legte er sein juristisches Staatsexamen ab. Während seines Studiums arbeitete Hingst beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig, beim Südwestrundfunk (SWR) in Mainz und beim deutsch-französischen Kulturkanal ARTE in Straßburg. Von 2001 bis 2007 moderierte er für den Hessischen Rundfunk (HR) die „Hessenschau“. Seit September 2007 moderiert Sascha Hingst die „Abendschau“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Am 20. November 2015 wurde Sascha Hingst mit dem Bremer Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Moderator“ ausgezeichnet. Ab Januar 2017 moderiert er außerdem das Quiz „Jede Antwort zählt“ sowie gemeinsam mit Jessy Wellmer das neue ARD-„Mittagsmagazin“ aus Berlin.
Der 42-jährige Alexander Shelley ist dem Publikum von Young Euro Classic seit seinem Auftritt mit dem Bundesjugendorchester in bester Erinnerung. Seine Dirigierlaufbahn begann der gebürtige Brite und studierte Cellist 2005 mit dem Gewinn des renommierten Dirigierwettbewerbs in Leeds. Seitdem hat er viele Orchester in Europa, Nordamerika, Asien und Australien dirigiert; seit 2015 leitet er das National Arts Centre Orchestra in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Einen besonderen Namen machte er sich als Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker (2009-17), wo er mit seinen Klassik Open Air-Konzerten mehr als eine halbe Million Zuhörer begeisterte. Ein besonderes Anliegen ist Shelley die Vermittlung klassischer Musik mittels Interviews und Podcasts; bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen betreut er außerdem das Projekt „Zukunftslabor“. In der Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendorchester sticht die gemeinsame Tournee 2016 mit Campino von den „Toten Hosen“ heraus. Ebenfalls mit dem Bundesjugendorchester nahm er die CD „Gipfeltreffen“ mit Werken von Haydn, Dukas, B. A. Zimmermann und Bernstein auf.
Die junge niederländische Geigerin Coraline Groen, Jahrgang 1996, ist in diesem Jahr Artist in Residence beim NJO Musiksommer-Festival. Ihr Bachelor-Studium absolvierte sie am Konservatorium in Den Haag, bevor sie zu weiteren Studien an das Royal College of Music in London ging. Ihren Master-Studiengang schloss Coraline Groen wiederum in Den Haag ab; dabei erhielt sie Bestnoten für „ihre Vielseitigkeit, Kreativität und musikalische wie inspirierende Persönlichkeit.“ Seit dem 1. Februar 2020 ist die Geigerin Mitglied des Königlichen Concertgebouw Orchesters Amsterdam; am selben Tag gewann sie den niederländische Oskar-Back-Violinwettbewerb, zusammen mit dem Publikumspreis. Coraline Groen bildet außerdem ein Duo mit dem Bajanspieler Robbrecht Van Cauwenberghe und tritt in Recitals mit dem Pianisten Rik Kuppen auf.
Die junge niederländische Sopranistin Laetitia Gerards ist bereits mit allen namhaften Orchestern ihres Landes aufgetreten, so dem Königlichen Concertgebouw Orchester, dem Residentie Orkest und dem Orchestra of the 18th Century. Außerdem wurde sie mit dem Concertgebouw Young Talent Award und dem Ersten Preis beim Prinzessin-Christina-Gesangswettbewerb ausgezeichnet. Laetitia Gerards zeigt eine besondere Affinität zum amerikanischen Repertoire von Komponisten wie Kurt Weill, George Gershwin und Leonard Bernstein, in dessen Musical A Wonderful Town sie die Eileen sang. Außerdem trat sie als Musetta in Puccinis La Bohème und Marzelline in Beethovens Fidelio auf; in dieser Saison feiert sie ihr Debüt als Marenka in Smetanas Verkaufter Braut bei der Niederländischen Reiseoper. Regelmäßig ist die Sopranistin zu Gast im niederländischen Fernsehen, so in der Reality-Serie „Wie is de mol?“ (Wer ist der Maulwurf?). 2021 wirkte sie auch an Live-Übertragungen zum Nationalen Tag der Erinnerung teil.
„Don Juan“ op. 20 (1887-1888)
Violinkonzert d-Moll op. 15 (1939)
Symphonie Nr. 4 G-Dur (1899-1901)